wenn ich bloß wüsste, was zu tun ist

sunflower123 · 08.11.2004, 10:22

ich liebe. weiß aber nicht, wie ich mit dieser liebe umgehen soll.
der mann, den ich liebe, hat eine freundin.
ubd ich weiß bei ihm nicht, woran ich bin. weiß nicht, ob er einfach nur angst hat oder wie seine gefühle für mich sind.

er ist seit zwei jahren in einer beziehung.
seit etwa einem jahr treffen wir uns.
am anfang haben wir uns einfach so getroffen.
bis sich mehr entwickelte.
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die fakten:
er 25.
ich 20.

kennengelernt haben wir uns paradoxerweise durch seine freundin.

anfangs haben wir uns einfach so getroffen (die geschichte wäre zu kompliziert, aber jedenfalls war da von beiden seiten die sache ohne irgendwelche hintergedanken.)

wir führten immer sehr lange und intensive gespräche. man kam sich zwischenmenschlich nahe. man lachte viel. man lernte den anderen von einer ganz persönlichen seite kennen. die sache eintwickelte fast eine art eigendynamik und es entstand etwas zwischen uns, ohne dass wir bewusst einfluss darauf nahmen.

zu seiner beziehung ist anzumerken: seine freundin ist so völlig anders als ich. und wenn man die beiden zusammen sieht, würde man nie denken dass sie zusammen sind, nämlich wegen der art und weise wie sie miteinander umgehen. nie sind da irgendwelche zärtlichkeiten, berührungen, liebe worte. es wirkt fast mehr so "verspielt-brüderlich", aber keinesfalls wie eine liebesbeziehung. keine starke anziehungskraft zwischen beiden. die beziehung auf einem relativ kindischen niveau. am anfang ihrer beziehung wirkten beide echt glücklich. aber schon nach ein paar monaten war die sache ganz anders. ich vermisste dieses strahlen, die wärme und nähe in ihrer beziehung.

ich denke er hat auch angst vor nähe. er spürt, dass eine beziehung zu mir ganz anders wäre als seine letzte beziehung. intensiver. dass sie ihn in gewisser weise mehr fordern und herausfordern würde.

wenn er mit mir spricht, berührt er mich öfter und sucht öfter körperliche nähe, als wenn er mit seiner freundin spricht.

und das komische daran ist: seine freundin weiß nichts von unseren treffen.
und außerdem scheint das thema "seine freundin" irgendwie tabu zu sein, da wir - bis auf einmal ganz am anfang, wo wir uns noch kaum kannten - nie darüber gesprochen haben.

wir treffen uns prinzipiell nur zu zweit.
bis jetzt war ich meistens bei ihm. oder wir haben zu zweit etwas nettes gemacht. aber eigentlich immer abends.

gedanken:
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da haben zwei menschen eine beziehung, die schon über einen langen zeitraum geht. so etwa 2 jahre. diesen menschen kennt man wahrscheinlich besser als jemals einen anderen menschen zuvor, es ist ein gewisses gefühl der vertrautheit, und das ist irgendwie auch ein schönes gefühl.
stichwort gewohnheitsbeziehung.

nach so einer zeit fühlt man sich auch dem partner gegenüber verpflichtet - wenn man nur 1 monat mit jemandem zusammen ist, dann ist es viel leichter, schluss zu machen, weil noch nicht so eine "bindung" besteht. aber nach zwei jahren: auch wenn sich die gefühle zum partner geändert haben und ihn nicht mehr liebt, man MAG ihn noch und es ist einem nicht egal, wie es dem partner geht. und man hat eben angst, ihn zu verletzen. wenn sich einmal zwei menschen "ich liebe dich" gesagt haben, fühlt man sich dem anderen gegenüber schon in gewisser weise verpflichtet und gebunden.

und es WAR auf jeden fall die beziehung einmal sehr schön. denn am anfang ist jede beziehung schön, sonst würde man sie gar nicht eingehen. und jetzt denkt man sich: es passt zwar jetz nicht mehr so zwischen uns, ABER es WAR ja einmal so schön und vielleicht kann es wieder so schön werden! und vielleicht ist in zwei monaten wieder alles ganz anders. natürlich hat man dann angst, voreilige schlüsse zu ziehen und eine zweijährige beziehung einfach so zu beenden. weil es in der alten beziehung dann nur noch schwer ein zurück gibt.
man hat irgendwie schon so viele dinge in seinem leben auf diesen menschen eingerichtet: man hat vielleicht den gleichen handynetzanbieter gewählt, um billiger telefonieren zu können, in der wohnung stehen dinge vom anderen herum, man hat fotos in der geldbörse, es stehen auf deinem schreibtisch fotos, im bad ist die zahnbürste des anderen... es gibt auch schöne gemeinsame erinnerungen. und du denkst dir: mein leben soll jetzt von einem tag auf den anderen geändert werden? ich soll ganz plötzlich diesen menschen, der zwei jahre teil meines lebens war, aus meinem leben streichen? .... sowas ist nun mal eine schwere entscheidung.

und man fragt sich: das "neue", worauf ich mich einlassen würde: klappt das überhaupt? wenn es dann nicht gut läuft, ärgere ich mich, dass ich meine langjährige beziehung beendet habe, und ein zurück ist immer schwer. also fragt man sich: LOHNT ES SICH, so ein "risiko" einzugehen wenn ich keine GARANTIE habe, dass die andere beziehung schöner ist und dass sie funktioniert? außerdem fragt man sich: WIE ERNST IST ES DER ANDEREN PERSON DENN WIRKLICH?
menschen hätten bei solchen entscheidungen immer gerne eine garantie. denn:

menschen haben immer angst, die falsche entscheidung zu treffen. doch welche ist die richtige?
daraus resultiert folgendes verhalten:

man beendet seine aktuelle beziehung nicht und trifft sich weiterhin mit der anderen person, da man sich nicht fähig fühlt eine entscheidung zu treffen. man kommt sich näher, ABER man übertritt nie die "grenze" (zb ein kuss) wo man sich dann zu einer entscheidung gedrängt fühlt.

man zögert eine entscheidung so lange es geht hinaus! er kann sich nicht entscheiden, was er will. und solange er das nicht weiß will er nichts aufs spiel setzen. er hält sich sozusagen alle karten offen. "warmhalten" wäre auch ein ausdruck, wobei er das nicht bewusst macht und nicht bewusst verletzen will, sondern er ist selber in so einem konflikt dass er nur sich selbst sieht und mit dem "hinundhergerissensein" schon genug verwirrt ist.

das problem ist: da er angst hat, eine entscheidung zu treffen (die dann womöglich die falsche ist) wartet er auf irgendetwas - warten auf ein "zeichen" von oben (was auch immer das sein mag), wartet darauf dass ganz plötzlich ein licht aufgeht und er genau weiß was die richtige entscheidung ist. irgendetwas das ihm plötzlich die entscheidung abnimmt u dass dann plötzlich klar ist was er will. denn: ist es nur schwärmerei und der reiz des neuen und verbotenen, oder ist es tatsächlich mehr?
man hinterfragt immer wieder: sind meine gefühle denn tatsächlich so ernst? wenn beide single wären, würde man sich all die fragen nie so stellen, aber er muss sich hier ja nicht nur FÜR etwas entscheiden, sondern auch gleichzeitig GEGEN etwas.

aber dieses "zeichen" kommt nicht. er trifft sich mit mir, und dann ist es immer wunderschön, und im hinterkopf ist das schlechte gewissen, ist die zweijährige beziehung.

es ist feigheit. man hat nicht genug mut, eine entscheidung zu treffen, weil man angst vor den konsequenzen hat. man will den partner nicht verlassen weil man sich an ihn gebunden und ihm verpflichtet fühlt, andererseits kann und will man den kontakt zum anderen nicht abbrechen, weil es ja doch etwas gibt, was einen stark zum anderen zieht.

was tun? reden? die karten offen auf den tisch legen? meine meinung dazu ist: seine reaktion wäre eine kurzschlussreaktion und würde negativ für mich ausfallen, obwohl er eigentlich mich mag und sein herz sich vielleicht für mich entscheiden würde.
denn: er ist in einem emotionalen zwiespalt: wenn ich ihn direkt darauf ansprech u versuch, es "auszudiskutieren", wird da nicht viel dabei rauskommen. was soll er sagen? "ja, ich verlasse meine freundin mit der ich schon zwei jahre zusammen bin von einer sekunde auf die andere?" und das für etwas, wo er nicht einmal weiß worauf er sich in der neuen beziehung einlässt und WOFÜR er es überhaupt aufgibt?
ist jetzt schwer zu erklären was ich mein aber: beim andern partner weißt du jetzt schon wie die beziehung ist: wie man im alltag miteinander umgeht, wie es sexuell läuft, wie man mit problemen umgeht.... bei mir lässt er sich auf was ganz neues ein und kann im vorhinein eigentlich nicht wirklich abschätzen, auf was er sich hier einlässt, denn wenn ich mit jemandem befreundet bin, kann ich schwer abschätzen: wie ist es, mit diesem menschen tatsächlich zusammenzusein? mit ihm zusammenzuleben? wie geht er in einer beziehung um? ist er jemand dem zärtlichkeiten wichtig sind? ist es jemand der in einer beziehung viel aufmerksamkeit braucht oder viel aufmerksamkeit schenkt? ... natürlich sucht man jetzt schon ab und zu körperliche nähe, aber man ist im moment immer noch gehemmt, weil man ja weiß dass der andere eine freundin hat.
wenn ich dann eine fixe beziehung habe, wie berührt mich der andere? wie lassen sich die probleme des alltags mit dem andern lösen? wie wird es sein, wenn ich tatsächlich diesen menschen zu einem wichtigen teil meines lebens mach?
also kurz: man weiß nicht, worauf man sich hier einlässt, bis man sich tatsächlich darauf einlässt.

woher weiß ich, dass ich meine alte beziehung tatsächlich gegen etwas "besseres" "eintausche"?

versteht ihr, was ich meine? es ist eben diese suche nach einer "garantie", zu wissen dass man die richtige entscheidung trifft. und zu wissen, dass es viel besser und schöner wird mit dem neuen partner.

faszit: er wird wahrscheinlich von selbst nicht den mut haben, den ersten schritt zu machen.

aber was tun???
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bin gespannt auf antworten

underline · 08.11.2004, 10:28

ich kann dir nur sagen,was meine prinzipielle einstellung zu der sache ist!kein rat!!!!!nur meine persönliche einstellung!!

Zitat:

der mann, den ich liebe, hat eine freundin.

NIEMALS in dieser welt,würde ICH auch nur einen gedanken daran verschwenden mit jemanden in einer beziehung was anzufangen.
die beiden "auseinander zutreiben",würde mir das herz brechen!!!
ich war noch nie mit soeiner situation für mich konfrontiert,daher hab ich leicht reden...........

ich will DIR damit keinen rat geben!!!

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