Apfelmus

Hallo,

was werden aktuelle Nachrichten und Missstände nicht heiß diskutiert und ausgefochten.

Der Blick ein paar entsprechende Seiten weiter hin gibt Aufschluss darüber wie bewusst wir alle so leben, obwohl wir uns so viel auf unsere Intelligenz und unseren Weitblick einbilden.

wen interessiert eigentlich noch das Thema Griechenland?

hoefti

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semolina

Letztes Jahr gab es in Spanien eine Quallenplage, von der hat man auch lange nichts mehr gehört.

wikinger11

Es wurde doch gerade ein Hilfspaket für Portugal geschnürt - waren es nicht erneut 78 Milliarden Euro ?

Da braut sich was im Hintergrund zusammen. In unserer Medienwelt wird erst etwas wahrgenommen, wenn die Katastrophe akut ist. Schleichende Katastrophen werden nicht zur Kenntnis genommen. Das Ganze kann nicht gutgehen. Auch die Staatsverschuldung Griechenlands hat seit letztem Jahr nochmal zugenommen.

Apfelmus

Jaja, ich empfinde das als bemerkenswert, woher kommt das, dass sich Menschen, die von sich behaupten so weitblickend und intellektuell überlegen zu sein, sich auch nur auf die aktuellen Nachrichten und sehr wenig um tatsächlich schon immer existierende Probleme kümmern.

Shadow of Love

Ich für meinen Teil kann schon sagen, dadurch, das, wenn ich mal TV an habe, ich schon viele Dokus schaue. Die sind mir lieber als irgendwelche Filme, die sich eh andauernd wiederholen.

Hierdurch merke ich schon häufiger, das viele Menschen in meinem Umfeld überhaupt null Ahnung haben, was Shell z.B. in Afrika anstellt, damit wir dekadent unsere Karren hier in die Waschstraße fahren können nach dem Volltanken.

Oder wie es in Kanada und Russland in mancher Ecke gerade ausschaut, damit wir auch ja das neuste Handymodell zwischen unseren hochglänzenden Fingernägeln funkeln lassen können.

Was noch so in der Wirtschaft passiert, das z.B. die gestrige Nachrichtenschlagzeile "Überraschend hohe Einstellungswelle in den USA!" auch eine nicht kommentierte Seite hat...das "nur" ca. 250.000 Menschen in einem Land mit knapp 300 Millionen Einwohnern einen neuen Job haben, mehr als die doppelte Anzahl aber ihren verloren hat. Sowas geht dann unter, gerade auch in Zeiten, wo sich Menschen sich lieber an positives, was weitaus weniger berichtet wird (oder passiert, je nach Wahrnehmungsverschiebung.), als an negative Nachrichten klammern möchten.

Oder Thema Vogelgrippe. Die muss wohl über Nacht eine wundersame Heilung erfahren haben, als das keinerlei Bericht über die kurze Phase der Erprobung dieser Medikamente es wert war, ausgestrahlt zu werden.

Oder unsere monatlichen Lebensmittelskandale. Die kommen und gehen, hinterher wird munter weiter gepanscht und jeder ist nächsten Monat erschrocken für ne Woche, wenn wieder was kommt.

Die andere Seite der Medaille ist natürlich die Überfütterung an Nachrichten in der heutigen Zeit, die Geschehnisse im Zeitalter der Globalisierung. Eine schlechte Nachricht über Mißernten bringt auf der anderen Seite der Erde Finanzmärkte an den Rand der Pleite.

In unserem "Immer-und-überall-Nachrichten"-Zeitalter, da wechselt stündlich die Gewichtung der Nachrichten. Was vor einer Stunde noch wichtig war, kann in der nächsten Stunde vollkommen uninteressant sein.

Wenn ich mich zurück erinnere...früher hast Du Montags Nachrichten geschaut und dich Freitagabends darauf am Stammtisch noch drüber unterhalten können. Heute? Heute hast Du 5 Minuten vor dem ersten kalten Schluck schon ne Millionen anderweitige Infos aufgenommen, an deren Möglichkeiten der Verstand dann einfach hängen bleibt und "aktuelles" vom Vortag schlicht verdrängt.

Will man all die Dinge, die einen persönlich schon interessieren, verfolgen, wird es manches mal wohl schon eng, wie ein Smalltalk auf der Straße beweist. Will man allerdings noch Thematiken mit einbeziehen, die nicht so mit der "Wellenlänge" des eigenen Intellekts kompatibel sind, dann wird es verdammt eng bei "manchem" Gegenüber. Ist ja auch immer noch ein Ding der eigenen Einstufung von Wichtigkeit / Interesse.

Gefühl will ich gar nicht schreiben, weil solche Dinge in Foren von Bedeutung sind wie am Stammtisch auch. Hier wie dort wird ein jeder behaupten, er habe sie, bei schlechten wie auch guten Nachrichten, aber auf der Straße würde man ausgelacht werden, würde jemand erzählen, es gäbe Menschen, die beim Abendbrot weinen während ein Bericht über Kinder in Indiens Armenvierteln gezeigt wird und deren...Alltag...um danach "gesättigt" in die bequeme Couch zu fallen...würde jemand erzählen, Nachrichten würden ihn dazu verleiten, sein eigenes Leben geben zu dürfen für die Rettung eines solchen Kinderlebens...viele würden merkwürdig schauen und sich fragen, ob sie oder der andere nun den Dotore braucht...

Und erschwerend kommt hinzu die Gruppe derer, die nicht einmal mindestens einmal täglich die Nachrichten schaut und oder liest....

lilazoe

Also ab und an schaue ich mir die Nachrichten an, aber nicht immer. Aber ich setze mich nicht damit auseinander. Es gibt bestimmte Themenbereiche wo man sich näher mit beschäftigt. Wenn irgendwas im Ausland passiert, dann bin betroffen, hab für den Moment auch Angst das sowas uns auch wiedderfahren kann.

Aber ebendso macht man sich auch verrückt mit den ganzen Nachrichten. Es wird ja immer schlimmer. Und je näher ich mich mit Nachrichten beschäftige desto mehr verspüre ich nur Angst. Und lebe dann teilweise auch so. Aber es kanns auch nicht sein, sich davon beherrschen zu lassen. Und wenn es um Katastrophen geht, dann bin ich auch betroffen und es tut mir leid für die Menschen die das erleben mussten. Aber doch ist einfach auch zu weit weg für mich das ich mich Tage damit auseinandersetze...

Mag für viele hart klingen, oder das ich mich nicht weiterbilden will. Für mich ist das aber der beste Weg damit umzugehen....

Shadow of Love

Habe das Experiment für mich selbst mal gemacht und war doch erstaunt muss ich zugeben, das es mir bedeutend besser geht, wenn ich mal nen Monat den Nachrichtenkonsum Nachrichtenkonsum sein lasse und stattdessen die Zeit anderweitig investiere.

Ich habe bewusst einen Monat auf Nachrichten verzichtet, bin ihnen nicht abgehauen, aber habe bewusst nix nachverfolgt, geschaut, das ich Infos bekomme und dergleichen.

Und ja, es ging mir besser, auch wenn ich nun nicht dermaßen nahe am Wasser gebaut bin, das der Wetterbericht ne Tränenflut bei mir auslöst.

Dennoch lebe ich ja inmitten dieser Welt, auch wenn ich mir das manchmal ruhiger wünschen würde, Stichwort Kanada, und daher siegt die "Neugierde". Ich muss auch nicht alles wissen, aber dennoch interessiert mich schon das ein oder andere globale Ding genau so wie die täglichen Lokalnachrichten und das Zwischendrin.

Interessant finde ich auch immer die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Darstellungen von Nachrichten unterschiedlicher Quellen, was mich meist sehr zweifeln lässt, ob da nun und wenn ja warum nicht und so...

Liebesfrei

Mich interessieren die Nachrichten nicht ob irgendwo ein Baum umgefallen ist oder nicht, egal....

Viel lieber sehe ich Sendungen aus denen man Lernen kann, zb Kochsendungen, kann ich nur Empfehlen

wikinger11

Von welchen Menschen redest Du, Apfelmus ? Und woher weißt Du, dass sie sich nicht mit dem Thema beschäftigen. Für die Darstellung in den Medien sind die Medien selbst verantwortlich. Dazu zählt auch die Nachrichtenauswahl. Dafür kann man nicht 80 Millionen Bundesbürger in Haftung nehmen. Es gibt Menschen, die beschäftigen sich rund um die Uhr mit der Thematik. Wenn man die nicht sieht, muss man sich selber den Schuh anziehen, nicht genug hingeschaut zu haben. Es reciht eben nicht, nur BILD zu lesen und die Tagesschau zu gucken.

lilazoe

Ja und das finde ich auch ist ein großes Thema, was kann man glauben was nicht wieviel wurde zu gepanscht. Für den ist das meist egal was passiert hauptsache es kann zu Geld gemacht werden