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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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Themen-Optionen |
03.08.2011, 19:21 | #21 | |||
Inventar
Themenstarter
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Im Übrigen werden auch Studien unter bestimmten Annahmen getroffen. Wenn diese Annahmen unbedingt "politisch korrekt" sein müssen, mit anderen Aspekten der Realität, die für wesentlich wichtiger erachte, nichts zu tun haben, dann ist sie in dem speziellen Fall, über den ich diskutieren möchte, irrelevant. Ich habe schon mal früher im Thread gesagt, dass ich Sitzenbleiben nicht als pädagogische Maßnahme sehe sondern viel mehr als eine Chance für das sitzen gebliebene Kind, sein verpasstes Lernpensum aufzuholen.
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03.08.2011, 19:23 | #22 | |||
Special Member
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 8.365
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Zitat:
Und btw: Vor Gericht wollt ihr doch auch alle gleich sein, oder ?
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03.08.2011, 19:25 | #23 | |||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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Zitat:
Vielmehr lässt sich eine schlechte Note sehr wohl auch in der folgenden Klassenstufe erarbeiten. Aber was solls - DU bringst gerade schon wieder ins Spiel, was DU politisch für korrekt hältst.
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03.08.2011, 19:26 | #24 | |||
Inventar
Themenstarter
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Die Gleichheit vor dem Gesetz ist etwas, dass der Mensch geschaffen hat. Die Fähigkeiten und Interessen des Menschen sind etwas, dass von ihm nicht geschaffen wurde. Dazwischen gilt es zu unterscheiden. Im übrigen gab es auch früher in Deutschland "Massenbildung". Dennoch haben wir viele bahnbrechende Dinge geschafft. Es stellt sich doch immer nur die Frage nach der Qualität der Massenbildung. Aber muss man diese, nur weil sie schlecht ist, noch schlechter machen?
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03.08.2011, 19:30 | #25 | |||
Inventar
Themenstarter
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Und welche meiner Vermutungen wird durch Tatsachen nicht gedeckt? Das verstehe ich nicht. Natürlich lässt sich eine schlechte Note auch in einer folgenden Klassenstufe erarbeiten. Was hat das mit dem Thema zu tun? Im übrigen würde ich nicht sagen, dass man sich eine schlechte Note erarbeitet...
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03.08.2011, 19:46 | #26 | ||
abgemeldet
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Sehr bezeichnend auch, daß er so hohe Stücke auf die Bertelsmannstiftung hält, in dessen Auftrag laut Quelle die Studie durchgeführt wurde.
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03.08.2011, 19:52 | #27 | ||
abgemeldet
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Mit der Abschaffung des Sitzenbleibens ist nur wenigen Schülern wirklich geholfen - nämlich solchen, die wirklich nur aufgrund von ein oder zwei Fächern Gefahr laufen, sitzen zu bleiben. Zumindest zu meiner Zeit in NRW war es so, dass man auch mit einer oder zwei Fünfen Gefahr lief, sitzen zu bleiben - selbst, wenn man in anderen Fächern wirklich geglänzt hat. Jeder würde mir zustimmen, dass das sowohl ungerecht als auch der Sache nicht angemessen ist. Nun werden durch diese Maßnahme aber auch solche Schüler unzulässigerweise bevorteilt, die tatsächlich nicht für eine Gymnasiallaufbahn geeignet sind oder die schlicht und ergreifend stinkenfaul sind - denen ist damit wirklich nicht geholfen, stattdessen wird entweder ihr schlechter Charakterzug noch belohnt oder aber ihre Überforderung noch vergrößert.
Die Abschaffung des Sitzenbleibens ist natürlich politisch gewollt, denn mit dieser Pseudo-Egalisierung lassen sich natürlich Stimmen jener einsammeln, die sich doch ach so große Sorgen um das Kindeswohl machen - meistens überfürsorgliche Eltern und . Das Problem dabei ist nur: Selten ist das, was politisch gewollt ist, auch wirklich sinnvoll und von nachhaltigem Wert für die Gesellschaft. Kaum einer reflektiert wirklich über die Vor- und Nachteile des Sitzenbleibens - z.B. den wirklich kaum verstandenen Stoff in einem Fach nochmals von der Basis an, in einem anderen Klassenverbund und mit einem anderen Lehrer erneut lernen zu können. Sitzenbleiber werden stigmatisiert - das sieht man schon an den polemischen Bezeichnungen, die dafür im Volksmund und in den Medien verwendet werden; angefangen beim Wort "Sitzenbleiben" selbst. Nicht versetzte Schüler werden automatisch schlecht gesehen - vom Klassenverband, von der eigenen sozialen Gruppe wie auch von den Lehrern. Es würde mich nicht überraschen, wenn Sitzenbleiber bloß aufgrund dieser Tatsache schlechter benotet würden, als ihre Leistung es zuließe - so eine Art Sitzenbleiber-Kevinismus. Statt in einem radikalen Schritt das Sitzenbleiben ganz abzuschaffen, sollte man die Hürde für die Versetzung anders legen. Dies zu dem Zweck, solchen Schülern dennoch die Versetzung zu ermöglichen, die vielleicht aufgrund zwei schlechter Fächer sitzen bleiben, obwohl sie ansonsten glänzen, und solchen Schülern eine Wiederholung ihres Stoffes zu ermöglichen, die über sehr viele Schwächen verfügen. Die stets geforderte individuelle Förderung einzelner Schüler ist gerade im normal- und übergroßen Klassenverband schlicht nicht möglich - Lehrer können sich innerhalb der Unterrichtszeit nur wenig auf einzelne Schüler konzentrieren. Erteilt man diesem Lehrer nun die Aufgabe, sich besonders um einen Schüler zu kümmern, der leistungsschwach ist, läuft dieser Lehrer Gefahr, wiederum die anderen Schüler zu vernachlässigen. Diejenigen, die solche Forderungen stellen, tun natürlich wieder das politisch Gewollte - doch weder ist das richtig noch realistisch. Mangels Lehrkräften ist die beste und realistischste Möglichkeit, schwache Schüler zu fördern, ihnen einfach mehr Zeit zu geben, sich mit schwierigem Stoff zu befassen.
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03.08.2011, 19:59 | #28 | |||
Special Member
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Beiträge: 8.365
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Zitat:
Einstein z.B. wurde der Eintritt in die Uni verwehrt, weil er kein Abi hatte und bei der Aufnahmeprüfung zwar überall topp war, nur aber in Franze nicht. Jaja, er ist eine Ausnahme, schon klar. Wo macht Sitzenbleiben aber denn Sinn ? In der Grundschule hat es uns allen, die nachher auf das Gymi gingen, auch nicht geschadet, dass da langsamere Schüler dabei waren (spätere Haupt -und Realschüler). Warum müssen wir Kinder in der äußerst individuellen Entwicklung nach Leistung separieren und sie einer Bildungsschicht zuordnen ? Druck und Leistung fördert keine intellektuelle Kreativität. Definitiv nicht. Ich führe mal wieder Einstein an. Das Studium nur mit ach und krach bestanden, war zu schlecht für eine Festanstellung, seine Promotionsarbeit wurde mehrfach zurückgewiesen, weil zu schlecht... oder Paul Dirac. Studierte Elektrotechnik, fand keine Arbeit, studierte Mathe -> Nobelpreis Physik.. Druck, Leistungszwang u.ä. ist Gift für ungewöhnliche Gedanken. Und übrigens: Die wirklich bedeutende Schulbildung findet in der Oberstufe statt. In einer Zeit, in der die Schüler für gewöhnlich wirklich die Reife besitzen, sich mit Bewußtsein dem Stoff zu widmen und nicht in einer 100%igen Entwicklungs -,Selbstfindungs und Entdeckungsreise.
Geändert von Sisyphos08 (03.08.2011 um 20:04 Uhr) |
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03.08.2011, 20:00 | #29 | |||
Inventar
Themenstarter
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Beiträge: 3.216
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Zitat:
In dem Fall müsste man aber dann - meiner Meinung nach - die Fächer Deutsch, Mathematik und die Fremdsprachen stärker gewichten. Denn diese kann man schlecht abwählen - oder sollte es zu mindest nicht.
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03.08.2011, 20:06 | #30 | |||
Inventar
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Zitat:
[/QUOTE]Druck, Leistungszwang u.ä. ist Gift für ungewöhnliche Gedanken.[/QUOTE] Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ungewöhnliche Gedanken nur von ungewöhnlichen Menschen gedacht werden können. Gewöhnliche Menschen begnügen sich gewöhnlichen Gedanken. Und das ist gut so. Sie verrichten gewöhnliche Berufe in der Wirtschaft und führen ein gewöhnliches Leben. Und da ist ein bisschen Leistungsdruck durchaus gut. Und mal ganz ehrlich, ich habe zu Schulzeiten besonderen Leistungsdruck nie erlebt. Und so lange ist das noch nicht her. Da kann sich noch nicht so viel geändert haben. Und nur um das klar zu stellen, falls wieder jemand auf komische Gedanken kommt. Mit gewöhnlichen Menschen, gewöhnlichen Gedanken, gewöhnlichen Leben und gewöhnlichen Berufen meine ich jetzt nichts abwertendes. Ich meine einfach den Otto-Normal-Menschen. Keine wissenschaftlichen Genies, die dank ihrer Ausdauer und ihrer Faszination und Begeisterung für ihr Fachgebiet großes leisten. Sondern einfach den ganz normalen Bürger, wie man ihm täglich über die Straße läuft, völlig wertneutral.
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