leonora

ich erlebe gerade, wie sehr ein Kind unter der Trennung der Eltern aufblüht.
U.a. innerhalb von zwei Monaten vom "Schulversager" zu nicht nur sicher versetzt, sondern in die Gymnasialreife...

Endlich klare Verhältniss, endlich nicht diese ständigen Spanungne, Vorwürfe, unbefriedigten Bedüfnisse, endlich Zeit, wieder KIND zu sein, die Eltern wirklich für sich zu haben, wenn man sie sieht, ohne dass diese Spannungen ständig mit reinfunken.

Und NEIN, wenn du dich nach dem vermeintlichen "Wohl" der Kinder richtest und dein eigenes darüber hintenanstellst, dan sagst du deinen Kindern fürs Leben, dass sie später auch IHR Wohl zugunsten anderer zurückstecken müssen.

Klarheit, Ehrlichkeit, die eigenen Interessen vertreten und kindgerecht vermitteln, Lösungen zu finden, wie die Kinder damit klarkommen können (der Kinderschutzbund hat Gruppen für Scheidungskinder), DAS hilft den Kinder mehr, als ein Elternteil dass sich selbst aufgibt und die elenden Spannungen ihnen weiter aufdrückt.

Desperate Dad

Meine Frau hat gerade ihren ersten "Hafturlaub" von der Klinik beendet und ist unterwegs zurück. Die 1 1/2 Tage waren durchzogen, irgendwie seltsam.

Dazu möchte ich folgendes schreiben:

1. die 2 Wochen ohne die Mama haben den Kindern tatsächlich gut getan, der Umgang mit mir und v.a. untereinander war deutlich entspannter, Sie haben zwar öfters nach der Mama gefragt,wo sie denn sei, wann sie zurück komme u.s.w. aber der Alltag verlief spürbar harmonischer.
   
   
2. am Samstag war meine Frau gewohnt kalt und zurückweisend, ich war wie immer der erfolglose Arzt und verantwortungslose Vater, doch irgendwie perlte das an mir ab und ich schaute einfach für mich und die Kinder, liess mich auf keine Diskussionen ein. Heute Sonntag war sie anders, zeigte Interesse, sprach in einem aufgeweckten, freundschaftlichen Ton und ist jetzt auch freundlich und stressfrei abgereist.
   
   
3. ich habe dauernd die andere Frau im Kopf (es ist noch immer nichts kompromittierendes passiert), dauernd bin ich am Abwägen: auf der einen Seite die Mutter meiner Kinder, das gemeinsame Leben, die unsichere Zukunft mit ihr, wird es je wieder Respekt, Liebe, Körperlichkeit und Sex geben? auf der anderen Seite ebenfalls Unsicherheit, doch das Versprechen der Seelennähe, der vermutlichen Körperlichkeit und Liebe, den Respekt habe ich ja schon.
   
   
4. ich habe ständigen Kontakt mit der anderen Frau, die mich sehr ins Wanken bringt. Sie wollte eher mehr und ich drückte etwas auf die Bremse, nun habe ich das Verlangen nach ein wenig mehr und ihr geht es zu schnell.
   
   
5. mir ist bewusst, dass ich klare Verhältnisse schaffen muss - ich kann's noch nicht.

Liebe Grüsse @all

schokobraun67

Ich habe hier bisher immer mitgelesen, möchte nun aber auch mal "meinen Senf" dazugeben

Wenn Du Deiner Frau mitteilst, dass es eine "Andere" in Deinem Leben gibt, an die Du sehr oft denkst und mit der Du Dir mehr vorstellen kannst, solltest Du damit rechnen, dass sich das Blatt mit hoher Wahrscheinlichkeit wenden wird.

Bisher ist sie es gewohnt, dass Du es bist, der um sie und den Erhalt Eurer Ehe kämpfst. Sie kommt gar nicht auf den Gedanken, dass Du darüber nachdenken könntest, diese zu beenden.

Deshalb solltest Du Dir bevor Du mit ihr sprichst darüber klar werden, was DU willst und dass dann auch durchziehen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass sie Dich um die vielgepriesene zweite? Chance bitten wird und Du ihr diese Bitte nicht abschlagen kannst. Meiner Meinung nach, wäre das ein Fehler.

gastlovetalk

Willst Du Dir die ganze Muehe, die ganzen Unsicherheiten, die es bedeutet, eine reale und tiefgruendige Beziehung neu aufzubauen, ueberhaupt ein zweites Mal im Leben machen?

Hast Du bedacht, dass das auch von Dir Aenderungen erfordern wird?

Oder bist Du fuer Dich (und sie?) klar, dass die neue Beziehung nicht so tiefgruendig und totalitaer sein MUSS, wie Du offensichtlich Deine erste angelegt hattest (wohl ohne Gleiches zurueckzuerhalten), um befriedigender zu sein als das Bisherige?

(Was denkst Du also ueber die Gedanken: "First cut is the deepest" und "man steigt niemals im Leben zweimal in den gleichen Fluss" - Du bist also aelter und stehst anders da als bei der ersten Beziehung ...)

Ich selbst habe keine Loesungen auf solche Fragen, auch nicht fuer mich. Der Gedanke vom Aufbau einer befriedigende(re)n neuen Beziehung in meinem Alter kommt mir aber zunehmend unrealistisch vor.

Desperate Dad

Vielen lieben Dank, ich mag Senf

Ich werde mich vorläufig hüten, meiner Frau zu gestehen, dass da eine mögliche neue Partnerin in mein Leben getreten ist.
Es ist zwar nicht nur eine Schwärmerei, dennoch bin ich erfahren genug, meine Gefühle richtig einzuschätzen. Ich weiss noch gar nicht mit ausreichender Gewissheit, ob dieser (wirklich tolle) Mensch zu mir passt und ob sie mit mir grössere Schritte unternehmen will. Zudem ist meine Frau für vermutlich noch weitere 4 - 6 Wochen in Therapie. Ich muss mir erst selber klar werden, was ich will. Und die Kinder spielen dabei eine wesentliche Rolle, ihr Wohl oder das was ich meine sei ihr Wohl (Gruss an leo) ist mir noch das Wichtigste.

Das konnte ich bereits ein wenig erahnen. Ich glaube eine Frau spürt ziemlich deutlich, wenn da Konkurrenz vorhanden ist resp. wir Männer geben das durch unser Verhalten zu erkennen.

Ja, ich muss mir klar darüber werden und dann zieh ich's durch - versprochen.
2. Chance.....meine Frau ist ein ziemlicher Trotzkopf, ich glaube sie würde uns nicht eingestehen, dass sie plötzlich nochmals eine Chance möchte. Eigentlich habe ich deswegen sogar Angst. Ich glaube sie würde aus Trotz versuchen, mir die Kinder wegzunehmen.


Liebe Grüsse

Desperate Dad

Ein drittes Mal, ein zweites Mal mit Kindern.
Wenn es soweit kommt, dann ein bestimmtes JA.

Ja. Ich habe dabei die Hosen gestrichen voll und mache mir Gedanken ohne Ende.....

Nein, ist noch nicht klar, jedoch hat sie mir deutlich gesagt, dass wenn sie eine neue Beziehung (mit mir) beginnt, dies ihre letzte sein soll, sie sich wünsche, dass diese Beziehung die erfüllendste und partnerschaftlichste sein soll. Es wäre auch ihre dritte Partnerschaft.

Ja also meine erste Beziehung geht mir manchmal heute noch unter die Haut. Die Trennung damals war für mich ein traumatisches Erlebnis. Ich bin heute noch überzeugt, dass ich mit ihr hätte glücklich werden können und dies ein Leben lang. Die Umstände unserer Trennung waren nachvollziehbar.
Dennoch habe ich eine andere Frau geheiratet und dies nicht bereut. Die Kinder, die sie mir gebar, waren das grösste Geschenk für mich überhaupt und ich liebte meine Frau von ganzem Herzen.
Sollte ich zum dritten Mal eine Partnerschaft eingehen, so nehme ich all meine Erfahrungen aus den beiden grossen Beziehungen mit, mein Verständnis einer Beziehung ist ganz anders und auch mein Selbstverständnis. Dies gilt aber auch, wenn es einen Neustart meiner gegenwärtigen Ehe geben würde.

Ich denke es gibt keine Musterlösungen dafür und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ich habe glückliche Paare kennen gelernt, die sich mit mehr als 60 Lebensjahren gefunden und wieder gefunden haben.

Liebe Grüsse an Dich Ctrl

gastlovetalk

Naja, das ist dann auch wieder nicht richtig. Ich bin sicher, wenn Du Dich entschieden hast, was Du anstreben willst, wirst Du wohl die Moeglichkeiten ausschoepfen, die Du in Dir hast. Und die sind nicht gering; es lohnt sich, auf sie zu vertrauen.

Hab Mut.

gitta.tuer

Desperate Dad

Ich glaube ehrlich nicht, dass das hier sogenannte Lebensmodell eine Ausnahme darstellt und daher seltsam ist, vielmehr bin ich überzeugt, dass, in abgeänderter Form, viele sehr typische Mechanismen einer Beziehung in der Krise ablaufen.

Desperate Dad

Vielen herzlichen Dank für das Mut machen.


P.S. Das 100ste Posting in diesem Thread zu schreiben, konnte ich mir nicht verkneifen.