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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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21.12.2011, 21:30 | #31 | ||
Golden Member
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 1.270
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Ach Quatsch.
Ich finde, es wird immer furchtbar übertrieben dargestellt. Als gäbs nur noch Kindern, die vorm PC vergammeln und man würde innerhalb eines Umkreises von nem Kilometer keine spielenden Kinder sehen. Und dann heißt es immmer, mit einem mitleidigen Seufzer über diese ach so schlimme, versoffene, verzogene Jugend: "Früher war alles besser!" In meiner Grundschulzeit-Mittelstufenzeit wurde sich darum geprügelt, wer den Fußballplatz mit den Toren gekriegt hat. Und natürlich waren wir ständig draußen spielen. Ist auch heute noch so, dass wir uns viel mehr draußen treffen, als zusammen Fernsehen zu gucken oder so. Als ob wir das nicht auch auf Dauer langweilig finden würden! Ich hab grad im Kopf überschlagen und mehr als dreiviertel meiner Freunde - einschließlich mir - sind in irgendeinem Sportverein. Und klar, ich verstehe, dass es solche Kinder gibt, aber die sind meiner Meinung nach niemals die große Mehrheit.
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22.12.2011, 07:57 | #32 | ||
...
Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
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Ich meine aber eben keine Vereine, sondern das spontane Spiel auf der Straße.
Zu meiner Kinderzeit z.B. sind wir jeden Tag einfach raus auf die Straße und die anderen Kinder der näheren Umgebung waren IMMER irgendwo zu finden. Sei es in der nahen Sackgasse beim Fußballspielen oder eben auf dem Spielplatz. Wozu ein Fußballverein, wenn sich alle bei xy im Garten treffen zum Spielen? Du mußt dir mal anhören, was Grundschulkinder für Termine an den Nachmittagen haben. Da geht es an zwei Tagen die Woche (nach der Betreuung bis 16 Uhr wohlgemerkt!) noch zum Chor, einmal zum Tanzen, einmal zum Reiten. Damit sind 4 von 5 Wochentagen verplant. Und das ist noch relativ harmlos. Jedes Mal fahren die Eltern ihre Kinder durch die Gegend und ja, es gibt sogar 4. Klässler die immer noch nicht alleine nach Hause gehen, sondern abgeholt werden. (Im Winter finde ich das noch verständlich, aber im Sommer?) Und dann wird man doof angeguckt, weil man seinem eigenen (Kindergarten) Kind zutraut, mit 4 Jahren den Schulhof allein zu überqueren, die Schule zu umrunden und in unser Gebäude zu gehen. Oder wenn man sagt, dass er nächstes Jahr, wenn er sich an die Schule gewöhnt hat, mit einem anderen Jungen alleine zur Schule gehen kann, sofern er sich das zutraut. (und davon gehe ich aus) Problematisch sind verschiedene Dinge: einmal die Eltern, die ihre Kinder überbehüten (was ich zum Teil natürlich verstehen kann!) andererseits das dadurch entstehende "allein kann das Kind nicht" und der Termindruck durch Vereine und sonstige Aktivitäten. Eine Mutter sagte letztens zu uns, dass ihr Sohn (3.Klässler) sich beklagt hat. Er sagte ganz traurig "Mama, ich hab gar keine Zeit mehr zum Spielen". Und das stimmt. Vormittags werden die 3. Klassen mit Wissen vollgestopft (ist in NRW in der 3. echt viel, während vorher viel "Gespiele" passiert), dann kriegen sie massenhaft Hausaufgaben auf und wenn sie um 15 Uhr damit fertig sind (in der Offenen Ganztagsschule) gehen sie nach Hause und haben womöglich noch irgendeine Aktivität. Zum Glück ist die Mutter eine "Kluge", die dann überlegt hat, was sie erst mal "einfrieren" können, damit ihr Kind wieder Zeit für sich hat. Aber nicht alle Eltern sind so.
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22.12.2011, 10:22 | #33 | |||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
So ein bisschen hast du Recht, was diese Vorbilder-Sache betrifft. Was ich glaube ich eigentlich meinte ist, wenn man ohnehin schon immer ganz gern auf dem Bolzplatz gewesen ist und da so seine Wettkämpfe und Rivalitäten ausgetragen hat, wenn auch nur aus Jux und Dallerei, dann haben sportliche Ereignisse einen anderen Stellenwert bekommen: Man hat sich animiert gefühlt, noch ein bisschen mehr Sport zu machen. Da spielten eigentlich Namen von "Vorbildern" keine Rolle, nur die Leistung an sich. So kams dann auch, dass der eine auf dem Bolzplatz mal "van Basten" genannt wurde, der nächste Baggio und wieder ein anderer bekam irgendeinen Brasilianernamen verpasst. Wie dem auch sei, sind es solche Figuren, die auch etwas mehr angespornt haben. Was ich etwas unglaublich finde, ist diese Überbehütung. Ich kann mir nicht vorstellen, warum Eltern heute so ein Drama über eine Verletzung machen sollten - auch wenn mein alter Dozent solche Beobachtung auch berichtete, dass Kinder sich nicht mehr einsauen dürften, weil sie sich erkälten könnten; nicht mehr im Dreck spielen. Wie dem auch sei, ich finde, dass die Zukleisterung mit elektronischem Spielzeug die Folgewirkung hat, dass Kinder kein Interesse daran bekommen draußen zu spielen ... übrigens hier manifestiert sich ein anderer Vorwurf an Eltern: Vor allem das Argument mit dem arm-sein, sich eine Vereinsmitgliedschaft nicht leisten können, zieht nicht, wenn Kids dann mit I-Pods- I-Pads, Playstations oder was weiß ich, was es noch alles gibt, rumhantieren.
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22.12.2011, 10:32 | #34 | |||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
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22.12.2011, 10:33 | #35 | |||
Lustiger Astronaut
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
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Zitat:
Ich musste, bzw. "musste" ist das falsche Wort, es war ja nichts ungewöhnliches, damals sogar alleine vom Kindergarten heim. 1,5 Km durchs Dorf.
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22.12.2011, 10:36 | #36 | |||
Lustiger Astronaut
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
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Zitat:
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22.12.2011, 10:43 | #37 | |||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Ganz klar: Früher war es besser! Weil die lokalen Möglichkeiten da waren, weil eben nicht Fussballflächen eingezäunt waren und jeder rauf konnte, weil eben nicht irgendein oller Vereinsfuzzi raussprang und Jugendliche verscheuchte, weil wir uns auch bis in die späten Abendstunden auf diesen und anderen Plätzen rumtreiben konnten - und jetzt kommt die Krux - weil wir in den ganz jungen Jahren nicht mit zuviel technischem Schnickschnack ausgestattet wurden. Ehrlich gesagt habe ich das auch an mir gemerkt, dass die Konsolen und Spiele dazu verleiteten "drin zu bleiben". Aber da war ich schon in der 8. oder 9. Klasse. Vorher spielte sich das ganze Leben breitgefächert ab. Wir waren drin, nur wenns unbedingt sein musste. PS: Ich glaube, wäre meine Generation zu früh mit Handy und Konsolen konfrontiert worden, sähe das sportliche Bewusstsein auch nicht so rosig aus.
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22.12.2011, 10:54 | #38 | |||
Lustiger Astronaut
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
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Zitat:
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22.12.2011, 13:53 | #39 | ||
Senior Member
Registriert seit: 10/2009
Ort: Lubumbashi
Beiträge: 852
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Um ehrlich zu sein, ich war nie besonders sportlich. Aber auch in unserer Kindheit war es üblich, nach der Schule in den Garten zu gehen, Fußball zu spielen, Fahrrad zu fahren oder im Park Rollschuh (und später Inlineskates) zu fahren. Internet und Videospiele steckten noch in den Kinderschuhen, nur die wenigsten hatten so was und selbst die verbrachten nur einen winzigen Teil ihrer Freizeit mit derlei Vergnügungen - meist dann, wenn sie erschöpft vom Toben nach Hause kamen. Allerdings waren die Lebensbedinungen für Kinder zu meiner Zeit anders - wenn wir nachmittags im Garten oder am Spielplatz tobten, gab es zwar ab und zu ein paar griesgrämige alte Leute, die sich aufregten, aber weder wir noch unsere Eltern nahmen das ernst. Keiner kam ernsthaft auf die Idee, die Polizei zu rufen, nur weil irgendwo ein paar Kinder spielten und schrien. Das gehörte einfach dazu. Niemand wäre auf die Idee gekommen, ein paar harmlose Kinderstreiche als Vorstufe zur Jugendkriminalität zu betrachten. Und unsere Eltern nahmen es mit Gelassenheit, wenn wir verdreckt vom Spielen zurückkamen.
Natürlich gab es auch Aktivitäten wie Schwimmverein, Reitunterricht, Klavierstunde oder Malkurs - aber das vielleicht 2-3mal die Woche. Deswegen bin ich ganz froh, dass die Kinder meines Bruders (die meiner Schwester sind ohnehin noch zu klein) nur am Wochenende fernsehen und kein so großes Interesse an Videospielen oder Internet zeigen. Nachmittags nach den Hausaufgaben werden nach Möglichkeit Freunde eingeladen.
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22.12.2011, 19:54 | #40 | |||||||
Golden Member
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 1.270
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Zitat:
sondern als Spaß an. Also ich hatte auch immer Klavierunterricht und Japanische Ergänzungsschule und Ballett und ... Aber mir hat das immer Spaß gemacht. Geht mir auch heute noch so. Nur wenn die Kinder das eben nicht als Erholung und Spielen ansehen, sind die Eltern dran Schuld. Die sollten ihren Kindern zuhören. Zitat:
Zitat:
Also, dass es nur noch 12 statt 13 Jahre Schule sind und immer früher damit angefangen wird, den Stoff umzuverteilen. Zumindest hab ich das hier in Berlin gehört. Zitat:
Ich hätte eher gedacht, dass die Zahlen steigen, weil man eben nicht mehr die Möglichkeit hat irgendwo zu spielen, sondern das in einem Verein muss. Zitat:
aber bei meinen Freunden seh ich das gar nicht. Klar haben die Jungs Konsolen, aber meist wird zusammen draußen was gemacht. Im Sommer haben wir uns jeden Tag am See getroffen und klar, irgendwnan geht man erschöpft nach Hause, aber ich hab noch nie gehört, dass jemand von uns die Konsolen seinen Freunden vorgezogen hat. Oder man zockt zusammen. Aber ich finde das gar nicht so schlimm. Solange man nicht abhängig ist und übermäßig viel Zeit damit verbringt?
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