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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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03.03.2016, 16:14 | #41 | |||||
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
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Zitat:
Und per Definition ist ein Trauma eben eine seelische Verletzung. Und die hat wahrscheinlich jeder. Und was den einen völlig aus der Bahn wirft, haut den anderen eben gar nicht um. Zitat:
Außerdem, meinst du nicht, wenn eine Mama ihrem Kind ständig vermittelt zu dick zu sein (mal als Beispiel), fühlt es sich evtl. nicht geliebt, und das zieht sich dann bis ins Erwachsenenalter, sich ungeliebt zu fühlen ... und das ist ein Trauma! Zitat:
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03.03.2016, 20:27 | #42 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Zitat:
Schwachen mit dem Finger zu zeigen und über diese zu schimpfen. Aber, wer´s braucht.
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04.03.2016, 19:54 | #43 | |||
Bück Dich.
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 3.646
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Zitat:
Weißt du welche Diagnose einfach ist? Von mir aus ein Hirntumor,aufgrund dessen mein Gefühlsleben beeinflusst/beeinträchtigt ist. Ja genau,denn das kann ich jeden sagen und werde allgemein akzeptiert,die Diagnose wird allgemein akzeptiert. Wie oft hab ich mir diesen Scheiß Krebs gewünscht,nur damit ich nicht so komisch angesehen werde,da isse sie wieder,die Verrückte. Während du da sitzt und die Welt nicht mehr verstehst. Diagnose Depression,hä,die spinnen doch,niemals. Komm,du Schlaumaier,sag mir bitte bitte das ich Krebs habe oder was anderes körperliches. Aber bitte nicht den Scheiß. Dann auch noch das meine Gedanken eingetrübt sind,aufgrund der Erkrankung,jaja,schon klar. Und dann,plötzlich die Erkenntnis,du sitzt mit einem Tisch. Mal Leistungssportler gewesen. Und über was reden wir? Na? Über Suizid! Übrigens war bei ihm eins dieser Auslöser gewesen was du als nichtig einstufst!!! Prima Kerl,nur so unfassbar freudlos,so wie ich. Tja,da waren wir auf einem Nenner. Und dann kommen Leute daher die das ja verstehen,das ich nicht lache. Viele tun nur so als ob. Hinterm Rücken wird dann abgelästert oder darauf gewartet das du etwas komisches sagst oder machst. Man wird nicht mehr normal behandelt,wenn sie es wissen. Viele Menschen können so unfassbar eklig sein,so über den Dingen stehend,ohne Emphatie. Ja,das ist meine Erkenntnis nachdem ich aus "diesem sogenannten Tief" wieder heraus kam. Es ist nämlich egal,aus welchem Grund,manche haben keinen. Bei denen läuft alles super und dennoch hat es sie erwischt. Für sie selber unvorstellbar und ständig diese Angst. Diese Leere und das Gefühl zu haben nicht zu fühlen. Nur in einem gebe ich dir recht: Das es ein paar "wenige" gibt die das ausnutzen. Leider. Beispiel: Ein Bekannter will krank machen,braucht mal ne Auszeit. Geht zur Ärztin und sagt ihr das er nicht mehr richtig schlafen kann,sich ausgelaugt fühlt. Weniger Appetit hat usw. Diagnose? Unwichtig,er hat das was er wollte. Und war happy.
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06.03.2016, 12:38 | #44 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Gerad, wenn es nur ein Bekannter ist, wird er dir sicherlich nicht mitteilen, dass ihm alles über den Kopf wächst und er sich ausgelaugt fühlt. Da finde ich es Auch vernünftiger, sich zwischendurch mal eine Auszeit von 1-2 Wochen zu nehmen, statt im Burn-Out zu landen und über Monate auszufallen. Der Alltag ist nunmal belastend. Jeder sieht sich anderen Herausforderungen gegenüber. Was für den Einen leicht zu handlen ist, macht den Anderen komplett fertig. Wer wagt es sich, darüber zu urteilen? Nur, weil du denkst, dass du eine "richtige" Depression hattest, heißt das nicht, dass du darüber urteilen kannst, wer nur faul ist und wer nicht. Damit bist du nicht besser als diejenigen, die über dich geurteilt haben. Man sieht es Menschen nicht an. Du bist vielleicht in der glücklichen Situation, dass bei dir alles in Ordnung war und dich dann diese Krankheit erwischte, wie andere ein Virus. Das ist dann behandelbar. Und dir ist aufgefallen, dass bei dir plötzlich etwas anders ist, weil es dir vorher gut ging. Andere Menschen leben ihr ganzes Leben mit diesen Gefühlen. Die kennen es gar nicht anders. Sie kämpfen sich durch den Alltag und der größte Erfolg ist, überhaupt den Kopf über Wasser zu halten. Ab und zu wird es dann aber schlimmer als eh schon und dann brauchen diese Leute eine "Auszeit". Manche sind so gut im Verdrängen ihrer Gefühle, dass sie nicht einmal einem Arzt erklären können, wie sie sich fühlen, weil sie nicht übertreiben wollen und es ja eigentlich eh nicht anders kennen... Du weißt nicht, wie andere sich fühlen und womit sie zu kämpfen haben...
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06.03.2016, 14:08 | #45 | ||||
Golden Member
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
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Wenn ich sie richtig verstanden habe, ging es ihr eher um Leute die mit Ansage den Arzt falsche Informationen zukommen lassen, um an ihr Ziel zu kommen. Das blöde bei solch Erkrankungen/Zuständen ist ja, dass der Arzt sich nur darauf verlassen kann was der Patient ihm berichtet. Es gibt kein Arm zum röntgen und keine Wunde zum nähen. Das sind Ausnahmen, aber es gibt sie. In meinem Bekanntenkreis gibt es auch solche Fälle. Ich kannte mal jemand, der war so heiß darauf, dass irgendein PC-Game rauskam (Ich glaube es war GTA5) und er ärgerte sich total, dass er ja arbeiten müsse. Dann hat er stolz erzählt, dass er eine Nacht durchgemacht hat (um „kaputt auszusehen“), ist dann zum Arzt und lies sich krankschreiben. Zu Hause wartete dann das Spiel und er war glücklich…. Ich denke so etwas meint sie. Natürlich kann man nun argumentieren: „Aber derjenige kann ja dennoch etwas haben! Du weißt es ja nicht!“ Das stimmt und genau das macht dieses ganze Thema ja immer so kompliziert :/
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07.03.2016, 11:38 | #46 | |||||||
Bück Dich.
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 3.646
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Heut zu Tage wird einfach zu oft mit dem Wort "depressiv" herum geworfen. Mir schauderts jedesmal wenn jemand meint,man bin ich depressiv oder ich glaube ich bin depressiv. Aus meiner Erfahrung fällt einem das nicht so leicht über die Lippen,vor allem wenn du schon mitten drin bist. Viel eher (vor allem beim ersten Mal) ist es so,das man das nicht wahrhaben will. Übrigens auch eine Aussage einer Ärztin und Psychologin. Übrigens hat eine in der Psychiatrie es sogar bestätigt,das sie nur mal eine Auszeit braucht,weil sie kein Bock auf die Arbeit hat. So eine Person nimmt anderen den Platz weg,weil sie blieb ja 6 Wochen. Anderen,die schneller Hilfe brauchen weil sie am Abgrund stehen. Und es nur noch so geht,nämlich stationär. Aber stimmt,du hast recht was weiß ich schon. Da geht man halt zum Pillendoktor und lässt sich lecker Antidepressiva verschreiben,weil die so geil sind. Nebenwirkungen? Schei.. doch drauf. In Amerika ja so üblich. Oder geh ich halt mal zum Doc und lass mich auf BurnOut krankschreiben,obwohl es nicht so ist. Du brauchst nur sagen das du Schlafstörungen hast und Antriebslos bist und das seit 2 Wochen. Dann ist alles klar. Naja,vielleicht noch das du viel grübelst,dann ist es noch klarer. Und wenn du weißt dass das bei demjenigen nicht so ist,könntest du nur noch kotzen. Und ja,da gebe ich Barney recht,es gibt einige die das ausnutzen. Und das wiederum wirft ein schlechtes Licht auf all diejenigen die damit zu kämpfen haben. Die meistens zusätzlich noch Angststörungen haben oder Panikattacken. Und wahrscheinlich ein Leben lang diese schei... Pillen nehmen müssen,weil es ohne nicht mehr geht. Wie hoch die Lebenserwartung dabei ist,kann man sich denken,bei den Nebenwirkungen. Einige entwickeln dann eine Manie,manchmal aufgrund der Pillen. Kann nämlich eine Nebenwirkung sein. Manche gehen leichtfertig damit um,denken nicht von hier bis 10.
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07.03.2016, 11:46 | #47 | |||
Bück Dich.
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 3.646
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07.03.2016, 16:59 | #48 | ||
Some Jekyll, some Hyde
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
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Wie würde jeder Einzelne für sich "depressiv" beschreiben?
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08.03.2016, 13:47 | #49 | ||
Senior Member
Registriert seit: 05/2015
Ort: Oberbayern
Beiträge: 598
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Bei @Barny erscheint es mir so,
das er zu denen zählt,die da meinen den Beruf des Psychologen und Therapeuten bräuchte er gar nicht geben, so nach dem Motto: Die Menschen sollen sich mal nicht so anstellen,sich doch gefälligst mal selber "zusammenreissen"
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08.03.2016, 23:09 | #50 | ||
Golden Member
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
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Das ist ja genau das Problem: Darauf gibt es keine Antwort.
Ich bin nun seit 10 Monaten in Gesprächen mit Psychologen und Therapeuten und ich kann es nicht in Worte fassen. Das ist ja das verrückte. Es gelingt mir nicht. Man kann es nur umschreiben. In der Literatur gibt es sehr viele Beispiele dafür. Jean-Paul Sartre nannte es den „Ekel“ (obwohl er damit wohl mehr meinte). Kierkegaard schrieb mal: "Man steckt den Finger in die Erde, um zu riechen in welchem Land man ist, ich stecke den Finger ins Dasein - es riecht nach - Nichts.". Bekannt ist Sylvia Plath, die wohl als einer der ersten das Thema Depression in einen Roman verarbeitet und es ungefähr so umschrieb, dass es sich anfühlt, wie als wenn man die ganze Zeit und überall unter einer Glasglocke sitzen würde (Die Glasglocke). David Foster Wallace, der sich aufgrund seiner Depression erhangen hat, schrieb schon in seinen Jugendjahren eine Novelle, die letztes Jahr heraus kam. Darin meint er, dass „die üble Sache“ so stark ist, dass sie die Ich-Stärke lahmlegt und man selbst zu 100% „die üble Sache“ wird. So das, in seinen Augen, das wahre Ich eh schon tot ist. Darum ist das dunkle der logische Schluss aus der ganzen Geschichte. Da man ja eh nicht mehr exestiert. Charles Baudelaires schrieb in seinen Gedicht Die Zerstörung (1857): Ohn Unterlaß spür ich, wie mich der Dämon drängt; Wie regungslose Luft hält er mich rings umfangen; Ich fühl und schlucke ihn, wie er die Lungen sengt, Er füllt mein schuldig Herz mit ewigem Verlangen. […] So führt er mich, vom Blick der Gottheit fern gebannt, Schwerkeuchend und erschöpft durchs weite Wüstenland Der toten Leere hin, in endlos-grauen Stunden. […] Ich persönlich empfand immer ein Bild eines relativ unbekannten polnisches Malers (Zdzisław Beksiński) über die Hölle, als sehr passend. (hier: http://24.media.tumblr.com/tumblr_mc...4goo1_1280.jpg) Aber das sind alles nur Impressione einer Sache, die man nicht in Worte fassen kann. Es ist eine Mischung aus Gefühlen. Wenn ich versuchen müsste es zu erklären, würde ich sagen, es ist ein Gefühl von Ungeliebtheit. Auch wenn einem rational sehr wohl bewusst ist, dass vieles nicht so ist, wie es scheint, kommt man nicht drauf klar. Man fühlt sich wie ein Hummer ohne Panzer und alle anderen Menschen sind Igel, die nur dazu da sind, einen zu verletzen. Weil aber niemand alleine sein möchte, zieht es einen krankhaft auch zu den Igeln hin, nur um wieder verletzt zu werden. Keiner versteht einen und gar niemand liebt einen. Es ist nicht so, dass man einen schmerzhaften Kummer hat, wie etwa bei Liebeskummer oder dergleichen. Im Gegenteil: Es ist nichts vorhanden. Weder starker Schmerz, noch Glück. Aber genau das trifft einen. Es ist das Leere, das Nichts. „Das Universum teilt sich in zwei Teile – ich und der Rest.“. Alles scheint zu laufen, zu funktionieren, zu lieben, zu klappen. Nur man selbst steht daneben wie eine überflüssige Schraube, die aus einer Maschine gefallen ist. Und absolut niemand vermisst einen. Es ist wie Farbe beim Trocknen zuzusehen. Nicht schlimm. Aber absolute Leere. Und dieses Gefühl trägt man die ganze Zeit mit sich rum. Morgens sobald man aufsteht, beim Zähne putzen, beim Essen, beim Sex, beim Auto waschen, überall. Und in den stillen Momenten, oder wenn irgendwas nicht Gutes passiert, reagiert man dementsprechend. Es wirkt halt sinnlos. Alles. Wie gesagt. Es ist sehr schwierig zu erklären. Im Endeffekt muss das jeder für sich selbst versuchen.
Geändert von paul258 (09.03.2016 um 00:14 Uhr) |
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