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Du befindest dich im Forum: Archiv: Streitgespräche. Was regt Euch auf ... ? |
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10.02.2009, 13:29 | #31 | ||
Member
Registriert seit: 12/2007
Beiträge: 348
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Stellt sich auch immer die Frage, wie ehrlich Menschen gegenüber anderen und sich selbst sind, wenns um Ansprüche geht.
Die andere Frage ist, inwieweit das eigene Selbstbild mit dem Bild übereinstimmt, das andere von der eigenen Person haben, und welche Ansprüche einem dann von anderen auch "erlaubt" werden, und welche Ansprüche dann als unberechtigt gelten. Dann kommt es ja auch auf den "Toleranzbereich" an, auf welche Anprüche kann man verzichten, wenn alles andere stimmt. In Beziehungen kommt es ja irgendwann dazu, dass man die ursprünglich gemachten Illussionen über den Partner verliert und erkennt, wie dieser Mensch wirklich ist, mit allen Fehlern und Schwächen. Somit erkennt man eventuell auch, dass sich der Partner von den ursprünglichen Anforderungen unterscheidet und es muss die Entscheidung gefällt werden, trotzdem weiterzumachen oder nicht.
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10.02.2009, 14:04 | #32 | |||
Golden Member
Registriert seit: 04/2006
Beiträge: 1.274
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Zitat:
Über die Jahre habe ich gelernt, dass meine Beziehungen nicht scheiterten, weil sich gewisse Äusserlichkeiten änderten (Frau nimmt zu, Frau zieht sich weniger aufreizend an, Frau verändert ihre Frisur...). Vielmehr sind meine Beziehungen gescheitert, weil ich charakterliche Merkmale an den Frauen entdeckte, mit denen ich absolut nicht leben konnte. Es gibt da leider einige absolute No-Gos für mich. Gefühle hatte ich für diese Frauen weiterhin, die waren nicht einfach weg. Aber ich suchte nach Gründen: Wie konnte ich mich in diese Frau so sehr verlieben? Hatte sie sich verstellt, mich gar getäuscht? War ich blind vor Liebe? War ich zu naiv zu glauben, sie könnte sich mir anpassen? [...] Im Endeffekt lief es dann immer auf eine Trennung hinaus, weil ich mich unterbewusst abkapselte. Ich unternahm mehr und mehr mit meinen Freunden, mit denen es mir stets gut ging, und vernachlässigte die Beziehung. Ich gebe deshalb keiner meiner Ex-Freundinnen die Schuld für das Ende der Beziehungen. Es ist aber traurig, wenn man langsam das Gefühl kriegt, dass keine Frau die eigenen Ansprüche erfüllen kann. Und bitte... es soll mir keiner kommen mit "dann schraub Deine Ansprüche runter". Das geht nicht. Früher oder später holt es mich ein, und dann werde ich unglücklich. Ach... ich könnte noch so viel mehr schreiben... aber ich will den Thread nicht hijacken.
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10.02.2009, 14:29 | #33 | ||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 06/2005
Ort: woanders
Beiträge: 1.447
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@sammy
Ich stimme zu, aber es geht hier weniger darum, wie sinnvoll Ansprüche aufrechtzuerhalten bleibt, wenn eine Beziehung vonstatten geht. Es geht um die Äusserung der Ansprüche an einen potenziellen partner und die Meinung dritter zu diesen. Wie bereits erwähnt scheint es weit verbreitete Meinung zu sein, dass ein Anspruch an einen möglichen Partner seine Daseinsberechtigung verliert, wenn man diesen Anspruch selber nicht erfüllen kann oder will. Und das sehe ich irgendwie nicht. Warum muss ICH gezwungenermassen Kriterien erfüllen, um meine Ansprüche an mein "Feindbild" zu begründen??
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10.02.2009, 14:33 | #34 | |||
Golden Member
Registriert seit: 04/2006
Beiträge: 1.274
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Zitat:
Ich kann aber keinen direkten Zusammenhang zwischen den eigenen Ansprüchen an den Partner und dem, was man seinem Partner bieten kann, erkennen: Wenn ich übergewichtig bin und auf Supermodels stehe, und wenn ich ein Supermodel finde, dem mein Übergewicht egal ist, dann gibt es diesen "Zusammenhang" doch nicht.
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10.02.2009, 14:35 | #35 | ||
Member
Registriert seit: 12/2007
Beiträge: 348
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Es spielt ja auch eine Rolle, ob diese Ansprüche in der Vergangenheit schon erfüllt wurden oder nicht. Wenn eine dicke Frau einen schlanken Mann will, und diesen in der Vergangenheit auch immer bekommen hat, wird sie auch keinen Grund sehen, von ihren Ansprüchen abzuweichen. Auch wenn Außenstehende dann meinen, sie dürfe solche Ansprüche gar nicht haben.
Wobei da wohl auch manchmal ein gewisser Neid da sein dürfte.
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10.02.2009, 15:08 | #36 | ||||
Moderator a.D.
Registriert seit: 08/2006
Ort: mit Ausblick
Beiträge: 17.102
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Zitat:
um Kommunismus, falls dir das aufgefallen ist. Zitat:
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10.02.2009, 17:10 | #37 | ||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 06/2005
Ort: woanders
Beiträge: 1.447
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@constructor
Genau aus diesem Grunde frage ich jahier. Oder stelle zur Diskussion. Sehr viele Menschen scheinen einen Zusammenhang zu sehen. Wie sonst kann man sich Äußerungen erklären, die Sätze wie "Du erwartest da etwas, was du selber gar nicht bieten kannst." -> Ich sehe keinen. @sammy leuchtet mir auch ein. @alle: Kann es vielleicht sein, dass die "Entrüstung" ob dieser Ansprüche einfach nur Angst vor Konkurrenz ist, die vorher nicht zu erwarten war? Ich bleibe mal am Beispiel "Dünn & Dick", scheint ja das bildlichste zu sein: Wenn der dicke Mensch auf einmal Dünne will und man voraussetzt, dass Menschen "normalerweise" ähnliche Oberflächlichkeiten suchen, dann "outet" sich da jemand auf einmal ein "Feindbild" angehen zu wollen, welches man vorher nicht von ihm dachte. Und all die dünnen haben einen Konkurrenten mehr. Und ärgern sich. Was meint ihr?
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10.02.2009, 17:20 | #38 | ||
Member
Registriert seit: 04/2007
Beiträge: 191
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Hmmm. ich halte diese ganze "Anspruchsdenkerei", so wie es hier thematisiert wird, für ziemlich klischeebehaftet.
Grade das thema "Dick-Dünn", "Junge Frau-Älterer Mann", gibt ja genug Beisspiele hier Und um dann zu Deiner Frage zurückzukommen: Ich denke, es ist eine Form von Ärger, der empfunden wird, vielleicht auch ein Teil Angst, weil eben sorgsam gepflegte Klischees plötzlich nicht mehr passen, bzw. nicht mehr bedient werden. Etwas, das doch "immer " gegolten hat, gilt plötzlich nicht mehr...So was in der Art. Und vielleicht spielt noch ein bißchen Neid mit rein, auf den/diejenige, die eben nicht mehr in das Klischee paßt.
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22.02.2009, 11:59 | #39 | ||
jolly cynic & Inklishman
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
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Ich habe mal ein bisschen darueber nachgedacht, ob man nur das erwarten darf, was man selbst bietet.
Warum sollte man von seinen Anspruechen in Bezug auf Aeusserlichkeiten Abstand nehmen? Warum sich mit etwas *zufrieden geben*, das eigentlich nicht die Beduerfnisse erfuellt? Das klingt als muesste man mit dem vorlieb nehmen, was gerade *uebrig* bleibt. Das waere aber doch ziemlich doof und oberflaechlich, oder? Es gibt so unendlich viele Geschmacksvarianten, es finden nicht immer nur - beispielsweise - gleich Schlanke oder gleich Duenne oder gleich Dicke zueinander. Waere ich dick und wollte eine duenne Frau, wer sollte mir das verbieten? Ob ich eine duenne Frau faende, die auch auf einen dicken Mann steht, ist eine andere Sache. Aeusserlichkeiten koennen sich aendern, okay, bei der Groesse meistens nicht mehr, wenn man schon erwachsen ist. Gewicht kann reduziert oder gewonnen werden. Das sind Veraenderlichkeiten. Ausschlaggebend ist doch nur, dass man jemanden findet, in den man sich verliebt und zurueckgeliebt wird, und dass man so, wie man ist auch akzeptiert wird. Anders sehe ich es, wenn es um die *basics* geht. Treffen Lebenseinstellungen aufeinander, die nicht miteinander vereinbar sind, wird es nicht funktionieren. Beispiel: verlange ich Treue, bin aber selbst nicht treu, wird es zum Streit und Kummer kommen, es sei denn, der andere fuegt sich in die Treuerolle (erfuellt mein Beduerfnis) und kann damit leben, dass ich mache, was ich will. Gibt es so etwas? Ich meine, wird ein solches Modell gelebt, ohne, dass jemand darunter leidet? Das mag ganz selten vorkommen, aber ueblicherweise wird einer sich die Welt schoen reden, darunter reden und insgeheim hoffen, der Andere moege sich doch aendern. Ebenso kann ich nicht verlangen, mein Partner moege gelassen und humorvoll sein, wenn ich permanent aus einer Fliege ein Mammut mache. Das wird nicht dauerhaft funktionieren. Ich glaube, wenn die Grundvoraussetzungen, also die Voraussetzungen fuer eine gute Beziehung nicht erfuellt werden (damit meine ich eine vereinbare Lebenseinstellung) und auch auf absehbare Zeit nicht werden (Menschen koennen sich ja auch aendern, wenn sie es wirklich wollen. Mancher tat das, nachdem er den oder die Richtige traf ), dann klappt das nicht. Ich wuerde aber nicht sagen, dass man das bieten muss, was man von anderen erwartet, sondern dass man sich jemanden sucht, der das gleiche bietet wie man selbst.
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22.02.2009, 13:12 | #40 | |||
Member
Registriert seit: 01/2009
Beiträge: 119
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Zitat:
da ist, wenn man sich davon überzeugt, dass es tatsächlich nicht vorhanden ist. Irgendwo gibt es sicherlich eine Grenze, aber gerade die kleinen Unfeinheiten sind es die man mit der Zeit zu schätzen lernt. Es macht die Beziehung um so viel interessanter. Zu erforschen, was die Person, die man liebt, zu dem macht, wer sie ist. Immer neue Facetten ihrer Persönlichkeit ans Tageslicht "zerren" und zu begreifen, warum es gerade diese Frau ist, die einem den Schlaf raubt. Man bereichert sich gegenseitig mit anderen Ideen, manchmal sogar mit anderen Wertvorstellungen, solange diese nicht zu konträr sind. Oft merkt man dann, dass man tatsächlich selbst ähnliches nachempfinden kann und da kommen die Gemeinsamkeiten erst recht deutlich zum Vorschein. Einfach mal auch auf sein Gegenüber zugehen, seine Träume und Sehnsüchte ernst nehmen, ehrlich zu versuchen diese zu erfüllen und sich auch daran zu erfreuen, dass man damit Erfolg hat. Es muss aber auf Gegenseitigkeit beruhen, dann ist man Perfektion so nahe, wie es nur möglich ist. Ist es zu sehr einseitig, wird es auf Dauer nichts, egal wie schön man sich die Situation redet.
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