|
Du befindest dich im Forum: Archiv: Streitgespräche. Was regt Euch auf ... ? |
|
Themen-Optionen |
05.12.2007, 15:51 | #21 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Zitat:
On topic: Letzlich sehe ich die Gefahr, dass solche, scheinbar wissenschaftlich belegten Behauptungen, dazu führen, dass wir unsere Migrantenkinder auf Hauptschulen versauern lassen und ihre Fähigkeiten nicht weiter fördern müssen. Frei nach dem Motto: "Die können genetisch bedingt eh nicht mit uns mithalten". Deshalb halte ich solche Äußerungen für mehr als bedenklich.
|
|||
05.12.2007, 17:21 | #22 | |||
Member
Registriert seit: 08/2007
Beiträge: 343
|
Zitat:
Auf ARTE gab es vor kurzem eine interessante Doku zu dem Thema. Ein Cousin von "Borat" forscht übrigens auch dazu (in Cambridge). Es gibt verschiedene Theorien, wie solche extremen Inselbegabungen entstehen. Oftmals scheinen sie nicht angeboren zu sein, sondern durch einen Unfall ausgelöst worden zu sein. Einige Forscher nehmen an, dass die Konzentration von Testosteron im Mutterleib eine Rolle dabei spielt. Deshalb gibt es auch ca. sieben Mal mehr männliche Savants als weibliche (bei Hochbegabten allgemein gibt es ebenfalls deutliche Unterschiede). Und auch die weiblichen Savants haben meist gewaltige zwischenmenschliche Probleme, Scheu vor körperlicher Berührung etc. Glaubt man den Wissenschaftlern, die sich mit Hirnforschung beschäftigen, hast Du in gewisser Weise Recht. Sie gehen nämlich davon aus, dass unser Gehirn generell ein weitaus größeres Potenzial hat, als wir tatsächlich nutzen. Theoretisch hätten wir z.B. alle das Potenzial zu einem fotografischen Gedächtnis. Dass Erwachsene schlechter memorieren können als Kinder (das Affen-Beispiel), also bestimmte Fähigkeiten ab einem bestimmten Alter verkümmern, hat einen einfachen Grund: es wäre nicht praktikabel, da wir dann vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen würden. Savants sind nicht ohne Grund meist total lebensunfähig. Andererseits ist damit aber auch klar belegt, dass nicht jeder die gleiche Intellgenz in allen Bereichen (Logik, Sprache, Rechnen etc.) haben kann, auch nicht von Geburt an.
Geändert von Knutlef (05.12.2007 um 17:57 Uhr) |
|||
05.12.2007, 17:41 | #23 | |||
Member
Registriert seit: 08/2007
Beiträge: 343
|
Zitat:
Ebenso gehört dazu, dass Kinder aus der gehobenen Mittelschicht in Deutschland bei gleicher Intelligenz (!) eine 2,7 Mal höhere Chance haben, aufs Gymnasium geschickt zu werden als Kinder ärmerer Eltern. In meinen Augen ist es ein Skandal, dass unsere Bildungspolitiker diese Tatsache bestenfalls schulterzuckend zur Kenntnis nehmen, aber nichts dagegen unternehmen. Stattdessen prügeln sie lieber auf die Überbringer der schlechten Botschaft ein. Z.B. PISA-Koordinator Schleicher oder Vernor Munoz , Sonderberichterstatter der UN zu Bildungsgerechtigkeit. Bei Munoz hieß es von CDU-Politikern in NRW, er habe "das deutsche Bildungssystem" nicht verstanden. In meinen Augen ist das nur noch peinlich. Und der deutsche PISA-Koordinator Manfred Prenzel hatte offenbar nichts Besseres zu tun als die Statistik zu fälschen. Er hat nämlich den Sozialindex verändert, der Auskunft über den sozialen Hintergrund der Schüler gibt. D.h., er verwendet neuerdings einen längst veralteten Index, damit er behaupten kann, die Chancengleichheit im dt. Bildungssystem habe sich verbessert. Quelle: taz, die tageszeitung :: Faktisch nur im Mittelmaß: Streit um die Pisa-Interpretation Tatsächlich wird eben diese in D permanent behindert, damit die Mittelschichtkinder unabhängig von ihrer Intelligenz weiter schön Abi machen können. Hätten die Unterschichtkinder die gleichen Chancen, würde damit ja das Abi entwertet und folglich die Chancen der Mittelschichtkinder geschmältert.
|
|||
05.12.2007, 17:47 | #24 | |||
Member
Registriert seit: 08/2007
Beiträge: 343
|
Zitat:
Nach meinen persönlichen Erfahrungen glaube ich auch, dass bei Latein die Fähigkeit zu logischem Denken mehr hilft als Sprachbegabung. In meiner Schulzeit waren in Latein diejenigen am besten, die auch in Mathe und Physik gut waren, nicht aber in Deutsch oder Englisch.
|
|||
05.12.2007, 17:50 | #25 | ||
Member
Registriert seit: 08/2007
Beiträge: 343
|
@ OneSilverDollar
Eben. Dank dieser Erkenntnisse der Genforschung sind die Rassentheorien widerlegt worden.
|
||
05.12.2007, 17:56 | #26 | |||||
Senior Member
Registriert seit: 10/2007
Beiträge: 628
|
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
|||||
05.12.2007, 18:12 | #27 | ||
Golden Member
Registriert seit: 02/2006
Ort: weit weg
Beiträge: 1.498
|
zwar nicht ganz das thema, im normalem ramen, macht fleiß und disziplin sehr sehr viel aus.
klar das das nichtmehr hinkommt bei "behinderten" die durch ihre behinderung ein spezielles talent haben.
|
||
05.12.2007, 18:53 | #28 | |||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 04/2005
Beiträge: 7.178
|
Zitat:
|
|||
05.12.2007, 19:26 | #29 | ||||
Member
Registriert seit: 08/2007
Beiträge: 343
|
Zitat:
Zitat:
|
||||
05.12.2007, 19:39 | #30 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Ich bezog mich auf die Aussagen von Herrn Rindermann. Ich sehe darin eine potientielle Gefahr.
Beispiel Bildung. Wie du schon sagtest, gibt es in Deutschland nur scheinbar eine Chancengleichheit bei der Bildung. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass doch sehr große Unterschiede vorhanden sind. Die Benachteiligung trifft oft Kinder aus Arbeiterfamilien, aber auch solche mit Migrationshintergrund, die oft schon auf Grund der mangelnden Deutschkenntnisse auf hiesige Hauptschulen "abgeschoben" werden. Oft bedarf es einfach zusätzlicher Förderung, aber Rindermanns Behauptung könnte mE. auch so ausgelegt werden, dass es keinen Sinn macht, Kinder aus bestimmten Ethnien zu fördern, da sie von vorne herein "dümmer" sind.
|
||