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Du befindest dich im Forum: Das regt mich auf!. Was regt dich persönlich auf? Über was hast du dich geärgert? Den Nachbarn, der seine Musik immer nachts um drei aufdreht, oder über deine Freunde, die dich mal wieder versetzt haben? Hier kannst du dir Luft machen und Themen zur Diskussion stellen, die dich persönlich betreffen. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

 
 
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Alt 27.03.2019, 15:04   #301
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.212
Zitat:
Du kannst dich ja mal in deinem Umkreis umschauen, wer dort tatsächlich "lebenslanges lernen" praktiziert. Ich wette, es ist nicht ein einziger dabei. In meinem direkten und auch erweiterten Umfeld ist es jedenfalls so, und das weiß ich auch von einigen Freunden, dass es bei ihnen nicht anders ist.
Mehr noch, ich arbeite seit kurzem in einer mir völlig fremden Branche als Quereinsteiger. Ich verdiene aktuell nicht allzu viel Geld. Dafür bekomme ich eine Ausbildung bezahlt. Jeder meiner Bekannten sagte: Also für die Hungerlohn würde ich mir den Stress ja nicht geben!
Blöd nur, dass das Gehalt nach dem Jahr, wenn man dieser Ausbildung durch ist, krass ansteigt. Es heißt ein Jahr knüppeln und dann die Früchte der harten Arbeit ernten. Aber ne, man müsste ja lernen, also macht es niemand. Statt dessen ruhen sie sich weiter auf ihrem kaum besserem als meinem aktuellen Gehalt aus und meckern weiter, weil sie schlicht zu faul zum lernen sind. Aber wenigstens haben sie genug Eier in der Hose, das auch zuzugeben.
Da hatte ich doch in diesem Thread (?) ein wunderbares Beispiel gebracht von zwei mir bekannten Brüdern:

Beide Hauptschule, Ausbildung, jeweils 2 Kinder in die Welt gesetzt. Der Eine hat sich permanent weitergebildet, ist heute Betriebsleiter und sagt mit mitte 50, dass er jederzeit in Rente gehen könnte wenn er keine Lust mehr hat.
Der Andere hat sich NIE weitergebildet, auch nie den Betrieb gewechselt um vllt. mal neue Perspektiven zu bekommen. Jammert über seinen Lohn und ist permanent neidisch auf alles und jeden...
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HW124 ist offline  
Alt 27.03.2019, 15:07   #302
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Mehr noch, ich arbeite seit kurzem in einer mir völlig fremden Branche als Quereinsteiger. Ich verdiene aktuell nicht allzu viel Geld. Dafür bekomme ich eine Ausbildung bezahlt. Jeder meiner Bekannten sagte: Also für die Hungerlohn würde ich mir den Stress ja nicht geben!
Blöd nur, dass das Gehalt nach dem Jahr, wenn man dieser Ausbildung durch ist, krass ansteigt. Es heißt ein Jahr knüppeln und dann die Früchte der harten Arbeit ernten.
Ähnlich hier!
Ich habe Jahrelang Shitjobs, tlw. richtig mies bezahlt, gemacht und habe jetzt ein echt gutes Einkommen. Damals hörte ich oft ähnliche Sprüche oder kassierte entsprechende Blicke und es gab Getuschel. Heute sind die dann neidisch das ich so "überbezahlt" bin in einem Job den ich ja nicht einmal gelernt habe! Tja...

Zitat:
Du verwechselst leider die Kausalitäten, lieber Helmut. Du könntest dich ja mal mit erfahrenen Personalern unterhalten, wie sehr sich die Kompetenzen und Fähigkeit von Hauptschülern in den letzten 30 Jahren gewandelt haben. Du würdest entsetzt sein - aber nicht mehr verwundert darüber, dass heute niemand mehr Hauptschüler einstellen will.
Das ist leider harte Realität.

Zitat:
Es wird anständig bezahlt. Die Lohnnebenkosten sind schlicht und ergreifend viel zu hoch.
Sind sie! Viel zu hoch.

Zitat:
Kleiner Exkurs: Ich wette, niemand von euch weiß, wie hoch eure Lohnnebenkosten tatsächlich sind, die stehen nämlich nicht auf eurer Abrechnung.
Hier
Ich habe davon schon eine gewisse Ahnung. Nicht auf den Cent genau, aber die Tendenz kenne ich.
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monochrom ist offline  
Alt 27.03.2019, 15:22   #303
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Ich habe gesagt, dass die Menschen, die ihr gesamtes Lebenseinkommen verkonsumieren, selbst schuld sind, wenn sie im Alter mit der staatlichen Minirente nicht klar kommen.
Das klingt bei dir immer so, als würden alle in Saus und Braus leben.

Was machst du mit deinem Gehalt?

Zuallererst wirst du die laufenden Kosten decken müssen...das verschlingt immer mehr vom monatlichen Einkommen wenn wir uns den Verlust an bezahlbarem Wohnraum in den Städten anschauen.

Jeder sechste Haushalt zahlt mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens für die Kaltmiete.
Fürs Alter sollst du nebenbei vorsorgen, für deine Kinder wäre auch nicht verkehrt

irgendwas bleibt eben auf der Strecke als Normalverdiener oder gerade als Alleinerziehende/r.
Und das wird nun mal die eigene Vorsorge fürs Alter sein.

Deswegen ist der Staat gefordert in Hinsicht auf ein wenig mehr soziale Gerechtigkeit.
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Matze1985 ist offline  
Alt 27.03.2019, 15:30   #304
poor but loud
Quoten-, äh, -dings
 
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.911
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Sinnvoll, gerecht und nachhaltig wäre einzig und allein, den Leute klar zu machen, dass sie selbst die Verantwortung für ihr Leben tragen und nicht der Staat und nicht die reichen.
Es gibt nur leider niemanden, der den Leuten das klar macht.


Zitat:
Und sinnvoll wäre auch einzig und allein unser Sozialsystem endlich so umzubauen, dass es funktionieren kann! Mit dem lange überholten Umlageverfahren kann es nicht funktionieren, das tut es ja bereits seit Jahrzehnten nicht mehr! Ich verstehe nicht, wieso man krampfhaft an einem System fest hält, das schon längst zusammengebrochen ist. Wieso? Es ist unlogisch, ungerecht und ineffizient. Wieso hält man an sowas fest?!
Da bin ich ganz bei Dir.


Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Steuern uns Abgaben deutlich senken bzw. einige streichen, dann hat die arbeitende Bevölkerung mehr Geld ohne das groß umverteilt werden muss (Die Ineffizienz und die Verluste dieses Systems hat Talamaur ja gerade angesprochen). Hilfe dann für die wirklich Hilfebedürftigen.
Das wird ja schon seit Jahrzehnten so gemacht, einschließlich steigender Verbrauchssteuern. Genau da kommen die ganzen Probleme her.


Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Naja, das ist diese Wald und reinruf Geschichte... Da trieft der Neid förmlich aus den Zeilen. Das merken hier in Deutschland vielleicht viele schon gar nicht mehr weil es so normal geworden ist.
Na ja, Du fährst hier wieder diese In-den-Wald-hineinruf-Geschichte. Da trieft der Egoismus förmlich aus den Zeilen. Das merken hier in Deutschland vielleicht viele schon gar nicht mehr, weil es so normal geworden ist.

Können die drei Herren aus dem neoliberalen Lager vielleicht mal aufhören, ihre Mitforumler ständig zu psychoanalysieren und dann ad personam zu argumentieren? Wir haben schlicht und einfach unterschiedliche Vorstellungen, die man auch mal akzeptieren kann, anstatt ständig alles zu hinterfragen und die Anderen unter Rechtfertigungsdruck zu setzen. Ich erinnere an den Satz oben auf dieser Seite:

"Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge."
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poor but loud ist offline  
Alt 27.03.2019, 15:33   #305
Manati
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Helmut Logan Beitrag anzeigen
Und ich denke, da ist Deutschland gut darin. Nur sollte dann eben auch anständig bezahlt werden.

Der Vorwurf, die Leute würden sich der Bildung verweigern und wären alle selbst dran schuld, wenn sie schlecht bezahlt werden, kam von Talamaur. Und dem ist eben nicht so. Und bestimmte Jobs wird es immer geben wird, das heißt aber noch lang nicht, dass man die Leute, die diese Jobs machen, nicht auch anständig entlohnen kann.
Der Vorwurf ist ja schon alleine haltlos, weil gut ausgebildete Frauen Altersarmut fürchten. Weil Nachwuchswissenschaftler in befristeten Verträgen mitunter halbjährlich um ihre Zukunft zittern müssen.
Der Vorwurf ist unsinnig, weil nun einmal in Deutschland nicht alle, die eine gute Ausbildung haben, Arbeit finden.
Der Vorwurf ist auch unsinnig, weil es Menschen gibt, die nicht zu einer ordentlichen Ausbildung und einer durchgehenden Erwerbsbiografie in der Lage sind.
Und weil ich da gerade herkomme: Manchmal schäme ich mich im Pflegeheim meiner Mutter, wenn ich bedenke, was ich arbeite und verdiene und was die Pfleger arbeiten und verdienen. Und wenn ich dann überlege, was denen im Alter bleibt, auch wenn sie eine Erwerbsbiografie mit wenigen Unterbrechungen (abgesehen von den Frauen) bleibt. Klar könnten die Pfleger teilweise "aufsteigen", sich fortbilden, etwas anderes arbeiten. Aber diese Menschen werden gebraucht. Es ist ein Skandal, dass wir sie nicht besser bezahlen für den Knochenjob, den sie mit zig Überstunden auf sich nehmen.
Abgesehen davon gibt es nun einmal ein Milieu, aus dem man nur schwer herauskommen kann. Für Gebildete klingt das mit der Bildung immer so leicht, aber in bestimmten Gruppen ist der Zugang allein zu Hilfsangeboten so komplex, dass er kaum gehbar ist.
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Alt 27.03.2019, 15:45   #306
tobiii
Member
 
Registriert seit: 02/2010
Beiträge: 266
Ich sprach von den oberen 10% was Eigentum angeht, somit habe ich mich da falsch ausgedrückt. Nicht was Einkommen angeht. Sorry...
Das dritte Reicht meinst du? Das ist aufgrund von Umverteilung entstanden? Ist mir neu, kann man das irgendwo nachlesen? Kann ja auf dem falschen Dampfer sein. Bin offen an das Thema ran gegegangen und höre mir gern andere Meinungen an. Vielleicht war mein Einstieg etwas zu blumig, aber mir muss man nicht unterstellen, dass ich zu Hass usw. stehe.

Ich bin jetzt raus. Hier wird das Thema viel zu emotional besprochen. Sachlichkeit ist Fehlanzeige. Viel Spaß noch!
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tobiii ist offline  
Alt 27.03.2019, 15:50   #307
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Matze1985 Beitrag anzeigen
Das klingt bei dir immer so, als würden alle in Saus und Braus leben.

Was machst du mit deinem Gehalt?

Zuallererst wirst du die laufenden Kosten decken müssen...das verschlingt immer mehr vom monatlichen Einkommen wenn wir uns den Verlust an bezahlbarem Wohnraum in den Städten anschauen.

Jeder sechste Haushalt zahlt mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens für die Kaltmiete.
Fürs Alter sollst du nebenbei vorsorgen, für deine Kinder wäre auch nicht verkehrt

irgendwas bleibt eben auf der Strecke als Normalverdiener oder gerade als Alleinerziehende/r.
Und das wird nun mal die eigene Vorsorge fürs Alter sein.

Deswegen ist der Staat gefordert in Hinsicht auf ein wenig mehr soziale Gerechtigkeit.
Der Staat ist hier gefordert, ja. Aber anders als Du meinst, nämlich indem er weniger reguliert (Bauvorschriften etc.), weniger in die Tasche reingreift und statt enteignen zu wollen sozialen Wohnungsbau betreibt.

Sonst dreht sich die Spirale weiter, bis es nicht mehr geht.
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monochrom ist offline  
Alt 27.03.2019, 16:32   #308
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Manati Beitrag anzeigen
Der Vorwurf ist ja schon alleine haltlos, weil gut ausgebildete Frauen Altersarmut fürchten.
Warum müssen sie das? Weil sie nach der Entbindung Jahre lang im Job aussetzen und danach bestenfalls Teilzeit und nicht in ihrem ursprünglich erlernten Beruf arbeiten. Statt dessen könnten sie das Kind in eine Betreuung geben und nach sechs Monaten wieder arbeiten gehen. Dann müssten sie sich keine Gedanken um ihre Rente machen. Es ist ihre freie Entscheidung (zumindest mal dann, wenn genug Kita-Plätze vorhanden sind).

Zitat:
Weil Nachwuchswissenschaftler in befristeten Verträgen mitunter halbjährlich um ihre Zukunft zittern müssen.
Jupp, in dem Bereich muss sich tatsächlich etwas ändern. Aber auch hier hilft nicht mehr, sondern weniger Staat, denn der ist es ja gerade, der die kurzen, befristeten Verträge ausstellt.

Zitat:
Der Vorwurf ist unsinnig, weil nun einmal in Deutschland nicht alle, die eine gute Ausbildung haben, Arbeit finden.
Ich wage mal zu behaupten: Wenn sie das, was man mir und anderen hier immer wieder vorschlägt, selbst beherzigen würden, nämlich dorthin ziehen, wo Arbeit ist, bekommen sie auch Arbeit.

Zitat:
Der Vorwurf ist auch unsinnig, weil es Menschen gibt, die nicht zu einer ordentlichen Ausbildung und einer durchgehenden Erwerbsbiografie in der Lage sind.
Welche Menschen, die grundsätzlich arbeitsfähig und nicht krank oder gehandicapt sind, sollen das denn bitte sein?

Zitat:
Und weil ich da gerade herkomme: Manchmal schäme ich mich im Pflegeheim meiner Mutter, wenn ich bedenke, was ich arbeite und verdiene und was die Pfleger arbeiten und verdienen. Und wenn ich dann überlege, was denen im Alter bleibt, auch wenn sie eine Erwerbsbiografie mit wenigen Unterbrechungen (abgesehen von den Frauen) bleibt. Klar könnten die Pfleger teilweise "aufsteigen", sich fortbilden, etwas anderes arbeiten. Aber diese Menschen werden gebraucht. Es ist ein Skandal, dass wir sie nicht besser bezahlen für den Knochenjob, den sie mit zig Überstunden auf sich nehmen.
Ich bin voll und uneingeschränkt bei dir!
Die Lösung ist aber auch hier wieder nicht mehr Staat, sondern das Problem ist der Staat! Denn der und niemand sonst bestimmt, wie hoch die Leistungen der Pflegekasse sind, aus denen letztlich eben auch die Pfleger bezahlt werden müssen.

Zitat:
Abgesehen davon gibt es nun einmal ein Milieu, aus dem man nur schwer herauskommen kann. Für Gebildete klingt das mit der Bildung immer so leicht, aber in bestimmten Gruppen ist der Zugang allein zu Hilfsangeboten so komplex, dass er kaum gehbar ist.
Hier sind wir dann leider auch wieder beim grundlegenden Problem Staat: Was hier hilft, ist eine Stärkung der Lehrer und der Schulen! Beides passiert in Deutschland aber nicht.

Zitat:
Zitat von tobiii Beitrag anzeigen
Ich sprach von den oberen 10% was Eigentum angeht, somit habe ich mich da falsch ausgedrückt. Nicht was Einkommen angeht. Sorry...
Ich auch, lieber tobiii, ich auch.
Beim Einkommen sieht die Sache dann nämlich schon wieder etwas anders aus. Du musst kein Millioinär sein, um in Deutschland zu den vermögendsten 10% der Bevölkerung sein, was auch gar nicht geht, denn so viele Millionäre gibt es in Deutschland nicht.

Zitat:
Das dritte Reicht meinst du? Das ist aufgrund von Umverteilung entstanden? Ist mir neu, kann man das irgendwo nachlesen? Kann ja auf dem falschen Dampfer sein. Bin offen an das Thema ran gegegangen und höre mir gern andere Meinungen an. Vielleicht war mein Einstieg etwas zu blumig, aber mir muss man nicht unterstellen, dass ich zu Hass usw. stehe.
DDR...

Zitat:
Zitat von Matze1985 Beitrag anzeigen
Das klingt bei dir immer so, als würden alle in Saus und Braus leben.
Nö. Bzw., jain, das kommt letztlich auch etwas darauf an, was du unter "saus und braus" verstehst.
Tatsächlich bedeutet "verkonsumieren" aber lediglich, dass man nicht spart, nichts für seine Altersvorsorge zur Seite legt und auch nicht investiert, sondern sein Geld gewissermaßen "mit vollen Händen" ausgibt. Sprich, du bekommst am 30. dein Gehalt und spätestens am nächsten 29. ist es weg, du hast nichts zur Seite gelegt, sondern es ausgegeben, eben verkonsumiert.

Zitat:
Was machst du mit deinem Gehalt?
Wenn ich dir vorrechne, wie viel ich spare, wie viel ich investiere und wie viel ich verkonsumiere, würdest du wahrscheinlich Schnappatmung bekommen, weil "überhaupt nicht möglich bei den paar Kröten"...

Zitat:
Zuallererst wirst du die laufenden Kosten decken müssen...das verschlingt immer mehr vom monatlichen Einkommen wenn wir uns den Verlust an bezahlbarem Wohnraum in den Städten anschauen.
Jaja... Und wenn du 20km außerhalb ziehst, hast du zwar 30 Minuten mehr Weg (in denen du auch noch was sinnvolles tun könntest, zum Beispiel ein Buch lesen), sparst aber trotz Monatskarte immernoch locker 20% zur innerstädtischen Miete... Aber ja, ich weiß, das Flair ist halt nicht das gleiche... Und genau das ist dann in Saus und Braus zu leben.

Zitat:
Jeder sechste Haushalt zahlt mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens für die Kaltmiete.
Was bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca. 3500€ pro Person verschmerzbar sein sollte, wenn man vernünftig mit seinem Geld haushaltet.

Zitat:
irgendwas bleibt eben auf der Strecke als Normalverdiener oder gerade als Alleinerziehende/r.
Und das wird nun mal die eigene Vorsorge fürs Alter sein.
Der Normalverdiener verdient deutlich mehr als ich zur Zeit. Nach Abzug von Wohnkosten müssten wir etwa auf einem Level sein, was absolute Zahlen angeht.

Zitat:
Deswegen ist der Staat gefordert in Hinsicht auf ein wenig mehr soziale Gerechtigkeit.
Bloß versteht er darunter nichts gerechtes...
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Talamaur ist offline  
Alt 27.03.2019, 16:55   #309
tobiii
Member
 
Registriert seit: 02/2010
Beiträge: 266
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Ich auch, lieber tobiii, ich auch.
Beim Einkommen sieht die Sache dann nämlich schon wieder etwas anders aus. Du musst kein Millioinär sein, um in Deutschland zu den vermögendsten 10% der Bevölkerung sein, was auch gar nicht geht, denn so viele Millionäre gibt es in Deutschland nicht.

DDR...
Ich wollte ja nichts mehr schreiben, aber ich kann nicht anders

Hier, darüber rede ich;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1189111.html
sind nicht 10 %, haste recht... dann eben darüber... gut da war jetzt sehr viel falsches von mir, ich hatte das etwas falsch im Kopf... ich werde beim nä. Mal erst genau nachlesen, bevor was ich schreibe Punkt geht an dich...


Die DDR war ein Unrechtsstaat, soweit richtig. Dort wurde so ziemlich alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte. Menschlich wie wirtschaftlich. Aber es ist ein schlechtes Beispiel, denn wie du schon sagst, die Politische Elite hat das Land kaputt gemacht, und das in jeder Hinsicht. Niemand will dieses System, auch nicht die extreme Umverteilung. Aber eine stärkere Belastung von Vermögenden und eine gerigere Belastung von Geringverdienern, wäre für mich ein guter Weg....


Und die geforderte bessere Bildung kann man so ja vorübergehend finanzieren...
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Geändert von tobiii (27.03.2019 um 17:32 Uhr)
tobiii ist offline  
Alt 27.03.2019, 17:42   #310
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von tobiii Beitrag anzeigen
Ich wollte ja nichts mehr schreiben, aber ich kann nicht anders

Hier, darüber rede ich;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1189111.html
sind nicht 10 %, haste recht... dann eben darüber... gut da war jetzt sehr viel falsches von mir, ich hatte das etwas falsch im Kopf... ich werde beim nä. Mal erst genau nachlesen, bevor was ich schreibe Punkt geht an dich...
45 oder 8 Millionen ist ja auch kaum ein Unterschied...


Zitat:
Die DDR war ein Unrechtsstaat, soweit richtig. Dort wurde so ziemlich alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte. Menschlich wie wirtschaftlich. Aber es ist ein schlechtes Beispiel, denn wie du schon sagst, die Politische Elite hat das Land kaputt gemacht, und das in jeder Hinsicht. Niemand will dieses System, auch nicht die extreme Umverteilung. Aber eine stärkere Belastung von Vermögenden und eine gerigere Belastung von Geringverdienern, wäre für mich ein guter Weg....


Und die geforderte bessere Bildung kann man so ja vorübergehend finanzieren...
Jetzt kommt bitte nicht mit der Leier "Das war gar nicht der echte Sozialismus!". Das was in der DDR oder allen anderen sozialistischen Staaten passiert liegt im Konstrukt/ Konzept begründet.

Vermögende werden schon stärker belastet, die Steuereinnahmen sprudeln wie nie. Wir haben definitiv kein Einnahmenproblem! Wir haben ein Ausgabenproblem!
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monochrom ist offline  
 

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