Lovetalk.de

Zurück   Lovetalk.de > > >
Alle Foren als gelesen markieren

Du befindest dich im Forum: Archiv: Streitgespräche. Was regt Euch auf ... ?

 
 
Themen-Optionen
Alt 26.07.2009, 16:15   #71
suki08
abgemeldet
Themenstarter
hey cashira,

was du beschreibst, kann ich absolut nachvollziehen und sehe es auch so, dass man in partnerschaftlichen beziehungen auf sich acht geben muss, wenn der partner mit einem psychischen problem zu kämpfen hat.

ich hatte auch mal so einen fall, er hatte bindungsangst und depressionen.

nächstes mal, falls mir wieder jemand begnegnen sollte, mit ähnlichen problemen, da werde ich mir genau überlegen, ob das alles einen sinn hat oder, ob ich das risiko eingehe, mich auf so jemanden einzulassen.
also mein selbstschutz wäre hochgradig aktiviert und ich würde schauen, ob der mensch bereit ist, seine probleme ernsthaft anzugehen.

ich sehe es auch so, dass man als erwachsener mensch eine eigenverantwortung hat, nach der man nicht alles auf seine geschichte, sein umfeld schieben kann.
man ist handlungsfähig und braucht nicht ohnmächtig das opfer zu mimen.

aber wie schon gesagt, ich bezog mich auf die vorurteile, die in der gesellschaft vorhanden sind.

liebe grüße
suki
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
suki08 ist offline  
Alt 26.07.2009, 17:11   #72
Cashira
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Hm...gesellschaftlich bin ich hin-und hergerissen. Auf der einen Seite teile ich Sams Ansicht. Für manche dient die "Diagnose" als Entschuldigung - eben ein Ausweichen der Eigenverantwortung.
Es geschieht aber auch das Gegenteil - dass Menschen, die es nötig hätten, eben genau nicht zum Psychologen gehen, weil sie Angst haben als "verrückt" abgestempelt zu werden. Allerdings glaube ich, dass diese Angst mehr in ihnen drin schlummert als in der Gesellschaft allgemein. Man hat glaube ich eine höhere Hemmschwelle zum Psychologen zu gehen, als es von anderen zu hören. Ich habe noch nie wahrgenommen, dass es jemand abwertend kommentiert, wenn jemand zum Psychologen geht - höchstens, wenn man hingeht und sich nicht helfen lässt.

Ja, ich glaube so ist es. Das Problem liegt in einem selber - vielleicht vor der Angst, dass etwas in einem "wuchert", was man nicht einschätzen kann, was nicht greifbar ist - und was auch nicht von einem selber beurteilbar scheint, da man ja genau dieses Urteilsvermögen in Frage stellt. Ich denke, Menschen haben wirklich Angst davor, nicht mehr Herr ihrer Sinne zu sein - und verdrängen deshalb lieber. Für die Gesellschaft spielt das dabei doch höchstens in blöden Teeniewitzen eine Rolle.

Lieben Gruß
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
 
Alt 26.07.2009, 20:31   #73
parmesan
Golden Member
 
Registriert seit: 01/2009
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.490
@ Cashira

Zitat:
...wenn man nicht zu besagter Störung steht. Sie verneint, nicht wahrhaben will, sie auf das Umfeld schiebt. Man darf nicht seine Eigenverantwortung bei dem Ganzen vergessen.
Ui also da muss ich dann doch mal zwischenfunken. Mal als Gegenfrage: Woher soll denn ein psychisch erkrankter Mensch überhaupt wissen, dass er psychisch krank ist? Das ist doch das fatale - er DENKT es sei normal, er kann ja schliesslich nicht in andere gesunde Psychen schlüpfen und vergleichen. Bis vor einigen Jahren wusste ich nicht, dass ich Probleme habe - woher auch? Man sagte halt ich sei ruhig und in mich gekehrt... das ist halt normal. War es nicht, wurde aber erst dann festgestellt als die Depression bereits meinen Alltag so dermaßem im Griff hatte, dass ich mich komplett zurück zog und eben nicht mehr die normalsten Dinge machen konnte. Selbst DANN gab es noch Stimmen, die klugscheißten nach dem Motto "So eine Phase hat doch jeder, da musste dich halt durchbeißen".

Erklär es mir also - wie soll jemand, der noch nie was mit Krankheiten dieser Art zu tun hatte, wissen, ob er etwas hat? Wenn ich mir die Symptome zahlreicher psychischen Probleme anschaue, dann finde ich bei jeder etwas, wo ich mich eingliedern könnte - das geht aber jedem so.

@ suki08

Zitat:
nächstes mal, falls mir wieder jemand begnegnen sollte, mit ähnlichen problemen, da werde ich mir genau überlegen, ob das alles einen sinn hat oder, ob ich das risiko eingehe, mich auf so jemanden einzulassen.
Zitat:
aber wie schon gesagt, ich bezog mich auf die vorurteile, die in der gesellschaft vorhanden sind
Das finde ich ehrlich gesagt doch reichlich scheinheilig. Zum einen kritisierst Du die Gesellschaft Leute mit Problemen mit Vorurteilen zu begegnen, bist aber im gleichem Atemzug auch jemand der dann zurück schreckt und sich erst "genau überlegt" ob das dann mit ihm Sinn mach oder nicht - wo bist Du denn dann besser wie die Gesellschaft? Ich habe auch Erfahrungen mit "kranken" Menschen in einer Beziehung gemacht, war mit einer Borderlinerin zusammen, mit einer drogensüchtigen usw. Auch wenn die Zeit nicht leicht war - sie sind krank, und verdienen sie es nicht dann auch geliebt zu werden als Mensch? Das heißt also Du erwartest von der Gesellschaft Anerkennung, Mitgefühl usw für Deine Leiden, aber sobald so ein Mensch mit den Problemen in Deinen näheren Kreis eindringt, ziehst Du Dich aus den gleichen Gründen zurück, wie die Gesellschaft?

Oha sage ich da nur...
also mein selbstschutz wäre hochgradig aktiviert und ich würde schauen, ob der mensch bereit ist, seine probleme ernsthaft anzugehen.[/quote]
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
parmesan ist offline  
Alt 26.07.2009, 23:37   #74
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Zitat:
Zitat von suki08 Beitrag anzeigen

und die menschen wüssten einfach mehr bescheid wie man mit den betroffenen umgehen sollte und nicht lapidare sätze von sich geben wie: reiß dich zusammen und so weiter und sofort.
Was meinst du, wie man mit ihnen umgehen sollte?
Leider es ist so, dass viele sagen, sie haetten eine Depression, aber sie meinen eigentlich eine depressive Verstimmung. Damit tun sie denen, die wirklich an einer psychischen Erkrankung leiden keinen Gefallen, denn es wird dadurch bagatellisiert.

Zitat:
also ich bitte um allgemeine diskussion, wie seht ihr das?
Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch jemanden, der psychisch krank ist. Ein Multi Toxiker.
Manchmal, es ist schwierig, mit ihm umzugehen. Ich moechte ihn aber nicht besonders behandeln, sondern wie jeden anderen. Ich bin fuer ihn da, wenn er Hilfe braucht. Ohne Einschraenkung. Aber ich sage nicht, was er hoeren moechte, sondern, was ich denke. Ich glaube, dass er das schaetzt und so ist eine normale Kommunikation meistens moeglich.
Beruehrungsaengste habe ich nicht, aber anfangs war ich manchmal unsicher. Ich habe mich dann entschlossen, einfach so zu sein, wie ich bin und ich glaube, das war nicht falsch.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
Luthor ist offline  
Alt 27.07.2009, 06:50   #75
suki08
abgemeldet
Themenstarter
hey parmesan,

Zitat:
Auch wenn die Zeit nicht leicht war - sie sind krank, und verdienen sie es nicht dann auch geliebt zu werden als Mensch?
doch natürlich verdienen sie es geliebt zu werden, habe ihn geliebt und wie, aber er wollte diese liebe nicht annehmen, hat viermal mit mir schluss gemacht, innerhalb von zwei monaten.
den finalen schlussstrich hat er auch gezogen und ich habe gelitten wie ein hund, über lange zeit.
man könnte mich auch fragen, wieso habe ich das mit mir machen lassen, weil ich in der hinsicht auch ein problem habe.

ist das jetzt ein frevel, wenn ich jetzt mehr auf mich acht gebe, weil ich mich auch liebe und vor destruktiven beziehungen zurückschrecke?

Zitat:
Das heißt also Du erwartest von der Gesellschaft Anerkennung, Mitgefühl usw für Deine Leiden, aber sobald so ein Mensch mit den Problemen in Deinen näheren Kreis eindringt, ziehst Du Dich aus den gleichen Gründen zurück, wie die Gesellschaft?
falsch, in meinem näheren kreis, als freund, kollege etc., hätte ich überhaupt kein problem mit.
ich sehe erstmal den menschen und nicht seine probleme.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
suki08 ist offline  
Alt 27.07.2009, 07:48   #76
suki08
abgemeldet
Themenstarter
Zitat:
Zitat von Luthor Beitrag anzeigen
Was meinst du, wie man mit ihnen umgehen sollte?
Leider es ist so, dass viele sagen, sie haetten eine Depression, aber sie meinen eigentlich eine depressive Verstimmung. Damit tun sie denen, die wirklich an einer psychischen Erkrankung leiden keinen Gefallen, denn es wird dadurch bagatellisiert.
das einzige, was man machen kann, ist für denjenigen da zu sein, oder seine hilfe anbieten, die der betroffene annehmen kann.
und nicht ständig auf denjenige einreden, was alles schief läuft, das weiß der betroffene schon selbst.
und natürlich, dass der betroffene professioneller hilfe bedarf.

wichtig finde ich auch, dass man den betroffenen nicht aufgibt, wenn man das gefühl hat, es fruchtet gar nichts bei ihm, was man ihm anbietet.

stimmt, luthor, finde ich auch, es hat sich eingebürgert von depri zu sprechen, der begriff depressionen wird inflationär benutzt.

Zitat:
Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch jemanden, der psychisch krank ist. Ein Multi Toxiker.
Manchmal, es ist schwierig, mit ihm umzugehen. Ich moechte ihn aber nicht besonders behandeln, sondern wie jeden anderen. Ich bin fuer ihn da, wenn er Hilfe braucht. Ohne Einschraenkung. Aber ich sage nicht, was er hoeren moechte, sondern, was ich denke. Ich glaube, dass er das schaetzt und so ist eine normale Kommunikation meistens moeglich.
Beruehrungsaengste habe ich nicht, aber anfangs war ich manchmal unsicher. Ich habe mich dann entschlossen, einfach so zu sein, wie ich bin und ich glaube, das war nicht falsch.
genau richtig, luthor.

eine sonderbehandlung brauchen die betroffenen nicht und wollen sie auch nicht.
wenn man sie mit samthandschuhen anfassen würde, fühlen sie sich in ihren ängsten bestätigt, wenn ich die angsterkrankungen, als beispiel aufzeigen darf.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.

Geändert von suki08 (27.07.2009 um 07:51 Uhr)
suki08 ist offline  
Alt 27.07.2009, 21:58   #77
parmesan
Golden Member
 
Registriert seit: 01/2009
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.490
Zitat:
Zitat von suki08 Beitrag anzeigen
doch natürlich verdienen sie es geliebt zu werden, habe ihn geliebt und wie, aber er wollte diese liebe nicht annehmen, hat viermal mit mir schluss gemacht, innerhalb von zwei monaten.
den finalen schlussstrich hat er auch gezogen und ich habe gelitten wie ein hund, über lange zeit.
man könnte mich auch fragen, wieso habe ich das mit mir machen lassen, weil ich in der hinsicht auch ein problem habe.
Das passiert in der Liebe aber jemde, gesund und "krank"! Das ist mir mit Frauen passiert, die psychisch gesund schienen, und eben bei Frauen die psychisch wussten dass sie Probleme haben. Deswegen den Kopf in den Sand stecken? Nö!

Zitat:
ist das jetzt ein frevel, wenn ich jetzt mehr auf mich acht gebe, weil ich mich auch liebe und vor destruktiven beziehungen zurückschrecke?
Nein, also sich selber für einen anderen aufgeben oder seine Bedürfnisse zurückschrauben ist natürlich grundsätzlich verkehrt. Würde ich auch nicht mehr machen, aber nun ja... wo die Liebe hinfällt. Die wenigsten werden einem in der Kennelernphase von Problemen berichten, und wenn man mal verknallt ist, dann ist es schwer da wieder sich abzuwenden. Ich kann Deine haltung ja nachvollziehen, wie gesagt, habe selber irgendwie eine Art Magnet im Popo der gerade psychisch kranke Damen anzieht - es passt ja auch irgenndwie - aber auch wenn ich immer gerne sage, eine drogenabhängige käme mir nie in die Tüte... wenn es passt und sie sich dagegen wehrt, würde ich es sicher wieder auf mich nehmen. Bin halt unverbesserlich

Zitat:
falsch, in meinem näheren kreis, als freund, kollege etc., hätte ich überhaupt kein problem mit.
ich sehe erstmal den menschen und nicht seine probleme.
Jut, glaube Du bist in den Fällen eine Freundin die sich jeder wünschen würde, da eben vorbelastet und deutlich toleranter und verständnisvoller wie die meisten.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
parmesan ist offline  
Alt 27.07.2009, 22:20   #78
suki08
abgemeldet
Themenstarter
Zitat:
Zitat von parmesan Beitrag anzeigen
Jut, glaube Du bist in den Fällen eine Freundin die sich jeder wünschen würde, da eben vorbelastet und deutlich toleranter und verständnisvoller wie die meisten.
das stimmt, aber ich würde mir wünschen, dass auch unvorbelastete menschen mehr ahnung hätten von der materie und somit dann auch verständnisvoller agieren können.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
suki08 ist offline  
 

Ausgesuchte Informationen

Themen-Optionen


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Warum Männer gegenüber Frauen benachteiligt sind blizzard Archiv: Streitgespräche 314 01.12.2007 00:51
Vorurteile MorningGlory Archiv: Allgemeine Themen 70 23.06.2005 10:37




Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:00 Uhr.