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Alt 31.10.2009, 00:57   #1
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Picassos Selbstgespräche

Die Lounge sei, so hat man mir gesagt, das ot von lovetalk. Und da ich die Freiheit des ot liebe, will ich mich hier ein wenig niederlassen und einrichten.

Nicht mit Gummibaum und Polstersesseln, sondern eher karg: Tisch, Bett, Stuhl, eine Truhe, eine Lampe, ein Bücherregal, viel mehr bedarf es nicht. Und eine Küche muß auch nicht sein, das Essen bringt Maresel – ihr richtiger Name ist Maresia Umberger -und wenn nicht, dann gibt es ja noch den ‚Guten Hirten.’ Und ich will ja nicht lange bleiben.

Gelegentlich will ich mich hier an den Tisch setzen, ins Licht der Lampe blinzeln, Spatel und Pinsel nehmen und ein wenig malen oder ein paar Zeilen schreiben.

Und sollte Alexander der Große vorbeikommen und fragen, ob er etwas für mich tun kann, werde ich ihm mit dem klassischen Satz antworten: Μικρὸν ἀπὸ τοῦ ἡλίου μετάστηθι.
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Alt 31.10.2009, 00:57 #00
Administrator
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Alt 31.10.2009, 01:01   #2
PIcasso1989
Der Hund
Themenstarter
 
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Ort: BW
Beiträge: 12.790
01

Deutschland, das Land der Richter und Henker, so wurde einmal das bekannte Zitat umformuliert; aber wahrscheinlich ist auch das Original den wenigsten hier im Parkett bekannt.

Wenn ich mich hier so umschaue, besteht fast die Hälfte der Dauerbewohner, die sich selbst oft als Ratgeber verstehen, aus Scharfrichtern. Fehler gemacht? Kopf ab. Ein Jugendstrafrecht gibt es hier sowieso nicht.

Interessant auch, die Urteilsfindung der einzelnen Richter einmal aufzuschlüsseln. Da gibt es welche, die verordnen in 80% aller Fälle das Rezept Trennung, manche kommen auf 90%, wenige auf unter 70. Ob das an der Klientel liegt, ob hier nur die Schwerverbrecher in Sachen Liebe und Partnerschaft verkehren? Doch wohl eher nicht. Eher Durchschnitt, ganz normal.

Doch auch der muß hart behandelt werden, Gnade verweichlicht, Nachgiebigkeit ist sowieso ein Fehler und das wichtigste ist immer das groß geschriebene ICH. Sorge dafür, dass du bekommst, was du brauchst, und wenn nicht, geh anderswo hin. Ein Supermarkt eben. Tante Emma ist doch schon soo lange tot.
Und dem Gestern gebührt bestenfalls ein Fußtritt.

Den Satz des Dichters kennt keiner mehr: "Wer, was er einmal geliebt hat, niedrig macht, ist ein Narr; er verbrennt seine eigene Ernte.
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Alt 31.10.2009, 01:20   #3
dieLetzte
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Ort: Auf dem Bildschirm
Beiträge: 5.860
Ich als Familienrichter () verordne Trennung in aller Regel dann, wenn der Partner sich beziehungswidrig verhält (und dazu noch uneinsichtig ist); und ich verordne Zusammenraufen, wenn der Partner sich nichts hat zu schulden kommen lassen. Als Leitlinie wird dabei das Prinzip der Selbstliebe zugrunde gelegt: Beziehungskonformer Partner = gut für dich.
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dieLetzte ist offline  
Alt 31.10.2009, 14:17   #4
PIcasso1989
Der Hund
Themenstarter
 
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Ort: BW
Beiträge: 12.790
02 Raub der Sabinerinnen

"Liebe ist ein Trick des lieben Gottes, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern",

hat mein alter - bzw damals sehr junger - Lateinlehrer Paul Zach einmal gesagt. Was wohl aus ihm geworden sein mag?

Der Satz hat mich damals verblüfft, dann dauerhaft eingeprägt, beschreibt er doch eine der Grundfragen des menschlichen Lebens, den Zusammenhang von Sex und Liebe.

Er hat viel für sich, dieser Satz – denn worauf sonst sollte sich der Fortbestand der Menschheit stützen? Wer würde freiwillig Kinder kriegen, sich mehr oder minder lebenslang krumm für sie legen, Verzicht üben, wenn da nicht diese quasi emotionale Belohnung als Ausgleich wäre.

Oder man(n) verhält sich weiterhin nach dem uralten Modell des Raubs der Sabinerinnen, wobei das Portemonnaie an Stelle des Schwertes getreten ist: „….Den Römern mangelt es an Frauen und die umliegenden Städte verweigern ihnen das Heiratsrecht. Also veranstalten die Römer Festspiele, bei deren Gelegenheit sie die Töchter ihrer Nachbarn stehlen….“.
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Alt 01.11.2009, 11:21   #5
PIcasso1989
Der Hund
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Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Die hilflosen Helfer - so der Titel eines Buches. Ich möchte hinzufügen: Die ratlosen Ratgeber. Heute morgen habe ich etwas eigentlich selbstverständliches von Ralf Senftleben ("ww*.zeit-zu-leben.de") gelesen. Es geht wohl nicht nur ihm, sondern uns allen gelegentlich so . warum eigentlich?


"Neulich habe ich mich dabei erwischt, wie ich Freunden einen Rat in Sachen Kindeserziehung gegeben habe.So ein Blödsinn. Als ich es gemerkt habe, habe ich mir sofort selbst den Mund zugehalten, um Schlimmeres zu verhindern.
Warum war das Blödsinn?
Ganz einfach: Ich habe ja gar keine Kinder. Und dementsprechend habe ich auch Null Erfahrung.
Es ist schon erstaunlich. Wir Menschen neigen dazu, anderen Rat zu geben, der komplett auf unserer eigenen Lebenssituation und unseren Erfahrungen beruht. Selbst wenn wir gar keine Ahnung haben. Und oftmals raten wir anderen sogar Dinge, die komplett kontraproduktiv sind.
Wenn ich schlechte Erfahrung mit dem anderen Geschlecht gemacht habe, warne ich meine Freunde:
“Pass bloß auf! Männern / Frauen kann man nicht trauen!”
Und ich bin mir sicher, dass ich meinen Freunden damit einen Gefallen tue.
Wenn ich z. B. ängstlich bin und mir meine Sicherheit das Wichtigste ist, dann warne ich meine Freunde davor, sich selbstständig zu machen. “Zu riskant! Lass bloß die Finger davon!”. Besser ist der sichere Beamtenjob. Selbst wenn mein Beamten-Leben seit 20 Jahren dröge und komplett unlebendig ist.
Es ist nicht nur so, dass wir anderen Menschen Ratschläge geben, die gar nicht zu ihnen passen. Oft raten wir ihnen auch Dinge, die bei uns selbst schon nicht funktioniert haben.
“Du musst dein Geld unbedingt in Aktien anlegen, weil Aktien schlagen Bundesschatzbriefe IMMER!”
Hast du denn schon viel Geld mit Aktien verdient?
Ähhmmm… naja… noch nicht so richtig
Mmmmmhhh….
Deswegen möchte ich Ihnen Folgendes empfehlen. Bevor Sie jemandem einen Rat geben, fragen Sie sich bitte:
“Kenne ich mich in dem Bereich wirklich aus?”
Und noch wichtiger:
“Kenne ich mich in diesem Bereich nicht nur aus, sondern erreiche ich in diesem Bereich die Ergebnisse, die ich mir wünsche?”
Die zweite Frage zielt darauf ab, dass die Ergebnisse, die ich durch mein Handeln erziele, letztlich die Wahrheit über mein Wissen und meine Weisheit erzählen.
Wenn ich viel Geld auf dem Konto habe, dann liegt es nahe, dass ich einigermaßen gut mit Geld umgehen kann.
Wenn meine Kinder selbstständig, selbstbewusst und ausgeglichen sind, dann liegt es nahe, dass ich mit der Erziehung nicht alles falsch gemacht habe.
Wenn ich mich dauerhaft glücklich, zufrieden und erfüllt fühle, dann mache ich wohl in meinem Leben etwas richtig.
Das führt mich zu einer weiteren, wichtigen Idee.
Wenn Sie in einem Bereich Hilfe suchen, dann suchen Sie sich am besten nicht jemanden, der nur toll erzählen kann, was man alles machen sollte.
Suchen Sie Sie sich lieber jemanden, der schon genau das erreicht hat, was Sie auch erreichen wollen. Oder jemand, der zumindest jeden Tag mit Menschen zu tun hat, die bereits erreicht haben, was Sie anstreben.
Suchen Sie sich einen Finanzberater, der selbst vermögend ist.
Suchen Sie sich einen Therapeuten oder Coach, der einen glücklichen Eindruck macht und viel lächelt (und nicht jemanden, der mehr Probleme als Sie selbst zu haben scheint).
Wenn Sie Probleme in Ihrer Ehe haben, fragen Sie jemanden, der schon 20 Jahre glücklich verheiratet ist (und nicht die Freundin, die schon 4 mal geschieden ist).
Es zählt nicht, was jemand sagt. Denn Worte sind geduldig. Es zählt das, was jemand schon erreicht hat.
Diese Regel hilft mir persönlich ziemlich gut weiter. Sei es beim Rat geben oder beim Rat bekommen."
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