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Alt 06.09.2008, 14:20   #11
MadHatter
Cosmic Hobo
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
Zitat:
Zitat von Maroe02
In keinem Heim hat ein Kind die Fürsorge und elterliche Liebe, die ein Kind benötigt, um zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranzuwachsen.
Wenn ich mir anschaue, wie verzogen viele gewollte Kinder sind, halte ich solch eine Aussage für großen Unsinn.


Zitat:
Zitat von B.Smith
Da er nicht für sich entscheiden kann, müssen es Andere tun, die sich dann hoffentlich mehr Gedanken darüber machen als Du.
Ja, genau. Das Recht auf Weiterleben von der Selbstbestimmung abhängig zu machen, ist sehr sehr problematisch.


Zitat:
Zitat von dieLetzte
In Sachen Familie ist das konservative Modell sicher das beste. Das Kind braucht eine männliche und weibliche Bezugsperson, die ihm vorleben, wie eine Beziehung funktioniert. Fehlt die Mutter oder der Vater, wird es sich anderen Kindern gegenüber schlecht fühlen: "Warum haben die eine Mutter/Vater und ich nicht?", "Warum ist meine Mutter bei meiner Geburt gestorben/haben sich Mama und Papa getrennt - bin ich vielleicht schuld?" usw.).
Zitat:
Zitat von Monita
Sehe ich auch so.
Auf alle Fälle kommt es schon bei einem fehlenden Elternteil zu Auswirkungen auf den emotionalen Zustand und auch auf die sozialen Beziehungen des Kindes.
Welche genau,macht sich leider oft erst im Erwachsenenalter bemerkbar.
Das hängt mit der Gesamtsituation und auch mit dem gesellschaftlichen Umfeld zusammen.
Letztes Jahr hatte die katholische Fakultät Homosexuelle und einen Interessenverband eingeladen, um über das Thema "Kirche und Homosexualität" zu diskutieren. Und da war auch aus Holland eine Katholikin, die mit ihrer Partnerin einen Jungen, der damals, ich glaube 16 war, großgezogen hat. Und sie meinte, für ihn wäre es von klein auf nie ein Problem gewesen. Er hätte einfach zwei Mütter gehabt- und er hat jetzt auch eine Freundin.
Ich denke durchaus, dass ein Zusammenspiel beider Elternrollen vorteilhaft ist. Aber die Heranwachsenden werden sie auch dem gesellschaftlichen Kontext entnehmen. Und die Leute, die nur mit einem Elternteil groß wurden, berichteten mir auch nicht von großen psychischen Störungen. Sie nahmen es hin, keinen richtigen Vater oder keine richtige Mutter zu haben, weil sie es nicht anders kannten, und für viele Kinder und Jugendliche ist die Elternkonstellation völlig uninteressant, wenn sie nicht gerade außergewöhnlich ist. Ich möchte nicht ausschließen, dass ein Kind daran auch schwer tragen kann, aber meine Erfahrung ist, dass wir das überdramatisieren. Viel schlimmer sind Trennungen oder Scheidungen.
Mir scheint, dass das aus den Elterngefühlen resultiert. Wir bilden uns ein, dass unser Kind, und damit auch alle anderen, nur verkorkst werden kann, wenn es nicht in der Obhut eines perfekten Beziehungsgefüges ist. Ich finde wir sollten da mehr Vertrauen haben und nicht immer von uns aus gehen. Ein Kind ist nicht ein Abziehbild der Eltern –das habe ich ja in den beiden letzten Beiträgen lautstark angemerkt- sondern macht seine eigenen Erfahrungen. Gott wird seine Hand auf ihm halten und das vollenden, wozu wir nicht die Möglichkeiten haben. Davon bin ich fest überzeugt.


Zitat:
Zitat von dieLetzte
Das hört sich zu idealisiert an, um wahr zu sein.
Ich schreibe da so überschwänglich von, weil ich meine Vorteile selber revidieren musste. In der Gesellschaft herrscht von Kinderheimen ein irrationales Bild vor. Das Wort Heim ist bereits negativ besetzt, deshalb sprechen die Leiter meist von Wohngemeinschaft oder benutzen andere Begriffe, um die negativen Assoziationen zu vermeiden.
Unsere Wohngemeinschaft hat zum Beispiel eine große Grünfläche mit Fußballtoren, Volleyballnetz, Kettcars, zwei Sandkästen und Spielzeug. Es gibt einen Fernsehraum mit ganz vielen Disney-DVDs, einen Sport- und Partyraum und einen Ruheraum mit einer Menge Kissen und bunter Beleuchtung. Mit den Kindern wird gebastelt, gespielt, sie machen mit den Älteren zusammen das Essen und einige haben Zimmer, die größer sind, als meins war. Und mit 15 oder 16 bekommen sie in dem Wohnkomplex eine kleine Wohnung zugewiesen, die sie in Ordnung halten müssen. So werden sie auf die Selbständigkeit vorbereitet. Das ist super.
Es ist schön, wenn das Kind in den Eltern einen festen Bezugspunkt hat, ich will es nicht schmälern. Aber das als das Optimum zu präsentieren, ist Quatsch. Wenn ich mich mit Christen aus Asien oder Afrika unterhalte, die in Großfamilien leben und oft schon als kleine Kinder arbeiten gegangen sind, dann blieb da auch nie viel Zeit für die prägende Elternliebe und trotzdem sagen sie, waren sie zufrieden. Wir sollten also unseren spießigen Blickwinkel erweitern.
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Geändert von MadHatter (06.09.2008 um 14:23 Uhr)
MadHatter ist offline  
Alt 06.09.2008, 14:32   #12
Maroe02
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Wenn ich mir anschaue, wie verzogen viele gewollte Kinder sind, halte ich solch eine Aussage für großen Unsinn.








Ich schreibe da so überschwänglich von, weil ich meine Vorteile selber revidieren musste. In der Gesellschaft herrscht von Kinderheimen ein irrationales Bild vor. Das Wort Heim ist bereits negativ besetzt, deshalb sprechen die Leiter meist von Wohngemeinschaft oder benutzen andere Begriffe, um die negativen Assoziationen zu vermeiden.
Unsere Wohngemeinschaft hat zum Beispiel eine große Grünfläche mit Fußballtoren, Volleyballnetz, Kettcars, zwei Sandkästen und Spielzeug. Es gibt einen Fernsehraum mit ganz vielen Disney-DVDs, einen Sport- und Partyraum und einen Ruheraum mit einer Menge Kissen und bunter Beleuchtung. Mit den Kindern wird gebastelt, gespielt, sie machen mit den Älteren zusammen das Essen und einige haben Zimmer, die größer sind, als meins war. Und mit 15 oder 16 bekommen sie in dem Wohnkomplex eine kleine Wohnung zugewiesen, die sie in Ordnung halten müssen. So werden sie auf die Selbständigkeit vorbereitet. Das ist super.
Es ist schön, wenn das Kind in den Eltern einen festen Bezugspunkt hat, ich will es nicht schmälern. Aber das als das Optimum zu präsentieren, ist Quatsch. Wenn ich mich mit Christen aus Asien oder Afrika unterhalte, die in Großfamilien leben und oft schon als kleine Kinder arbeiten gegangen sind, dann blieb da auch nie viel Zeit für die prägende Elternliebe und trotzdem sagen sie, waren sie zufrieden. Wir sollten also unseren spießigen Blickwinkel erweitern.
Natürlich, die IDEALE-MAD_HATTER-LÖSUNG: Wir "stecken" alle Kinder in Wohngemeinschaften, weil prägende Elternliebe gibt es in Asien oder Afrika ja auch nicht .... oh man.
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Alt 06.09.2008, 14:45   #13
Monita
abgemeldet
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Letztes Jahr hatte die katholische Fakultät Homosexuelle und einen Interessenverband eingeladen, um über das Thema "Kirche und Homosexualität" zu diskutieren. Und da war auch aus Holland eine Katholikin, die mit ihrer Partnerin einen Jungen, der damals, ich glaube 16 war, großgezogen hat. Und sie meinte, für ihn wäre es von klein auf nie ein Problem gewesen. Er hätte einfach zwei Mütter gehabt- und er hat jetzt auch eine Freundin.
Er hat dann sicherlich andere männliche Bezugspersonen gehabt.

Zitat:
Ich denke durchaus, dass ein Zusammenspiel beider Elternrollen vorteilhaft ist. Aber die Heranwachsenden werden sie auch dem gesellschaftlichen Kontext entnehmen. Und die Leute, die nur mit einem Elternteil groß wurden, berichteten mir auch nicht von großen psychischen Störungen.
"Störungen" diesbezüglich müssen auch nicht unmittelbar zu spüren sein.
Manchmal handelt es auch um"kleinere" Probleme,die nicht direkt zum Leid führen müssen.
Das ist aber ein ganz anderes Thema....und ausserdem betrifft es sowohl auch Menschen,die zwar beide Elternteile haben,dennoch keine "gute Erziehung" genossen....was immmer darunter zu verstehen ist.
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Monita ist offline  
Alt 06.09.2008, 16:11   #14
Pierrot*
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Beiträge: n/a
Zitat:
Natürlich, die IDEALE-MAD_HATTER-LÖSUNG: Wir "stecken" alle Kinder in Wohngemeinschaften, weil prägende Elternliebe gibt es in Asien oder Afrika ja auch nicht .... oh man.
:sonjaf-aetsch: Du kannst ja nicht mal richtig lesen! Geschweige denn differenzieren und diese Fähigkeit auch dem anderen zuzugestehen.
Das ist peinlich.


Da ich selbst auch im sozialen Bereich gearbeitet und studiert habe, kann ich Madhatter durchaus zustimmen: es gibt sehr sehr liebevoll geführte Einrichtungen, die in jedem Fall eine respektvolle und friedlich Atmosphäre zum Aufwachsen bieten (und natürlich Förderung, Gemeinschaft, Annahme), was manch einem Kind im elterlichen Haus längst nicht gegeben wäre.
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Alt 06.09.2008, 16:18   #15
Pierrot*
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
"Störungen" diesbezüglich müssen auch nicht unmittelbar zu spüren sein.
Manchmal handelt es auch um"kleinere" Probleme,die nicht direkt zum Leid führen müssen.
Das ist aber ein ganz anderes Thema....und ausserdem betrifft es sowohl auch Menschen,die zwar beide Elternteile haben,dennoch keine "gute Erziehung" genossen....was immmer darunter zu verstehen ist.
Monita, sicher hast du recht:
Seelische Verletzungen trägt fast jeder davon - durch verachtende lieblose Eltern ebenso, wie auch durch fehlende Elternteile. Das ist ganz klar.

Was eine Abtreibung und die damit verbundenen Endgültigkeit betrifft, glaube ich, daß ein lebender Mensch doch zumindest die Chance hat, zu reifen und zu wachsen, sich Hilfen zu suchen und zu heilen. Immerhin hat man im besten Fall wirklich viele Jahre Zeit, zu lernen, dennoch ein glückliches Leben zu führen.

Mit einer Auslöschung ist es vorbei. Endgültig.

Wobei natürlich jede Schwangere es selbst entscheiden muß, was sie tut.
Der Neo-Egoismus der Karrieristinnen unter uns aber, die Kinder abtreiben, "weil sie gerade nicht ins Lebenskonzept passen", ist für mich an dekadenz nicht zu Übertreffen.
Da müssen schon einige Schrauben fehlen, um so eine Entscheidung über ein lebendes Kind zu treffen. Da geht mir jedenfalls jedes Verständnis verloren...
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Alt 06.09.2008, 16:38   #16
dieLetzte
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 08/2000
Ort: Auf dem Bildschirm
Beiträge: 5.860
Zitat:
Zitat von MadHatter
Und da war auch aus Holland eine Katholikin, die mit ihrer Partnerin einen Jungen, der damals, ich glaube 16 war, großgezogen hat. Und sie meinte, für ihn wäre es von klein auf nie ein Problem gewesen. Er hätte einfach zwei Mütter gehabt- und er hat jetzt auch eine Freundin.
Mich würde nicht wundern, wenn er die Freundin als Mutter ansieht. Die Erwartungen, die viele Frauen an einen Partner haben, wird ein Mann, der ohne Vater aufwuchs, nicht so leicht erfüllen können, weil er gewohnt ist, von Frauen beschützt zu werden. Tendenziell wird er vielleicht einigen Charme haben aber sich anders kaum durchsetzen können, bei Schwierigkeiten "den Schwanz einziehen" und auf die Frauen in seinem Leben setzen, von denen er sich evtl. sogar aushalten lässt. Oder er kompensiert über und neigt zur Aggressivität..
Es kommt natürlich auch darauf an, wie das Verhältnis zu den beiden Müttern war.
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dieLetzte ist offline  
Alt 06.09.2008, 17:11   #17
Maroe02
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Pierrot* Beitrag anzeigen
:sonjaf-aetsch: Du kannst ja nicht mal richtig lesen! Geschweige denn differenzieren und diese Fähigkeit auch dem anderen zuzugestehen.
Das ist peinlich.


Da ich selbst auch im sozialen Bereich gearbeitet und studiert habe, kann ich Madhatter durchaus zustimmen: es gibt sehr sehr liebevoll geführte Einrichtungen, die in jedem Fall eine respektvolle und friedlich Atmosphäre zum Aufwachsen bieten (und natürlich Förderung, Gemeinschaft, Annahme), was manch einem Kind im elterlichen Haus längst nicht gegeben wäre.
Was du gemacht oder nicht gemacht hast, interessiert mich, wie das Krokodil, das gerade im Orinoko taucht oder nicht taucht. Also, geh Schmetterlinge fangen oder spiele mit Steinchen.
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Alt 06.09.2008, 18:00   #18
Pierrot*
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Beiträge: n/a
Oh Maroe, es wird nicht besser! Es wird nur noch unerträglich peinlicher...
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Alt 06.09.2008, 18:26   #19
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Haben denn Heime immer genug Kapazitaeten um einem Kind eine Bezugsperson zu stellen?
Das wuerde mich sehr wundern.
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Luthor ist offline  
Alt 06.09.2008, 18:35   #20
Pierrot*
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Beiträge: n/a
So natürlich nicht, aber Eltern, die eigentlich auch bloß kein Interesse am Kind haben, sind auch nicht lustig. Verallgemeinern kann man es nicht. Die Qualität der Betreuung hat sich aber in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert.
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