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Du befindest dich im Forum: Fremdgegangen, was nun?. Du bist in einer Beziehung und hast eine Affäre? Du bist heimliche/r Geliebte/r und wartest schon zu lange auf eine Entscheidung? Du befürchtest, daß dein/e Partner/in fremdgeht? Hier kannst du deinen Kummer loswerden. Bitte beachtet, dass es hier um ein persönliches Problem geht, bei dem Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Die Teilnahme an der Diskussion sollte mit Rücksicht auf die Gefühle des Beitragserstellers erfolgen.

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Alt 07.04.2015, 13:45   #1
cherie64
Junior Member
 
Registriert seit: 04/2015
Beiträge: 21
Nach 37 Jahren Ehe fremdgegangen

Hallo,

ich bin als Ehemann fremdgegangen, nach 37 Jahren Ehe.....

Die Geschichte :
Im Sommer vergangenen Jahres habe ich eine langjährige verheiratete (damals platonische) Freundin (56 Jahre) wegen einer langwierigen Erkrankung häufig im weit entfernten Krankenhaus besucht. Ihr Ehemann konnte sich wenig um sie kümmern, sie war lange Zeit sehr allein. Aus Mitleid und Sorge wurde im Laufe der Zeit Zuneigung, ich habe ihr in dieser Zeit sehr geholfen, sie war mir sehr dankbar.

Aus dieser Situation ist dann eine Beziehung entstanden, die mehrere Monate andauerte, wir waren dreimal mit sehr viel Vergnügen auf beiden Seiten im Bett, aber Beide auch mit sehr viel schlechtem Gewissen....

Die Beziehung endete zum Jahresende, Mitte Januar habe ich meiner Ehefrau diese Affäre gebeichtet. Ich wollte nicht, dass meine Frau eventuell durch Dritte von diesem Fehltritt erfährt und ich wollte meine Frau nicht länger belügen......
Meine Ehefrau war fassungslos ob meines eingestandenen Fehlers, hat mir aber u.A. aus finanziellen Gründen ein Bleiben in ihrem Wohnhaus gestattet. Da wir aber seit einigen Jahren getrennt schlafen und seit ca 8 Jahren keinen Sex mehr miteinander haben, hat sich der soziale Status kaum geändert - ein Leben wie Bruder und Schwester. Wir reden von Zeit zu Zeit viel über meinen Fehler, ich habe eine Paartherapie vorgeschlagen, die meine Frau aber konsequent ablehnt !

Da ich mich auf Dauer nicht stark genug fühle, eine neue Basis für unsere Ehe ganz alleine zu erstellen, stellt sich mir die Frage, ob meine Frau nicht schon längst innerlich mit dem Kapitel Ehe abgeschlossen hat. Habe manchmal das Gefühl ein Ertrinkender zu sein, der von einer Person am Ufer mit mäßigem Interesse bei seinen Rettungsübungen beobachtet wird.

Meine Frau spricht davon, dass sie die in den letzten Jahren errichteten Mauern um sie herum (ich hatte lange mit Depressionen zu kämpfen, es war für sie eine Abschottung aus Selbstschutz) derzeit nicht öffnen kann und will. Ja, sie hält sogar einen dauerhaften Bestand dieser Mauern für möglich. Nach drei Monaten verweigert sie jede Verbesserung hinsichtlich Zuneigung und Zärtlichkeit durch mich, sie ist noch nicht so weit, sagt sie.

Wie lange muss ich noch warten ? Habe ich überhaupt eine Chance, meine Ehe zu retten? Bedaure meinen Fehler zutiefst........
cherie64 ist offline  
Alt 07.04.2015, 13:45 #00
Administrator
Hallo cherie64, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 07.04.2015, 13:55   #2
miiicha
Senior Member
 
Registriert seit: 09/2014
Beiträge: 843
Ich sehe bei dir keinen Fehler, zumal Ihr sowieso seit Jahren in einer WG lebt und Sex offenbar kein Thema mehr ist. Warum sollte es dann jetzt zum Thema werden?
Warum bedauerst du es? Wäre es schöner gewesen für Dich, ohne Sex und Erotik weiterzuleben.. d.h. ruhiger zu leben, ohne Aufregung?

Vielleicht war das jetzt ja der entscheidende Anstoß, Eure Beziehung neu zu definieren.
Stehe zu Deinen Bedürfnissen und zieh nicht den Schwanz ein.
Sage: es war schön, aber es ist jetzt vorbei. Wie wollen WIR jetzt weiter zusammen leben?
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miiicha ist offline  
Alt 07.04.2015, 14:03   #3
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Fehler? Das hängt von den Maßstäben ab, die man ansetzt. Aus einer Beziehung auszubrechen, in der es seit 8 Jahren sowohl am Sex als auch an der Bereitschaft mangelt, sich emotional aufeinander einzulassen, empfinde zumindest ich nicht als Fehler. Insofern ist m.E. Bedauern auch fehl am Platz. Manchmal ist es nicht möglich, gleichzeitig im herkömmlichen Sinne einem anderen Menschen "treu" zu sein, und sich selbst treu zu bleiben. Zu letzterem gehört auch, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu erfüllen. Wenn diese Erfüllung mit dem Menschen, mit dem man verheiratet ist, nicht möglich ist, ist es m.E. legitim, sie sich mit einem anderen zu erfüllen. Idealerweise kündigt man dies dem Partner gegenüber vorher an, bzw. versucht, sich auf eine offene Beziehung zu einigen. Aber was läuft im Leben schon ideal.
Kurzum: Gräme Dich nicht, und versuche auch nicht, Deine Frau zu ändern oder zu einer Therapie zu bewegen. Horche in dich hinein, was Deine Bedürfnisse und Sehnsüchte sind, jenseits von gesellschaftlichen Konventionen und Erwartungen. Gestehe Dir diese Bedürfnisse ein, und stehe dazu - auch gegenüber Deiner Frau. Und, am Wichtigsten: Lebe diese Bedürfnisse aus! Das ist zwar alles andere als einfach, es erfordert viel Mut, aber es ist befreiend.
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Alt 07.04.2015, 14:17   #4
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Nach 37 Jahren Ehe fremdgegangen
Das hat aber lange gedauert.

Sorry, aber das war mein erster Gedanke.

Alles andere wäre Kaffeesatzleserei. Wer "Schuld" ist wäre dabei mE die unwichtigste Frage. Ich glaube, miiicha schreibt das ganz richtig: überlegt Euch, Eure Beziehung neu zu definieren:
was war sie,
was ist sie,
was könnte sie sein.

Und dann - weiterleben. Nicht totreden, sondern lebendig leben.
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 07.04.2015, 14:53   #5
Chopin
Special Member
 
Registriert seit: 01/2011
Ort: MTK
Beiträge: 6.105
Ich würde eher die Frage stellen - warum die "Ehe" retten wollen - wofür ?
Kein Sex - keine Liebe ?

Da würde ich lieber in einem Hotelzimmer leben - als ungeliebt irgendwo mitwohnen ...

@TE - ich finde Du hast eine Liebevolle Partnerschaft verdient.

Was genau spricht dagegen Deine Frau zu verlassen und Dich auf Eigene Füße zu stellen ?
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Chopin ist offline  
Alt 07.04.2015, 14:55   #6
lune
abgemeldet
Beziehung neu definieren? Seine Frau will das doch gar nicht, hat er doch geschrieben. Sie lehnt es ab, daran zu arbeiten, da kann er noch lange neu definieren.

Lass mich mal kurz überlegen:
  • Ihr lebt seit langem wie Bruder und Schwester zusammen
  • 8! Jahre keinen Sex
  • sie hat sich von dir entfernt, eine Mauer aufgebaut

Resultat: Eure Beziehung war lieblos, es gab dir nicht mehr, was du brauchtest: Freundschaft, Nähe, Emotionen und auch Sex.

Und deine Frau war fassungslos? Wie kann man denn da auch nur überrascht sein? Ich sage nicht, es ist ihr Fehler, was du getan hast. Aber sie hat zu dieser ganzen Entwicklung enorm beigetragen. Dass sie sich selber schützen wollte, ist verständlich, aber es ist ja nicht so, dass sie nicht erlebt hat, wie Eure Ehe zu einer Zweckgemeinschaft wurde. Sie hat sich zurückgezogen, eine Mauer um sich herum errichtet und beibehalten während einer viel zu langen Zeit, da ist es doch verständlich, dass du dich nach Liebe, Bestätigung, Sex gesehnt hast.

Natürlich hat Untreue in einer monogamen Beziehung nichts zu suchen, aber sie kann nicht von dir erwarten, dass du ohne Freude, Nähe, Sex dein Leben fristest, solange sie hinter diesen Mauern sitzen will. Was erwartet sie eigentlich von dir?

Deinen Fehler sollst du gut machen, ihr redet also über deinen Fehler. Wie wärs, wenn ihre Fehler auch diskutiert würden? Auf der Annahme, dass du als einziger hier einen, DEN riesigen Fehler gebaut hast, den du alleine auslöffeln musst und sie das "Opfer" ist, würde ich es nicht anstreben, an eurer Beziehung zu arbeiten. Ausserdem kann sie sich so natürlich weiterhin schön hinter ihrer Mauer verstecken, du "hast sie ja dahin getrieben". Nein hast du nicht.

Ich glaube, sie ist nur bereit, sich dir und der Beziehung gegenüber wieder zu öffnen, wenn sie realisiert, dass sie zu diesem Problem aktiv und bedeutend beigetragen hat. Dass sie, indem sie sich so verschanzt und distanziert hat, Eure Ehe geschwächt hat. Das lässt sie vielleicht einsehen, dass diese Schutzmauer sie nur vereinsamen lässt und dich so vertreibt.

Man fragt sich:
  1. Will sie, dass die Ehe scheitert?
  2. Oder will sie, dass ihr wieder glücklich werdet?

Sie ist völlig fixiert auf diese Distanz und dieses Gemäuer, was über 8 Jahre wirklich nicht dazu führt, dass man sich nach wie vor sehr liebt und glücklich ist. Sie ist zwar fassungslos, schockiert, aber überhaupt nicht gewillt, am Zustand, der dazu beitrug, dass das passiert ist, etwas zu ändern! Also nochmal: Warum ist sie bitte nochmal fassungslos? Es ist ziemlich heuchlerisch von ihr und nicht in Ordnung, alles auf dich und deine Depressionen zu schieben.

Ich glaube nicht, dass sie noch viel Wert auf diese Ehe legt, es ist ihr ziemlich egal. Sie sagt ja, dass diese Mauer durchaus noch ein ganzes Leben bleiben könnte, also sagt sie auch, dass sie es durchaus in Erwägung zieht, dass ihr den Rest eures Lebens so verbringen werdet. Ein meines Erachtens deutliches Nein zur Ehe.

Wieso "erlaubt" sie dir übrigens, im Haus zu bleiben? Ist es ihr Haus?

Kannst du sicher sein, dass sie treu ist? (So sicher wie man sich halt sein kann) Was denkst du darüber, dass sie auch einen anderen haben könnte?
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Geändert von lune (07.04.2015 um 14:58 Uhr)
lune ist offline  
Alt 07.04.2015, 15:23   #7
miiicha
Senior Member
 
Registriert seit: 09/2014
Beiträge: 843
Es gibt auch Paare, die leben nebeneinander her, also als praktische WG oder Wirtschaftsgemeinschaft.

Liebe, Sex, Erotik holt sich einer oder beide woanders, und es wird nicht drüber geredet.
Wenn's funktioniert.............
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miiicha ist offline  
Alt 07.04.2015, 15:24   #8
Chopin
Special Member
 
Registriert seit: 01/2011
Ort: MTK
Beiträge: 6.105
Zitat:
Zitat von lune Beitrag anzeigen

( gute Analyse )
Ich hab mich nach 18 Jahren ( davon 15 verheiratet ) in einer wirklich vergleichbaren Situation getrennt ( ok - ich hab mir erst was neues gesucht - nachdem ich mich getrennt habe )

Ich bin heute erheblich glücklicher - gut es war auch eien Durststrecke dabei - hab auch ne Therapie gemacht um wieder zu mir zu finden - musste auch erst wieder flirten lernen - aber die Trennung war das beste was mir passiert ist.

Bist Du lieber TE schon mal auf die Idee gekommen dass Dich vielleicht Ihre Lieblosigkeit in die Depressionen hat verfallen lassen ?

Deine Frau ist egoistisch hoch zehn - und hat Null Bock auf Dich zu zugehen.
Tu Dir doch nicht weiter weh !
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Chopin ist offline  
Alt 07.04.2015, 15:35   #9
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Zitat:
Zitat von Chopin Beitrag anzeigen
Deine Frau ist egoistisch hoch zehn - und hat Null Bock auf Dich zu zugehen.
Tu Dir doch nicht weiter weh !
...und auch ähnliche Aussagen von lune:

Solche Aussagen halte ich für hochproblematisch - wie ich es generell für problematisch halte, einem TE so vorbehaltlos zuzustimmen: wir hören eine Seite und eine Perspektive.

Es gibt nun ganz gewiß mehrere - (dabei muß man dem TE nichts unterstellen).
Und die können extrem anders und müssen deshalb nicht falsch sein.

Deshalb fand ich die Aussage des 'neu definierens' gut. Es mag ja dabei herauskommen, daß sie als gescheitert definiert wird.
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 07.04.2015, 15:48   #10
Morrigain
abgemeldet
Ich finde es schade, dass hier schon wieder rote Karten in Richtung Ehefrau verteilt werden.

Zitat:
Meine Frau spricht davon, dass sie die in den letzten Jahren errichteten Mauern um sie herum (ich hatte lange mit Depressionen zu kämpfen, es war für sie eine Abschottung aus Selbstschutz) derzeit nicht öffnen kann und will. Ja, sie hält sogar einen dauerhaften Bestand dieser Mauern für möglich.
Was man auch daraus lesen könnte, ist nämlich, dass er lange (über Jahre?) mit Depressionen zu kämpfen hatte, was sich vermutlich nicht sehr positiv auf die Beziehung ausgewirkt hat und so zu der WG-Lebensform beigetragen hat. Aber die Gattin ist an seiner Seite geblieben. Ehrlich gesagt verwundert mich nicht, dass sie jetzt fassungslos ist - und vielleicht wäre die Frage "warum so lange?" auch mit Blick auf die Ehefrau angebracht. Nämlich, warum sie geblieben ist.

@cherie64
Ich kann verstehen, dass du nach der Erfahrung mit deiner Freundin (spätestens) festgestellt hast, dass dir im Leben etwas fehlt, auf das du in Zukunft vielleicht nicht mehr verzichten willst. Aber deine Eheprobleme scheinen so viel tiefer zu liegen als "nur" das Fremdgehen. Warum und vor allem was willst du an deiner Ehe retten? Den WG-Status, die finanzielle Absicherung oder soll am Ende wieder eine richtige Beziehung daraus werden? Was suchst du hier? Eine einfache Antwort, die es nicht gibt?
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Morrigain ist offline  
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