Damien Thorn

Wenn Dein soziales Umfeld Dich z.B. nicht mehr beachten würde, würdest auch Du über kurz oder lang anfangen, an Dir zu zweifeln. Die Frage ist nur, wie weit man gehen will, um es sich zu holen und wie viel Beachtung man braucht. Das sagt dann auch mehr darüber aus. Aber das Ego ist ohne Vergleich irrelevant.

Dein Beitrag ist unlogisch. Du suggerierst, dass eine Affäre, die gerade auf dem prinzip beruht, autonom zu bleiben, die Autonomie aufhebt, weil man sich jemand anderem annähert. Was soll dann die Botschaft sein? Eine monogame Partnerschaft wäre dann Deiner Logik nach der Wegfall von noch mehr Autonomie, weil man sich dort ja zusätzliche noch die Regel der Treue auferlegt. Gerade aber der Verlust der Autonomie macht der TE zu schaffen. Wie soll sie das Gefühl haben, sich nicht aufgeben zu müssen, wenn Du suggerierst, dass bereits eine Affäre abhängig macht?

Eine Affäre macht nicht abhängig, es sei denn man steigert sich emotional darin rein und macht sich der Sache hörig. Und das muss keineswegs so laufen. Es bringt also nichts, das so theatralisch aufzubauschen und die Affäre künstlich schlechtzureden. Sie hat ihre Vorteile und die sind auch nicht von der Hand zu weisen. Und wenn eine monogame Partnerschaft andauern soll, dann wird die Partnerschaft, ganz gleich, was man sich in seiner Freizeit gönnt, immer etwas einengender als die Affäre sein. Dennoch ist es zumindest bei den meisten Menschen so, dass die emotionale Annäherung einen Ersatz für diese Exklusivität schafft. Das sollte der Reizpunkt der TE sein. Letztendlich ist es immer ihre Entscheidung. Sie muss allein wissen, ob sie diese Art der Verbindung mit ihrem Partner will. Und sollte sich das mal ändern und sie merkt, dass es sie das trotz allem bedrängt, Wellnesstag hin oder her, dann sollte sie aufhören, sich von allen Seiten zutherapieren zu lassen und einfach das machen, was sie wirklich will.

gabimaus

Soviel zum Eingangsposting von Fleddermaus.

Das war am 29.1.2015 - heute ist der 7.2. ... und wir sind hier am Thema ''autonome Affäre''

Wir können es ja nennen, wie wir wollen, es bleibt Betrug am Partner.

Keiner der Anwesenden wünscht sich wohl einen solchen Partner, der autonom fremd gehen will. Wozu dann dafür auch noch werben?

Fleddermaus schrieb, dass ihr Partner mit ihr Interessen teilt und dass sie auch ähnlich eingestellt sind von ihren Gedanken her.

Soll das ein paar Beiträge weiter nun alles gar nicht mehr stimmen?

Klar, wieso sollte sich eine Frau nicht auch mit anderen Männern unterhalten dürfen? Grundsätzlich ist es ja nützlich, sich auch mit seinen Mitmenschen geistig auszutauschen. Aber wieso - zum Kuckuck - sollte es gut sein, dies hinter dem Rücken des Partner zu tun? Und wieso müssen es ausschließlich immer Männer sein? Ist es so uninteressant, sich mit Frauen zu unterhalten?

Ich brauche beides, um mich zu orientieren - geistig, nicht körperlich.

Es ist wichtig, sich auf das Geistige zu beziehen, nicht auf das Körperliche. Das muss man schon strikt auseinanderhalten, wenn es nicht zu Missverständnissen führen soll.

Eine Frau sollte schon auch merken, ob ein Mann nur an Sex mit ihr interessiert ist oder vor allem - oder ob es tatsächlich nur um gute Unterhaltung gehen soll.
Hinzu kommt, dass zwischen Mann und Frau immer auch Schwingungen bestehen, die ein stiller Beobachter wie ich, dann wohl als Flirtversuche werten würde.

Ganz ''harmlos'' kann also eine Unterhaltung zwischen attraktiven Personen wahrscheinlich nie sein.

Liebe Fleddermaus, Dir würde ich empfehlen, Dich mehr mit der Philosophie zu beschäftigen. Das ist wahnsinnig spannend und bringt Dir mehr Informationen über das Zwischenmenschliche, als es ein Therapeut vermag - sogar über Dich selbst kannst Du Dinge erfahren, zu denen Du sonst keinen Zugang hättest.

Damien Thorn

Liegt vielleicht daran, dass die TE ihr Leben nun mittlerweile angeht, in Therapie ist und sich mit ihrem Partner wieder angenähert hat.

Beim Seitensprung ging es hier vornehmlich darum, wie es IHR dabei geht. Und generell trägt man keine Verantwortung für den Partner. Es geht primär darum, welche Konsequenzen das für einen selbst hat. Und sie hatte sich so nicht mehr wohlgefühlt. Ansonsten wäre Treue einfach nur eine Pflicht ohne Mehrwert.

Hier wurde der Aspekt der Affäre an sich angesprochen, nicht der allerorts millionenfach durchgekaute moralische Aspekt, der jedem klar ist und in diesem Fall ohnehin nicht den Hauptfokus hat.

Ist doch jedem selbst überlassen. Willst Du jetzt die Mann/Frau-Kiste auspacken, nachdem Du von "Mitmenschen" geredet hast? Ist aber doch auch vollkommen irrelevant für das Thema. Die TE hatte doch bestimmte Gründe für's Fremdgehen und ist nicht etwa mit jedem Mann, mit dem sie sich mal unterhalten hat, in die Kiste gesprungen.

Keine Ahnung, was diese Phrasenkette hier zu suchen hat. Hauptsache was hingeschrieben. Sie hat von sich aus der Affäre zugestimmt, weil ihre Natur jene war, ausbrechen zu wollen. Die "Opferrolle Frau"-Klitsche steht doch hier gar nicht zur Debatte.

gabimaus

Höre DU lieber auf zu fantasieren

und alles ist gut

(nur mal so unter uns)

Fleddermaus

Liebe Gabimaus, vielen Dank für Deine Worte. Auch wenn es durchaus Sinn macht, über alle Möglichkeiten nachzudenken, sind eine offene Beziehung oder autonome Affären nicht in meinem Sinne. Das hast Du also schon richtig erkannt.

Ich weiß nicht, ob Du das so meinen Beiträgen entnommen hast oder in welchem Zusammenhang das stehen soll. Ich unterhalte mich keineswegs ausschließlich mit Männern. Durch mein Hobby gibt es da sicherlich einige Berührungspunkte, aber da geht es im Großen und Ganzen um das gemeinsame Interesse. Den Kontakt zu den beiden Ex-Affären, den ich noch so lange aufrecht erhalten hatte, habe ich komplett abgebrochen seit dem Vorfall und da besteht auch kein Interesse mehr, diesen aufzunehmen. Bis auf diese Ausnahmen und 1-2 gute platonische Freunde habe ich fast ausschließlich mit Frauen zu tun.

Vielen Dank für den Tipp. Bisher habe ich mich bereits ein wenig mit Philosophie auseinander gesetzt. Teilweise bietet das ganz nette Anregungen und man denkt ein wenig um, aber ich denke, das alleine reicht nicht. Auch, wenn ich von meiner Therapeutin bisher noch nicht zu 100% überzeugt bin, habe ich schon etwas mehr zu mir selbst gefunden und lerne immer mehr, Sicherheit aus mir selbst zu beziehen.
Aber auch dieses Forum hat mir in dieser Sache schon sehr weitergeholfen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Nun muss ich das nur noch richtig anwenden.


Das Wochenende habe ich überwiegend mit meinem Freund verbracht. Wir waren viel an der frischen Luft und hatten eine wundervolle Zeit zusammen. Er sagte das ein oder andere mal, dass ich momentan so von innen heraus strahle. Und ich muss sagen, dass es mir im Moment in Bezug auf meine Ängste auch sehr gut geht, ich bin sehr zufrieden mit allem.
Wir haben nun sogar unseren Sommerurlaub gebucht und planen ein paar weitere Ausflüge.

Ich glaube, es tut mir einfach gut, mich mehr auf die Beziehung, aber auch auf mich selbst zu konzentrieren. Da scheine ich eher weniger auf "dumme Gedanken" zu kommen, das ist zumindest schon mal ein Ansatz.

gastlovetalk

Prima. Und nicht nur schoen, dass es so ist, sondern noch schoener, dass er das auch sieht.

Prima. Mach mal weiter mit ALLEM, was sich gut anfuehlt. Z.B. wenn Du meinst, Philosophie oder "auf Lovetalk lesen" oder/und die Therapie bringt Dir neue Blickwinkel und steigert u.a. auch Deine Zufriedenheit - dann kannst Du ha hin und wieder, nie zuviel auf einmal, damit weitermachen. Oder auch noch ganz neue Sachen suchen, denn Phil und LOT waren ja auch irgendwann mal ganz neu.