leonora

genau hier sind deine Probleme

1. Du versuchst dir einzureden, dass eine Beziehung ohne Zärtlichkeit und körperliche Nähe existieren kann

2. Siehst, dass alles den Bach runtergeht und versuchst, gegen den Storm alles festzuhalten

3. Du glaubst, du müsstest dich liebenswert machen, anstatt zu sehen, dass erstens JEDER Mensch liebenswert ist, jedoch nicht alle alle wirklich lieben können.

und so trittst du weiter auf der Stelle, bringst immer mehr von dem Gleichen, was du eigentlich immer gemacht hast, und denkst, wenn du noch mehr vom Gleichen bringst, dann müsste es doch mal funktionieren.....anstatt zu sehen, dass es dich letztendlich nicht weitergebracht hat, dass es dich auffrisst.

Desperate Dad

Danke für den Spiegel leonora. Wow, das donnert ganz schön!

ad 1)
nein leonora, ich weiss, dass das nicht geht - besonders bei mir, der sich immer schon nach jeder Berührung verzehrte. Es ist eher meine Frau, die denkt, dass wir eine geschwisterliche Beziehung im selben Haus haben können. Meine Verzweiflung findet genau in diesem Umstand zu einem grossen Teil seine Ursache.

ad 2)
JA...................aber ist es denn falsch, um die Beziehung zu kämpfen? (Ich weiss, dass Du das nicht gesagt hast, sondern dass Du mir MEIN Problem aufzeigen wolltest - trotzdem meine Frage).

ad 3)
Nochmals JA.

V.a. diese Aussage hat mich getroffen - zu recht. Eigentlich weiss ich es ja auch, doch ist der Spiegel wieder einmal mehr als notwendig!
Ich trete auf der Stelle, ich verändere kaum etwas beziehungsrelevantes, so bewegt sich nichts. Ich muss raus aus der lähmenden Verzweiflung, muss für mich und meine Kinder die Situation und mich selber ändern, raus aus der Lethargie, loslassen - vielleicht dann und wahrscheinlich nur dann habe ich eine Chance, dass etwas Neues ev. sogar mit meiner Frau entstehen kann. Etwa in der Art, leonora? Nur wo beginne ich, und wie, woher nehme ich neben den täglichen Aufgaben die Kraft für etwas Neues?

Liebe Grüsse und Dank

leonora

um welche "Beziehung" kämpfst du denn?

Wenn es eine gäbe, die auch nur annähernd so wäre wie du dir eine liebevolle Beziehung vorstellst, dann würde ich vllt anders schreiben.

Du kämpfst nicht UM die existierende Beziehung, die dich in emotionaler Kälte belässt, sondern du willst eigentlich eine andere Beziehung und versuchst, sie mit IHR zu führen.

Aber ist SIE wirklich der geeignete Mensch für das, was du dir unter "Beziehung" vorstellst?

Oder ist es nicht eher so, dass du den Gedanken nicht erträgst, dass SIE vllt nie so sein könnte, wie du gerne eine Partnerin hättest und du dir dann deine "Fehlinvestition" über Jahre eingestehen müsstest?

Desperate Dad

Ja ich will eine andere Beziehung als die momentane MIT ihr. Wir sind jetzt seit beinahe zwei Jahrzehnten zusammen und diese Ungewissheit und Kälte war nicht immer so. Wir sind ja auch einmal zusammengekommen, haben uns verliebt und geliebt. Wir haben sehr viel zusammen erlebt, viel Schönes und auch viel Tragisches. Es ist diese Beziehung, um die ich kämpfe.

Das frage ich mich natürlich auch. Ist sie überhaupt (noch) in der Lage, meinen Vorstellungen einer Liebesbeziehung gerecht zu werden? Ich wünsche es mir und ich weiss, dass ich sie noch immer liebe. Und bevor jetzt jemand meint das seien einfach nur Verlustängste, möchte ich sagen ja, ich habe Angst sie komplett zu verlieren, aber es lässt sich nicht auf die Verlustängste reduzieren.

Auch diesen Gedanken verfolge ich schon seit Monaten und versuche, eine Antwort darauf zu finden.

Nun, wie ihr vielleicht wisst, ist meine Frau in einer schweren Krise und muss sich erstmal wieder selber finden, bevor sie an eine Fortführung unserer Ehe denken kann resp. diese wieder gesunden lassen kann. Seit einiger Zeit suchen wir eine geeignete Klinik für sie und sind auf dem Weg, eine zu finden.

Liebe Grüsse, DD

gastlovetalk

Hi DD,

alles Gute,

Ctrl

In einem anderen Thread hattest Du die psychologische Gesundheit des verliebtheitgefuehls vorausgesetzt. Ohne eine eigene Meinung dazu zu haben, wollte ich Dr doch als Denkanstoss eine andere, wohl einigermassen fachmaennische Meinung zugaenglich machen:

Zitat (nur in Auswahl):
=================
Verliebtheit.
Liebe ist in diesem Sinne etwas anderes als verliebt sein. Verliebt sein ist ein ... psychopathologischer Zustand, der ...
Gewöhnlich beginnen die ersten Schwierigkeiten in einer Partnerschaft auch dann, wenn die Verliebtheit eines oder beider Partner versiegt. Was dann?
========
Ende Zitat
Quelle - http://www.sgipt.org/gipt/sozpsy/bez/m_liebe0.htm

Und aus der gleichen QUelle moechte ich Dir nocht dringend die folgende Uebersicht ans Herz legen:
http://www.sgipt.org/gipt/sozpsy/bez/ehemotiv.htm

Desperate Dad

Vielen Dank Ctrl, dies sind sehr interessante Seiten, ich werde mich damit noch mehr auseinander setzen.

Zu meinen Ehemotiven:

• mit 2) Spontane Verliebtheits-Ehe und 04) Sexuelle Anziehungs-Ehe hatte es (wie so oft) begonnen, in späteren Jahren vermutete ich manchmal, dass 10) Reaktions-Ehe bei meiner Frau EV. auch mitspielte.
  
• Später könnte man von einer 06) Kameradschafts-Ehe, 11) Interessen -Ehe, 12) Wirtschafts-und-Versorgungs-Ehe, 16) Gewohnheits-Ehe sprechen für mich persönlich jedoch auch von einer 01) Liebes-Ehe.
  
• Nach 10 Jahren der Ehe entwickelte sich eine nn) Familiengründungs- / Niederlassungs-Ehe.
  
• Zur Zeit haben wir wohl eine 07) Kinder-Ehe resp. eine sehr unsichere, weiss-nicht-wie-es-weitergeht Ehe.

Liebe Grüsse, DD

gastlovetalk

Im "Familienhandbuch" gibt es noch eine interessante Seite "Die Ehebeziehung im mittleren Erwachsenenalter".

http://www.familienhandbuch.de/cmain...ft/s_1591.html

Desperate Dad

Hallo LTer

Wir hatten eben unsere erste Paartherapiesitzung bei unserer neuen TherapeutIN.
Im Vorfeld dazu hatte mir meine Frau aufgetragen, eine Sitzung zu organisieren, da sie ja bereits den ersten Therapeuten gefunden hätte. Bei der Wahl des Therapeuten gab sie mir freie Wahl. Doch kurz vor der Sitzung brach sie einen Streit vom Zaun: ich wisse doch genau, dass sie diese Therapeutin nicht ausstehen könne (ich wusste es nicht), diese Therapeutin hole sie nicht dort ab, wo sie heute stehe und suche alle Erklärungen stets in der Kindheit, was völliger Quatsch sei (es ist auch die Therapeutin unserer Tochter, deshalb ist sie ihr bekannt), es sei das erste und letzte mal, dass sie in eine Sitzung zu dieser Person gehe, sie sei eine Blumenfee und keine sachliche Therapeutin, die die wirklichen Situationen angehe.

Während der Sitzung wurde nichts über die Vergangenheit gesprochen, im Ggt. es war gerade zu verboten, alte Streitigkeiten hervorzuholen und die Kindheit sei hier und heute kein Thema. Meine Frau wurde ziemlich geschont und ich erhielt viel Kritik, was ihr natürlich irgendwie gefiel. Es wurde die jetzige Situation besprochen. Nun, wir werden die Therapie vermutlich fortsetzen und ich bin sehr gespannt (und etwas hoffnungsvoll), was dabei herauskommt. Meine Frau sagte zur Therapeutin, dass sie nach dem Klinikaufenthalt entscheiden wolle, ob sie unserer Ehe noch eine Chance geben will. (Das kommt mir natürlich auch irgendwie schräg rein, es hat den bitteren Beigeschmack, dass ich auf die Gnade meiner Frau angewiesen bin - dies ist nur so ein flüchtiges Gefühl).

Liebe Grüsse, DD

keine

Ich glaube das Problem ist Deine Frau. Es ist doch nicht normal, dass sie sich einfach so schnell in einen Therapeuten verliebt - und Du hast dafür auch noch Verständnis? Ich denke, es ist besser, die Dinge so zu aktzeptieren, wie sie sind: Sie will nicht mehr und ist offen und willig für andere. Mach Schluss! Deine familie, das sind nur noch Deine kinder!

TeamU

Deine Frau hat sich in der Versorgerrolle aufgeraucht und hat jahrelang nicht gesehen, das du die Versorgung übernimmst.

Diese Fakten könnt ihr durch keine Therapie vom Tisch kriegen.

Es ist doch recht klar ersichtlich, daß sie nicht mehr will.

Sie wird dich nie wieder respektieren und du solltest überlegen, ob eine Trennung nicht einfacher zu regeln ist, solange sie dich noch nicht verachtet.