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Alt 13.01.2020, 19:36   #1
Durden
Platin Member
 
Registriert seit: 11/2011
Ort: nicht in Spanien
Beiträge: 1.982
Zeitgemäßes Blockbusterkino

ich liebe Filme. Das können Indiefilme sein, aber beizeiten mag ich auch gut gemachte seichte Unterhaltungsfilme.

In letzter Zeit fällt mir jedoch ein Trend auf, der mich ziemlich aufregt, und das ist die Tendenz dazu, Filme oder Serien so enden zu lassen, dass ein bitterer Beigeschmack bleibt - ein Happy End, wo alles gut ausgeht scheint outdated zu sein.

Die Amis nennen es liebevoll "bittersweet", ich nenne es scheisse.

das nervt mich. Ich schau mir keinen seichten Popcornfilm an, um dann ein halbgares, unbefriedigendes Ende aufgetischt zu bekomme.

Ich stelle zwei Phänomene fest: einerseits der scheinbare Drang der Filmindustrie, durch düstere Abschlüsse von Filmen edgy und realistisch rüberzukommen, andererseits habe ich das Gefühl, dass da auch die übermäßige politische Korrektheit negativen Einfluss nimmt. das führt zu einer neuen Biederkeit im Mainstreamkino.

Paradebeispiel: ich war letzens im Kino und sehe mir eine Fantasyklamotte nach klassischem Muster an. Wie alles heutzutage natürlich ein Mehrteiler. Heldin muss die Welt und daneben auch das Seelenheil ihrer großen Liebe retten. Wie alles heutzutage stets mit einem Augenzwinkern und mit mal mehr und mal weniger lustigen Onelinern angereichert. Kurz, ein seichter Filmschinken, wobei die Romanze packend und faszinierend dargestellt ist und deswegen den interessantesten Aspekt darstellt. Natürlich meistert sie beides, aber nachdem endlich der Moment gekommen ist, wo sie sich in einer herzerreißenden Szene endlich den Armen liegen und überglücklich sind, dass sie sich endlich haben, verstirbt der Love Interest, der nebenbei ein Fan Favorite ist auf einmal, nachdem man als Zuseher darauf hingefiebert hat, dass die beiden ein happily ever after bekommen. der Film endet damit, dass die Heldin allein in der Einöde in den Horizont starrt. The End. Die Message soll wohl sein: eine starke unabhängige Frau braucht keinen Mann - für'n Arsch, denke ich mir da. Als Zuseher denkt man sich: lasst den beiden doch einfach ihr Glück, anstatt es so kaputt zu machen.

Ich finde sowas deprimierend. Derartige Filme sehe ich mir nicht an, um mit einen flauen Gefühl in der Magenkino das Kino zu verlassen, sondern weil ich altmodische schöne und stimmungshebende Happy Ends sehen will. Wo sind die Enden, wo der Held nachdem er seinen inneren Dämonen mit einem Kopfschuss besiegt hat und trotzdem überlebt und Hand in Hand mit seiner Freundin Bankengebäude dabei zusieht, wie sie einstürzen, oder gemeinsam mit dem Pfarrer der ihn resozialisieren muss und den er im ganzen Film terorrisiert hat letztendlich enträchtig im Park sitzt und Apfelkuchen isst, oder seine Kinder zum Bahnhof bringt, wo der Zug sie zu einer Schule für Zauberei bringen wird, oder wo Gut und Böse an einem Regentag im Park sitzen und eine Runde Schach spielen?

Geändert von Durden (13.01.2020 um 21:37 Uhr)
Durden ist offline  
Alt 13.01.2020, 19:36 #00
Administrator
Hallo Durden, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 13.01.2020, 20:16   #2
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
Zitat:
Zitat von Durden Beitrag anzeigen
Derartige Filme sehe ich mir nicht an, um mit einen flauen Gefühl in der Magenkino das Kino zu verlassen
Wenn Du mit einem flauen Gefühl in der Magengegend ein Kino verlässt, dann hast Du entweder das Popcorn nicht vertragen oder den Sinn eines Films nicht begriffen. Happy End oder nicht, das wichtigste ist doch, dass es raffiniert ist. Aber da man das Happy End erwartet, ist ein bitteres Ende eben überraschender und auch origineller. Ich jedenfalls schaue mir ungern Filme an, bei dem ich bereits am Anfang das Ende erahne.
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Geändert von Damien Thorn (13.01.2020 um 20:21 Uhr)
Damien Thorn ist offline  
Alt 13.01.2020, 20:48   #3
Durden
Platin Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2011
Ort: nicht in Spanien
Beiträge: 1.982
Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Wenn Du mit einem flauen Gefühl in der Magengegend ein Kino verlässt, dann hast Du entweder das Popcorn nicht vertragen oder den Sinn eines Films nicht begriffen. Happy End oder nicht, das wichtigste ist doch, dass es raffiniert ist. Aber da man das Happy End erwartet, ist ein bitteres Ende eben überraschender und auch origineller. Ich jedenfalls schaue mir ungern Filme an, bei dem ich bereits am Anfang das Ende erahne.

Sehe ich anders. Bei manchen Filmerlebnissen passt ein deprimierendes Ende oder ein halbgares gutes Ende mit bitteren Beigeschmack einfach nicht.
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Durden ist offline  
Alt 13.01.2020, 20:58   #4
Sam Hayne
seniler alter Zirkusaffe™
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Locked in eternal limbo
Beiträge: 25.477
@Durden:
Kann ich gut nachvollziehen.
Mir geht es sehr ähnlich, und ich finde es hängt davon ab, ob eine Figur ihr Ende wirklich verdient hat.
Dein Beispiel klingt echt ätzend.
Bei einer Figur, die sich im Verlauf des Films nicht immer so ganz korrekt verhält... da darf man dann gerne mit allem rechnen.
Und umgekehrt noch ein gegengerichtetes Beispiel: Man stelle sich vor, am Ende von Star Wars VI würde Darth Vader von Luke gerettet und wieder zum strahlenden Jedi mutieren - wäre doch scheiße.

Nee... an der Stelle gibt einem Realismus nichts.
Es fühlt sich dann einfach nur ungut an und mir fällt da auch so‘n Film ein, den ich totaal mochte... bis zum Ende... und deswegen eigentlich nicht nochmal sehen möchte.
Ich weiß, dass es mich nur runterziehen würde... davon ab, dass ich den Film im Verlauf auch gar nicht mehr genießen könnte, weil ich ja schon weiß, dass das Ende... nicht geil wird.

Naja.
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Sam Hayne ist offline  
Alt 13.01.2020, 21:06   #5
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Ich weiß genau was Du meinst und sehe es auch genauso. Nervt einfach!
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monochrom ist offline  
Alt 13.01.2020, 21:30   #6
Durden
Platin Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2011
Ort: nicht in Spanien
Beiträge: 1.982
Zitat:
Zitat von Sam Hayne Beitrag anzeigen
@Durden:
Kann ich gut nachvollziehen.
Mir geht es sehr ähnlich, und ich finde es hängt davon ab, ob eine Figur ihr Ende wirklich verdient hat.
Dein Beispiel klingt echt ätzend.
Bei einer Figur, die sich im Verlauf des Films nicht immer so ganz korrekt verhält... da darf man dann gerne mit allem rechnen.
Und umgekehrt noch ein gegengerichtetes Beispiel: Man stelle sich vor, am Ende von Star Wars VI würde Darth Vader von Luke gerettet und wieder zum strahlenden Jedi mutieren - wäre doch scheiße.

Nee... an der Stelle gibt einem Realismus nichts.
Es fühlt sich dann einfach nur ungut an und mir fällt da auch so‘n Film ein, den ich totaal mochte... bis zum Ende... und deswegen eigentlich nicht nochmal sehen möchte.
Ich weiß, dass es mich nur runterziehen würde... davon ab, dass ich den Film im Verlauf auch gar nicht mehr genießen könnte, weil ich ja schon weiß, dass das Ende... nicht geil wird.

Naja.
Absolut.

Das Ende von Star wars VI war aber absolut perfekt finde ich. Vader rettet Luke, Luke ist ein Jedi wie er immer wollte und am Ende mit seiner Schwester vereint. Zumal "ein letztes Mal möchte ich dich mit meinen eigenen Augen sehen" ein sehr schönes Zitat ist.

Aber die Geschichte eines Mädchens das ihr ganzes Leben alleine ist, sich einfach nur nach einer Familie und Liebe sehnt, im Laufe ihres Abenteuers ihre große Liebe findet, die dann verliert und am Ende wieder alleine dasteht, das zieht einfach runter. Ich weiß schon welche Aussage man damit vermitteln wollte: dass sie am Ende gelernt hat, sich selbst zu genügen, aber dazu seh ich mir doch keinen Fantasyfilm an um das zu erfahren. Sondern um mitzufiebern und mich zu freuen, wenn die Heldenfigur am Ende ihr Glück gefunden hat.
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Geändert von Durden (13.01.2020 um 21:36 Uhr)
Durden ist offline  
Alt 14.01.2020, 05:34   #7
Curly2013
 
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
Ich liebe Filme oder Serien, die kein happy end haben. Immer nur happy ends, wenn man am Anfang schon weiß, wie der Film oder die Serie ausgeht, ist einfach nur tot langweilig.
Ich finde allerdings, es gibt kaum richtig schlimme Enden.
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Curly2013 ist offline  
Alt 14.01.2020, 06:42   #8
Sam Hayne
seniler alter Zirkusaffe™
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Locked in eternal limbo
Beiträge: 25.477
Ich glaube, "Happy End"-Pflicht ist nicht das Thema.
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Sam Hayne ist offline  
Alt 14.01.2020, 09:04   #9
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
Zitat:
Zitat von Sam Hayne Beitrag anzeigen
Ich glaube, "Happy End"-Pflicht ist nicht das Thema.
Doch, natürlich ist es das Thema:

Zitat:
Zitat von Durden Beitrag anzeigen
In letzter Zeit fällt mir jedoch ein Trend auf, der mich ziemlich aufregt, und das ist die Tendenz dazu, Filme oder Serien so enden zu lassen, dass ein bitterer Beigeschmack bleibt - ein Happy End, wo alles gut ausgeht scheint outdated zu sein.

Die Amis nennen es liebevoll "bittersweet", ich nenne es scheisse.

das nervt mich.
Der/die TE will lieber 08/15-Kino, weil er/sie Filme emotional zu nah an sich heranlässt und deswegen anscheinend nicht mehr Realität und Fiktion unterscheiden kann. Deswegen lieber Glupschie-Glupschie-Ende, wo sich alle ganz doll lieb haben, damit er/sie kein

Zitat:
Zitat von Durden Beitrag anzeigen
flauen Gefühl in der Magenkino
(was das auch immer bedeuten soll) bekommt. Ist genau das gleiche Problem wie im anderen Thread bei "Tusk" - da hat es anscheinend nur gereicht, dass er/sie die Inhaltsangabge gelesen hat, um sich ins Höschen zu machen. Manche Leute kommen anscheinend nicht klar, wenn sie kein Drama schieben können.
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Geändert von Damien Thorn (14.01.2020 um 09:10 Uhr)
Damien Thorn ist offline  
Alt 14.01.2020, 09:53   #10
Durden
Platin Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2011
Ort: nicht in Spanien
Beiträge: 1.982
Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Doch, natürlich ist es das Thema:



Der/die TE will lieber 08/15-Kino, weil er/sie Filme emotional zu nah an sich heranlässt und deswegen anscheinend nicht mehr Realität und Fiktion unterscheiden kann. Deswegen lieber Glupschie-Glupschie-Ende, wo sich alle ganz doll lieb haben, damit er/sie kein



(was das auch immer bedeuten soll) bekommt. Ist genau das gleiche Problem wie im anderen Thread bei "Tusk" - da hat es anscheinend nur gereicht, dass er/sie die Inhaltsangabge gelesen hat, um sich ins Höschen zu machen. Manche Leute kommen anscheinend nicht klar, wenn sie kein Drama schieben können.

Ich sag nicht dass alle Filme happy ends brauchen. Ich seh mir ja auch keinen Film von Martin Scorsese an, weil ich will dass sich am Ende alle "ganz doll liebhaben", aber es gibt Genres wo ich tatsächlich die Erwartung habe, dass sich zum Schluss alles in Wohlgefallen auflöst oder ein zufriedenstellendes Ende ist.

Ich finde es lustig wie du ein Happy End mit 08/15 Kino gleichsetzt - ist "The dark knight rises" 08/15 weil er ein happy End hat? Oder "Fight Club" ? Oder "Who am I" ? Ich denke nicht.

Und ja, wenn ich mir einen Fantasyfilm vom Schlage "für die ganze Familie" ansehe, erhoffe ich mir doch ein happy end und gehe enttäuscht aus dem Kino, wenn die Heldin zum Schluss zwar das Böse besiegt hat aber trotzdem einsam und alleine endet, weil sich in Hollywood alle gerade denken, sie müssen betonen dass Frauen doch keinen Mann brauchen und auch alleine gut klar kommen, obwohl während der gesamten Story betont wird, dass die beiden zusammen kommen wollen und füreinander bestimmt sind und so weiter.
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Durden ist offline  
 

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