leonora

wie soll man in einem einzigen Gespräch die Entwicklung von so vielen Jahren Ehe, den nicht ausgesprochenen Wünschen und Bedürfnissen, bitte klären?

Er hatte bei der anderen wohl endlich wieder einmal das Gefühl als Mann wahrgenommen zu werden, als Einzelperson und nicht nur als Familienvater
hat dort erlebt, dass Nähe und Gespräche von Einzel-Mensch zu Einzel-Mensch möglich sind, wo man sich für ihn als Person und nicht in der Rolle interessiert, wo es nur um diese beiden Menschen geht, nicht um das was die Familie will, was man machen muss, was erledigt werden muss
und darüber wird ihm noch mehr aufgegangen sein, was in der Ehe unteregangen ist - oder vllt nie da war.

Und genauso hats sie viele Wünsche nicht ausgesprochen, ist vermutlich in der Familien-Mutterrolle aufgegangen und merkt jetzt erst, dass auch ihr etwas gefehlt hat, sie es aber nicht gesagt hat, weil ja das andere "wichtiger" war.
Und das ALLES muss aufgearbeitet und beleuchtet werden.

Nur wenn die beiden die Entwicklung ihrer Ehe beleuchten, beide danach beschließen, dass BEIDE einen Neuanfang wollen und BEIDE an der neuen BEziehung arbeiten wollen, dann haben sie eine Chance.

Dieses "ihm eine Chance geben", da frag ich dann mal wozu? Dass er wieder so funktioniert wie vorher, ohne dass sich Grundlegend in der BEziehung was ändert? Ist DAS eine attraktive "Chance" für jemanden, dem ja in genau dieser Situation etwas Wichtiges, nämlich Partnerschaft und Nähe außerhalb der Familienrollen, gefehlt hat?
Genauso wird auch er IHR eine Chance geben können müssen, in dem erst zu erarbeitenden Vertrauen, dass auch sie etwas an der bisherigen Situation verbessern will und kann.
Denn wenn er das gehabt hätte, dann hätte er gesagt, "ich kann so nicht weitermachen, wir müssen etwas ändern" und wäre nicht ausgewichen.

Wenn sie sich jetzt jedoch auf den "du warst der Böse und ich überlege mir ob ich dir eine Chance gebe"- Zustand zurückzieht, dann wird er vllt ein zwei Jahre den alten Zustand nochmal mitmachen, jetzt einerseits in dem Wissen, was ihm fehlt und der Sehnsucht danach, andererseits mit ihrem Misstrauen leben, weil sie das ja spüren wird, eine Trennung, früher oder später oder eine unbefriedigende Ehe bis zum Lebensende, evtl immer mal wieder mit neuen Versuchen, irgendwo was auszugleichen.....
das sollten Menschen sich nicht antun

Chopin

Chopin

Was mich an der ganzen Geschichte - na sagen wir mal irritiert - ist dass die TE immer wieder Bezug auf Äußerlichkeiten genommen hat.

( Seine Sportlichkeit - ihre Unsportlichkeit )

Was ist denn mit der Gefülsschiene - der Liebe - den Emotionen ??!?

Aus eben der Eigenerfahrung - ich bin dann aus meiner Ehe ausgebrochen ( hab mich getrennt ) als offenbar wurde, dass mich meine Frau nicht ( mehr ) liebt. Dass da kein begehren mehr war.
Ok - ich hab tatächlich gebraucht dass es mir jemand von außen Nachweist.

Warum liebt man(n) denn fremd ? Warum verliebt man sich neu ?
Weil sich in der bisherigen Liebesbeziehung die Zukunft verdünnisiert hat.

@Paula64:
Kann dass sein, dass Ihr Euch einst - zu beginn Eurer Ehe gebraucht habt - und Euere gemeinsame Lebensplanung in Ähnlich war ?

Weiter würde mich sehr interessesieren wie Du Deine Kindeheit in Erinnerung hast und das Verhältnis zu Deine Eltern ist.

Das was Leonora schreibt finde ich auch ausgesprochen wichtig und richtig.

jassi239

Nun, tut das nicht jede betrogene Frau? Sich fragen,
was hat diese Frau, was ich nicht habe. Da die TE in meinen Augen sowie ein sehr schwaches Selbstbewusstsein hat(nehme ich an, durch ihre Art der Beschreibung wie sie sich sieht und wie sie die Ex-Geliebte sieht).
Was ich mich frage: Die Te stellt es so hin, als wenn die Ex-Geliebte nur aufs Äußere reduziert werden soll. Als wenn, das was er mit der TE hat, viel tiefgründiger wäre. Das lese ich aber nicht heraus. Im Gegenteil. Deswegen sollte sie sich fragen: Wieso stundenlang spazieren gehen, wenns nur rein sexuell gewesen wäre. Von Seiten ihres Mannes war es das sowieso nicht. Grund genug alles zu beenden.
Das was die TE und ihr Mann haben, war sowieso nicht mehr als eine Ehe, die darin bestand heile Family für die Kinder zu spielen, mehr nicht.

gastlovetalk

DIESE Moeglichkeit besteht aber IMMER. Man war sich nur noch nicht klar darueber.

Die Aussage "nur zweite Wahl" ist meines Erachtens so nicht zutreffend.

Der Mann der TE hat sich vor 17 Jahren fuer die TE entschieden. Auch damals hat es schon ca. 4 Milliarden Frauen auf der Erde gegeben, gegen die er sich entschieden hat. Ebenso hat er sich gegen das Singleleben entschieden.

Sie ist also sowohl in zeitlicher Hinsicht, mit einem Vorsprung von 17 Jahren, als auch gegenueber 4 Mrd Frauen die ERSTE Wahl Ihres Mannes.

Paula64

Vielen Dank für eure ganzen Beiträge, denke mal dass ich noch viel davon brauchen, kann damit ich klare Gedanken fassen kann.Ich muss sagen, ich bin ja jetzt 6 Tage alleine.Zwei davon waren "wie im nebel" ...und ich war ECHT schockiert.Aber jetzt plötzlich fühlt sich das alleine nicht mehr so schlimm an.Die Kinder haben sich auch wieder beruhig und sind zum Alltag zurück gekehrt (nachdem es drei Tage echt dramatisch war mit ihnen) .Aber Wochenende werde ich versuchen, die ersten Gespräche mit meinem Mann zu führen.Ich habe viele Fragen.Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen Mann zurück will.es hat jetzt gar nichts mehr mit der Affäre zu tun, sondern ich will wissen , ob er mich als Frau liebt und nicht nur seinen Rama- Familie behalten will, weil das alles nach Außen so schön ist.Und ich muss auch wissen, ob ich ihn Liebe.Er hat mich früher oft in Stich gelassen, wenn ich ihn mal brauchte , war er nicht für mich da.Immer schaut er abends fernsehen oder ist beim Sport, aber richtig aktiv ist er auch nicht für die Familie Vielleicht t ist nach 17 Jahren auch die Luft raus und die Affäre war nur der berühmte Tropfen.Im Moment gerade kann ich mir ein Familienleben auch durchaus ohne ihn vorstellen, sooo schlecht fühlt es sich gerade nicht an.Er ist auch immer noch nicht ehrlich.Er schreibt mir täglich Mails, aber diese Mails sagen nicht das Gleiche aus, was ich in seinem Mailaustausch mit der geliebten gelesen hab.ich werde es ihn am Wochenende sagen, dass ich alle mails gelesen habe.Denn ich fange mit Ehrlichkeit an.

jassi239

Ich denke, wahre Konkurrenz hat man erst, wenn man weiß, das der Partner die Schwelle des ,,Fremdgehens" längst überschritten hat.

In meinen Augen ist ,,zweite Wahl" mehr als Zutreffend wenn man bedenkt, das der Mann der TE sich erst von seiner Affäre getrennt hatte, als sie klar stellte, das nicht mehr als Sex läuft, und seine Gefühle gegenüber der Affäre in keinsterweise erwidert wurde.

Die beiden wären nicht die ersten Eheleute, die sich trennen oder auch scheiden lassen, weil die 1. Wahl nun mal nichts für die Ewigkeit ist.

gastlovetalk

Warum das denn? Erschliesst sich mir nicht.

Eher schon, wenn es rein sexuell gewesen waere und er das weiterhin gut faende. Aber unter DEN Bedingungen macht er eben nicht weiter.

Ich finde es nicht gut, dass Du Dir herausnimmst, die Ehe der TE abzuwerten.

Die Ehe haette sicher nicht weiterbestanden, und auch den Zweck eine gute familiy fuer die Kinder zu sein, nicht erfuellt, wenn sie nicht fuer beide einen realen Wert gehabt haette.

Es gibt sicher viele Ehen, die nicht so laufen wie bei Barbie und Ken - ich finde nicht, dass man Menschen, die so leben wollen und darin einen Sinn sehen, verurteilen oder ihren Sinn daran absprechen darf.

Wonach man im Leben sucht, welche Grundlagen man fuer die eigene Beziehung anerkennen mag, das sollte jede/r fuer sich entscheiden duerfen.

Dafuer bringe ich jetzt gerne auch noch mal meine Argumente von gestern an - es geht hier um Vertrauensbruch. Also nicht um Gewalt, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit, Drogensucht, Onlinesucht, Spielsucht, Kindesmissbrauch, Zerstoerung der finanziellen/materiellen Lebensgrundlagen, ...

Fallendream

allerindings würde ich ihm vorher die Gelegenheit geben, es selber zu erzählen und zuzugeben, das es eben nicht nur einmal war. Tut er es nicht, dann weisst du doch, das er eigendlich nur seine heile Familie nach aussem will, es ihm aber nicht um dich und um Liebe geht und kannst deine Konsequenzen ziehen.
Alleine leben ist nicht mal schlecht, du musst nichts mehr für einen Mann tun, sondern kannst deine Energien für dich verwenden, und Dinge tun, die dir Spass machen.

leonora

Ich denke, du solltest dir diese Frage erst mal stellen.
Denn wenn es sich das Familien!leben ohne ihn "gar nicht so schlecht anfühlt", dann frage ich mich, wie lange er schon nur Beiwerk zur "eigentlichen" Familie in deinem Bewusstsein ist und nicht wichtiger Bestandteil als Mensch, der dazu gehört und dort geliebt wird, und zwar von dir.

Wenn er (irgendwann) nur noch dejenige war, der das Rama-Leben finanzieren durfte und nur mit!machen durfte, wenn er wunschgemäß funktioniert, aber seine Wünsche da wenig Rolle gespielt haben, dann wäre er ja schon lange aus dem, was du Familie nennst, ausgegrenzt gewesen.

Ich weiß nicht ob und wie du berufstätig bist, wie die Einkommensverhältnisse sind, wenn er aber der Hauptversieder ist dann HAT er 8-10 Stunden täglich etwas für die Familie getan, nämlich die Grundlage dazu erarbeitet, auf der dann die anderen Familie leben konnten - nur anscheinend schon länger, ohne dass er wirklich ein Teil davon war.