Morrigain

Ich glaube dir, dass es nicht um Triebe geht. Zu fühlen, dass man begehrt wird, unerlaubterweise und vielleicht auch noch völlig unerwartet, das macht richtiggehend high. Und süchtig. Und wie bei allem gilt, allein die Menge macht, dass ein Ding kein Gift ist (so ähnlich Paracelsus). Also ein bisschen darfst du das genießen, aber eben nur ein bisschen. Sonst folgt auf den Rausch der Kater deines Lebens.

Hadere

Klar hat sie das signalisiert, sonst wär die Sache überhaupt nicht so ein Ding geworden!
Wie gehen wir damit um? Sie sagt halt auch, dass die Situation durch das Zusammenarbeiten nicht leicht ist. Wir gehen sachlich und "professionell" damit um, soweit das überhaupt geht. Ab und zu reden wir halt darüber wie es dem anderen geht, da ich ein eigenes Büro habe ist das natürlich kein Problem und fällt nicht auf (solange es in Maßen bleibt).

Meine Frau kennt mein Arbeitsumfeld grob, kennt aber diese Kollegin schon. Zumal wir auch nicht soweit auseinander wohnen (~ 4 km). Da läuft man sich auch privat automatisch mal über den Weg...

Wie meinst du das genau: "... wenn mal die Sprache darauf kommt..."?

HelftMir

Was genau ist denn eigentlich das Problem? Ihr macht doch den Umständen entsprechend alles richtig - sie läßt sich versetzen, jeder kümmert sich um seine Ehe, keiner nimmt dem Anderen was übel.
Stell Dir vor, die Frau wäre Single, und Du hättest ihr Herz gebrochen. Das ist einem Freund von mir passiert. Und dessen Kollegin kann sich nicht versetzen lassen. Jetzt hat er zwei Frauen wehgetan: ihr und seiner Frau. Und beide wird er bis zur Rente jeden Tag sehen.
Sei froh, daß es (bis jetzt) bei Dir nicht in einem Drama endet, und freu Dich doch einfach über die Bestätigung, die Du erhalten hast!
Wenn Du's jetzt gut sein läßt, würde ich an Deiner Stelle den kleinen Ausrutscher weiter für mich behalten und sehen, daß die Ehe wieder in Schwung kommt.

gabimaus

Was mit ''ihrer'' Beziehung ist, kann DIR erst mal egal sein.

Aber DEINE Beziehung sollte es nicht sein.

Weißte, ich lese gerade Deine Geschichte - und ja, ich erinnere mich wieder sehr gut an einige meiner Geschichten, wo zuletzt doch immer ''die sogenannte Vernunft'' die Oberhand behalten hatte.

Ihr hattet jetzt zwar nur eine ''unvollendete'' kurze Küsserei. Aber so fängt es ja immer an.

Aber wenn Dir wirklich etwas an Deiner Frau liegt, mach den Cut an dieser Stelle und zwar so, dass auch die Kollegin versteht - aha, das wars dann jetzt - und Ruhe ist.

Als Ehefrau bekommt man es ja mit der Angst zu tun, wenn der eigene Ehemann sich so entpuppt, dass er noch nicht einmal einer Versuchung widerstehen kann.

Und aus meiner Sicht gesehen - für mich wäre es zunächst ein Scheidungsgrund, weil ich mit einem Mann, der mich nicht mehr will, auch nicht mehr zusammen sein mag. Wozu sich zwingen? Wenn das andere mehr lockt - bitteschön - dann soll er gehen, der ''Holde'' - aber für mich wäre Schluss.

Wie Deine Frau ist, weiß ich nicht, deshalb kann ich da nur von mir sprechen.

Du hattest jetzt Deine Küsschen und weißt wie es sich anfühlt - und damit muss auch wieder Schluss sein - höre auf, Dir was einzureden und vor allem, lasse Dich auf keine weiteren Übereinkünfte ein - wie z.B. Deine Erwähnung, dass Du ja nun auch noch NUR mit der Kollegin darüber ''sprechen'' kannst

Damit forcierst Du doch das ganz nur in eine bestimmte Richtung (die Du ja angeblich gar nicht willst - aber die Kollegin eventuell?)

Also - keine weiteren ''KollegInnen''- Gespräche mehr, wenn es Dir mit Deiner Ehe noch ernst ist. Ab sofort ist Kollegin wieder tabu!

Wenn Du jetzt einen weiteren Fehler machst, lässt es sich weder rückgängig machen, noch verzeihen, denn dann hast Du Dich gegen Deine Familie entschieden.

Oder siehst DU das ganz anders?

erdmännchen

Ich hatte es eher so gemeint, dass du mit deiner Frau über ein normales kollegial-freundschaftliches Verhältnis mit ihr reden könntest (ohne dass deine Frau z.B. sofort eifersüchtig oder misstrauisch würde). Das könnte etwas den "Dampf" aus der Sache nehmen.

Morrigain

Ich kann gabimaus nur beipflichten. WENN du aus der Sache raus willst, geht das nur mit einem sauberen Cut. Mein Mann würde sagen, diese gemeinsamen Gespräche über die Unmöglichkeit der Situation ist mit dem Stöckchen in der Sch...e rühren. Das erleichtert die Sache für keinen, das ist nur eine Verlängerung, in der ihr euch gegenseitig versichert, dass ihr noch Interesse habt.

Aber im Moment wirkst du nicht so, als seist du bereit, auf das Gefühl, das die Kollegin in dir auslöst, zu verzichten. Mit "ein bisschen genießen" meinte ich übrigens auch eher gedanklich im Rückblick. War u.U. missverständlich.

Und noch was, wenn man in einer Ehe "funktioniert", wird das immer so negativ gewertet. Warum eigentlich? Klar ist funktionieren meistens nicht freie, leidenschaftliche Liebe, aber die lässt sich mit Kindern doch in den seltensten Fällen verwirklichen. Alles hat seinen Preis, auch wenn das jetzt und hier ziemlich blöd klingt.

ozzi

Passiert auf der Welt täglich tausendfach. Man sollte auch mal seinen Trieben nachgeben und sie ausleben. Die uns von Moral und Gesellschaft auferlegte Zwangsmonogamie liegt uns einfach nicht. Treue hin, Treue her wir sind nichts anderes als hormongesteuerte liebende Affen. Unterdrücke deine Gefühle und du wirst nicht glücklich.

gabimaus

Klar doch ..

nur, für feste Beziehungen eigentlich immer mit den aller größten, bösen Nachspielen.

Und wer das nicht bereut hat, ist fein raus - aber was ist mit dem Rest?

Klar kann ich meinen ''Trieben'' nachgeben - aber die Folgen möge ich dann bitte aber genauso eifrig wieder ausbügeln - heißt, Verantwortung übernehmen.

Oder wenigstens SO geschickt verheimlichen, dass das nicht auch noch auffliegt und somit jeder Beteiligte glücklich und zufrieden seinen ''Trieben'' nachgehen kann.

Immerhin scheint ja die auferlegte ''Zwangsmonogamie'' von allen freiwillig selbst auferlegt zu sein - oder wer könnte mich zwingen?

Nein, dieser Spruch ist holprig und auch nur nachgeplappert, weil er klüger klingt als er ist.

Denk doch bitte noch einmal nach