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Alt 11.11.2000, 17:52   #1
Annalisa
Senior Member
 
Registriert seit: 10/1999
Beiträge: 771
Habt Ihr es in der Hand, das aus einer leidenschaftlichen Liebe eine anhaltende Beziehung wird?

Was macht eine Beziehung auf Dauer erfolgreich?

Könnt bzw. wollt Ihr Euch voll und ganz auf eine Liebe einlassen?

All das sind Themen die mir, seit ich wieder in einer Beziehung lebe, häufig durch den Kopf gehen. Wobei ich jetzt nicht von Beziehungen im Teenageralter rede, sondern Beziehungen, die darauf ausgelegt sind, tatsächlich den Alltag und das Leben miteinander zu teilen.


Meiner Meinung nach ist die Basis einer dauerhaften erfolgreichen Liebesbeziehung/Partnerschaft die Tatsache, das beide Partner in etwa ein ähnliches Lebenskonzept haben, nicht völlig unterschiedliche Werte vertreten und die Überzeugung haben, dass sie diese Ziele gemeinsam leichter, besser erreichen, d.h. der gegenseitige Nutzen gegeben sein muß. Nochmal: Mit Nutzen meine ich nicht "ausnutzen" sondern "Synergieeffekte" erreichen.

Kann man dies als ein grundsätzliches Fundament einer jeden Beziehung verstehen?

Ich bin davon überzeugt, das niemand den Bestand seiner Gefühle für die Zukunft zusagen kann. Somit bin ich auch skeptisch gegenüber Postings, die von unendlicher Liebe, die niemals enden kann, sprechen. Es sei denn, sie stammen noch von sehr jungen Verfassern.

Ich halte den gegenseitigen Nutzen für sehr wichtig. Nur was ist, wenn ich meinem Partner nicht mehr nutzen kann, weil ich mich geändert habe oder er sich geändert hat und nun nach anderen Dingen sucht? Hat die Beziehung dann noch eine Chance?

Wissend, das es für eine Beziehung/Liebe keinen Bestandsschutz geben kann, laßt Ihr Euch noch völlig in einer Beziehung fallen ohne Rücksicht auf evtl. Blessuren?
Oder gibt es bei Euch einen innersten Platz, an den Ihr die Partnerin nicht heranlaßt um im negativen Fall nicht völlig verletzt zu werden?

Kann man in eine Beziehung überhaupt volles Risiko eingehen, wenn man weiß, dass man das Risiko nicht maßgeblich beeinflussen kann?

Ich weiß, viele Fragen. Mich würde Eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Insbesondere von denen, die schon über eine entsprechende Lebens-/ Liebeserfahrung verfügen.

Bin schon auf Eure Ansichten gespannt

Anna
Annalisa ist offline  
Alt 11.11.2000, 17:52 #00
Administrator
Hallo Annalisa, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 11.11.2000, 18:34   #2
pupillo
Member
 
Registriert seit: 03/1999
Ort: Italien
Beiträge: 252
Hi Annalisa,

im Grunde ist jedem seine "Lebens- und Liebeserfahrung" am wesentlichsten, und für den Nächsten von sehr geringem Nutzen, da relativ.

Denn entweder hat sie Alibifunktion für meine eigenen "Zweifel", oder sie soll mir Aussichten geben für meine Situation. Nur sind in jedem Fall, Zeitpunkt und Umstände und Akteuere total verschieden, ergo nie vergleichbar.

Ein Mensch, den ich sehr achte, sagte mal so beiläufig. "Wenn ihr darüber nachdenkt, ob ihr einen Menschen liebt, ist da die Liebe nicht schon vorbei? Seid ihr da nicht schon wieder "auf dem Weg" zu neuen Horizonten?"

Nach dem Motto: Liebe geschieht einfach. Und dabei ist es egal was jeder für sich in den Begriff hineininterpretiert, bzw. was er dafür haltet.

Ich bin der Meinung, daß zu einer Beziehung das Bewußtsein gehört, für sich und den Anderen Verantwortung zu tragen, und im größtmöglichen Respekt, einfach jeder seine persönliche Art zu "Sein" leben darf, kraft des Gefühls so angenommen zu werden, in jeder Situation, der man gemeinsam im Laufe des irdischen Spazierganges begegnen kann.

Und unter "Art zu Sein", verstehe ich auch die Fähigkeit, sich "fallenzulassen", sich "hinzugeben", und zwar je nachdem wie oft und wie hart man vorher mal am Boden aufgeschlagen ist. Ich denke daß diese Erlebnisse immer prägend sein werden. Also lassen wir uns eben mit jenem "Maximum" fallen, welches für jeden für sich das "total Fallenlassen" eben darstellt.

Ob eine Beziehung durch Synergieeffekte aufrechterhalten werden kann, d.h. so nach wirtschaftlichen Prinzipien, kann ich mir nicht unbedingt vorstellen. Kommt mir zu sehr kopflastig vor, also, "solange es sich für mich auszahlt, bleibe ich, aber ich spare mir das Beste für später...."

Und dabei leben wir dann am Moment vorbei. Denn nicht in der Vergangenheit, und noch weniger in der Zukunft leben wir. Einzig und alleine jetzt. Also sollten wir das "jetzt" wahrnehmen, genießen, in der Hoffnung, daß eben dieses "jetzt" so lange wie möglich anhält, ohne es verbissen festhalten zu wollen.

Und im "jetzt" haben wir immer eine Beziehung. Und sei es bloß zu uns selbst.

pupillo
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pupillo ist offline  
Alt 13.11.2000, 16:22   #3
KindlicheKaiserin
Senior Member
 
Registriert seit: 01/2000
Beiträge: 560
Leider ist ja die Angst, dass die bestehende Beziehung nicht für immer hält wohl immer dabei (bei mir jedenfalls). Aber ich denke auch, je länger man zusammen ist, desto schwerer wird es auch sich zu trennen. Man kennt den andern so gut, vertraut ihm (wenn nicht grad ein Partner ne Dummheit macht und das Vertrauen weg ist) und etwas neues zu suchen erscheint dann meist unendlich schwer. Außer natürlich man findet jemand anderne wärend einer Beziehung.

Argh, wenn man anfangt drüber nachzudenken, kann man gar nicht mehr aufhören.

Man muss wohl den gemeinsamen Weg miteinander beschreiten. Und das was Annalisa meinte mit gegenseitigem Nutzen, kann ich auch ein Stück weit nachvollziehen. Allerdings hat das nichts mit dem berechnendem Denken zu tun, sondern das muss sich einfach so ergeben. Ohne das einer denkt, was für ihn in der Beziehung rausspringt.

Ich bin auch grad in einer Beziehung und denke oft drüber nach, ob es wirklich sein könnte, das ich ihn irgendwann mal heirate und alt mit ihm werden. Im Moment könnte ich es mir ohne weiters vorstellen, aber wer weiss schon was mal sein wird...????
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KindlicheKaiserin ist offline  
Alt 13.11.2000, 17:08   #4
Toff
Quelle der Weisheit
 
Registriert seit: 11/1999
Ort: A-4030 Linz
Beiträge: 3.118
Gerade bei einer langfristigen Beziehung spielt das "Denken" finde ich schon eine Rolle.
Auch wenn man einen Menschen liebt, hat man Ziel im Leben.
Sei es, daß man Kinder möchte (oder eben nicht), sei es ein gewisser Lebensstandard (ich weiß, keinen der Anwesenden interessiert Geld auch nur im mindesten ), oder sonstige Ziel bzw. Arten des Lebens.

Wenn der Partner deutlich andere hat, wird es zu Spannungen kommen, offenen oder verdeckten, die irgendwann zum Ausbruch kommen oder auch langsam die Liebe untergraben.

Man sagt "Gegensätze ziehn sich an" aber ich denke auf Dauer ist "Gleich und gleich gesellt sich gern" stabiler.
Der Volksmund hats sich mit dieser Dualität mal wieder jeder echten Aussage entzogen
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Toff ist offline  
Alt 13.11.2000, 23:17   #5
ewigverliebt
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2000
Beiträge: 29
ich kann hier, aus eigener erfahrung sagen, daß liebe allein nicht das rezept für eine glückliche beziehung ist.

ich habe mich erst letzte woche aus einer 3jährigen beziehung "geflüchtet", die im grunde meine große liebe war bzw. ist.
hier kam, und auch das wurde schon diskutiert, noch ein altersunterschied von 13 jahren hinzu.
daran lag es absolut nicht, da wir viele gemeinsamkeiten hatten. es lag viel eher daran, daß wir völlig unterschiedlicher meinung waren, was unsere zukunft anbelangte. das schlimme daran ist nur, daß man die hoffnung nie aufgibt, doch noch einen gemeinsamen nenner zu finden. es hat immerhin 3 jahre gedauert, festzustellen, daß es keinen gemeinsamen weg geben wird.
leider nicht, denn lieben werde ich diesen mann wahrscheinlich ewig.
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ewigverliebt ist offline  
Alt 14.11.2000, 03:24   #6
Sternenfahrer
puer aeternus
 
Registriert seit: 05/2000
Ort: BRD München
Beiträge: 6.723
Realsatire

Liebe ewigverliebt, sei mir nicht böse, aber das kann ich nicht unkommentiert lassen:

Zitat:
hier kam, und auch das wurde schon diskutiert, noch ein altersunterschied von 13 jahren hinzu.
daran lag es absolut nicht, da wir viele gemeinsamkeiten hatten. es lag viel eher daran, daß wir völlig unterschiedlicher meinung waren, was unsere zukunft anbelangte.
Oder, eigentlich kann ich es DOCH ohne Kommentar so stehen lassen!


Ich definiere eine Beziehung nicht über Nutzen, sondern über Spaß. Wenn ich mich freue, daß ich sie bald wiedersehe, und sie vermisse, wenn sie nicht da ist, wenn mir das Essen ohne sie nicht so gut schmeckt und der Film ohne sie nicht gefällt, wenn ich ihr von dem Buch erzählen will, daß ich gerade lese, oder nicht von mir sprechen kann, ohne sie zu erwähnen, DANN ist es eine Beziehung.

Wenn ich nichts dafür tue, die Beziehung am Leben zu erhalten, dann werden diese Gefühle irgend wann vergehen, oder auch nicht. Gemeinsame Rituale sind wichtig, die Halt geben in dieser sich verändernden wahnsinnigen Welt, und, da sind wir uns einig, der Broker in NYC hat es nicht leicht mit der Wurstverkäuferin aus Plümmen/Pfalz.

Aber die Beziehung auf Lebenszeit ist ein hehres, schwierig zu erreichendes Ziel. Die meisten Menschen dürften eher mit zwei, drei intensiven Beziehungen - je nach Lebensphase - rechnen müssen. Das hängt mit der absurd langen Lebenserwartung zusammen. Mein Gott, wie kann ein Partner 50 Jahre lang interessant und liebenswert bleiben? Das ist harte Arbeit, und viel Glück gehört dazu!

Es geht, aber wir werden es nicht alle schaffen.
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Sternenfahrer ist offline  
Alt 14.11.2000, 08:48   #7
Annalisa
Senior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/1999
Beiträge: 771
Schön, dass doch noch einige Reaktionen auf mein Posting gekommen sind.

Ich denke schon, dass es wichtig ist, im hier und jetzt zu leben. Es ist in meinen Augen kontraproduktiv, wenn ich mir schon jetzt Gedanken und Sorgen über die Vergänglichkeit von Gefühlen mache und über die statistische Wahrscheinlichkeit des Scheiterns meiner Beziehung.

In diesem Zusammenhang fällt mir direkt ein kluger Satz ein, der mir inzwischen schon über so manche Angst hinweggeholfen hat:

Die Angst vorm Tod verhindert nur das Leben nicht das Sterben.

Ich möchte mich nicht durch meine Ängste leiten lassen sondern immer noch die innere Freiheit haben, dieses wunderbare Gefühl einfach zu spüren und zu genießen.

Rick, ich finde, Du hast es sehr schön beschrieben.

KK, vielleicht sollten wir nicht so viel nachdenken.

Anna

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Annalisa ist offline  
Alt 14.11.2000, 17:20   #8
ewigverliebt
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2000
Beiträge: 29
Lieber sternenfahrer,

ich stimme dir voll und ganz zu:


Ich definiere eine Beziehung nicht über Nutzen, sondern über Spaß. Wenn ich mich freue, daß ich sie bald wiedersehe, und sie vermisse, wenn sie nicht da ist, wenn mir das Essen ohne sie nicht so gut schmeckt und der Film ohne sie nicht gefällt, wenn ich ihr von dem Buch erzählen will, daß ich gerade lese, oder nicht von mir sprechen kann, ohne sie zu erwähnen, DANN ist es eine Beziehung.



so sah ich das auch mal.
nur verdammt schwer, immer mit solcher meinung und gefühlen allein auf weiter flur zu stehen.
und irgendwann ist es dann so weit, man gibt und gibt und gibt....
aber es kommt nichts zurück.
er sagte mir sehr oft, daß er mich liebt, mich aber nicht zum leben braucht.
ich denke, hierzu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen.
nur verstehen muß man es irgendwann...
... und das ist gar nicht so einfach!!!


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ewigverliebt ist offline  
Alt 14.11.2000, 21:01   #9
Toff
Quelle der Weisheit
 
Registriert seit: 11/1999
Ort: A-4030 Linz
Beiträge: 3.118
Aber ist nicht Spaß haben ein Nutzen der Beziehung?
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Toff ist offline  
Alt 14.11.2000, 21:41   #10
ewigverliebt
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2000
Beiträge: 29
toff,

eben...

und wenn gar kein spaß mehr da ist?
es ist ja nicht immer nur spaß, sondern ab und an
(soll wohl so sein) auch verdammt anstrengend.

aber wenn der anstrengende part überwiegt?!

nein, der zusammenhalt an einer beziehung ist mit sicherheit nicht nur vom spaß abhängig, ganz bestimmt ein großer faktor, aber nicht der einzige.

hört sich nämlich so an, als sei, wenns mal nicht mehr so lustig ist, zeit sich was spassigeres zu suchen!!!

hoffe sehr, daß ich jetzt falsch interpretiere!?
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ewigverliebt ist offline  
 

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