Helpman

Wie ich eben so halbwegs im TV mitbekommen habe ists eit Sonntag wieder ein Mädchen (8 Jahre) verschwunden!

Warum wird nicht endlich mal mehr gegen solche Täter unternommen? Warum hält das Volk nicht zusammen und hält mal die Augen auf wenn es was verdächtige sieht?

Und wie oft kam es schon vor das diese Mädchen danach dann Tot aufgefunden wurden. Und dann wird immer kurze Zeit lang diskutiert und sich aufgeregt aber geändert wird nichts. Warum?

Wäre es nicht sinnvoll wenn jeder von uns mal Ausschau hält und bei verdächtigen Situationen oder Vorkommnissen einfach die Polizei ruft?
Oder macht man sich dann strafbar oder unbeliebt nur weil man sich vielleicht dieses mal geirrt hat?

Würde mich über eure ehrliche Meinung genauso freuen wie über Tips was man den Kindern beibringen sollte, wie man den Kindern die Lage erklärt und welche Vorsichtsmaßnahmen man treffen solle oder könnte!

hoefti

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salsacub

Meine Eltern hatten mir ein Buch geschenkt, als ich 4 war. "Geh niemals mit Fremden mit" oder so ähnlich hieß es. Ich hasste es, weil mir andauernd daraus vorgelesen wurde.
Es handelte von zwei Kindern- einem Jungen und einem Mädchen.
Beide spielten in einer Sandkiste und dann kam ein Mann, der erzählte, dass er Kaninchen hätte und ob die Kinder diese nicht mal sehen wollten. Das Mädchen war sofort begeistert, der Jugne wollte lieber weiter spielen.
Naja, der Mann nahm das Mädchen mit und irgendwie wurde dem Jungen sehr unwohl...
Als das Mädchen in der Wohnung war, sah sie keine Tierchen und der Mann kam ihr sofort näher. Das Mädchen hatte Angst und zum Glück kamen im letzten Moment die Eltern, die vom Jungen alamiert worden waren.
In dem Buch waren auch ein paar Bilder und in meinen Erinnerungen sind nur düstere und schreckliche Bilder.
Ich hatte dadurch sehr große Angst vor dem Sprechen mit fremden Männern und das war so abschreckend, dass ich niemals mit einem fremden Menschen mitgegangen wäre.

Leider wird den Kindern nur gesagt, dass sie sich vor den Männern in Acht nehmen sollen, was aber ist mit den Frauen? Es gibt doch auch einige, die das gleiche machen.

Angst einjagen ist nicht toll, aber es wirkt.

Ich würde mit meinen Kindern sehr oft darüber sprechen und ihnen DAS Buch schenken. Obwohl ich es selber hasse...

Ach ja, was sollen wir denn tun?
Ich wüsste nicht, ab wann ich die Polizei anrufen sollte.

Hex

Ich bin aus PB. Ich bin selber Mutter. Zum Glück von einem Jungen, was aber natürlich keine Garantie ist.
Man hat heute am Möhnesee Kinderkleidung gefunden... mittlerweile ist wohl klar, das die Sachen dem Mädchen gehören...
Ich denke an ihre Eltern und hoffe, das sie alles gut überstehen.


Was man tun kann? Dem eigenen Kind von Anfang an einbläuen, das es Nein sagen darf. Das es auch Erwachsenen sagen darf, wenn es etwas nicht möchte.
Selbstbewußtsein beibringen, was aber auch bedeutet, das ich ein Nein meines Kindes akzeptieren muß, wenn ich kuscheln möchte, das Kind nicht.
Mir ist es auch egal, ob eine Großtante sich auf den Schlips getreten fühlt, weil mein Sohn ihr mit knapp 2 Jahren ein "Lass das" an den Kopf warf, als sie ihm über die Haare strich. Da muß sie dann durch.

Zeitgleich darf man nicht übervorsichtig werden, egal wieviel Angst man um sein Kind hat...
es ist so schwer.

Es gibt noch ein Buch, "Ich sag Nein".. welches nicht ganz so heftig ist, wie das von salsacub beschriebene Buch.


Helpman, du forderst mehr "hingucken" und handeln. Es ist wesentlich mehr geworden als es früher war. Eltern gucken mittlerweile mehr hin als früher. Trotzdem wird es immer wieder solche Fälle geben... Leider.

salsacub

Doch die Aufklärung hat sich immer noch nicht wesentlich verbessert...

@Hex: Ich glaube, ich kenne das Buch. Das haben wir auch noch irgendwo herum liegen und meiner Meinung nach, hat es mir damals sehr geholfen, meiner Oma zu erklären, dass ich sie mir nicht mit ihrer Spucke mein Gesicht säuber sollte. Und auch sonst war es sehr brauchbar.

Am schlimmsten finde ich es, dass Kinder sich nicht gegen ihre Familie "wehren" können. Je jünger, desto eher wissen sie nicht, dass ihr Stiefvater/Onkel7Tante etc ihnen Unrecht tut, wenn sie misshandelt werden.
Und helfen kann man da auch nicht, weil wer kriegt das schon mit?

OneSilverDollar

Ich bin überzeugt, dass sich die Aufklärung sehr wohl verbessert hat.
Jedoch gibt es in diesem "Spiel" noch einen Faktor, der absolut unberechenbar ist: Das Kind selbst.

Vor einiger Zeit (vllt ein/zwei Jahre her) wurde ein Versuch gestartet:
Eltern, Erzieher und Polizei haben in diesem Versuch getestet, wie Kinder auf eine Situation reagieren, in der sie von einem (netten) Mann angesprochen und zum Mitkommen aufgefordert/gebeten werden.
Im Vorfeld dieses Versuches wurde den Kindern erklärt, dass man nie mit Fremden mitgehen solle usw....
Szene Spielplatz:
Kinder auf der Schaukel, Sandkasten usw...
Die Eltern gehen unter einem Vorwand einen kurzen Moment ausser Sichtweite des Kindes, in dieser Zeit kommt der nette Herr (ein Schaupieler) und spricht das Kind an.
Was passiert???? 8 von 10 Kindern gehen mit.....

Ein erschreckendes Ergebnis. Für Eltern, Erzieher und die Polizei...

salsacub

Ja, aber das ist ja auch klar. Allerdings spielt hier das Alter eine große Rolle. Kinder im Alter bis ca 10 Jahren denken nicht über mögliche Konsequenzen nach. Es muss jedoch einen Weg geben, den Kindern das richtig zu vermitteln.

Hex

Wir haben das Glück, ein von Natur aus sehr selbstbewußtes Kind zu haben, das dazu auch sehr vorsichtig ist.
Es fremdelt bei Fremden nicht nur weil es die Phase ist, sondern war schon immer zurückhaltend.
Dann kommt dazu, das er kein "Knuddelkind" ist, wie meine Tante es ausdrückte. Das heißt nicht, das er nicht total niedlich ist (ist er, ganz objektiv betrachtet natürlich ) aber er ist von der Art her eher ein Kind mit dem man "normal" reden möchte oder spielen und nicht in ein "ist der süß heititei Gehabe" verfällt.

Helpman

Also die Bücher kenne ich nicht, wäre aber vielleicht mal interessant die zu lesen. Wäre nett wenn ihr mal schreiben würdet wie die genau heißen oder waren das die richtigen Titel? Und haben die eine ISBN-Nummer?

Bei uns war es damals so:

Ich habe 2 Schwester die jünger sind wie ich. Die eine 3 Jahre, die andere 5 Jahre jünger!

Also die mittlerste Marion (3 Jahre jünger) und ich waren damals bei meiner Oma mit dem Fahrrad, da waren wir ca 16 und 13! Unsere Oma wohnte ca 15 Kilometer entfernt vom Elternhaus. Wir sind da nur an Hauptstrassen gefahren denn die Verkehrsregeln kannte ich da sehr gut, bin wenn ich alleine war damals noch zwischen den Autos auf der Strasse gefahren. Das tat ich aber nicht wenn ich meine Schwester dabei hatte. Da habe ich immer geschaut das wir den Radweg und notfalls den Gehweg nahmen. Dann kam eine Brücke die ungefähr 1 Kilometer lang ist. Damals war diese noch zweispurig. Aber einen Fuß- und Radweg gabs es nur auf einer Seite.

Auf dem Hinweg ging alles gut, wir kamen gut bei unserer Oma an und haben von da auch bei unseren Eltern angerufen. Ich weiß allerdings nicht mehr ob unsere Eltern das wussten das wir da hingefahren sind oder ob wir das heimlich machten. Da müsste ich echt meine Eltern nach fragen.

Ich weiß nur das wir gegen Mittag oder frühen Nachmittag da ankamen. Und irgendwann am frühen Abend sollten wir dann zurück fahren damit es nicht zu spät werden würde. Wir haben meiner Oma auch versprochen das wir Sie anriefen wenn wir zuhause ankämen.

Und als wir dann an besagter Brücke ankamen, wie war ja nur ca 2 Kilometer von Oma entfernt, da fiel mir ein Mann auf der sich immer umschaute und uns beobachte. Hatte ich jedenfalls das Gefühl, ob es wohl stimmte?

Dann habe ich angehalten und meiner Schwester gesagt das wir nicht bis zum Ende der Brücke fahren sondern ziemlich am Anfang die Treppe nehmen und dann über den Deich zurück. Sie verstand es nicht das ich den Umweg machen wollte und was der Mann damit zu tun hätte. Ihr ist nicht mal aufgefallen das er sich umschaute bis ich es ihr sagte.

Also, wir sind dann über den Deich zurück nach Hause was den Weg ungefähr verdoppelte.

Wir sollten um 19 Uhr zuhause sein (Sommer), kamen aber irgendwann gegen 22 Uhr an.

Inzwischen hatte unsere Oma schon etliche Male angerufen ob wir schon da wären, Eltern auch bei ihr angerufen ob wie zurückgekommen wären. Hektik pur!

Und da ich immer Ausreden parat hatte damals wenn ich zu spät kam, wenn ich was vergessen hatte und so, war dementsprechend auch die Begrüßung!
Ich habe das natürlich mit dem Mann erzählt und was gabs es, ein Popovoll :heulen::heulen::heulen:

Als Eltern Marion fragten sagte Sie nur, naja gesehen habe ich den Mann ja aber aufgefallen ist mir nichts.

Ich bekam eine Woche Hausarrest!

Aber 2 oder 3 Tage später stand was in der Zeitung was Mama dazu veranlasste mich zu fragen wie der Mann denn ausgesehen hätte.

Ich beschrieb ihr den Mann nochmal, genauso wie an den Abend als Sie mir nicht zuhörte.

Und da hat Sie mich gelobt, Hausarrest aufgehoben und ich bekam mein Lieblingsessen und eine große Portion Eis!

Warum? Ich verstand es nicht aber es freute mich!

Erst viele Jahre später als wir darüber sprachen, erzählte Sie mir das dieser Mann den ich damals beschrieben hatte, ein Sittelstrolch gewesen wäre der sich auch schon an Kinder vergriffen hätte und die Polizei ihn schon wieder suchen würde!

Und was sagt uns das?

Diese Geschichte ist nicht frei erfunden sondern eine wahre Begebenheit! Denn Sie hat sich wirklich so vor einigen Jahren zugetragen!

DarkCryGirl

Also das Buch was Salsacub angesprochen hat, haben wir in der Volksschule zum Lesen bekommen. Bin mir ganz sicher die Geschichte aus dem Buch zu kennen... sogar etwas Detailierter... worauf ich aber mal nicht eingehen möchte.

Als ich etwa 7 Jahre alt war kam mir zu Ohren das ein Mädchen aus der Gegend verschwunden wäre.
Haben zwar in der Zeit alle (allso gesammter Kleinkinderfreundeskreis) von den Eltern vermehrt
"Gehe nicht mit Fremden mit" "Nimm nichts von Fremden an" und Dergleichen gehört. Trotzdem
haben wir damals von keinem Erwachsenen irgendwie aufklärung erhalten ob wirklich
ein Kinderverzahrer in der Gegend sein unwesen Treibt.

Alles ziemlich Makaber. Also aufgeklärt wurden wir nie wirklich ob damals was passiert ist das die Eltern und Schulen so in aufruhe versetzte.
Vielleicht haben wir uns das auch nur zusehr ausgemahlt und es war halt die Zeit uns Kinder vor Fremden zu warnen.

Zumindest hatte ich genug Angst, um nirgends in der Gegend (Gibt hier ja doch paar Dunkle Ecken und Gassen) alleine rum zu tollen.
Kann Eltern nur empfehlen Ihren Kindern wirklich tagtäglich beim fortgehen zusagen
wiesehr sie aufpassen sollen, und nicht unüberlegtes machen. Meine wollten sogar immer
wissen wohin ich gehe und was ich vorhabe. Kleine Kinder werden da eher seltener
lügen und woanders hingehen als sie es sagen oder vielleicht sogar Ihren Dad versprochen haben.

Sailcat

als würde ein "nein" kriminelle handlungen verhindern. das finde ich ziemlich blauäugig.
wer gewalt anwendet läßt sich doch nicht von einem "lass das" abschrecken.