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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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Themen-Optionen |
06.01.2014, 11:53 | #41 | |||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
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Zitat:
Ich würde sagen, dass hängt konkret davon ab, wie man dieses Geld sieht, bzw. wo es her kommt. Wenn man der Meinung ist, dass die Gelder für Menschen gedacht sind die in beschissene Situationen gezwungen wurden (Krankheit, Pech, was auch immer) oder ähnliches und dann sieht wie jemand absichtlich die Gelder bezieht und sich darauf ausruht und andere auslacht, die das nicht tun – dann ist das maßlos übertrieben, ja. Wenn man allerdings der Meinung ist, dass das Geld ihm einfach so zusteht, weil es halt nun mal so ist, dann ja - soll er doch machen. Mir ist schon klar, dass er die Gesetze nicht gemacht hat. Ein fader Beigeschmack bleibt aber.
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06.01.2014, 11:54 | #42 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Mir fehlt es hier eindeutig an Menschen die über den Tellerrand hinaussehen können. Ich glaube nciht, dass es bei den meisten Arbeitslosen an der Faulheit liegt, sondern eher an Perspektivlosigkeit. Ich bin auch ein fauler Mensch, bin ich wirklich! Für mich gibt es nichts schöneres als meine Faulheit auszuleben! Denoch habe ich eine PErspektive, ein Ziel in meinem Leben, eine Aufgabe. Ich weiß wohin ich will, habe einen klaren Weg vor mir. Und genau deswegen habe ich mein Leben auch im Griff und bekomms gebacken, auch wenn ich im Prinzip ein hochgradig fauler Mensch bin. Und mal ehrlich, so gehts den meisten von euch. Fühlt euch doch einfach mal in eine solche Person rein. Es ist doch komplett egal, was sie sich mit ihrem Geld kauft. Das ist nur materieller Besitz. Also ich hab lieber ne Aufgabe und nene Sinn ein meinem Leben als 70 BlueRays zu besitzen (ich gebe sogar zu, dass ich eig. keine Ahnung habe was eine BlueRay genau ist) Und es interessiert mich auch gar nicht. Geht euch das nicht auch so? Dieser Kerl und anderer Arbeitslose sind im Prinzip ganz arme Leute. Sie können auch aus einer Branche kommen in der es einfach sehr wenige Jobs gibt. Es gibt nicht für ALLE Menschen in Deutschland eine Arbeitsstelle, sprich irgendjemand wird immer arbeitslos sein! Das ist aber ein politisches/wirtschaftliches Problem, nicht eines der Faulheit. Dann gibt es ganz viele Menschen, die sich in ihrer Situation einfach gefangen fühlen und keinen Ausweg wissen, die keine Perspektive haben! irgendwann resigniert man nun mal eben, hält sich für einen nichtsnutzigen Versager, das ist menschlich. Wenn dann noch irgendwelche ahnungslosen Leute, die sich einfach mal glücklich schätzen sollten, dass es ihnen nicht so geht noch einen draufhauen und Faulheit und Sozialschmarotzertum unterstellen, fühlt man sich nocht schlechter. Dann kommt natürlich der Selbstschutz, Schutzbehauptungen hinter denen man sich versteckt. Irgendwann wird es einem vielleicht sogar egal. Man ist nun mal der "Arsch der Nation", was solls, jemand muss es sein. Ich finde es wirklcih ganz schlimm, was hier so unterstellt wird. Diese Menschen wollen doch oft raus, wissen aber nur nicht WIE. und wenn sie 20 mal gescheitert sind oder öfter, dazu noch ständigen Vorwürfen und abschätzigen Blicken ausgesetzt wird, dann verliert man irgendwann gänzlich die Motivation. .... Dass so wenige Menschen, soweit denken können ist wirklich unglaublich.
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06.01.2014, 11:59 | #43 | ||||||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
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06.01.2014, 12:00 | #44 | |||||
Platin Member
Registriert seit: 04/2012
Ort: Lama-Wellness-Tempel
Beiträge: 1.844
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Zitat:
Da müsste man ansetzen. Zitat:
Sicher kann man jetzt darüber diskutieren was für einen Anreiz geben könnte, damit man arbeiten geht. Aber das geht zuweit.... Zitat:
Die 100% Lösung wird es nicht geben. Ich hatte vor kurzem jedoch mit einer Person eine ähnliche Diskussion. Er meinte, dass schon seitens vom Amt der Fehler gemacht wird, dass es um gar keine Vermittlung geht. Es ist vielmehr eine Verwaltung, denn den Menschen interessiert dort kaum einen. Das der Sozialhilfeempfänger dadurch dann sicher auch gefrustet ist und einfach keine Lust mehr hat, kann ich durchaus verstehen. Ich kenne aber wie gesagt auch Menschen die keine Lust haben. Gut dann gehen sie halt nicht arbeiten und verzichten sicher auch auf Dinge, die sich ein Normalverdiener leisten kann. Aber dadurch gehen den Menschen eben auch Dinge verloren. Sozialkompetenzen, Leistungsvermögen, Erfolgserlebnisse ect. Wer damit klarkommt, gut. Aber ich halte das für die persönliche Entwicklung nicht besonders förderlich. Ich denke, wenn es in den Ämtern etwas anders laufen würde, dann wäre das alles weniger schlimm und die Menschen, die da reingeraten sind zum Großteil wahrscheinlich gar nicht drauf angewiesen. Und man könnte im persönlichen Gespräch schon erfahren und vielleicht auch eine Entscheidung treffen, welche Maßnahmen ergriffen werden und ob er Hilfe bekommt oder nicht (wobei ich hier eher an sowas denke wie "Sanktionen")
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06.01.2014, 12:00 | #45 | ||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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Bei aller Kritik muss man aber auch mal sehen, wer seinen Job verliert kann in den meisten Fällen nichts dafür - und ab ein gewissen Alter ist es nunmal schwieriger auf dem Arbeitsmarkt fündig zu werden. Ich bin nicht dafür die Leute generell auszugrenzen - bis auf die Extremfälle wie zb dieser "Arno" vom Spiegel-TV oder wo das war. Der die Leute verhöhnt hatte die ihm Arbeit beschaffen wollten und gerade zu sich lustig über die arbeitende Bevölkerung gemacht hat...
Und Paul sein Freund hat womöglich ähnliche Züge, dennoch wissen wir nicht all zu viel über die Person selber....
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06.01.2014, 12:01 | #46 | |||
Member
Registriert seit: 10/2012
Beiträge: 326
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06.01.2014, 12:02 | #47 | |||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
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Zitat:
Aber du kannst einem doch nicht erzählen, deine Freundin wäre global desinteressiert geworden durch Sozialhilfe... Klar, es wird alles noch verstärkt haben. Aber sie wird vorher bestimmt auch keine "fleissige Biene" gewesen sein und intelektuell Herausforderndes hat sie bestimmt vorher auch gemieden, oder? Hey, man kann sich wirklich nicht für alles interessieren und stumpfsinnige Dinge sind auch mal toll, aber man merkt doch sehr schnell wenn Menschen auch vor alltäglichen Denkaufgaben und Herausforderungen davonlaufen. Wenn jemand sich nie mal bei der eigenen Ehre gepackt fühlt etwas selber auszuklamüsern, egal was es jetzt sein mag, dann ist das schon echt erbärmlich und lässt doch tief blicken. Und jetzt sag mir, dass ich damit falsch liege...
Geändert von 0815Nick (06.01.2014 um 12:08 Uhr) |
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06.01.2014, 12:04 | #48 | ||||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
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Zitat:
Zitat:
Abgesehen von seiner 2 Jährigen Ausbildung, hat er noch keine Stelle gehabt bzw. auch nie eine gesucht oder dergleichen. Und die Ausbildung ist nun nicht so selten (sagen wir mal Bürotätigkeit). PS: Den Tonfall von Watches find ich auch irgendwie bedenklich... o_O
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06.01.2014, 12:10 | #49 | |||
abgemeldet
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Zitat:
auch Orlando hat Recht. Oft ist man gar nicht selbst Schuld, wenn man seine Arbeit verliert. Es kann mit unter sogar jedem von uns passieren. Und je nach dem was man gelernt hat, wie alt man ist, was eine Arbeitslosigkeit für psychische Spuren hinterlässt kann es sehr schwierig werden eine neue Arbeitsstelle zu finden. Um sich wertvoll zu füllen braucht man in der Regel eine Aufgabe, einen Sinn, das Gefühl gebraucht zu werden. Das fehlt diesen Menschen gänzlich. Nicht zu vergessen die soziale Ausgrenzung die man durch Armut und Arbeitslosigkeit erfahren kann, nur weil eine Person kein Geld hat Dinge zu unternehmen (sry da bekomm ich beinahe eine Gänsehaut. Man kann genug Dinge unternehmen die kein Geld kosten) oder weil sie eben durch Arbeitslosigkeit anscheiennd an sozialem Wert verliert. Schaut euch doch mal die ganzen Arbeitslosen an? Die fristen doch alle ein wirklich trauriges Dasein. Oder ist es für euch tatsächlich eine schöne Vorstellung jeden Tag aufzustehen und nichts zu tun zu haben? auf mich machen Arbeitslose eigentlich immer einen sehr depremierten, resignierten Eindruck. Aber ein Recht zu leben, ein Recht auf Selbstbestimmung (selbstbestimmen wofür man sein Geld ausgibt) haben auch diese Menschen! Geld streichen, nicht finanzieren? Gehts noch? Möchte ich mal wissen wie euch das gehen würde, wenn eurer Leben aus dem Ruder gerät und keiner hilft euch. Außerdem ist ein Mensch ein Gewohnheitstier ist. ISt man es erst einmal gewöhnt den ganzen Tag nichts zu tun, kann man sich jeden Abend vor dem schlafen gehen vornehmen "morgen wird alles anders" und am nächsten Tag verfällt man doch in dem selben Trott. Ich denke diese Problematik steigt, je länger die Arbeitslosigkeit andauert. Es ist auch nicht wahr, dass jeder eine Arbeitsstelle finden kann. Der Arbeitsmarkt bietet nicht genug Arbeitsplätze für alle. außer man zieht vielleicht ans andere Ende des Landes, viel Spass beim finanzieren eines solchen Umzugs, wenn man sowieso kein Geld hat. Nicht zu vergessen, dass man alle Sozialkontakte hinter sich lassen müsste bzw. Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld reißt...
Geändert von amicelli8 (06.01.2014 um 12:13 Uhr) |
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06.01.2014, 12:10 | #50 | ||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
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Naja, das eigentliche Kernproblem ist nach meiner Ansicht letztendlich die Arbeitslosigkeit deines Freundes - die Sache mit dem Beamer, den DVDs, etc., nur deshalb Teil der Diskussion, eben weil er arbeitslos ist.
Hätte er zum Beispiel einen Job, bei dem er in etwa dasselbe am Monatsende bekäme wie durch ALGII, würde absolut niemand seinen Lebenswandel in Frage stellen. Alleine das zeigt mir, wie absurd die Diskussion darüber ist, was er mit seinem Geld anstellt. Absurd ist für mich wohlgemerkt die Diskussion, nicht du, damit wir uns nicht falsch verstehen.
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