anja777

Ich kann es schon verstehen das Du so denkst. Meine Mutter denkt aehnlich, sie sagte ihr fiel ein Stein vom Herzen wo sie hoerte es sei aus und sie wurde auch aergerlich das ich ihn jetzt vermisse (weil er ja fies zu mir war). Aber der Unterschied ist ebend das ich weiss das er krank ist und nicht einfach nur fies ich habe ihn genug geliebt zu warten wobei auch viele Maenner denke ich mal nie zur Theraphie gegangen waeren. Er hat immer zu mir gesagt: "ich will dich ja lieben" und hat sich selbst gehasst wenn er fies zu mir war. Aber wenn es ihm gut ging war er immer sehr liebevoll und das was ich mir immer wueschte. Ich wuerde mit ihm eigentlich gerne wieder in einem halben Jahr zusammenkommen weil die Therapeutin meinte das es ihm dann besser geht und er sich dann schon selbst lieben wird und auch andere richtig lieben kann.

anja777

Hallo Klaus,

Ich habe Deinen Text unterstrichen und meinen darunter geschrieben.
Traumatische Kindheitserlebnisse zu verarbeiten, ist ein extrem langwieriger Vorgang mit vielen Höhen und Tiefen (ich spreche von Jahren). Und ja, es ist ganz leicht, daß sich jemand ständig komisch und "verrückt" benimmt. Erwarte kein rationales oder rationalisierendes Verhalten. In so einem Zustand fliegt man wie eine Flipperkugel von einer Emotion in eine andere, bis die Energie in den Gefühlen, die sich in der Kindheit gebildet hat, abnimmt. Sowas kann man lernen, es kann aber keiner sagen ob und wenn überhaupt, wann, er das tut.
Danke Klaus, Ja ich war selbst in Theraphie man lernt erstmal sich selbst zu lieben. Woher weisst Du denn so viel darueber? Warst Du auch in Theraphie? Die Therapeutin meinte dadurch das er zum ersten Mal so eine enge Verbindung mit einem anderen Menschen hatte ist der "Deckel" aufgemacht worden und alles kam hoch was er jahrelang verdraengte. Ich wusste das es fuer mich nicht gut war (emotional/koerperlich) mit ihm zusammenzusein aber ich wollte ihn auch nicht ganz verlieren!

Das erste was er lernen muß, ist nicht gegen sich selbst vorzugehen. Das hilft nichts, macht nur die Fortschritte kaputt. Die Kardinalfähigkeit, um so eine Kindheit zu überleben, ist Liebe zu sich selbst.
Die Therapeutin meint er hasst sich momentan zusaetzlich noch fuer das was er mir antat. Er mochte nie seine eigenen Bilder angucken es hat mich lange gebraucht ihn fuer Fotos zu "begeistern". Er sagte immer "ich haesslicher pott".

Danach muß er lernen, die Wut, die berechtigt ist und raus muß, nicht auf die Leute anzuwenden die gerade in der Nähe sind. Meistens geht es da um "nachträgliches Erleben". Also darum, Gefühle die in einer ganz anderen Situation, mit anderen Leuten, entstanden sind, irgendwie ins Leben einzubauen, damit es rauskommt.
Genauso sprach die Therpautin auch sie sagte das er das jetzt an jedem der ihm nahesteht auslaesst und leider hat sie gesagt bist du das dann. Sie meinte er wird nicht auf Logik reagieren sondern auf Gefuehle wenn ich versehentlich und unbemerkt einen Knopf bei ihm druecke.

Diese Stellvertreterlösung muß er abbauen. Und üben, sich an das zu erinnern wo es wirklich her kam.
Er ist ein Mensch der normalerweise Wut und so nicht ausdrueckt. Vor Freunden selbst wenn wir den groessten Streit hatten hatte er immer eine Maske aufgesetzt und es war ihm unwahrscheinlich wichtig was die von ihm denken usw. Er hat in einigen Momenten zu mir gesagt "ja ich weiss das ich das bin der die Probleme macht" in anderen hatte er wieder anders gedacht und dann sehr oft mir die Schuld gegeben.

Erst dann, wenn er keine Ausraster mehr hat, wo er auf Dich und andere Leute um die es gar nicht geht losgeht, kann man die Freundschaft mit ihm aufrecht erhalten.
Jetzt bin ich ja von ihm weg, bei andern Freunden usw ist er immer voll nett. Hat aber im allgemeinen ein sehr niedriges Selbstwertgefuehl, wie Du Dir sicherlich schon denken konntest. Meine Freundin und Mutter meinen das ich froh sein soll das ich ihn los bin aber ich habe ihm so viel schon geholfen (ihn auch mit der Therapeutin bekannt gemacht usw) das ich ihn nicht gehen lassen will und ich liebe ihn auch. Sie meinte das er sich schon in 3 Monaten stark veraendern kann und das sie es macht das er sich selbst lieben wird in ca 5 Monaten nur dann ist er weg von mir. Dann wird er wahrscheinlich immer nett sein aber er ist weg. Aber nochmal diese Art und Weise von ihm kam nur bei mir raus bei sonst keinem.

Eigentlich braucht man in so einer Verfassung eine langjährige Therapie. Keine Therapie wo man mit Gewalt alles "anders" macht. Sondern eine, wo man lernt man selbst zu sein, und Dinge lenken zu können damit es nicht zuviel und nicht zuwenig ist. Wo man übt, alltägliche Dinge zu können. Das kann man auch zuhause, indem man alle Gefühle die kommen auch an sich heranlässt. Es dauert nur eine Weile.
Er ist ja jetzt bei einer Psychotherapeutin ich habe mir auch immer gedacht das das ewig dauern wird nicht so wie sie meint aber sie sagte auch sie weiss es nicht genau. Ich glaube er hat Angst vor seinen Kindheitsgefuehlen. Ich kann mich jetzt daran erinnern das er vor einigen Wochen sagte das er sich so verletzbar fuehlt uns ab und zu alles wieder (Theraphie) aufs Regal stellt und damit nicht mehr umgehen will.

Man muß den Mut haben, daß es einem auch schlecht gehen darf. Auch wenn gerade Sportschau ist. Ich kann nicht sagen ob jeder zu diesen Dingen fähig ist, aber möglich ist es immer. Solange er das nicht will, kann ihm keiner helfen. Und das beste ist, wenn er von Anfang an daran denkt, daß er sich immer helfen kann. Es gibt keine Garantie, daß nicht irgendwelche Freunde im falschen Moment das falsche sagen. Letzten Endes weiß man nur innerlich selbst was falsch oder richtig für einen ist. Wenn's auch andere wissen, gut, wenn nicht, besser wissen wer Recht hat, und sich nichts einreden lassen. Auch eine Fähigkeit, die viele Leute mit schlechten Erlebnissen nicht besitzen.
Meinst du damit das er sich schnell was einreden laesst? Mir ist aufgefallen das er unwahrscheinlich! schnell von anderen Leuten beeinflussbar ist. Bei mir aber auch ganz stur sein kann das er Recht hat usw. aller Logik und was ich sagte zum Trotz.
Danke,
Anja

anja777

Hallo Klaus,

Er rief ein paar Tage spaeter nochmal an und hat dann den naechsten Tag bei der Therapeutin gesagt das er die Theraphie nicht mehr will und brach sie ab. Was nun, ich vermisse ihn immer noch sehr aber hoffe das er irgendwann zur Theraphie zurueckgeht. Er sagte immer er wuerde die Theraphie weitermachen wenn wir uns mal trennen aber das ist nur wieder was was er nicht eingehalten hat.

Anja

anja777

Hi Freddy,

Er hat jetzt die Theraphie abgebrochen, ich kann es nicht fassen.

Anja