Paradigma

Demandred, du hast natürlich recht.

Nur gibt es eben oft Gründe, warum eine Frau anfällig ist für so eine Affäre.

Männer, die in einer Ehekrise stecken, sind oft sehr emotional, suchen eine Vertraute, mit der sie ihre Gefühle teilen können - und ehrlich gesagt, ist das bei Männern eher eine Seltenheit. Frauen verlieben sich aber in diese offen gezeigten Emotionen, weil sie denken, sie sind für diesen Mann jemand ganz besonderes. Dazu kommt, das sie sich als "Retterin" fühlen kann, als die, die diesen wundervollen Mann wieder glücklich machen kann.

Und meist reagieren Frauen darauf, die selber lange Zeit in einer unbefriedigenden Situation gelebt haben, in der sie viel zu wenig an Emotionen und Zuneigung erfahren haben. Es finden sich also zwei, die (zeitweilig) ein übersteigertes Bedürfnis nach Nähe, Sex, Neubeginn haben - passt wie Arsch auf Eimer.

Aber wie arno_nyhm so schön schieb: Trotz allem bewahren diese Männer noch ihren Realitätssinn. Und wenn die Ehefrau klug ist, dann begreift sie die Affäre als Chance, in der eigenen Beziehung aufzuräumen und den Mann neu kennenzulernen. Veränderungen brauchen oft eine Krise, damit sie sich durchsetzen lassen.

Die einzig Dumme dabei ist die Geliebte ... und das selbst dann, wenn ihn die Ehefrau rausschmeißt. Dann steht sie da mit einem abgebrannten, geschiedenen Kerl, der Weib und Kindern hinterher trauert. Und der mit ziemlicher Sicherheit nicht besonders als Partner taugt ...

Arno_Nyhm

So pauschal stimmt das nicht. Wenn der Mann nach Emotionen hungert, die Geliebte sie ihm gibt, hat er ganz schnell eine "Bindung" zu ihr aufgebaut, die er nicht einfach so wie ein schmutziges Hemd ablegen kann. Häufig leidet er genauso wie die Geliebte. Dass das seiner eigentlichen Beziehung nicht förderlich ist, liegt auf der Hand.


Also haben wir sauber herausgearbeitet: Such niemals dein Glück in einem anderen Menschen. Heirate nicht, kriege keine Kinder, ruhe in dir selbst, halte dich fern vom anderen Geschlecht......

Demandred

Man sollte eher davon ausgehen, dass nichts sicher ist und die Nettozeit so gut wie möglich nutzen.Dann kann man alles machen. Wer Exklusivität fordert, in welcher Art von Beziehung auch immer, wird enttäuscht. Die Ehe/Beziehung zu sabotieren ist ja eine Entscheidung, die auf mangelnder Entscheidungsfähigkeit in der Beziehung beruht.


Wenn erst die harten Konsequenzen den Partner zurück kommen lassen, wie in diesem Fall die Kinder, hat die Ehefrau von dem Typen wohl kaum einen Gewinn bei der Sache noch wird ihr Mann eine verlässlichere Beziehungskonstante. Denn seine Motive sind ja weiterhin egoistisch. So wie Paradigma das als möglichen "Neustart" definiert.

Arno_Nyhm

Da stimme ich dir zu. Aber mich stört das Wort "nutzen". "Geben" kann auch sehr schön sein.


Wer sabotiert denn? Verstehe ich nicht. Vielleicht macht das ja sogar die "Ehefrau"?


Das ist mir zu kapitalistisch gedacht.

Demandred

Das ist völlig egal wer es macht.Wenn ein part sich in eine Affäre flüchtet ohne sich den Tatsachen zu stellen, ist man schlicht und ergreifend zu feige. Eine Affäre ist ja größtenteils nur eine "Beziehung" zu einem anderen Menschen, in der man die Probleme der eigenen Ehe/Beziehung ausblendet.


So läuft es aber nun mal. Affären sind kein Akt der Nächstenliebe. Schon gar nicht wenn die Kinder ihn zurückholen zu seiner Ehe. Damit wird kein Problem gelöst was er in seiner Ehe hat. Das die Fragestellerin soweit natürlich nicht denken kann, darf man ihr nicht verübeln. Aber sie wird schon gedacht haben, dass er wohl irgendwann mal eine Entscheidung trifft, die letztendlich ihm alleine hilft..

Arno_Nyhm

Genau!

Wie sagte mal Jack Sparrow so schön?

"Probleme entstanden,
dauerten an,
wurden überwunden."

miiicha

Völlig unselbstständig und aengstlich, der kerl

Morrigain

Ich finde, hier wird mit beiden ziemlich hart ins Gericht gegangen. Klar, gibt es idealere Arten der Beziehungsanbahnung. Wenn es in der eigenen Beziehung kriselt, dran arbeiten, wenn man es trotzdem nicht mehr hin kriegt, trennen und dann erst der neue Partner. Aber wo läuft es schon ideal? Gerade, wenn die eigene Beziehung eben nicht nur der Partner ist, sondern auch Kinder betroffen sind, braucht es vielleicht einen stärkeren "Impuls" um einem klar zu machen, wie unglücklich man in der Beziehung eigentlich ist.

Klar kann man hier Feigheit unterstellen, aber immerhin war er anscheinend bereit, Nägeln mit Köpfen zu machen, hat seine Affäre nicht über Wochen und Monate hingehalten. Dass sich nun herausstellt, dass das übereilt war, weil er vor allem die Probleme, die die Trennung von den Kindern bereitet, für sich nicht so vorher gesehen hat, ist natürlich unschön. Auch, dass unter'm Strich dabei alle leiden.

Aber es geht hier ja um die TE - und an ihrer Stelle würde ich mich jetzt sehr zurückhalten, den Kontakt abbrechen, Kontaktversuche von seiner Seite abblocken. Nicht, weil er dann vielleicht zur Besinnung kommt, sondern zum Selbstschutz. Die Familie und etwaige Trennung von derselben sind SEINE Baustelle. Mit der muss ER klar kommen. Bevor er dazu nicht in der Lage ist, ist er kein ernstzunehmender Beziehungspartner - und weitere Schmerzen sind vorprogrammiert.

HelftMir

Liebe TE, hast Du selbst schon Kinder? Vielleicht kannst Du Dir einfach nicht vorstellen, wie heftig man seine Kinder liebt, und wieviel man bereit ist, herzugeben, damit es ihnen gutgeht.
Meine beste Freundin ist gerade von ihrem Mann verlassen worden, sie haben ein Kind. Der Moment, wo mir erst richtig die Tränen kamen, war der, wo sie mir von der Reaktion ihres Sohnes erzählte,nachdem sie ihm erklärt hatte, warum Papa ausgezogen sei.
Erstmal hat er eine halbe Stunde geheult, und seitdem hat man bei ihm das Gefühl, er versteht gar nicht richtig, was in ihm vorgeht.
Ein Kind leiden zu sehen oder nur davon zu hören ist für mich unerträglich, erst recht seit ich selber Kinder habe.
Ich kann absolut verstehen, daß man seine Kinder nicht für eine neue Liebe hergibt.
Er hätte sich das allerdings früher überlegen sollen. Nun hat er allen wehgetan.
wahrscheinlich hat er den Schmerz seiner Kinder weit unterschätzt.

sw1985

Also, es geht noch weiter. Erstmal vorweg, es handelt sich um Kein Strohfeuer o.ä.
Er und ich kennen uns seit mehreren Jahren und es war immer eine gewisse Anziehung da, wir haben aber beide nie was gesagt eben weil er verheiratet ist. Das ging eben gut bis Anfang des Jahres, da haben wir dann darüber gesprochen und er sagte mir das er seit Jahren über eine Trennung nachdenkt aber wegen den Kindern daran festhält.

Inzwischen ist es jedenfalls so das er sagt das er sich für mich entschieden hat, sich aber nicht trennen kann weil er Angst hat. Und ich habe viel im Internet gelesen und auch mit einer bekannten psychologin gesprochen die mir bestätigt das es das gibt diese Trennungsangst. Es gibt verschiedene Dinge die darauf hindeuten und das meiste trifft auch auf ihn zu. Er und ich haben darüber gesprochen und er will psychologische Hilfe in Anspruch nehmen um diesen Schritt zu schaffen.

Ich hab nur grad totale Angst. Ich hab ihm gesagt ich unterstütze ihn dabei und bin für ihn da und gleichzeitig hab ich angst immer weiter rein zu driften falls es trotz allwm ein für mich böses Ende nimmt.