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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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Themen-Optionen |
06.01.2014, 11:44 | #61 | |||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
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Zitat:
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06.01.2014, 11:50 | #62 | |||
süß-sauer mariniert
Registriert seit: 11/2012
Ort: Seeanemone
Beiträge: 4.776
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Zitat:
Allerdings fürchte ich, du wirst an ihm nichts ändern können wenn du eh schon ziemlich viel versucht hast. Das kann er nur selbst, auch, wenn es darum geht sich Perspektiven zu schaffen. Entscheide für dich, ob du den Kontakt halten möchtest und wenn ja wie intensiv. Wenn du die Hungerkur des Studentenlebens hinter dir hast und die Früchte deiner Arbeit ernten kannst wird sich dein Neid zimelich sicher erledigt haben, bis dahin rate ich dir, dich auf jeden Fall soweit von ihm zu entfernen dass er dir seinen Quasi-Luxus nicht aufs Brot schmieren kann. Wie lange hast du denn noch im Studium?
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06.01.2014, 11:50 | #63 | ||
abgemeldet
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Bei mir scheint heute zum Glück die Sonne
Das ist Lebenserfahrung! Solche Erfahrungen wirken sich bereichender auf deine Persönlichkeitsentwicklung aus als 70 BlueRays So geht es sehr vielen Studenten. Ich weiß, manchmal ist es ein unbefriedigendes Gefühl, wenn man sich den Hintern aufreißt, aber nicht direkt was dafür bekommt. Aber irgendwann wirst du es finanziell und arbeitsplatztechnisch gesehen, besser haben, als die meisten anderen Menschen. Du wirst einen guten, erfüllenden Beruf haben, einen relativ sicheren Arbeitsplatz und ein befriedigenes Gehalt bekommen. Gute Dinge brauchen Weile.
Geändert von amicelli8 (06.01.2014 um 11:57 Uhr) |
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06.01.2014, 12:01 | #64 | ||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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Als ich letztes Jahr in der Fabrik gearbeitet habe da waren auch zwei junge Männer, beide Dazuverdiener...
der eine arbeitete da mit seinen Eltern, die ebenfalls dazuverdienten, die ganze Familie war unpünktlich, lieferte immer mal wieder miese Arbeiten ab, drückte sich vor unliebsamen Tätigkeiten, und schmiss hin, sobald die Bemessungsgrenze ereicht war.... behaupteten, das Amt würde sie zwingen zu arbeiten, weil es nicht genug Unterstützung rausrücken würde. Der andere junge Mann hatte einen ziemlich schlechten Start, saufende Eltern, Prügel, 2 Jahre auf der Straße, dem war es unangenehm, vom Staat Geld zu kriegen, der ging auf die Abendschule um seinen Realschul-Abschluss zu machen, hing sich in die Arbeit rein. Es war ein Vergnügen mit ihm zu arbeiten, da er den Blick hatte, was anliegt, Freude daran, die Abläufe so zu optimieren, so dass wir als Team immer schneller wurden und mehr verdienten - auch wenn ihm alles "abgezogen" wurde, ER sah das als "ich brauche weniger von anderen". Und so wurde ihm ein fester Job angeboten, der zwar immer noch unter dem lag, was er brauchte, so dass er etwas Aufstockung bekam, aber er war stolz darauf, nur so viel zu nehmen, wie er wirklich NOCH braucht. Es ist der halt der Unterschied in der Grundhaltung: Sehe ich mich als jemand, der einen grundsätzlichen andauernden Anspruch auf VersorgtWERDEN hat - oder bin ich jemand, der gerade mal Hilfe braucht, um sich selbst dann immer besser selbst versorgen zu können - und der sich da auch reinhängt. Erstere Sorte zieht einen nur runter, und das muss man sich nicht antun.
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06.01.2014, 12:42 | #65 | |||
Registriert seit: 04/2010
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Beiträge: 11.526
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Zitat:
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06.01.2014, 12:53 | #66 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Ich habe während meines Studiums in einigen Fabriken gearbeitet. Meine Kollegen waren ALLE supermeganett, aber arme Leute. Solch eine sinnlose Arbeit teilweise, so wenig Anerkennung aus der Chefetage und von der Gesellschaft, obwohl es brave, ehrliche, nette Leute sind. Leute, die WOLLEN, dass ihre Kinder eine bessere Ausbildung machen, Leute die mich motiviert haben mein Studium durchzuziehen und mir eindringlich gesagt haben: "sonst landest du hier..und das ist nicht schön" Einige hatten sich sogar schon "Arbeitslosigkeits-"Auszeiten genommen mit der großen Motivation dahinter, Fortbildungskurse zu besuchen und danach eine bessere Arbeitsstelle zu finden. Aber ich sag mal so, oft ist es wirklich so hat man in der Jugend einen gewissen Zug verpasst, dann kann man da nicht mehr so leicht aufspringen. Wird einem oft das GEgenteil vermittelt, aber so einfach wie in der Theorie ist die Umsetzung bei weitem nicht! Deswegen liegt die Ursache oft nicht beim Individuem, sondern in der Gesellschaft/Wirtschaft/Politik, whatever... Aber die große Moralkeule von irgendwelchen Leuten, die es schon als Kind besser erwischt haben (bessere Erziehung, fürsorglichere Eltern, besser soziale Ausgangslage) kommt immer....
Geändert von amicelli8 (06.01.2014 um 13:01 Uhr) |
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06.01.2014, 13:00 | #67 | |||
Special Member
Registriert seit: 03/2011
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Beiträge: 3.929
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Zitat:
Also, geht es dir darum, wie man ihm helfen kann, mit seinem Leben besser zurechtzukommen? Bzw., wie man auf ihn einwirken kann, eine Beschäftigung zu finden, der er gerne nachgeht und die er nicht gleich wieder hinschmeißt? Mir sind nach wie vor deine Beweggründe, weshalb dich dein Freund/Bekannter so beschäftigt, unklar. Denn einerseits sprichst du ja von deinem eigenen Neid, den du ihm gegenüber hegst, andererseits erwähnst du ja wohl nicht ohne Grund sein schweres Schicksal. Kann es sein, dass dir an seinem Beispiel vielleicht langsam auffällt, dass allgemein viel zu sehr bei solchen Debatten pauschalisiert wird und subtil unterstellt wird, alle Arbeitslosen seien faul? So eine Art innerer Konflikt, vielleicht?
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06.01.2014, 13:07 | #68 | |||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
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Beiträge: 6.883
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Zitat:
Ich meine, wie oft lästern Frauen über eine gute Freundin
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06.01.2014, 13:22 | #69 | ||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
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Jop, genau mein Reden. Ich finde auch, dass es relativ wenig Sinn macht über die Angebrachtheit von Sozialleitungen als solches zu reden.
Viel wichtiger wäre für mich die Frage, wie kann man solche Leute von ihrem offensichtlich falschem Pfad abbringen? Ich hab schon mehrere von dieser Sorte kennengelernt. Das krasseste Beispiel war aber einer der ist inzwischen gute 35 Jahre alt, hat noch nie einen ganzen Tag durchgearbeitet, 8 Lehren angefangen und geschmissen, Hauptschule mit Ach und Krach beendet und ist hoffnungslos überschuldet. Er geht an seinem eigenen unkontrolliertem Konsum kaputt, kauft wann immer es ihn grade juckt, auch wenn sie es ihm morgen wieder wegnehmen. Er hockt zuhause und spielt gute 14-15 Std./Tag WoW, das ist der Sinn seiner Existenz! Aber eine Freundin hat er! Sie ist genauso arbeitlos wie er und kommt täglich für ein paar Std vorbei um sich besteigen zu lassen. Das weiss man als Beobachter dann gar nicht was man dazu noch sagen soll. Und spätestens da ist dann auch mein "Neidpunkt" dann erreicht. Nicht, dass ich diese Frau wirklich hätte haben wollen, nein ich finde nur, dass er für sein absolut faules und unnützes Dasein wenigstens verdient hätte ungebumst zu sein...
Geändert von 0815Nick (06.01.2014 um 13:27 Uhr) |
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06.01.2014, 13:25 | #70 | |||
special
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Beiträge: 15.939
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Zitat:
Er hatte nun mal keine Chance auf einen besser bezahlten Job mit seiner Vita, bei dem er auch noch zur Schule gehen kann, wo der Betrieb das Frühstück stelllt, wo man immer sofort frei bekommt, wenn man etwas wichtiges (z.B. Prüfungen) zu erledigen hat und er hat das Angebot bekommen, nach seinem Abschluss in dieser Firma eine Ausbildung zu machen, bei der er den FH-Abschluss nachmachen kann und das von ersten Jahr bei gleichem Lohn wie jetzt - womit er WENIGER Aufstockung brauchen wird als andere Auszubildende in seiner Lage - er sieht das als "Rückzahlung". Mittlerweile sind viele Arbeitnehmer auf Aufstockung angewiesen - und viele kleiner und mittlere Betriebe können nicht mehr Lohn zahlen - nur da diese Verhältnisse niemand FÜR einen ändert, muss man eben sehen, wie man selbst am besten durchkommt, und an ein eine Stelle kommt, WO man wirklich was ändern kann bzw. sich parallel politisch engagieren. Nur zweiteres ist ja auch "Arbeit" und sogar unbezahlt....da schaut man doch lieber ein paar DVDs und revoluzzt auf dem Sofa bei einer Flasche Bier.
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