suki08

lalane,

die frage dazu lautet und da sollte man mal tief in sich gehen, hast du es wirklich für dich gemacht oder, weil es die gesellschaft, das umfeld etc., vorschreiben?

LaLane

Ich kann die für mich mit einem ganz reinen Gewissen beantworten: Ja, ich habe das aus freiem Willen getan. Niemand hat mich dazu gezwungen diesen Weg zu gehen. Viele haben gemeint, dass ich es sein lassen soll, weil es zu viel werden würde für mich, aber es ist mein Traum gewesen, ist es und wird es wohl auch immer bleiben.

Vielleicht liegt es einfach nicht an der Arbeit an sich. Vielleicht gibt es andere Gründe, dass die Menschen heute mehr zu Depressionen tendieren. Aber ich hätte da noch eine Theorie auf Lager:

Kreuzt man den enormen Konsum von Soaps mit Hypochondern, was bekommt man dann? Wohl eine Menge depressiver Menschen mehr als es tatsächlich sind. Das Schlimme und die Gefahr besteht dann aber darin, dass man eventuell echte Depressionen nicht erkennt, wenn man davon ausgeht und erstmal sagt: Nein, das ist keine.

Nur so eine Idee. Mir ist aufgefallen, dass ziemlich viele Leute erst durch gewisse Ausstrahlungen im Fernsehen auf einmal auf bestimmte Ideen kommen und da ich auch einige Freunde habe, die anscheinend auch gerne zuhause ein Drama a la Telenovela haben wollen, dachte ich, es scheint eine ganz plausible Theorie zu sein. Erklärt aber höchstens einen Teil und nicht alles...

Neid könnte auch depressiv machen. Viele Dinge. Aber das die Gesellschaft mit die Finger im Spiel hat kann und will ich nicht abstreiten

Crashcours

Richtig! Beides! Und genau so, wie du es schreibst...!

Verwirrung... Genesis - Land of Confusion, ca. 20 Jahre alt, Kreislauf: Phil Collins jetzt: Aufgabe und Mainstream, nur noch eine Homage an die Ratten, nichts gefragt, nichts verstanden, nichts entwirrt...

Das "System" hat "System" ....
Phil Collins nur als Bild einer ganzen Generation dargestellt, die alles "vergessen", oder aufgegeben hat....

gaga? Weiss nicht, mich wundert es einfach nur, wieviel Ideale und Ideologien in den letzten Jahrzehnten der Verblödung und des Massenwahns nach nichtsnutziger Bequemlichkeit zum Opfer fallen, während genau das einige wenige als Machtinstrument nutzen, und dies sogar müssen, weil die Fonika des Volkes nur noch Ballerman, Fußball und Abwrackprämie singt, was wiederrum für die politische Verantwortung einer oder mehrer politischen Regierungen gar nichts bringt, die versuchten mit Demokratie eine funktionierende Gesellschaftsform zu schaffen.

Wundert mich nicht, das sich die Elite absondert und ihr eigenen Kram macht, solang wir alle das auch so zulassen oder wollen...und DENEN damit zeigen, das wir zo blöd sind, Verantwortung weder für uns noch für eine kleine Gesellschaft zu zeigen.

Und unsere draraus resultierende Ignoranz, Arroganz, und das selbst zugefügte Leid, sind die Tauertränen, die man als Depression bezeichnen könnte, die um jeden Funken "Zuneigung" lechzt, der sich bietet, und sich dabei selbst völlig vergisst und im Zuge dessen immer öfter in offen Messer rennt, und das mit aller Kraft!

Ursache und Wirkung!

Wusch

die dinge, die passieren, kann man nicht ändern, aber was man ändern kann, ist seine eigene bewertung der dinge, die passiert sind.

beispiel:
"mein bester freund, den ich seit 30 jahren sehr gut kenne, bringt sich ohne einen abschiedsbrief plötzlich um.
ich frage mich, warum ich sein leid nicht erkannt habe.
ich grübele darüber nach und werde depressiv, weil ich keine antwort finde und mir immer mehr die mitschuld an seinem freitod gebe."

es geht auch anders:

"jeder mensch hat seine geheimnisse, die NIEMAND erkennen kann.
ich kannte sein geheimnis nicht, weil er es einfach für sich behalten wollte.

sein freitod war demzufolge (s)eine entscheidung, die ich zu akzeptieren habe, auch, wenn ich sie nicht verstehe - da ich meinem freund immer vertraut habe, vertraue ich ihm auch hinsichtlich seiner letzten entscheidung, dass die eben für ihn richtig war"

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eine depression ist letztendlich nichts anderes als FAULHEIT.
ein mensch hat ne menge an problemen, die sich (aus welchen gründen auch immer) aufgestaut haben.
in seinem inneren weiß der depressive genau, was er da alles zu lösen hat. ne menge.
er glaubt nicht, dass er das schafft.
ergo: er macht die augen zu und leidet vor sich hin.


klingt provokant, wurde mir aber von meinen klienten auch so bestätigt.


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zum threadTITEL:

die heutige gesellschaft begünstigt meiner ansicht nach depressionen in einem sehr hohen maß.

der einzelne mensch, der eigentlich nur zufrieden vor sich hin leben will mit den ganzen klischees (frau, kind, hund), gerät aufgrund der wirtschaftliche situation unter stress und vergisst dabei seine wahlmöglichkeiten, sondern erfährt sich als kind des systems und will demzufolge unbedingt mithalten, ohne die gesellschaftlichen grenzen zu überschreiten (etwa: banküberfall).
leider akzeptiert er damit die implizit geltenden gesellschaftlichen kapitalismus-regeln und sieht keine möglichkeit eines protestes.

somit wird er zum hamster, der sich in seinem rad totrennt....

der knackpunkt in seiner logik scheint mir zu sein, dass er die gesellschaftlichen regeln zwar nicht unbedingt akzeptiert, aber die grenze nicht überschreitet, die gesetze nicht zu überschreiten - obwohl die ja ein maßgeblicher punkt der normen sind...

juristen und psychologen haben in unserer gesellschaft fast schon per se narrenfreiheit....

liebe lt-ler: jede(r) von euch ist das wichtigste in seinem leben. kümmert euch also immer zunächst um euch, denn nur, wenn es euch gut geht, könnt ihr auch am besten für andere da sein...egal, ob "andere" eure freunde oder eure firma ist.

Arno_Nyhm

Du hast offensichtlich noch nie eine echte Depression in dir selber erlebt.

Ich schon, vor etwa 20 Jahren. Es dauerte nur rund zwei Monate, ich bin da selber wieder rausgekommen. Es ist ein überwältigendes, Angst einflössendes Gefühl, wenn dir deine Lebensenergie von einem schwarzen, amorphen, unsichtbaren aber fühlbaren "Wesen" von den Beinen beginnend aus dem Körper gesogen wird. Danach hast du keine Energie mehr, was Unkundigen leicht als Faulheit erscheint.

Ich kenne Depressionen auch aus dem familiären Bereich. Das ist nicht lustig, kannste mir glauben.

Reine Faulheit ist keine Depression. Und ich bin einig mit dir, dass viele Faule schnell von Depression reden. Ein Psychologe sollte das unterscheiden können, wenn er was kann.


Hattest du nicht auch mal Psychologie studiert? Dann passt es ja.