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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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Themen-Optionen |
06.01.2014, 11:16 | #51 | |||
Member
Registriert seit: 10/2012
Beiträge: 326
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Zitat:
Man kann nur versuchen gemeinsam einen Weg zueinander oder auseinander zu finden. Ich gebe Dir Recht, dass es auf den Ämtern leider weniger um den Menschen geht, als um den "Fall". Ich denke jeder einzelne Mensch kann einen sinnvollen Beitrag leisten, man muss nur gemeinsam herausfinden (wollen) wie dieser aussehen könnte. Und dies kann nur in einem Klima geschehen, in dem der Betroffene nicht von vornherein als Belastung (Stichwort "Kostenfaktor" Mensch), sondern vielmehr als *zukünftige* Entlastung / Unterstützung der Gesellschaft gesehen wird.
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06.01.2014, 11:17 | #52 | |||
abgemeldet
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Zitat:
So genau weiß ich es allerdings nicht, da ich noch nie direkt mit Arbeitslosigkeit konfrontiert wurde. Also finde ich den Vorwurf, dass nie gesucht wurde ziemlich daneben. Das kannst du auch gar nicht wissen oder begleitest du den täglich durch sein Leben? Und wenn nie gesucht wurde, wäre es in der Tat schlauer zu hinterfragen, WARUM er diese Motivation nicht aufbringen kann. Alles auf Faulheit zu schieben ist ziemlich einfach gedacht.
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06.01.2014, 11:18 | #53 | ||||
Platin Member
Registriert seit: 04/2012
Ort: Lama-Wellness-Tempel
Beiträge: 1.844
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Zitat:
Zitat:
Nun, ich muss gestehen, dass ich sehr erstaunt war, dass sie "so" ist. Ich konnte auch nie was anderes ausser "Ich habe keinen Bock" und später vielleicht "ich hab keinen Bock auf den Beruf" rausfinden. Ihre Eltern sind ja selbst nicht so, soweit ich weiss. Irgendwas steckt da schon dahinter und das meine ich. Das Amt will sie krampfhaft in ihrem erlernten Beruf vermitteln. Nun hat sie den 1,50€ in einem völlig anderem Bereich gemacht und darin ist sie richtig aufgegangen. Ich habe sie auch wirklich unterstützt und meinte sie kann doch nochmal eine Ausbildung machen, sogar im ÖD. Da hätte sie sogar mehr Geld als jetzt und könnte sich auch mal das Konzertticket für ihre Lieblingsband leisten. Aber selbst das scheint kein Anreiz zu sein. Ich mein sie muss ja nicht, aber ich finde es traurig, dass man da so gar keine Ziele hat und einem da mit Sicherheit auch etwas am Leben verloren geht. Ich kann mir, zumindest für mich selbst, nicht vorstellen, dass fernseh schauen den lieben langen Tag oder dem Freund beim daddeln zuschauen und nur in der Wohnung rumzuhängen, meine Erfüllung wäre. Für sie scheint es zumindest auszureichen. Ich finde es schade für sie und ihre persönliche Entwicklung. Wie gesagt es gibt bestimmt viele Probleme, die da auch an anderer Stelle geschaffen wurden, wo es nicht immer nur an Faulheit liegt sondern da was ganz anderes hinter steckt.
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06.01.2014, 11:21 | #54 | ||
süß-sauer mariniert
Registriert seit: 11/2012
Ort: Seeanemone
Beiträge: 4.776
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Tja, schwieriges Thema.
Ich kann mich auch lebhaft dran erinnern dass ich einen gewissen Neid hegte als ich noch studiert hab und jeden Monat trotz nebenher arbeiten gebangt habe, ob es sich ausgeht oder nicht mit dem lieben Geld. Dass andere da Geld fürs (mutwillige) Nichtstun gekriegt haben fand ich ziemlich unfair. Jetzt wo ich selbst genügend Geld verdiene und durch meinen Beruf viel mit solchen Menschen zu tun hab, die von Sozialleistungen leben, hege ich keinen Neid mehr -einerseits weil ich jetzt selbst genug Geld hab und der Hauptneidgrund wegfällt, andererseits weil ich in das Leben derer, die von mir so heiß beneidet worden sind Einblick erhalten hab und festgestellt hab, dass die Gründe für ein solches Verhalten sehr vielfältig sind und meist nicht aus dem Grundsatz "Faulheit" geboren worden sind. Amicellis letzter Post betreffend der Lebensperspektiven trifft es da sehr gut. Die meisten, die ich kennengelernt habe haben die Perspektive, einen schleißigen Job zu bekommen und dann für fast dasselbe Geld 40h/Woche buckeln zu müssen. Warum sollte man das wollen, das kann ich verstehen. Aus- und Weiterbildung klingt so lapidar, wenn jemand aber am System Schule schon gescheitert ist so ist das auch nicht sehr verlockend, besonders, da das Geld ja dann meistens aus anderen Töpfen kommt und viel weniger ist, wie sich also das dann leisten können? Also generell: Wieso also sich das Leben selbst schwer machen wenn die Aussichten so mies sind? Den heren Gedanken, zur Gesellschaft was beitragen zu wollen kann man in so einer Situation meist nicht mehr verfolgen, denn wenn die Gesellschaft einem nur den Sozialfuttertrog oder den sozialen Rand mit einem miesen Job bietet, warum sollte man da was zurückgeben wollen? Es läge an der Gesellschaft Perspektiven anzubieten, welche erbaulicher sind als das Verweilen in den Sozialleistungen. Solange das nicht der Fall ist, kann ich es niemandem, der in einer solchen Lage ist verübeln, wenn er das für sich beste draus macht. Und mit Perspektiven anbieten ist nicht das Unterstützen von Faulheit gemeint- sondern, dass auch "miese" Jobs sich auszahlen müssen wenn man sie macht und dass einem echte Möglichkeiten um weiterzukommen geboten werden. Weiß nicht wies in D ist, aber die Ö "AMS-Kurse" kann man diesbezüglich wirklich knicken, das grenzt an Beschäftigungstherapie. Tja, und ehrlich gesagt, dieser Ruf des Sozialschmarotzers und der damit verbundene Druck der Gesellschaft, das ist harter Tobak, man lese nur mal Zeitung... also sooo angenehm ist dieses Dasein wahrlich nicht. Einige mögen es vielleicht bequem und gut finden ihr Leben so zu gestalten. Aber ich schätze die meisten haben nicht wirklich eine Wahl (siehe Beschreibung der Perspektiven) und müssen sich- mehr oder weniger- arrangieren.
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06.01.2014, 11:29 | #55 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Die Klofrau in einer Diskothek wird fast genauso abschätzig behandelt, wie ein Arbeitsloser! Aber ein sauberes Klo will trotzdem jeder! Anerkennung und eine gerechter Lohn auch für miese Jobs! Das wäre die Lösung! Für einen 1,5 Euro-Job würde mir die Motivation auch fehlen, ganze ehrlich. Bei so einem Gehalt kommt man sich doch regelrecht verarscht vor! Zustände wie im tiefsten Afrika.
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06.01.2014, 11:35 | #56 | |||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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Zitat:
Eine Krankenschwester die sich kaputtackert bekommt einen Hungerslohn und ein Model, die mit Arsch wackelt ist auf dem Weg Millionär zu werden. Komische Welt...
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06.01.2014, 11:38 | #57 | |||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
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Zitat:
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06.01.2014, 11:39 | #58 | |||
süß-sauer mariniert
Registriert seit: 11/2012
Ort: Seeanemone
Beiträge: 4.776
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Zitat:
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06.01.2014, 11:41 | #59 | |||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
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Zitat:
Was diese „Maßnahmen“ vom Arbeitsamt angehen, ja, davon musste er schon zwei machen, bei denen er von 3 Monaten, 2 Monate sich hat krankschreiben lassen. Er hätte auch Anfang November 2013 so eine Maßnahme machen müssen, hat sich wieder krank schreiben lassen und das Jobcenter lässt ihm in Ruhe. Es gab schon mehrere Drohungen vom Amt ihn das Geld zu kürzen, allerdings blieb es bis jetzt nur bei Drohungen, weshalb er das auch alles gar nicht mehr ernst nimmt. Ich weiß nicht, wenn deine ganze Argumentation darauf beruht, mir zu unterstellen, dass ich ihn nicht kenne, dann halt ich jede Diskussion für nutzlos. Mir kommt es eh so vor, als wenn das hier alles ausschweift. Ich hatte das schon befürchtet, als ich diesen Thread hier geöffnet habe. Auf einmal ist ständig die Rede von „den Arbeitslosen“, immer Plural und wenn ich auf den Einzelfall verweise, der mich veranlasst hat das hier zu eröffnen, wird mir vorgeworfen, ich hätte keine Ahnung über einen Menschen, den ich seit 2/3 meines Leben kenne, weil man sonst ja nicht seine tollen Thesen über die Allgemeinheit ablassen kann. Immerhin hab ich nun wohl erkannt, dass mich nicht „stört“, dass er so mit seinem Geld umgeht, sondern viel mehr, dass es mich traurig macht, dass er keine Perspektiven im Leben hat, bzw. sich keine Ziele setzt, obwohl er durchaus was erreichen könnte und deshalb "nur" das Beste aus der Gegenwart macht.
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06.01.2014, 11:42 | #60 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Komm.... Er weiß nun mal nciht was er mit seiner Zeit anfangen soll, also geht er shoppen. Das machen sehr viele Menschen so. Hat was mit Glücksgefühlen und "Tätigkeiten schaffen" zu tun. Einkaufen ist "leicht", füllt leere Freizeit aus, gaukelt einem selbst "status" vor und die Werbung manipuliert uns ständig dazu, Dinge anzuschaffen die wir eigentlich nicht brauchen bzw. animiert uns unnütze Dinge zu kaufen.... Gerade wenn eine Person nicht besonders intelligent ist bzw. in ihrem Selbstbewusstsein angeschlagen, kann man ihr also ein derartiges Verhalten nicht verübeln. Ich gehe auch immer shoppen, wenn es mir schlecht geht. Du hast es sogar bis auf die Universität geschaffst, aber wurdest von der Konsum-Gehirnwäsche auch infiziert. Sonst wärst du gar nicht neidisch. Dein Kumpel besitzt Dinge, die er eigentlich nicht braucht und die ihn auch nicht glücklich machen. Du besitzt Dinge (AUFGABEN) die man braucht und die glücklich machen. Dein Lebenssituation ist somit bei weitem beneidenswerter als seine. Also lass ihm seine Glücksmomentchen doch und versuche irgendwie ihn aus diesem Teufelskreis rauszuholen...
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