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Alt 06.05.2009, 19:36   #401
Jetlag
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Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Harrison Beitrag anzeigen
Ach, jetzt doch mit Definition?
Ich würde es nicht als Definition bezeichnen, was ich persönlich unter „Armut“ verstehe.

Zitat:
Zitat von Harrison Beitrag anzeigen
Armut ist immer relativ.
Nö. Eben nicht. Ansonsten wären wir alle mal „arm“ gewesen. Als Kind, als Jugendlicher, als junger Erwachsener, etc. Beispiel: als Kind verfügt man zwangsläufig unter – relativ – weniger Geld als ein Erwachsener.

Relative Armutsdefinitionen sind lediglich Neid-Definitionen. Jeder Student mit Bafög-Höchstsatz hat deutlich weniger als ein Hartz-IV-Empfänger. Er ist dennoch nicht „arm“. Selbstverständlich hatte ich auch als Student weniger als Sozialhilfe- oder Arbeitslosengeldempfänger. Ich empfand mich NIE als „arm“. Und wenn ich mich heute mit Geschäftspartnern zum Bier treffen, diese Unternehmer sind und das 100fache von dem an Geld haben, was ich habe, dann fühle ich mich keine Sekunde als „arm“.

Zitat:
Zitat von Harrison Beitrag anzeigen
Es geht m. E. nicht nur darum, ob jemand Hunger hat, sondern auch ob er sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen kann.
Dann würde ich an Deiner Stelle zumindest schon mal nicht von „extrem arm“ sprechen, nur weil sich jemand (angeblich) nicht am „gesellschaftlichen Leben“ beteiligen kann.

Hierzulande leidet zunächst mal NIEMAND an Hunger. Ferner kann sich JEDER an verschiedensten Formen des gesellschaftlichen Lebens beteiligen. Hier in meiner Stadt gab es vor einer Weile die „Nacht der Museen“. Eintritt war für Hartz-IV-Empfänger kostenlos – und zwar für alle Museen. Nun rate mal, wen man bei dieser „Nacht der Museen“ traf! Ich habe diverse Arbeitskollegen getroffen, wir haben für 1 Euro pro Glas Sekt getrunken und uns gut unterhalten.

Ein Freund und ich haben drei Hartz-Empfängern zum Geburtstag einen Wellness-Gutschein geschenkt. Inkl. Massage, Sauna, Whirlpool, etc.

Die Scheine wurden NIE eingelöst.

Dienstags ist in meiner Stadt in manchen Kinos „Familientag“. Dann gibt es Eintrittskarten zu besonders ermäßigten Preisen. Keiner derer, die Hartz-Empfänger sind und die ich kenne waren jemals zugegen, obwohl sie wöchentlich von uns über das Programm informiert werden.

Kumpels gehen regelmäßig kegeln. Ich bin da relativ selten dabei aber die Veranstaltung entwickelt sich offenbar gut. Das letzte Mal waren 30 Leute zugegen. Eine illustere Truppe. Für das Kegeln musste jeder 1,50 Euro abdrücken. Natürlich waren jene Bekannte, die Hartz-Empfänger sind auch eingeladen. Sie kamen nicht.

Sehr regelmäßig veranstaltet die Stadt auf dem Marktplatz und vor dem Schlossplatz Konzertveranstaltungen, die völlig kostenlos sind. Fragt man die Hartz-Empfänger aus dem Bekanntenkreis, dann ist Fehlanzeige angesagt. Sie kommen nicht. Wer kommt sind Banker, Juristen, Steuerberater, Angestellte, etc.

Eine Freundin eines Hartz-Empfängers beklagte sich darüber, dass er sie so selten besucht. Sie meinte: „ja, das kostet ein wenig Fahrtkosten – dann müsste er lediglich auf ein paar Bier in der Kneipe verzichten“.

Das weist schon in die richtige Richtung, wenn man darüber nachdenkt, wieso manche Hartz-Empfänger die sozialen Angebote nicht wahrnehmen.

Nein, eine Teilhabe am sozialen Leben ist absolut möglich. Das weiß ich spätestens als ich Student war (und weniger Geld als Sozialhilfeempfänger/Arbeitslose hatte). Der Gag ist nämlich, dass es seeehr viele spottbillige oder sogar kostenlose Angebote gibt. Massig und ausreichend.

Wer finanziert diese kostenlosen oder extrem billigen kulturell-sozialen Angebote?

Richtig: jene, die erwirtschaften, die Teil des kapitalistischen Prozesses sind.

Niemand sonst.

Gruß

Jet
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Alt 06.05.2009, 19:46   #402
Jetlag
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
[QUOTE=Schnuckelche;2732551]
Wer bei mir Leistung bringt erhält Freizeit und ein gutes Gehalt, dafür verzichte ich auch auf eigenes Einkommen.


Ich weiß was ich meinen Mitarbeitern schulde, daher gibt es einen Raum mit Betten in meinem Büro, da kann man sich mal ne halbe Stunde hinlegen und einfach pennen. Ich bekomme es zurück, denn wenn ich mal eine Schreibkraft bis nachts um 2 Uhr brauche bleibt die da. Sie kann am nächsten Tag auch "frei" machen. Ich brauche keine Arbeitszeitkontrolle, denn meine Mitarbeiter halten alle Vorgaben ein. Sie wissen was sie
Zitat:
Zitat von Schnuckelche Beitrag anzeigen
Wer bei mir Leistung bringt erhält Freizeit und ein gutes Gehalt, dafür verzichte ich auch auf eigenes Einkommen.
Der Begriff „Leistung“ (bringen) ist politisch inkorrekt. Wer auf Leistung pocht gilt als „Kapitalist“, „Raubtier“ oder „Benachteiliger“, denn er „benachteiligt“ die, die keine/kaum Leistung bringen.

So sieht es aus… im Wohlfahrtsstaat Bundesrepublik Deutschland, die einzig und allein von Leistungsträgern finanziert/aufrechterhalten wird.

Leistungsträger ist jeder, der seine Arbeit gut macht. Das ist aber leider verpönt, da diskriminierend.

Es wird Zeit, dass mehr kapitalistische Denkweise her kommt. Wer mehr leistet, bekommt mehr Geld. Wer weniger leistet, bekommt weniger. Wer nichts leistet, bekommt die Grundversorgung. Fertig.

Übrigens ist jeder gute Unternehmer *auch* ein „Marxist“, denn er hält an seinen Angestellten mitunter auch dann fest, selbst wenn es besser wäre, sich von ihnen zu trennen. Er sieht das alles als Familie. Die Familie ist letztlich marxistisch organisiert (inkl. Polit-Büro, dem man hoffentlich selbst angehört *ggg*)

Zitat:
Zitat von Schnuckelche Beitrag anzeigen
P.S. Um dem "Hauptthema" des LT gerecht zu werden. Eine Frau die das alles so auch mitträgt.... "is hard to find" ))
Allerdings…

Gruß

Jet
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Alt 06.05.2009, 20:36   #403
Schnuckelche
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 01/2009
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 4.107
Zitat:
Zitat von Jetlag
Der Begriff „Leistung“ (bringen) ist politisch inkorrekt. Wer auf Leistung pocht gilt als „Kapitalist“, „Raubtier“ oder „Benachteiliger“, denn er „benachteiligt“ die, die keine/kaum Leistung bringen.
Naja, der Leistungsbegriff ist in meinen Augen nicht als politisch unkorrekt zu bezeichnen. Er wird nur bei einer größeren Bevölkerungsschicht mit Leistungswahn gleichgesetzt und mit konsequenter Verweigerung der Leistung quittiert. Es wäre prinzipiell nicht schlimm, aber es sollte auf der anderen Seite nicht so lauthals rumgeheult werden, man habe "nur" 350 € zum Leben. Das gibt es in kaum einem anderen Land, dass man für "Umme" an so viel Geld kommt.
Ich halte es aber für richtig, dass Menschen in Zeit der "Bedürftigkeit" unter die Arme gegriffen wird!

Zitat:
So sieht es aus… im Wohlfahrtsstaat Bundesrepublik Deutschland, die einzig und allein von Leistungsträgern finanziert/aufrechterhalten wird.

Leistungsträger ist jeder, der seine Arbeit gut macht. Das ist aber leider verpönt, da diskriminierend.

Es wird Zeit, dass mehr kapitalistische Denkweise her kommt. Wer mehr leistet, bekommt mehr Geld. Wer weniger leistet, bekommt weniger. Wer nichts leistet, bekommt die Grundversorgung. Fertig.
Ich finde genau das muss wirklich auch in die Köpfe rein! Das Problem ist aber, dass der Zugang zu den "Töpfen" nicht allen offen stehen, auch wenn sie extrem leistungsfähig und -willig sind. Die Abschottung der Eliten und das Protektorat ihrer "ungenügenden" Abkömmlinge stellt für mich ein Problem dar, und ein Grund warum viele den "Leistungsgedanken" nicht akzeptieren; sie kommen sich wohl schlicht verarscht vor.

Zitat:
Übrigens ist jeder gute Unternehmer *auch* ein „Marxist“, denn er hält an seinen Angestellten mitunter auch dann fest, selbst wenn es besser wäre, sich von ihnen zu trennen. Er sieht das alles als Familie. Die Familie ist letztlich marxistisch organisiert (inkl. Polit-Büro, dem man hoffentlich selbst angehört *ggg*)
Stimmt für viele die ich kenne! Kann ich so bestätigen. Ich hab erst 2x jemandem gekündigt. Einmal weil ich trotz erwiesenem Diebstahl eine 2. Chance gab - die wurde deutlich genutzt, um noch mehr abzuräumen. Ein anderes Mal weil es einfach zu viel Unruhe gab (Faulenzen auf Kosten der anderen Kollegen)

Zitat:
Zitat von Arthurio
Und nach meiner ist deine Sichtweise auf Arbeit in der Marktwirtschaft jetzt gerade etwas strange. Es gibt ja keine Arbeit die zu verteilen wäre, ganz im Gegenteil, du versuchst (musst ja) möglichst viel davon zu erhalten. Um eben Einkommen zu generieren etc. (Nimst es dabei gleichzeitig anderen weg - versuchst es möglichst effektiv auf Wenige Hände zu übertragen etc) Wäre die Arbeit einfach Arbeit könnte man sie verteilen. Und viele, viele Synergien nutzen. Was die Faulheit der Menschen natürlich wieder auffrist, wodurch nicht mehr erwirtschaftet wird als heute. Aber darum geht es mir eben nur sekundär...
Hmm, was ist denn "strange"?
Ich versuche möglichst viel zu erhalten, und nehme sie durchaus anderen weg - wie es bei jedem Unternehmen der Fall ist, das Auftragsbücher voll bekommen muss, Produkte an den Mann bringen will usw....

Im Übrigen generiere ich die Arbeit nicht, sondern die Menschen die zu mir kommen, in der Regel durch ihr Verhalten oder eben unglückliche Umstände. Und meinen Job mache ich am Besten, wenn ich verhindere noch mehr zu tun zu bekommen - das, finde ich, ist das Interessanteste daran

Zitat:
Du hast ihn mal kennen gelernt! Cool! Aber wieso Vergnügen in Anführungs- und Schlusszeichen!? Ist doch ein geiler Typ, oder nicht?
Must Du so hinnehmen, kann ich nicht konkreter ausführen

Zitat:
In einer Gesellschaft in der allen "alles" gehört gibt es aber ein Risiko in dieser "Härte" nicht mehr...
Die Frage ist aber: Warum soll ich meine persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten nicht ausschöpfen dürfen? wenn allen alles gehört und jeder den gleichen Lebensstandard hat und auch noch keine andere gesellschaftliche Anerkennung für seine außergewöhnlichen Leistungen einfahren kann... eine solche Gesellschaft wird sich kaum entwickeln können.

LG Schnuckel
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Schnuckelche ist offline  
Alt 06.05.2009, 22:27   #404
Harrison
Golden Member
 
Registriert seit: 05/2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.223
Zitat:
Zitat von Jetlag Beitrag anzeigen
Relative Armutsdefinitionen sind lediglich Neid-Definitionen.
Ah der liebe Neid, mein Lieblings-Totschlagargument
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Harrison ist offline  
Alt 06.05.2009, 23:52   #405
Arthurio
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Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Schnuckelche Beitrag anzeigen
Die Frage ist aber: Warum soll ich meine persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten nicht ausschöpfen dürfen?
Schlussendlich deshalb, weil wir auf nur einer Erde gemeinsam leben müssen.

Das Aufteilen der Erde in unterschiedliche Ideologie-Gebiete wäre eine Idee. Einen christlichen Staat, einen islamischen, einen kommunistischen, einen kapitalistischen, .. Und alle können sich auswählen, wohin sie gehen wollen. Über allem soll selbstverständlich die Reisefreiheit herrschen. Leider scheint dies nicht zu funktionieren, wie aktuell sichtbar ist. Alles erhebt überordnenden Anspruch. Und auch die gegenseitigen Einflüsse können äusserst problematisch sein. Siehe nachfolgenden Beitrag über die SU.

Zitat:
Zitat von Schnuckelche Beitrag anzeigen
wenn allen alles gehört und jeder den gleichen Lebensstandard hat und auch noch keine andere gesellschaftliche Anerkennung für seine außergewöhnlichen Leistungen einfahren kann... eine solche Gesellschaft wird sich kaum entwickeln können.
Das Feuer machen wurde nicht aus Profit-Gier erfunden...

Wenn die Menschen vor einer Notwendigkeit stehen und gewisse Bedingungen vereinbart sind, dann sollte eine Selbstorganisation durchaus möglich sein...
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Alt 07.05.2009, 00:02   #406
Arthurio
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Geschichte der Sowjetunion
(massiv gekürzt und trotzdem lang)

1905 Zar Nikolaus II. lässt hunderte friedliche Demonstranten erschiessen (Blutsonntag)
1910 Bis zu 30'000 Menschen arbeiten in zaristischen Straflagern
1914 Beginn des Ersten Weltkriegs (siehe Karte) über 40 Millionen Menschen sterben
1917 Oktoberrevolution und Machtübernahme der Bolschewiki
1917 Beginn des Bürgerkrieges (Weisser und Roter Terror)
1917 Gründung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR)
1918 Zar Nikolaus II. und seine Familie werden von den Bolschewiki ermordet
1918 In Deutschland wird die Anti-Bolschewistische Liga gegründet
1918 Lenin lässt politische Feinde in Straflager verbannen
1918 Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk beendet den ersten Weltkrieg in Osteuropa
1918 Angriffe der Tschechoslowakischen Legion auf die Transsibirsche Eisenbahn
1918 Invasion französischer und britischer Truppen in Archangelsk
1918 Invasion japanischer und amerikanischer Truppen in Wladiwostok
1919 Truppenunterstützungen der Invasoren aus Griechenland, Kanada, Serbien, Rumänien u. Italien
1920 Angriff Polens gegen die Russische Sowjetrepublik

1927 Großbritannien bricht seine diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion ab und kündigt einen beiderseitigen Handelsvertrag, da Russland den Streik englischer Bergleute unterstützt hat
1929 Weltwirtschaftskrise
1929 Stalin setzt eine "effizientere Nutzung" der Straflager durch (Gulag)
1932 Fertigstellung der Dnjeprostroj-Talsperre, dem damals grössten Wasserkraftwerk der Welt
1932 Beginn der Grossen Hungersnot (Holodomor) bei der schätzungsweise 3 Millionen sterben
1936 Beginn der Stalinschen Säuberung bei der schätzungsweise 9 Millionen Menschen sterben
1937 Mit China wird ein Nicht-Angriffspakt geschlossen
1937 Italien tritt dem Anti-KomIntern-Pakt von Deutschland und Japan bei
1937 Beginn des zweiten Weltkriegs über 70 Millionen Menschen sterben
1938 Beginn des Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikts
1939 Alphabetisierungsrate von Russland liegt bei 96%
1939 Hitler und Stalin vereinbaren Nichtangriffspakt
1939 Einmarsch Deutschlands und der Sowjetunion in Polen
1941 Deutschland in Allianz mit Italien, Finland, Rumänien, Ungarn, Slowakei, Bulgarien und Kroatien beginnt mit einer Grossinvasion den Krieg gegen die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa)
1942 Schlacht von Stalingrad
1943 Der Nachrichtendienst SMERSCH wird gegründet
1943 Die staatliche Gasindustrie wird gegründet
1943 Die Sowjets stossen auf der 400 km breiten Front über 200 km nach Westen vor
1943 Die Deutschen verlieren die letzt grosse Offensive gegen die Sowjets (Unternehmen Zitadelle)
1944 D-Day: Landung amerikanischer allierter Truppen in der Normandie (Frankreich)
1944 Eröffnung einer zweiten Front gegen die Achsenmächte
1945 Befreiung des Konzentrationslagers bei Auschwitz in Polen
1945 Einnahme der Stadt Berlin und Beendigung des zweiten Weltkriegs
1946 Das Konstruktionsbüro Nr. 153 wird gegründet und Oleg Antonow zum Leiter berufen
1954 Bau und Betrieb des weltweit ersten Kernkraftwerks in Obninsk
1956 Ungarn erklärt seinen Austritt aus dem Warschauer Pakt
1956 Einmarsch sowjetischer Panzer in Ungarn
1957 Erster Satellit, Sputnik 1, umrundet die Erde
1959 Erster Vorbeiflug am Mond mit der Sonde Lunik 1
1960 Abschuss eines US-Aufklärungsflugzeugs vom Typ U-2 über Swerdlowsk
1970 Weltweit erste gesteuerte Kernfusion mit Tokamak 3
1986 Katastrophe am Kernkraftwerk von Tschernobyl
1988 Die Antonow AN-225, das grösste Flugzeug der Welt, startet zum ersten Mal
1990 Mc Donald's eröffnet erste Filiale in Russland
1991 Auflösung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Alt 07.05.2009, 21:35   #407
Jetlag
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Zitat:
Zitat von Schnuckelche Beitrag anzeigen
aber es sollte auf der anderen Seite nicht so lauthals rumgeheult werden, man habe "nur" 350 € zum Leben.

Du begehst einen weit verbreiteten Fehler, da Du nur die 350 Euro Handgeld anführst.

Dass beispielsweise auch die Miete gezahlt wird (die jeder Arbeitnehmer und auch Studenten, Rentner, etc. aus eigener Tasche zahlen müssen), unterschlägst Du.

Fällt bei Dir die Kostenposition für Miete auch vom Himmel? Und ist Wohnen nicht auch ein Aspekt "leben zu können"?

Du unterschlägst ferner die Übernahme der Heizkosten. Zahlst Du dafür nichts? Jeder sonst zahlt sie. Fällt das auch vom Himmel?

Ebenso unterschlägst Du die Beiträge zur Krankenversicherung. Studenten müssen berappen. Du auch? Ich jedenfalls schon. Und wahrlich nicht zu knapp. Fällt also auch nicht direkt vom Himmel...

Also, in Summa bekommen Single-Hartz-Empfänger ca. 800-900 Euro zum Leben. Ihnen wird die Wohnung bezahlt, ein Großteil der Nebenkosten, Krankenversicherung, Rentennachzahlungen, Befreiung von der GEZ etc.

Es ist weiiiiit mehr als 350 Euro Handgeld, was ein Hartz-Empfänger bekommt.

Das alles ist möglich, weil es immer noch viele Menschen gibt, die all diese Transferleistungen (und noch weitaus mehr) erwirtschaften. Und zwar durch produktive Arbeit.

So sieht es hierzulande aus. Und von manchen wird das als "extrem arm" bezeichnet.

Think about it.

Gruß

Jet
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Alt 07.05.2009, 21:39   #408
Jetlag
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Zitat:
Zitat von Arthurio Beitrag anzeigen
1905 Zar Nikolaus II. lässt hunderte friedliche Demonstranten erschiessen (Blutsonntag)
1910 Bis zu 30'000 Menschen arbeiten in zaristischen Straflagern


Im Vergleich zu dem, was dann unter den Kommunisten passierte, ist das was Du listest schon fast als "sehr human" zu bezeichnen.

Die Erschießung von friedlichen Demonstranten hat im sozialistischen System Methode (Prager Frühling, Platz des himmlischen Friedens, Aufstand in Berlin, etc.)

Danach kamen die Enteignungen der Bauern.

Durch die sowjetische "Bodenreform" verreckten in der Folge ca. 20 Millionen Menschen.

Beim "Großen Sprung nach vorn" und der "Kulturrevolution" vom kommunistischen Rot-China starben 40-60 Millionen Menschen. Also in etwa soviel wie im Gesamten im 2. Weltkrieg.

Usw.usf.

Und Du listest die Erschießung von "100 friedlichen Demonstranten" durch den Zaren. Na prima.

Joa - man muss eben immer wieder Schwerpunkte setzen

Gruß

Jet
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Alt 07.05.2009, 22:25   #409
Arthurio
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Zitat:
Zitat von Jetlag Beitrag anzeigen
Im Vergleich zu dem, was dann unter den Kommunisten passierte, ist das was Du listest schon fast als "sehr human" zu bezeichnen.

Die Erschießung von friedlichen Demonstranten hat im sozialistischen System Methode (Prager Frühling, Platz des himmlischen Friedens, Aufstand in Berlin, etc.)

Danach kamen die Enteignungen der Bauern.
Die Enteignung der Bauern finde ich ja insofern auch richtig, dass alle Leute die auf einem Hof arbeiten genau das gleiche Bestimmungsrecht haben sollen.

Zitat:
Durch die sowjetische "Bodenreform" verreckten in der Folge ca. 20 Millionen Menschen.
Es wurde sogar noch Exportiert obwohl für die Bevölkerung zu wenig da war.

Meine Antwort: Alle Macht den Räten, keine Macht der Partei!

Zitat:
Beim "Großen Sprung nach vorn" und der "Kulturrevolution" vom kommunistischen Rot-China starben 40-60 Millionen Menschen. Also in etwa soviel wie im Gesamten im 2. Weltkrieg.
Das kann und will ich nicht schön-reden!

Es soll also ein Mehr an Information sein und keine Rechtfertigung!

Hungersnot ? Wikipedia

YouTube - Chinese economic planning under Mao part 1of2

Zitat:
Und Du listest die Erschießung von "100 friedlichen Demonstranten" durch den Zaren. Na prima.

Joa - man muss eben immer wieder Schwerpunkte setzen
Für mich hat es sehr wohl Relevanz.

P.S. YouTube - Are you a commie, or a citizen?
Das könnte dir gefallen: YouTube - Capitalism (1948)

LG Jimmy
YouTube - Jimmy Hoffa was a G
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Alt 07.05.2009, 22:30   #410
Arthurio
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Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jetlag Beitrag anzeigen
Im Vergleich zu dem, was dann unter den Kommunisten passierte, ist das was Du listest schon fast als "sehr human" zu bezeichnen.

Die Erschießung von friedlichen Demonstranten hat im sozialistischen System Methode (Prager Frühling, Platz des himmlischen Friedens, Aufstand in Berlin, etc.)

Danach kamen die Enteignungen der Bauern.

Durch die sowjetische "Bodenreform" verreckten in der Folge ca. 20 Millionen Menschen.

Beim "Großen Sprung nach vorn" und der "Kulturrevolution" vom kommunistischen Rot-China starben 40-60 Millionen Menschen. Also in etwa soviel wie im Gesamten im 2. Weltkrieg.

Usw.usf.

Und Du listest die Erschießung von "100 friedlichen Demonstranten" durch den Zaren. Na prima.

Joa - man muss eben immer wieder Schwerpunkte setzen

Gruß

Jet
Aber siehst du .. hier wird wieder deutlich, dass Kapitalisten, nicht klar denken können.

Wenn du den Menschen ihr Taschengeld kürzt sympathisieren sie nicht nur mit der selben Ideologie wie ich, sondern du schrumpfst damit den Markt.

Würde den reichsten 10% aller Kapitalisten jährlich 30% ihres Einkommens (nicht Vermögens) entzogen und an die ärmeren verteilt, dann könnte der Kapitalismus vermutlich für immer ohne grössere Krise funktionieren. Aber so wie ihr es gern hättet, wird er zum Monopoly. Irgendwann gehört einem alles und das System frisst sich quasi selbst auf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Akkumulation_(Wirtschaft)
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