Valentino

Wenn doch in dem Bewerbungsfoto keine besondere künstlerische Leistung steckt ist es doch auch kein Problem, das Bild für facebook & Co ein Eigenregie zu knipsen. Warum sollte man dann überhaupt an dem Fotografenfoto festhalten?

weps

Nö.

Es ist sein Werk, und er darf damit machen, was er will, solange es nicht mit anderen Rechten kollidiert – also deinem Recht am eigenen Bild. Es steht ihm daher vollkommen frei, dir das Recht, dieses Bild irgendwo hochzuladen, nicht zu geben.

Xote

Klar würde das auch gehen. Aber darum geht es mir eigentlich nicht. Mich wundert mehr, dass das Urheberrecht greifen soll egal wieviel "künstlerische Leistung" in einem Foto drinsteckt. Ich bin einfach der Meinung, dass es zu restriktiv ist und fast schon in erster Linie vorgeschickt wird, wenn es ums Geld geht.

Ich würde die Mona Lisa jetzt nicht unbedingt mit einem Passfoto vergleichen, ersteres hat ja wohl eindeutig mehr "künstlerische Leistung" intus als letzteres. Aber bitte, eines von Leonardos berühmtesten Werken, auf der ganzen Welt anerkannt und geachtet, ganz ohne Urheberrecht. Oder hat die Lisa einen Modell-Release unterschrieben? Eben. Damals gab es so etwas wahrscheinlich noch gar nicht. Und trotzdem stand die Welt.

Es ist nicht so, dass ich geistiges Eigentum komplett abschaffen würde, aber die Interpretationen die das heutige Urheberrecht zulässt sind gelinde gesagt absurd.

Valentino

Doch, es geht exakt darum und zwar obergenau.

Das Foto gefällt Dir so sehr dass Du genau dieses auswählst um Dich in den sozialen Netzwerken zu präsentieren. Damit hat der Fotograf seine schöpferische Leistung erbracht. Das Foto ist eben besser als das selbst erstellte. Genau dieses lässt sich der Fotograf bezahlen, was doch völlig normal ist. Sein Werk steht dann bei facebook, nicht das des Fotografierten.

Du kannst jederzeit ein eigenes erstellen. Fotokameras gibts mittlerweile in jedem Haushalt. Im Handy werkeln mittlerweile ganz viele Megapixel und es gibt ordentliche Bilder. Für eine noch höhere Qualität braucht es dann eine bessere Kamera oder den besagten Fotografen, der viele tausend Euro in eine Studioeinrichtung investiert hat und sich das logischerweise bezahlen lässt.

dear_ly

@xote
Und wie bitte willst du den künstlerischen Anteil festmachen? Wie will zb ein Laie wie du beurteilen, wieviel künstlerische Leistung in welchem Bild steckt? Und wie will man das bitte gesetzlich verankern. Woher willst du denn wissen, wie schwierig es ist ein vernünftiges Passfoto von jemandem zu schießen? Mal abgesehen davon ist "künstlerischer Anteil" nicht gleich "kreativer Anteil".

Paradigma

Gesetze sollen immer möglichst klar formuliert werden, und möglichst wenig Interpretationsspielraum lassen: Fotos gelten als künstlerische Leistung. Das ist eindeutig, und jeder weiß, was Sache ist (oder sollte es wissen). Ansonsten müsste für jedes Passfoto der Richter bemüht werden ...

Valentino

Wenn es keine künstlerische Leistung ist kann man das Foto ja auch selber erstellen.