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Alt 03.03.2009, 21:55   #41
MadHatter
Cosmic Hobo
 
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Beiträge: 2.754
Zitat:
Zitat von -Beate-
@MatHatter: Du bist endlich mal jemand, der wirklich weiß wovon er redet!

Wie siehst du denn die Leibeigenschaft?
Ist sie einem Sklaventum nicht ganz nah?
Sie wurde auch von Christen ganz selbstverständlich ausgeübt.
Als die Christen an Einfluss gewannen, haben sie immer wieder auf die sozialen Probleme aufmerksam gemacht und forderten die Freilassung von Sklaven. Die Konzilien des 6 Jh. und 7 Jh. Jahrhunderts setzten sich auch für größere Rechte der Freigelassenen ein. Das institutionalisierte Christentum verfügte aber selber über viele Besitztümer. Mit der Zeit erfolgte eine Anpassung an den gesellschaftlichen Zustand. Man fing einerseits damit an, die religiöse Freiheit von der politischen zu trennen und zum anderen wurde die Sklaverei als Folge der Ursünde gesehen. Zwar blieb dadurch ihre Ablehnung erhalten, aber man ging davon aus, dass man sie nicht abschaffen kann. Das muss vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Leibeigenschaft ein ganz zentraler Bestandteil der damaligen Ökonomie war. Man hätte sie nicht von jetzt auf gleich abschaffen können, ohne das vorhandene System in ein Chaos zu stürzen. Neben dieser Anpassung gab es auch stets eine Opposition, die sich für die Rechte der Unterdrückten stark machte. Als die Missstände der weltlichen und geistlichen Obrigkeit immer deutlicher wurden, bekam der christliche Reformwille neuen Auftrieb. Hiervon gibt die anonyme "Reformatio Sigismundi" (frühes 15 Jh.) Aufschluss, die die Aufhebung der Leibeigenschaft fordert. Luthers Emanzipationsgedanke, den er in der Schrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen" ausführt, wurde dann von den Bauern 1524 aufgenommen und politisch interpretiert. Sie beriefen sich auf die Freiheit, die ihnen Christus geschenkt hat, um für ihre Rechte zu kämpfen. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, gegen Ende sogar mit Luthers Billigung, der Verständnis für ihre Situation hatte, aber die Gewalt der Bauern verabscheute. Trotzdem wurde als Folge des Aufruhrs in Westdeutschland und der Schweiz die Leibeigenschaft gelockert. Im 18 Jh. setzen sich größere Lockerungen durch, zum Beispiel hebt Österreich 1780 oder 81 die Leibeigenschaft auf (es wäre hier auch interessant, mal die wirtschaftliche Entwicklung parallel zu betrachten) und die französische Revolution führt 1789 zur Abschaffung der feudalen Abhängigkeit. In Deutschland ist es die Märzrevolution, die den Bauern zur Freiheit verhilft, was man dann im Detail nachgucken müsste.


Zitat:
Zitat von -Beate-
Frauen haben auch bis in das letzte Jahrhundert hinein nicht die gleichen Rechte wie Männer gehabt, und konnten z.B. ihr Vermögen nicht selber verwalten.
Im Christentum war eine Scheidung über Jahrhunderte hin nicht möglich, und so waren die Frauen in vielen Fällen eben auch "Sklavinnen" ihrer Männer.
Frauen bekamen eine neue Wertschätzung, aber es gab kein vollständiges Emanzipationsprogramm. Das sind moderne Gedanken, die noch sehr jung sind. Wir dürfen nicht unser moralisches Verständnis einfach so in die Geschichte stecken. Nachfolgende Generationen werden auch über unsere Ansichten den Kopf schütteln. Das Christentum hat für die damaligen Verhältnisse einige Neuerungen mit sich gebracht. Trotzdem blieb die Frau weiterhin in ihrer Rolle als Ehegattin und Hausfrau. Die Frage ist doch viel eher, was passiert wäre, wenn das Christentum dem Mann weiterhin seine bestimmende Macht über die Familie gelassen hätte. Vielleicht hätten wir dann heute solche Strukturen, wie in den arabischen Ländern. Man weiß es nicht. Solche Gedankenspiele sind unentscheidbar.
Was die Ehe betrifft, so gab es mehrere Formen. Zum Beispiel die Muntehe (Munt= Schatz oder Herrschaft). Da trafen sich zwei Sippen und der Mann brachte für die Frau sein Vermögen (Munt) ein, quasi als Rückversicherung. Der Beischlaf wurde mit Zeugen vor der Tür vollzogen. Manchmal gab es dazu auch ein öffentliches Fest. Oder die Kebsehe (Kebs= Sklavin). Der Herr konnte über seine Sklavinnen verfügen und sie jederzeit zur Ehe oder zum Sex zwingen. Ab dem 10 Jh. setzt sich die Kirche vor allem für die Abschaffung der Kebsehe ein. Man wollte außerdem die Willkür bei der Eheschließung eindämmen. Es wird üblich, seine Verbindung segnen zu lassen, wobei zum ersten Mal die Einstimmung beider Ehepartner vorausgesetzt wird. Ab dem 13 Jh. entwickelt sich daraus die kirchliche Trauung und die Ehe wird zu einem Sakrament erklärt. Luther macht die Ehe im 16 Jh. dann wieder natürlich und übergibt sie der weltlichen Ordnung. Im 18 Jh. setzt sich die Ziviltrauung dann völlig durch. Bis ins 18 Jh. hinein war die Ehe auch keine Liebesheirat, sondern diente in der überwiegenden Mehrheit der finanziellen Absicherung. Die Scheidung wird erst üblich, als Frauen eigenes Kapital bilden und sich neue Beziehungsformen neben der Ehe etablieren. Das dürfte erst im 20 Jh. der Fall gewesen sein, aber bei diesem Punkt bin ich mir nicht sicher.


Zitat:
Zitat von -Beate-
Sie sind es sogar heute noch, wenn ein katholischer Mann die katholische Bibelauslegung wörtlich nimmt. (Ich habe eine Frau in meinem Bekanntenkreis, die sich nun endlich nach 23 Ehejahren und der Erziehung von 6 Kindern aus diesem Joch befreit hat. Ihr Mann ist todunglücklich, weil er streng gläubig wie er ist, nun auf Sex verzichten muß, bis diese Ehe als ungültig und nicht vollzogen (!) erklärt ist.)
Die Ehe ist bereits vollzogen, er braucht sich nicht zurückhalten.


Zitat:
Zitat von -Beate-
]Ich muß in unserer Gesellschaft gar keine Kirchensteuer bezahlen, um den christlichen Apparat zu unterstützen. Der Staat zahlt von meinen Steuern die Ausbildung der Theologen, und wie schon weiter oben erwähnt, große Teile der angeblich christlich getragenen caritativen Einrichtungen.
Pädagogische Einrichtungen in Trägerschaft müssen sich selbst tragen. Der Staat gewährt allenfalls Steuererleichterungen. Dass der Staat die wissenschaftliche Theologie mitfinanziert, ist richtig, aber er finanziert auch unzählige andere staatliche Institutionen und Projekte. Wenn es danach gehen würde, dürfte ich nichts mehr spenden.
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Geändert von MadHatter (03.03.2009 um 22:02 Uhr)
MadHatter ist offline  
Alt 03.03.2009, 22:57   #42
Silentium
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Beiträge: 338
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen

Solche Rundumschläge zeugen von einer intoleranten Haltung, die wir in einer freien Gesellschaft in der Tat nicht gebrauchen können.
Das hat sehr wenig mit Intoleranz zu tun, denn mehr mit nicht mehr vorhandener Gedult, immer nur zu schauen zu müssen, wie man noch mehr Verwirrung und Mißgunst unter den Menschen selbst schürt, und all jene oder der größte Teil davon trotz allen Einsatzens nichts schaffen, ausser zu beten, und auf bessere Zeiten zu hoffen, Bedürftigen zu spenden, ohne das Grundübel mal an der Wurzel zu greifen.

Ich hab keinen Bock mehr, sich wie viele Millarden Menschen Grundsatzfragen bezüglich deiner Religion zu stellen, die man nie beantwortet kommt, statt dessen mit tausenden Phrasen und Sprüchen aus hunderten von Büchern so lang geistig erschlagen wird, bis für alle jene der Horizont wirklich nur noch bis zum Himmel reicht.

Warum...siehe im folgenden Posting!
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Silentium ist offline  
Alt 03.03.2009, 23:36   #43
Silentium
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Beiträge: 338
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Als die Christen an Einfluss gewannen, haben sie immer wieder auf die sozialen Probleme aufmerksam gemacht und forderten die Freilassung von Sklaven. Die Konzilien des 6 Jh. und 7 Jh. Jahrhunderts setzten sich auch für größere Rechte der Freigelassenen ein. Das institutionalisierte Christentum verfügte aber selber über viele Besitztümer.
Wo kamen die her? Von den Bauern?

Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Mit der Zeit erfolgte eine Anpassung an den gesellschaftlichen Zustand. Man fing einerseits damit an, die religiöse Freiheit von der politischen zu trennen und zum anderen wurde die Sklaverei als Folge der Ursünde gesehen.
Diese Ursünde beging deine Glaubensgemeinschaft in politischer Form jahrhunderte lang, und das selbst nach der Kreuzigung Jesu!
In euren Büchern und selbst heute steht geschrieben, das Gott alle ungläubigen strafen soll.
Was hat das mit Toleranz zu tun?

Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Zwar blieb dadurch ihre Ablehnung erhalten, aber man ging davon aus, dass man sie nicht abschaffen kann.
Warum nicht? DIESE Religion erschuf doch erst diese Wirtschaftsstrategie und dessen Strukturen, welche sich nach den gleichen Idealen bis heute erhalten hat!
Und du wirst lachen, das was alles grade passiert, und sich schlimmstenfalls daraus entwickeln kann, wenn ihr die "schwarzen Schafe" nicht bald in gezügelte Bahnen lenkt, ist die Wiederauferstehung dessen, was schon mal war, das, was ihr als Gegenpol geschaffen habt, um Menschen ein schlechtes Gewissen zu verschaffen. Das was ihr in euren Büchern anprangert.
Ihr habt dabei nur eine Fehler gemacht. Ihr zeigtet nämlich den Menschen genau damit, wie einfach es ist, mit Kapital Macht zu erzeugen, und mit kapitaler Macht eine vorherrschende über allem stehende Religionsherrschafft zu schaffen. Nicht zuletzt das rühmliche Beispiel des Verates in Jerusalem.

Wo ist der Fehler im Bild?
Richtig, ihr seid dem ganzen nicht mehr mächtig, denn diese Gesellschaftsstruktur, die ihr erschaffen habt, hat sich verselbständigt, und ganz ohne euch, und doch mit eurem Büchern wird sie euch das bringen, wovor ihr euch angeblich so fürchtet und verhindern wollt.

Diese Erde, hat durch euch, mit euch in 2000 Jahren nicht nur einmal gebrannt, und sie wird es wieder tun.

Wieviel Milliarden Menschen glauben an euren Gott, und verschlossen die Augen, schrecken jetzt plötzlich alle wieder auf, und wollen trotzdem nichts gesehen haben, keiner von euch, an Börsen, an Weltmärkten, in Millitärs, Großkonzernen, Banken & Versicherungen, Kreditunternehmen, egal wo ich hinschaue, gibt es so viele von euch, Deutschland, speziell die alten Bundesländer, werden schon so lange christlich regiert, Amerikaner, in unzähligen Kriegen, beten zu Gott, und ziehen in den Krieg, schüren weltweit neue Konflikte, nahezu jeder von euch liesst jeden Tag Religionsbücher, und hat nichts dafür getan, das unser System funktioniert, OHNE andere in den Abgrund zu stürzen, plötzlich fällt uns MIT euch alles auf die Füsse, der kalte Krieg beginnt erst wieder, und wird worin enden?
Millionen Gläubige sind entsetzt, überwacht werden zu müssen, wiederrum Millionen Gläubige haben überwacht, und Millionen Gläubige werden es weiter tun. Warum, weil Millionen Gläubige weiter gewissenlos konsumieren, Millionen Gläubige weiter unsinnige Kredite verteilen, Millionen Gläubige nicht arbeitslos werden wollen, und Millionen gläubige nicht kapieren, das Millionen Gläubige in einem kranken System leben (wollen), was dem eigentlichen Glauben im Grundsatz wiederspricht...und Millionen Gläubige zu jeder Tages und Nachtzeit mit einem Gebet sämtliche Schuld und Verantwortung in eine einzige Hande legen.

Nämlich in die deines Gottes.


Und dann redest du ewig von Abschaffung der Leibeigenschaft.
Hast du dir mal klar gemacht, wieviele Menschen woanders erst durch uns und mit oben beschrieben die Sklaven unseres Geldes wurden?

Hats du eigentlich keine Angst, das wir nicht irgendwann die Sklaven unserer Gläubiger werden? Denen wir hier eh schon alles vermacht haben, und neue Milliarden brauchen, um uns "freikaufen" zu können?
Das wir zu Sklaven eines System werden, was den letzten Cent verzockt?
Was passiert denn, wenn die Werte dieser Welt aufgebraucht sind?
Geld nicht mal den Pfifferling wert ist, weil wir Jahrzehnt um Jahrtzehnt das Spielzeug Geld einfach nich in den Griff bekommen?

Erzähl mir nicht, das hätte alles nichts mit euch zu tun! Ihr seid Milliardenfach allesamt mittendrin, ihr habt allesamt die Milliardenfache Kraft, etwas zu ändern! Auch siehe wegen oben!

Aber die Frage ist: Wollt ihr es denn überhaupt?

Und dazu muss ich nicht hunderte eurer Bücher lesen, die mir allesamt nur die Sinne vernebeln, anstatt zu erkennen, das es nur Geschichten sind, hinter denen ihr euch versteckt, und ihr euren Kindern vorlest, die noch nicht mal selbständig denken können!

Der Satan wird von euch so beschrieben: Täuschung durch Blendung!

Und was tut ihr ???

Und Warum?
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Geändert von Silentium (03.03.2009 um 23:46 Uhr)
Silentium ist offline  
Alt 04.03.2009, 20:18   #44
-Beate-
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Zu den Sklaven:

Die Plantagenbesitzer in Amerika waren alle gute Christen. Die Kapitäne der Sklavenschiffe auch. Oder irre ich da?
Der amerikanische Bürgerkrieg und damit die Sklaverei in den Südstaaten endete 1865 ! Vor knapp 150 Jahren also.

Da gab es das Chrsistentum scjon fast 2000 Jahre. Deutschland war - im Süden - schon über 1000 Jahre christlich.
Sie haben wirklich lang gebraucht, bis sie diese satte Einnahmequelle aufgegeben haben.

Daß die Bauern der Lutherzeit sich auf die christliche Lehre beriefen,war ja wohl nicht verwunderlich. Wer es wagte öffentlich andere als christliche Gedanken zu äußern, wurde bekanntermaßen äußerst grausam zu Tode gebracht.

Gruß,
Beate
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-Beate- ist offline  
Alt 04.03.2009, 23:54   #45
Silentium
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Zitat:
Zitat von -Beate- Beitrag anzeigen
Zu den Sklaven:

Die Plantagenbesitzer in Amerika waren alle gute Christen. Die Kapitäne der Sklavenschiffe auch. Oder irre ich da?
Der amerikanische Bürgerkrieg und damit die Sklaverei in den Südstaaten endete 1865 ! Vor knapp 150 Jahren also.

Da gab es das Chrsistentum scjon fast 2000 Jahre. Deutschland war - im Süden - schon über 1000 Jahre christlich.
Sie haben wirklich lang gebraucht, bis sie diese satte Einnahmequelle aufgegeben haben.

Daß die Bauern der Lutherzeit sich auf die christliche Lehre beriefen,war ja wohl nicht verwunderlich. Wer es wagte öffentlich andere als christliche Gedanken zu äußern, wurde bekanntermaßen äußerst grausam zu Tode gebracht.

Gruß,
Beate
Ach Mensch Bea....ich bestreite doch gar nicht, das es viele gute Dinge im Christentum gab oder gar noch gibt.

Aber offenbar versteht niemand, das es mir mit meinen Texten nicht um das geht, was mal war.
Sondern einzig nur darum, was jetzt IST!

Und DAS beschreibe ich!

Was nutz uns es denn, wenn wir Milliarden spenden, aber selbst die Urheber des Übels sind, welches wir besänftigen oder mindern wollen?

Da ist ist ungefähr so, als würde ich n Loch in den Eimer bohren, damit mehr Wasser rein passt!
(Um mit den Worten der scheinbaren Allgemeinintelligenz zu sprechen)

Wenn denn endlich mal jemand die unzähligen Grundsatzfragen dazu und auf HEUTE bezogen beantworten würde, wäre ich auch halb so auf gebracht!!

Aber es reichen 2h BibelTV und diverse Ansagen der Gläubigen hier, um mit Geschichten die auf einem Märchen basieren erschlagen zu werden.
Und wenn ich mir im Endschluss dann immer wieder und wieder die Frage stelle, was jetzt konstruktives dabei rum kommt, stelle ich fest, das alles wie in der Politik ist.

Versprechen ohne Ende und die obligatorische Möglichkeit, das sich alles zum guten wenden könnte.

Aber eben nur KÖNNTE!

DAS ist der Punkt!
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Geändert von Silentium (04.03.2009 um 23:57 Uhr)
Silentium ist offline  
Alt 05.03.2009, 11:30   #46
-Beate-
Member
 
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Silentium, ich hatte meinen Beitrag eigentlich als Antwort für MatHatter gedacht.
Wer das Buch "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins und Sebastian Vogel gelesen hat, kann wohl nie mehr so glaubensseelig sein, wie vorher.

Wem es um eine humane, friedvolle Welt geht, der sollte jeden monotheistischen Glauben bekämpfen, da er irgendwann fundamentalistisch wird.

Für ein friedvolles Miteinander in dieser Welt, brauchen wir keinen Glauben!
Dafür ist die Politik gefragt.

Gruß,
Beate
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-Beate- ist offline  
Alt 05.03.2009, 13:49   #47
MadHatter
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Zitat:
Zitat von -Beate
Zu den Sklaven:

Die Plantagenbesitzer in Amerika waren alle gute Christen. Die Kapitäne der Sklavenschiffe auch. Oder irre ich da?
Der amerikanische Bürgerkrieg und damit die Sklaverei in den Südstaaten endete 1865 ! Vor knapp 150 Jahren also.

Da gab es das Chrsistentum scjon fast 2000 Jahre. Deutschland war - im Süden - schon über 1000 Jahre christlich.
Sie haben wirklich lang gebraucht, bis sie diese satte Einnahmequelle aufgegeben haben.
Natürlich haben sie lange gebraucht. Man konnte in Amerika Christ sein und gleichzeitig Sklaven halten, weil der Gedanke universaler Rechte noch nicht da war. Das sind alles geschichtliche Entstehungsprozesse und wir können nicht unser modernes Ideal vom Christentum in diese Zeit projizieren und die Toten anklagen. Das ist anachronistisch. Wenn man Kritik üben will, muss man im Hier und Jetzt bleiben und von dort Verbindungen in die Vergangenheit ziehen.


Zitat:
Zitat von -Beate
Daß die Bauern der Lutherzeit sich auf die christliche Lehre beriefen,war ja wohl nicht verwunderlich. Wer es wagte öffentlich andere als christliche Gedanken zu äußern, wurde bekanntermaßen äußerst grausam zu Tode gebracht.

Gruß,
Beate
Das ist ja heute immer noch so in vielen Staaten. Vor allen Dingen in den atheistischen. Man muss die Rolle der Religion immer zwischen den kulturellen und politischen Konstellationen abwägen. Die Obrigkeit hat seit Beginn der Staatsreligion angefangen, das Christentum für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Im Laufe der europäischen Geschichte ist es immer ein wechselvolles Hin und Her gewesen, aber auf lange Sicht haben die Könige mit ihren Interessen die Kirche bestimmt. Die Trennung von Staat und Kirche hat deshalb nicht nur die Politik befreit, wie das von Atheisten immer ungeschichtlich stilisiert wird, sondern auch die Kirche.

Zitat:
Zitat von -Beate-
Wer das Buch "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins und Sebastian Vogel gelesen hat, kann wohl nie mehr so glaubensseelig sein, wie vorher.

Wem es um eine humane, friedvolle Welt geht, der sollte jeden monotheistischen Glauben bekämpfen, da er irgendwann fundamentalistisch wird.

Für ein friedvolles Miteinander in dieser Welt, brauchen wir keinen Glauben!
Dafür ist die Politik gefragt.

Gruß,
Beate
Ich war mal in der Lokalpolitik tätig und meiner Erfahrung nach sind viele Politiker korrupt und machthungrig. Von der Politik erwarte ich keine friedliche Welt. Das macht Politik zur Ideologie. Sie sollte vielmehr Rahmenbedingungen setzen, in denen Menschen ihre Verantwortung zum Frieden wahrnehmen können. Und zu diesen Rahmenbedingungen gehört es, dass der Staat zum einen die Werte anerkennt, die Religionen freisetzen, und zum anderen, dass er vielfältige Meinungen über die Welt zulässt, so dass es zu einem Austausch von Ansichten und Glaubensüberzeugungen kommt. Der Staat, der diesen Raum nicht mehr bietet und stattdessen den Glauben bekämpft, ist der totalitäre Staat.
Dawkins ist ein Fundamentalist. Sein Buch ist nicht wissenschaftlich, sondern eine ideologische Kampfschrift und wärmt nur die wohlbekannte Propaganda neu auf. Außerdem muss man sich fragen, ob wir nichts aus der Geschichte gelernt haben. Die Feinde des Pharaos mussten vor den Göttern hingeschlachtet werden. Sokrates wurde offiziell wegen Nichtteilnahme am polytheistischen Kult zum Tode verurteilt. Schon die Germanen haben Hexen hingerichtet, weil sie sie für Dürre und Missernte verantwortlich machten.
Die atheistischen Regime begingen einen Massenmord von unvorstellbarer Bestialität und Größe, und das, obwohl, die Werte der Aufklärung bekannt waren- das muss man sich mal vor Augen halten. Erst neulich kam es zu schweren Ausschreitungen in Indien (Orissa). Die henotheistischen Hinduisten haben hunderte christliche Häuser, sowie Kirchen angezündet und Christen auf offener Strasse Arme und Beine abgehakt, und Nonnen vergewaltigt. Wie viele schreckliche Sachen müssen denn noch passieren, bis manche Leute endlich damit aufhören, die Religion, oder speziell den Monotheismus, für das Übel in der Welt verantwortlich zu machen? Wann sehen wir endlich ein, dass dem Bösen tiefere Strukturen zu Grunde liegen? Wann hören wir endlich auf, nach Sündenböcken zu suchen? Sieh dir Silentiums Beitrag an. Das ist eine geschlossene Weltsicht. Davon geht Gefahr aus und solche Formen findet man in der Politik genauso wie in der Religion. Wir müssen sie in ihrer jeweiligen Gestalt erkennen und nicht die äußere Erscheinung der Überzeugung verurteilen, sei sie christlich, islamisch, atheistisch etc..

@Silentium:

Ich glaube, du hast persönliche Probleme, die du mit Freunden besprechen solltest, um dein Vertrauen in die Welt wiederzugewinnen. Zur Entspannung kannst du dann noch das Buch lesen, das ich dir mal empfohlen habe.
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Geändert von MadHatter (05.03.2009 um 13:53 Uhr)
MadHatter ist offline  
Alt 05.03.2009, 14:25   #48
Sailcat
lass das!
 
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Es wäre schön, wenn die Exkurse ein Ende fänden und ihr zum eigentlichen Thema zurückkehrtet.
Danke.
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Sailcat ist offline  
Alt 06.03.2009, 00:59   #49
Silentium
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Beiträge: 338
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Ich war mal in der Lokalpolitik tätig und meiner Erfahrung nach sind viele Politiker korrupt und machthungrig.
Ja siehste, und genau das meine ich.

Einerseits sagst du sowas, und lässt völlig ausser Acht, das deine korrupten machthungrigen Politiker tun und lassen was sie wollen, alles unter dem Deckmantel deines Glaubens, obwohl sich nicht nur für Gerechtigkeit, sondern auch für Recht und Ordnung sorgen sollten. Und was passiert?

Nichts!

Stattdessen redest du mir ein, das ich n Problem mit der Welt hätte, die ich aber nur so sehe, wie sie ist, und ich sollte "ein" Buch lesen (hab ich nicht vergessen), gehst aber nicht wirklich konkret auf meine Fragen ein!

Weisst du, wann immer ich mit dem Gedanken spiele, mich intensiver mit deinem Glauben zu beschäftigen, und in Betracht ziehe, mich danach zu richten, scheitere ich an genau dieser Stelle.

Nämlich das ich real existente Grundsatzfragen habe, die ich vorher beantwortet wissen möchte, bevor ich mich dem hingebe.
Aber sorry das es böse klingt, aber ich lasse mich nicht blind zur Schlachtbank treiben, wie es offenbar viele tun..

So werden wir nie einen Konsenz finden, und deshalb verliert ihr immer mehr Anhänger, weil ihr keine konkrete Aussagen treffen könnt, und euch nicht mit den wirklichen Problemen beschäftigt.

Ein letzter Versuch: beantworte mir diese Frage, du kennst die Zahlen:

Warum können Milliarden gläubige Menschen in unserer Zivilisation nicht verhindern, das unsere Ansprüche stetig über unsere Möglichkeiten steigen, das ein paar wenige "gierige" Politike ständig neue Konflikte schüren, und ganze Völker wieder und wieder in Krisen stürzen?

Nenne mir einen einzigen fundamentalen Grund, der mich dazu bewegen könnte, mein Mißtrauen abzulegen, und auf eurer Seite zu kämpfen!

Du kannst mir nicht erzählen, das es zu wenig von euch in führenden Positionen gibt, nicht mal die CDU, die sich strategisch in zwei Parteien teilte, hat ein Wirtschaftchaos vermeiden können. Und dabei ist diese Partei so alt!

@Sailcat

sorry...das Thema dreht sich doch darum ? Oder nicht?

Es steht die Frage im Raum ob austreten oder nicht.
Muss man ja aber auch begründen können.
Und da reichen eben simple Aussagen gut <-> böse nicht!

Was dann jeder einzelne für sich für seine Entscheidungen zu Rate zieht, liegt bei jedem selbst.

@Mad:
Du sagts immer wieder, das die Kirche und Politik zwei getrennte Schuhe sind.... dann sage ich dir noch mal.

Wir werden seit Jahrzehnten christlich regiert, und trotzdem versemmeln wir jede Chance. Also hat es doch was damit zu tun.

Und wenn ihr nichts damit zu haben wollt, weil diese Partei nicht eure Interessen vertritt, dann setzt euch doch mal dafür ein, das sie nicht euren Mantel tragen darf?!

Aber damit müsstet ihr ein Globales Westliches Wirtschfaftsgebilde angreifen...und das wollt ihr nicht! Oder?

Also wieder die Frage: auf welcher Seite steht ihr eigentlich ?

DAS ist die Gewissensfrage, die sich immer mehr Menschen, und nicht nur ich, stellen.

Zum Glück!

Mach dir im Anschluss auch mal darüber Gedanken:

Geld sollte einstens ein Hilfsmittel zu Erleichterung einer Marktwirstchaft sein.
Mittlerweile avancierte Geld aber zum Zentrum des Universums, darauf baut sich das gesamte westliche Universum auf.
Ganze Bildungssysteme.
Selbst Christen lernen, wie man Gewinne optimieren kann, und muss.
Und das tun sie. Das tun alle.

Also dreht sich in unserer Welt summa summarum letztlich alles ums Geld.

Also führt die westliche Welt auch den Krieg um´s Geld!

Und warum?

Weil ihr in den letzen Jahrhunderten übrsehen habt, das Geld Macht bedeutet!
Also gehe über 100 zurück auf 0 ...

IHR habts so erfunden, und habts nicht gestoppt...

Das fällt euch, und allen beteiligten so langsam immer stärker auf die Füsse!

Und erzähle den Menschen in den Entwicklungstaaten, die für uns arbeiten, oder denen, die ihr eigenes funktierendes System haben, wie gross UNSER Gott doch ist...erst recht jetzt, wo wir laut nach Hilfe schreien, weil UNSER System zum x´ten mal zusammenbricht.....

...und wir deshalb neue Konflikte schüren...
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Geändert von Silentium (06.03.2009 um 01:19 Uhr)
Silentium ist offline  
Alt 06.03.2009, 10:28   #50
Sailcat
lass das!
 
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Zitat:
Zitat von Silentium Beitrag anzeigen
@Sailcat

sorry...das Thema dreht sich doch darum ? Oder nicht?

Es steht die Frage im Raum ob austreten oder nicht.
Muss man ja aber auch begründen können.
Und da reichen eben simple Aussagen gut <-> böse nicht!

Was dann jeder einzelne für sich für seine Entscheidungen zu Rate zieht, liegt bei jedem selbst.
Das ist richtig. Ich wollte aber darauf hinweisen, daß epische Exkurse in geschichtliche Belange zwar mit Sicherheit interessant sind, aber etwas zu weit vom Thema abschweifen.
Wenn man das im Auge behält, kann man das Thema natürlich auch in einem weiteren Rahmen diskutieren, keine Frage.
Was ich hier nicht möchte ist eine Grundsatzdiskussion zwischen wenigen Teilnehmern.
Dazu würde ich euch bitten, aus Respekt für den TE, einen eigenen thread aufzumachen.
Nicht, daß hier sonst wieder jemand "Zensur" schreit.
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Sailcat ist offline  
 

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