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Alt 15.05.2008, 18:58   #11
Nutellaschnute
<3
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2007
Ort: Das Nutellaglas :-D
Beiträge: 3.508
sicher kann es das, aber warum mit embryonen, wenn man auch stammzellen aus nabelschnurblut haben kann? dadurch wird schließlich keinem weh getan
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Nutellaschnute ist offline  
Alt 15.05.2008, 20:22   #12
poor but loud
Quoten-, äh, -dings
 
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.917
Zitat:
Zitat von B.Smith Beitrag anzeigen
Putzig, Feten darf man umbringen, wenn die Mama keinen Bock drauf hat. Eine Zelle ohne Nervensystem, ohne Bewusstsein, ohne Schmerzempfinden, ohne Persönlichkeit ist tabu. Und dort geht es nicht um Befindlichkeiten sondern um Menschen, denen das Leben erleichtert oder verlängert werden könnte.

Seltsame Prioritäten hat man in Deutschland.
Und zu allem Überfluss ist die Präimplantationsdiagnostik auch noch verboten. Dabei bietet sich hier, also im Falle künstlicher Befruchtung, die einmalige Chance, etwas für die Volksgesundheit zu tun und die überlasteten Sozialsysteme zu entlasten. Abgesehen davon ist die künstliche Befruchtung für Paare, die anders keine Kinder bekommen können, ohnehin schon schwierig genug. Es ist nicht einzusehen, dass man diesen nicht die Möglichkeit gibt, mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit gesunde Kinder zu bekommen.

Die Vernichtung eines unerwünschten Embryos ist in Deutschland also viel leichter als die Vernichtung eines kranken Embryos, so wie auch ernährungsphysiologisch einigermaßen sinnvolle Nahrungsmittel (fast alle Getränke) oft einen höheren Mehrwertsteuersatz haben als Junkfood (Wurstwaren, Süßigkeiten, Kekse...).

Die besten Voraussetzungen für einen anhaltend hohen Krankenstand und eine chronische Überlastung der Sozialsysteme.
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poor but loud ist offline  
Alt 18.05.2008, 01:19   #13
Heartbeat08
Junior Member
 
Registriert seit: 04/2008
Ort: Hessen
Beiträge: 24
Das Problem ist, dass viele Dinge aus Embryonen einfach nicht ableitbar sind. Ich habe das in meinem jetzigen Semester erfahren. Ich studiere Biologie und habe an einem Projekt mitgearbeitet in dem Hühner-Küken ein Tag vor Schlupf umgebracht werden und untersucht werden (das gilt paradoxerweise noch nicht als Tierversuch, da die Küken noch nicht geschlüpft sind). Für mich war das ziemlich schlimm, da ich ein großer Tierfreund bin und bei dieser Aktion nicht mithelfen konnte. Allerdings ist mir mal aufgefallen, dass alle bereits ausgebildeten Biologen mit so etwas keine Probleme haben. Sie sehen einfach nur den Sinn der dahinter steckt. Das Ziel dieser Arbeit ist zwar "irgendwann" die Tierversuche gegen genetische Versuche an Jungembryonen zu ersetzen, aber das hilft (mir!) nicht wirklich.
Das Ding ist aber einfach, dass wir ohne "Tierversuche" nicht forschen können. Das Essentielle für mich ist aber auf jeden Fall, dass die Tiere nicht leiden müssen. Wenn wir schon auf "Tierversuche" zurückgreifen müssen, dann sollte zumindest der am wenigsten schmerzhafte Weg eingeschlagen werden. Leicht finde ich das trotzdem nicht! Ich bin momentan nicht in der Lage einem Tier oder Embryo das Leben zu nehmen und habe das ehrlich gesagt in Zukunft auch nicht vor!
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Heartbeat08 ist offline  
Alt 20.05.2008, 17:54   #14
Xote
Mozartgoogle des Lovetalk
 
Registriert seit: 06/2004
Ort: d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e
Beiträge: 2.572
Zitat:
Zitat von B.Smith Beitrag anzeigen
Nein, gut finde ich es nicht. Aber hier heiligt der Zweck das Mittel.
Zitat:
Zitat von Nutellaschnute Beitrag anzeigen
[...]Sicherlich ist es sehr positiv, dass man durch die Forschung an Embryonen/embryonalen Stammzellen evtl. irgendwann Krebs oder ähnliches heilen kann, also die Möglichkeiten faszinieren mich durchaus.
Ich entäusche euch nur ungern, aber hinterfragt mal genau, wozu das gemacht wird. Kein Schwein ist daran interessiert Krebs zu heilen (der Standard-Aufmacher in Medizin-Fachzeitschriften) oder blinden Kindern in der dritten Welt das Augenlicht zurückzugeben. Da steckt knallhartes wirtschaftliches Kalkül dahinter. Deswegen bin ich dagegen.

Überlegt doch mal genau wer da an Embryonen forscht. Das sind keine öffentlichen Institute sondern gewerbsmäßige Unternehmen - zumeist aus USA und Japan. Und bei uns wäre es nicht anders...
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Xote ist offline  
Alt 20.05.2008, 20:02   #15
Nutellaschnute
<3
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2007
Ort: Das Nutellaglas :-D
Beiträge: 3.508
mh... ich denke es ist zweischneidig... auf der einen seite denke ich schon, dass es da ist um zu heilen, auf der andere habe ich auch die befürchtung, dass, wenn der durchbruch al geschafft ist, alles aus den fugen gerät
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Nutellaschnute ist offline  
Alt 20.05.2008, 21:06   #16
poor but loud
Quoten-, äh, -dings
 
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.917
Zitat:
Zitat von Xote Beitrag anzeigen
Kein Schwein ist daran interessiert Krebs zu heilen oder blinden Kindern in der dritten Welt das Augenlicht zurückzugeben. Da steckt knallhartes wirtschaftliches Kalkül dahinter.
Schließt das Eine das Andere aus? Ist Gesundheit kein Wirtschaftsgut?
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poor but loud ist offline  
Alt 21.05.2008, 07:28   #17
Xote
Mozartgoogle des Lovetalk
 
Registriert seit: 06/2004
Ort: d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e
Beiträge: 2.572
Zitat:
Zitat von poor but loud Beitrag anzeigen
Schließt das Eine das Andere aus? Ist Gesundheit kein Wirtschaftsgut?
Nein, natürlich nicht. Ich bin allerdings der Meinung, das die Forschung an Embryonen ganz andere Motive hat. Die Gesundheit als Wirtschaftsgut ist von meiner Seite her eher eine Moralfrage.

Generell bin ich ja auch dafür, dass man an Embryonen forscht. Ich bin aber nicht bereit Gesetzesänderungen zu goutieren nur weil irgendein Pharmakonzern die Öffentlichkeit mit großartigen Versprechungen blendet. Wenn das wirklich zum Wohle der Allgemeinheit sein soll, dann soll auch die Forschung öffentlich sein, und genau da hakt es gewaltig. Ich bin jetzt fast 10 Jahre in der Branche (Labortechnik etc.) und sehe es eigentlich jeden Tag wie versaut diese Branche ist. Beispiel Siemens: der langjährige Medizintechnik-Chef Erich Reinhardt (Vorstand) war doch nicht umsonst einer der Ersten die wegen dem aktuellen Skandal gegangen sind.

Das Problem liegt also meiner Meinung nach auf einem ganz anderen Niveau.
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Xote ist offline  
Alt 21.05.2008, 07:44   #18
amore!!!
Junior Member
 
Registriert seit: 04/2008
Ort: Reutlingen
Beiträge: 20
es ist ein heikles tema...und die frage ist was kommt danach? vor einigen jahren war abtreibung das schlimmste auf der welt, in vielen ländern ist es jezt erlaubt, und wird wenn ich es richtig verstehe sogar vom staat finanziert. das selbe mit eutanesie(weis nicht wie mas es schreibt), auch mit der mode, erzihung etc. die ganze moral wird verändert. klar wissenschaft ist wissenschaft, aber muss es überhaubt sein? oder die klonerei???klar ist vorschung wichtig, aber ich bin immer noch der meinung das ein embrion schon ein mensch ist,ein leben und das sollte doch bitte respektiert werden. wie nuttellaschnutte schon sagte, stammzellen krigt man auch aus der nabelschnur. wenn die welt so weitegeht kommen wir so weit das behinderte oder alte, oder auf sozialhilfe angewiesene leute einfach der wissenschaft übergben werden.
ich weis nicht ob ich mich richtig ausgedrückt habe...
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amore!!! ist offline  
Alt 21.05.2008, 07:50   #19
tommy22527
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
natürlich ist es wirtschaftliches Kalkül! Zumindest wenn private Unternehmen forschen. Öffentlichen Instituten unterstelle ich zunächst Forscherdrang und Redlichkeit.

Jedoch will ich mal den sehen, schwer erkrankt (woran auch immer) / halb tot und vor Schmerz gekrümmt, dem mit Resultaten aus dieser Forschung geholfen werden kann (egal wie es zu "hilfsfähigen Resultaten" kam ... ob wirtschaftliches Kalkül oder humanistisches Denken) der dies, unter Hinweis auf die Moral, ablehnt.

PS: der Religionsunterricht ist genau das richtige Forum für solche Debatten :-dellexe-berghaare:
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Geändert von tommy22527 (21.05.2008 um 07:59 Uhr)
 
Alt 21.05.2008, 10:49   #20
catweazle3
Senior Member
 
Registriert seit: 04/2008
Beiträge: 662
In England ist jetzt sogar die Vermischung von menschlichem und tierischem Erbgut innerhalb eines künstlich erzeugten Embryos erlaubt.

Ich finde auch diese Heilsversprechen, die immer gemacht werden, unverantwortlich.
Sollen jene Forscher konkrete Ergebnisse vorlegen, stattdessen werden Hoffnungen gemacht, die mitunter gar nicht einzuhalten sind.
In der Tat ist das eher ein Vorgehen, um Forschungsgelder zu sichern.

Wenn man durch die Fußgängerzone geht und plötzlich kommt einem jemand mit Pferdekopf entgegen, weiß man, dass es schon wieder ein neues Experiment gegeben hat. Grenzen müssen schon sein !
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catweazle3 ist offline  
 

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