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Du befindest dich im Forum: Archiv: Streitgespräche. Was regt Euch auf ... ? |
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10.08.2008, 08:22 | #1 |
Member
Registriert seit: 05/2004
Ort: Görlitz (Sachsen) <-> Hemhofen (Bayern)
Beiträge: 197
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China und die Menschenrechte
Hallo LT'ianer,
zugegeben der Titel klingt sehr abgegriffen durch die Medien in den letzten Tagen, aber was treffenderes fiel mir nicht ein und die SuFu ergab keinen aktuellen Thread dazu. Ich möchte gern mal eure Meinung/Einschätzung hören zum folgenden Sachverhalt: Wir in Deutschland sind der Meinung - zum Teil wird uns diese Meinung von den Medien aufgedrängt -, dass die Menschen in China wenig Grundrechte haben (Religions-, Meinungs-, Pressefreiheit, um nur ein paar zu nennen) und es ihnen schlecht geht. Nun ist mir aufgefallen, dass die Menschen in China -im Interview mit deutschem TV- das nicht so sehen. Sie erklären dass sich viel geändert habe, dass sie immer mehr Rechte bekommen, etc. Auch die buddhistischen Mönche sagten in einem Interview mit ARD/ZDF, dass sie ihre Religion immer freier ausleben können. Was meint ihr dazu? - Haben die Chinesen nur Angst im TV systemkritisch zu klingen? - Verschaukeln uns die Medien und wollen uns nur das "schlechte menschenverachtende China" zeigen, weil man damit Quote erzielt? - Oder geben gar Staats- bzw. Parteimitglieder diese Interviews? - War vielleicht sogar schon jemand hier in China und kann seine Eindrücke schildern, wie es da "hinter der Kamera" aussieht? Mich interessiert dazu eure Meinung, und ich hoffe das Thema ist hier im LT nicht unpassend (bin ja immerhin bei Streitgespräche, oder?). Danke schon mal im vorraus , Thief PS: Sollte es so einen Thread doch schon geben, bitte Link posten und schließen. |
10.08.2008, 08:22 | #00 |
Administrator
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Hallo Thief, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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10.08.2008, 09:47 | #2 | ||
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Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
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Vielleicht erleben es die Menschen auch einfach nicht so, wie wir es meinen?
Wenn du nichts Anderes kennst, kannst du es dann vermissen? Ja sicher, wenn es du eine der Betroffenen bist. Vielleicht haben sie eine Ahnung, dass es woanders "besser" ist, wobei das ja auch schon wieder Ansichtssache ist und das eigene Empfinden. Ich glaube nicht, dass Staatsmitglieder die Interviews geben. Ich schätze mal, wenn die Reporter in die Gegenden gehen würden, wo die Menschen die Verstöße gegen die Menschenrechte erlebt haben, würden sie auch andere Antworten erhalten. Dennoch glaube ich, dass auch eventuell Angst vor Strafe bei negativen Aussprüchen eine Rolle spielen könnten. Ist zwar das andere Extrem, aber du hast bestimmt schon von "Normalsterblichen" während des 3. Reichs gehört? Die haben auch nicht offen dagegen gesprochen weil sie Angst hatten, die Gestapo könnte vor der Tür stehen. Was mich im Moment mehr stört ist, dass nun die Welle gemacht wird, wo doch das Problem dort schon bei der Auswahl des Austragungsortes der Olympiade bestand. Aber jetzt, wo die Spiele losgehen, da wird gemeckert. Das hätte man schon bei der Festlegung des Ortes machen sollen, um es zu verhindern. Aber naja... typisch deutsch?
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10.08.2008, 23:31 | #3 | ||
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
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empfehle die lektüre des folgenden zweiteiligen buches:
marcel granet: die chinesische zivilisation / das chinesische denken
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11.08.2008, 07:39 | #4 | ||
Moderator
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
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Wenn die Spiele um sind interessiert das wieder keine Sau hier und alle machen
wieder fein ihre Geschäfte mit China.
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11.08.2008, 07:43 | #5 | |||
...
Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
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Zitat:
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11.08.2008, 15:58 | #6 | ||
Special Member
Registriert seit: 02/2007
Ort: bei Hockenheim
Beiträge: 2.413
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wenn du nie erlebt hast das du dich selbstständig entscheiden kannst was du in deinem leben glauben/tun etc. willst wirst du es auch nicht vermissen...
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11.08.2008, 16:18 | #7 | ||
Senior Member
Registriert seit: 04/2008
Beiträge: 662
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China hat eine jahrtausendalte hochstehende Kultur. Trotzdem glaube ich, dass es Menschenrechte gibt, die nicht verhandelbar sind.
Nur wenn jetzt jeder Sportreporter einen Menschenrechtsdialog anstimmen will, dann glaube ich, dass das Ganze Gefahr läuft, zu einem bloßen "Zeitgeistthema" zu werden, das schon bald wieder vergessen wird. Dann ist nur noch vom Wirtschaftsboom-Land die Rede.
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11.08.2008, 19:36 | #8 | ||||||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 05/2004
Ort: Görlitz (Sachsen) <-> Hemhofen (Bayern)
Beiträge: 197
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Zitat:
Würde es den Druck auf China verstärken, wenn andere Länder und die Medien häufiger China mit seiner teils menschenverachtenden Politik konfrontieren? Oder würde es die Partei nicht interessieren (die Chinesen würden es wahrscheinlich eh nicht mitbekommen)? @Hex und Lucky: Zitat:
Wenn ein Chinese aufgrund einer unachtsamen Meinungsäußerung verhaftet wird, wird er wissen, dass das nicht Rechtens ist. Wenn ein Mönch aufgrund seinem Glauben benachteiligt wird, wird er doch merken, dass da etwas schief läuft. Das würde ich zumindest vermuten, leider kenne ich keine Chinesen. Was denkt ihr? Klar haben Chinesen ein anderes Verständnis von Freiheit, so wie das bei uns in Deutschland auch jeder für sich sebst definiert, dennoch werden sie doch ein Grundverständnis von Freiheit haben, oder? Zitat:
Das China die Spiele austragen darf halte ich nicht für das Problem, aber man hätte es der Regierung von Anfang an klar machen müssen, dass Demonstrationen genehmigt werden müssen, Internetzugang nicht zensiert wird, etc. Aber da haben die Herren und Damen von der IOC geschlafen, auf ihren, mit Geld gefüllten, Matratzen. Zitat:
@wusch: Danke, ich werds mir mal ansehen! Hättet ihr eine Idee, wie man Chinas Menschenrechtslage auch nach Olympia in den Medien und den Köpfen der Menschen halten kann, um vielleicht langfristig den Chinesen mehr Freiheit zu ermöglichen? Freue mich sehr auf weitere Meinungen und vielen Dank an alle, die sich hier beteiligen und bereits beteiligt haben! Anmerkung: Chinese/Chinesen steht sowohl für Frauen als auch Männer!
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11.08.2008, 21:38 | #9 | ||||
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Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
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Zitat:
Zitat:
Was deine Frage angeht, wie man es weiter in den Medien halten kann? Keine Ahnung. Aber Frau Merkel geht ja nicht zu den Spielen aus eben diesen Gründen der Menschenrechtsverletzungen. Demnach hoffe ich, dass zumindest sie und der "Rest der Regierung" das nicht vergessen werden.
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12.08.2008, 22:49 | #10 | |||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 338
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Zitat:
China fährt ein anders politsiches System als die "Weststaaten"! Somit hat es andere Gesetze, nach denen sich die Bürger zu richten haben. Anders ist es bei uns und woanders auch nicht. Das diese System nicht in unser Schema passt, und ganz im Sinne des Westens permanent verurteilt wird, hat nichts mit dem zu tun, wie die Chinesen über IHR System denken, oder was WIR gerne hätten... Ein SYSTEM beherbergt funktionale Regeln und Interessen, einzig und allein stellt sich die Frage genau darin: Interesse! So, und wenn die Chinesen es geschafft haben, ein soziales Kollektivbewusstsein zu entwickeln, und im Kern auch dieses so sagen, dann sollten wir das auch so akzeptieren. Da aber genau DAS nicht im Sinne der westlichen Welt ist, deren Interessen nur darin liegen, alles zu vereinamen und für sich zu beanspruchen, hat es auch nicht´s mit China zu tun, ausser das es uns ein Dorn im Auge ist. Die westliche Psychologie baut nur darauf auf, das sich selbst jeder der nächste ist, der Stärkere gewinnt, und der schwächere verliert. Das Mittel zum Zweck ist Kapital. Diese wiederrum bewirkt, das es kaum noch Rücksicht und Kollektivbewusstsein gibt, da ja jeder nur der stärkste und Beste sein will oder es sein muss. Und das es genau das nicht die Zukunft sondern der Untergang sein wird, weil es sich nicht vom Homo Sapiens unterscheidet... Und der ungünstigste Zeitpunkt einen stillen Boykott und Provokation zu fahren, wie es unser deutschen Politiker versuchen, ist genau der, wenn sich alle Nationen im Frieden treffen und kommunizieren wollen. Das heisst, wenn sie es überhaupt wollen. Und ich persönlich finde es für CHINA überhaupt beachtens und bemerkenswert, das sie selbt dem "Klassenfeind" die Teilnahme gewähren. Strategisch blieb ihnen aber gemessen an an den "westlichen regierten Teilnahmsstaaten" gar nichts anders übrig, denn sonst wäre es "unserenseits" nicht nur medienwirksam sondern im Sinne des ganzens als "Politische Provokation" dargestellt wurden.. Und ich finde es ok, das sie die "Angriffsfläche" dafür auf ein Minimium reduziert haben. Und ich glaube jedem Chinesen, der sich postiv äussert! Dieses ist in die Waagschaale mit jenen zu werfen, die für eine Handvoll Dollar schon früher alles ins Gegenteil verkehrt haben. Hinter alle dem ganzen, steckt sehr viel mehr .... Und WIR sollten es für diese wenigen Augenblicke einfach nur geniesen, SO, wie gerade IST, solang, bis alles sich wieder in Schall und Rauch auflösen wird, und die poltitischen Uhren wieder schneller ticken....
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