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Du befindest dich im Forum: Fremdgegangen, was nun?. Du bist in einer Beziehung und hast eine Affäre? Du bist heimliche/r Geliebte/r und wartest schon zu lange auf eine Entscheidung? Du befürchtest, daß dein/e Partner/in fremdgeht? Hier kannst du deinen Kummer loswerden. Bitte beachtet, dass es hier um ein persönliches Problem geht, bei dem Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Die Teilnahme an der Diskussion sollte mit Rücksicht auf die Gefühle des Beitragserstellers erfolgen.

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Alt 31.03.2017, 09:16   #31
Apoll
Junior Member
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Registriert seit: 02/2017
Beiträge: 22
TEIL I

Hallo,
hier bin ich wieder. Erst einmal danke women’s spirits für dein Kompliment. Schön, dass dir dieses psychische Intermezzo mundet (kleiner Scherz am Rande ) Aber mal im Ernst, ich glaube es gibt ein weltweites Defizit an ernst gemeinten Komplimenten gegenüber Männern - meine Freundin erhält Komplimente im Überfluss, alle anderen meiner weiblichen Bekannten auch. Ja, oft nur über die Optik (frevelhafte Tat, wieso diese Degradierung?), aber immerhin... Na gut, genug verallgemeinert.

Tja. Wie ging es bis jetzt weiter. Ich habe angefangen Tagebuch zu schreiben und meine Gefühle auf die gelblich weißen Seiten niederzulegen. Manchmal fühle ich mich wie in einem Rosamunde Pilcher Film, die Gedanken voll kitschiger Warteszenerien, mein Leben wie ein Jojo, das rückwärts rollt und mir all die schönen Erinnerungen wieder mit ungeheurer Federkraft ins Gesicht schleudert.

Auch wenn man das nicht tun sollte, so hab ich abends mit ihr im Bett nochmal klarer über diese Beziehung gesprochen. Eigentlich ist diese melancholische Abendstimmung nicht einem sinnvollen Gespräch dienlich - aber wer kennt das nicht, die düsteren Gedanken einmal beisammen und sortiert, wollen sie heraus und dann am besten neben dem Partner im kuscheligen Bett, während man die Decke anstarrt. Ich ziehe aus. Wie genau ist noch nicht klar, es gibt keine bezahlbaren Wohnungen. Wahrscheinlich gehe ich zurück zu meinen Eltern für eine Zeit. Wir wollen nach einem Auszug eine Pause von mindestens drei Wochen einlegen und sehen, was passiert. Ich meinte zu ihr, dass mein Psychologe wahrscheinlich raten würde, sich tatsächlich zu trennen - einige Monate alleine zu leben und so zu tun als hätten wir keinen Partner mehr und DANN, erst dann, sprechen wir uns nochmal. Mit der Gefahr, dass danach alles zerstört ist.

Ich habe in letzter Zeit meine „Affäre“ häufiger gesehen und gemerkt, wie unterschiedlich wir doch sind. Vom Alter her, was Probleme angeht (sie sieht überall Probleme in kleinsten Alltagssituationen, über die ich nur lachen kann) und was unseren Charakter angeht. Ich habe allerdings für mich herausgefunden, was mich an ihr reizt und warum ich so gefesselt von dieser jungen Frau bin. Ich versuche das einfach hier zu notieren. Vielleicht kann mir jemand ja damit helfen...

Meine Freundin verkörpert Harmonie, Sicherheit, klare Linien bei der Lebensführung. Sie will kein Abenteuer mehr im Leben: Ihr Studium fertig machen, zwei Kinder bekommen, ein Haus bauen und einen Mann heiraten und mit ihm alt werden. Ganz schlicht und klassisch. Keine Abenteuer mehr, keine Experimente und vor allem: Alles absolut dauerhaft und garantiert sicher - sie braucht das, weil sie selbst jeden Rückhalt in ihrer Kindheit verloren hat.
Ich hänge an meiner Freundin so, weil ich auch all das möchte. Aber ich mir einfach noch nicht klar bin, ob ich es JETZT schon will bzw. wollen kann. Ich weiß nicht genau, was ich nach meinem Studium machen will, ob ich noch verreisen möchte, ob ich nochmals andere Sexualität ausprobieren will (Orgien ya know ) ,wann ich Kinder will (sie in 6 Jahren etwa) usw. und so fort. Auf der anderen Seite rede ich immer von vielen großen Plänen und DANN tue ich einfach NICHTS und würde hier sitzen und denken: „Jetzt hast du sie aufgegeben, um all deine Ideen zu leben und sie waren nichts als tollkühne jugendliche Fantasien und jetzt ist die einzige Sicherheit und wirklich tiefe Verbindung dahin.“

Kommen wir zu Affäre: Dieses Mädchen will später um die Welt reisen, ist Sexualität aufgeschlossen, zeigt absolute Leidenschaft, gibt mir häufig Kontra (trotz meines verbalen Charmes), steht für Veränderung und Mut (meine Freundin ist deutlich mutiger und selbstbewusster als die Affäre, aber nutzt diese Stärke jetzt eben für einen Familienplanung und nicht für verrückte Ideen), sie ist optisch mein absoluter Traum (extrem wichtig für mich... ich Idiot!), sie ist selbstständig (Einzelkind) und irgendwie fühlt es sich gut an, dass der Partner einen nicht so umschlingt. Sie symbolisiert einfach Abenteuerlust, Leidenschaftlichkeit, Sexualität, Verrücktheit, Verspieltheit und Veränderung - all das, was ich momentan in meiner jetzigen Beziehung vermisse. Trotzdem glaube ich, dass wir charakterlich auf Dauer kein gutes Team geben. Vielleicht wenn sie älter wäre.
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Geändert von Apoll (31.03.2017 um 09:28 Uhr)
Apoll ist offline  
Alt 31.03.2017, 09:17   #32
Apoll
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2017
Beiträge: 22
TEIL II

Ich denke wir hätten dann eine dieser Beziehungen, wo man sich öfter über irgendwelchen Quatsch zofft, weil sie nicht einlenken kann/will (oder ich) und es hoch hergeht mit abschließendem verzehrenden Sex. Fühlt sich in meiner Fantasie fast besser an, als dieses „alte Eherpaarding“ was ich mit meiner Freundin lebe.

Ich glaube oft, dass das Hauptproblem mit meiner Freundin genau VIER Aspekte betrifft:

1) Sie ist optisch NICHT meine Traumfrau, obwohl ich mich im Laufe der Zeit in ihre Schönheit verliebt habe (Meine Freundin ist mit Nichten unattraktiv, eher das vollendete Gegenteil. Sie ist nur irgendwie nicht mein...wie sagt man das, Typ?! Wie wenn jemand schwedisch-aussehende Frauen vergöttert und dann eine asiatische Frau trifft. Das soll nicht rassistisch klingen, es geht hier nur um optische Präferenzen und daher die Verallgemeinerung.)

2) Sie weiß schon, was sie will, ich nicht. Sie wartet auf mich und hofft, dass ich mich in eine bestimmte Richtung entwickle - ich kann und möchte nichts versprechen und fühle mich unter Druck.

3) Irgendetwas in der Sexualität stört mich. Wir haben guten Sex, manchmal auch nicht, manchmal der Hammer. Aber ich kann nicht so über sie herfallen, wie über meine Affäre und ich glaube es liegt nicht nur am Verbotenen. Es ist mehr die absolute Harmonie und Kuschligkeit ihrerseits, die ein bisschen abtötend wirkt. Dabei ist mir bewusst, dass sich dieser Aspekt jederzeit ändern kann und dafür eine Beziehung aufgeben, klingt albern.

4) Wir sind beides Menschen, die sehr schnell Sicherheit und Abhängigkeit suchen. Sie, weil sie in ihrer Kindheit alles verloren hat und nun endlich einmal Sicherheit haben möchte und Ich, weil ich mit meiner psychischen Konstitution immer wieder in depressive Löcher falle und sie mich auffangen kann. Das könnte meine Affäre nicht, dafür ist sie zu egoistisch (vielleicht ein hartes Wort) oder würde es nicht verstehen. Das Problem hieran ist, dass unsere ganze Beziehungsbasis von Anfang an "ICH BRAUCHE DICH!!!" ist und keine richtige Liebe (zumindest von meiner Seite aus, sie fing mit Liebesschwüren schon in den ersten Monaten an - vielleicht eine theatrale Überspitzung?). Die Liebe und Zuneigung hat sich mehr wie eine stachelige Rose um den Stock Abhängigkeit gewickelt und erst im Laufe der Zeit habe ich die Frau kennengelernt mit der ich eine Beziehung eingegangen bin. Ich frage mich nur, warum diese Basis für mich so wichtig ist, wo sie doch jetzt Jahre her ist und wir nach und nach den Stock gekappt haben...

Für die Zukunft geplant:
- Affäre auf Eis legen und ein paar Monate kaum Kontakt (kaum möglich, sehen uns durch verschiedene Hobbies im gleichen Umfeld ständig!).
- Meiner Freundin eine Chance geben, indem ich eine Beziehungspause eingehe und ausziehe. Was das bringt, keine Ahnung, ob ich das nicht einfach nur als Urlaub ansehe und sich nichts ändern?!
- Beiden Frauen eine Chance geben, indem ich zu beiden keinen Kontakt habe (wie oben schon erwähnt). So manipuliere ich nur beide und mich selbst.
- Mehr eigene Hobbies beginnen und externen Freundeskreis aufbauen
- Häufiger zum Psychologen
- Versuchen an meinen Lebenszielen zu arbeiten. (Haha bescheuerter Vorschlag, tue ich seit Jahren kommt nichts bei raus, wie soll ich das auch wissen?)
- Längere Reise durch Europa in den nächsten Ferien, Alleinsein trainieren

Ich finde es so schwierig, so jung schon zu begreifen, dass das Leben keine Sicherheit bietet, keine Garantie für eine richtige Entscheidung, dass man seinen Gefühlen nicht vertrauen kann (die sind fluktuierend und niemals der richtige „Guide“ zum „richtigen Partner“ - auch wenn das tausende Leute sagen, jede Beziehung macht Krisen durch, wo sich Gefühle anders anfühlen. Sie sind auch nur ein biochemisches Konglomerat unser physischen Existenz) und dass es letztendlich im Leben keine richtigen Entscheidungen gibt. Manche vielleicht erst in Jahren richtig sind, manche gar nicht und manche richtig oder falsch werden im Laufe der Zeit.
Wie sagte das so ein beknacktes Buch einmal:
„Erwachsen werden bedeutet nichts anderes als zu seinen Entscheidungen zu stehen. Mehr nicht“

@Gabi:
Achso, die Willensfreiheit Schopenhauers und der Determinismus. Alter Hut Letztens hat ein Kommilitone einen interessanten Interpretationsvorschlag dazu geliefert. Determinismus mag uns beruhigen und uns Kraft geben in schwierigen Situation, aber ist es nicht besser an den freien Willen zu glauben? Weil entweder liegt der D. richtig und dann ist es egal, was du glaubst (weil es eh determiniert ist) oder der D. ist falsch und es gibt einen freien Willen. Dann könnte der Glaube an einen D. dazu führen, dass man am Ende bestimmte Entscheidungen nicht mehr trifft, weil einem der Glaube - zur Selbstverwirklichung beitragen zu können - abhandenkommt...
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Geändert von Apoll (31.03.2017 um 09:31 Uhr)
Apoll ist offline  
Alt 31.03.2017, 12:23   #33
Helmut Logan
Snikt!
 
Registriert seit: 09/2016
Ort: Springfield
Beiträge: 4.607
Dein Zukunftsplan klingt schon mal gut.

Ich glaube, deine Freundin wird nicht mit dir glücklich und du auch nicht mit ihr. Es gibt keine garantierte Sicherheit, auch wenn man das auch noch so will. Man muss mit sich selbst im Reinen sein und auch stets alleine klar kommen - das alleine kommt der "garantierten Sicherheit" überhaupt nahe, dass man sich auf sich selbst verlassen kann, auch wenn man wie Mark Watney auf dem Mars festsitzt.
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Helmut Logan ist offline  
Alt 01.04.2017, 08:47   #34
HW124
 
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Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Zitat:
Ich finde es so schwierig, so jung schon zu begreifen, dass das Leben keine Sicherheit bietet, keine Garantie für eine richtige Entscheidung, dass man seinen Gefühlen nicht vertrauen kann
Warum? 'Sicherheit' ist eine Illusion, ähnlich dem 'Glauben', um uns nicht wirklich mit der Welt auseinandersetzen zu müssen. Eigentlich immer auch ein Synonym für das, was real nichts weiter als Feigheit darstellt

Zitat:
„Erwachsen werden bedeutet nichts anderes als zu seinen Entscheidungen zu stehen. Mehr nicht
Sehr weise Worte

Es gibt nur einen Menschen, der Dich glücklich machen kann: Du selber!!
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HW124 ist offline  
Alt 22.04.2017, 21:51   #35
Apoll
Junior Member
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Registriert seit: 02/2017
Beiträge: 22
Status-Update:
Ich habe mich von meiner Freundin getrennt - über ein Telefonat, es hat sich einfach so ergeben, wir wollten uns eigentlich treffen, aber dann hab ich es nicht mehr ausgehalten und ihr erzählt wie schlecht es mir psychisch geht und das die Zwänge wieder da sind und - naja - dass ich einen "Cut" brauche und vielleicht in einem Jahr, mal sehen...

Meine "Affäre" hatte mir ein Ultimatum von zwei Monaten gestellt (auf meinen Wunsch - ich Depp. Weil ich mit der Geheimnistuerei nicht klargekommen bin)
Direkt noch am Abend habe ich, weil es mich so schockiert hat, dass meine junge Freundin mich verlassen könnte, sofort mit meiner Freundin gesprochen und beinahe eine Trennung ausgesprochen. Wir wollten dann über Ostern überlegen was wir machen und natürlich hat sie dann am Ende angerufen und mir mitgeteilt, dass sie es noch weiter probieren will und ich einfach ausziehe und wir uns einmal die Woche sehe. Ich hatte mich schon auf Trennung eingestellt. Dann ein paar Tage später eben der Anruf.

Nunja, direkt nach der Trennung habe ich eine unglaubliche Erleichterung gefühlt. Eine Schwere, die von mir abfiel. Das Gefühl mein Leben selbst bestimmen zu können.
Ich war dann bei meiner "Affäre" und wir haben einen schönen Abend verbracht, ich konnte trotzdem nur an meine Freundin denken und unglücklicherweise habe ich dann durch einen Zufall noch lauter Fotos von ihr gesehen. Und dann fingen die Zahnräder an zu rattern:

"Was war jetzt eigentlich der Trennungsgrund? Sie denkt, es liegt an meiner Psyche, das ich nicht weiß, was ich will. Und das stimmt ja auch, aber eigentlich liegt es doch an der Affäre...die du jetzt kaum genießen kannst."

Und nun fange ich an meine Freundin in jeder erdenklichen Art und Weise zu idealisieren, ich stelle fest, dass der Sex doch oft fantastisch war (wie er natürlich bei einer 16 jährigen Vorher-Jungfrau nicht sein kann), dass wir uns ohne Worte verstehen konnten, eine unglaubliche Vertrauensbasis da war und ich vermisse ihr Frühstück morgens usw. Ich weiß nun nicht, ob ich sie vermisse oder einfach DAS, was sie für mich getan hat. Und ich kann die Zeit mit meiner "Affäre" nicht genießen, dabei ist sie schon etwas besonderes für mich und ich bin überzeugt davon, dass sie wirklich eine großartige Frau ist.

Ich weiß, dass es zu früh verlangt ist, zu wissen, was ich will - die Trennung war ja erst Donnerstag - aber ich bin schon jetzt so unglaublich ambivalent. Wie damals die ganze Beziehung durch. Nur finde ich jetzt viele Probleme, die mich gestört haben, albern. Und doch habe ich Angst, dass wenn ich mich bemühe zurück zu gehen, ich in ein paar Monaten wieder hier stehe. Die junge Frau dann weg... Aber wie kann ich meine Freundin bzw. diese Beziehung verarbeiten oder will ich das überhaupt?

Irgendwas hat mich an meiner Freundin immer gestört, oft war es einfach ihre Optik. Ihr Typ. Ihr...keine Ahnung was. Die Affäre haut mich optisch um, aber sonst fehlt natürlich sämtliche Vertrauensbasis und all die Erinnerungen.

Ich denke einen riesigen Fehler gemacht zu haben und jetzt habe ich schon diverse Internetforen gelesen, wo alle behaupten ihren Partner fälschlicherweise verlassen zu haben und jahrelang getrauert haben und es nie zurück geschafft haben. Mein Gott, mache ich mich wahnsinnig.
Auf der anderen Seite steht immer noch das Thema mit "Heirat" und "Kindern" an und ich kann nach wie vor nichts versprechen, aber ich sehe im Grunde was für dämliche Argumente das sind, wenn sie sich ja trotzallem für mich entschieden hat.

Was soll ich bloß tun? Eine Auszeit von beiden, mit der Gefahr ALLES zu verlieren? Ich will meine Entscheidungen nicht bereuen, ich habe Angst alles falsch zu machen und plötzlich erkenne ich eigene Schwächen und Fehler und trotzdem glaube ich, dass ich diese Beziehung irgendwie wie eine Bruder/Schwester-Sache geführt habe. Warum weiß ich nicht. Oft hat sie mich in Dessous etc. überrascht und es hat mich nicht angeturnt und dann doch wieder. Keine Ahnung was uns all die Jahre verbunden hat und was nicht.

Was zum Teufel soll ich jetzt machen?
Am liebsten würde ich sie jetzt anrufen und sie zurückgewinnen und meine Affäre auf dem Mond schießen und dann weiß ich, dass in zwei Wochen ich wieder meiner jungen Frau nachtrauere. Irgendwie will ich das, was ich nicht habe.

Vielleicht liebe ich tatsächlich beide nicht oder beide doch.
Es ist ätzend.
Wirklich ätzend.

Ich hoffe, jemand hat einen Tipp für mich! DANKE!

PS:
Irgendeinen Grund für diese Trennung muss es ja gegeben haben. Ich wollte mich für oder gegen meine Freundin nur auf Grundlage von Gründen trennen, die nichts mit der Affäre zu tun haben. Letztendlich hat sie mir nur einen entscheidenden Impuls gegeben, so glaubte ich jedenfalls. Denn eigentlich hab ich all die Jahre an dieser Beziehung gezweifelt - warum weiß ich nicht wirklich - denn alles hat gepasst.

Als Gründe könnte ich jetzt anführen:
- Kann mir Heirat und Kinder nicht vorstellen (aber mit meiner Affäre doch eigentlich auch nicht, gut sie ist 16 - verdammt!)
- Eingeschlafene Sexualität bzw. immer das gleiche Spiel und dann war sie doch wieder prickelnd.
- Irgendetwas an ihrer Optik hat mir nie gefallen, ich wollte nicht über sie herfallen, wie über manch andere Frau und dann wieder, wenn sie mit anderen Kerlen geflirtet hat, wurde ich eifersüchtig (ich weiß, albern) und dann war sie die attraktivste Frau von allen. Manchmal erschien sie mir wie die wunderschönste Frau von allen, wenn das dunkle Schlafzimmerlicht ihre Silhouetten nachgezeichnet hat...
- Ihr Charakter ist sehr zwiespältig. Häufig habe ich mich nicht wie der "Mann" gefühlt, sie war oft sehr dominant, dann wieder sehr unterwürfig, hat sich oft wie ein Kind verhalten und schließlich so reif wie eine abgeklärte 50 Jahre alte Frau.
- Das Leben wurde Gewohnheit und vieles einfach langweilig.
- Ich konnte mir nicht vorstellen nie Sexualität und Prickeln mit einer anderen Frau ausprobieren zu können.
- Ich wollte sie leidenschaftlich küssen, aber ich war noch nie so leidenschaftlich wie bei meiner Affäre - da war das Küssen einfach wunderbar und mit meiner Freundin irgendwann nur noch mechanisch. Warum weiß ich nicht? Häufig habe ich dabei über viele andere Dinge nachgedacht, aber nichts genossen.
- Die Basis der Beziehung betand aus Depression/Zwängen auf beiden Seiten, wir haben mit Abhängigkeit angefangen und uns dann langsam von unseren Problemen gelöst und sie mit Liebe aufgefüllt.
- Die junge Frau hat mich verzaubert und hört mir zu, sie "bewundert" mich (vielleicht ein großes Wort). Ich fühle mich verstanden, wie bei meiner Freundin auch, häufig haben sich bestimmte Gespräche mit ihr aber wie
ein Kampf angefühlt und dann waren sie doch leidenschaftlich und faszinierend...
- Ich habe Angst etwas zu verpassen, die große Liebe, die noch draußen auf mich wartet. Auch wenn große Lieben vielleicht nur Illusionen sind.
- Ich hatte noch nie solche Gefühle wie mit der dritten Frau (erste Seite), mit der ich seit Jahren befreundet bin und die ich natürlich über die Jahre enorm idealisiert habe. Für sie hätte ich meine Freundin wahrscheinlich sofort verlassen...
- Ich fühlte mich eingeengt und dachte mir: "Das wars jetzt bis zu deinem Lebensende - Routine, ab und zu guter Sex, Kuscheln, Zweifeln, Sie attraktiv finden, dann wieder nicht, ständig anderen Frauen hinterher sehen, dann wieder nicht usw."
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Geändert von Apoll (22.04.2017 um 22:11 Uhr)
Apoll ist offline  
Alt 22.04.2017, 22:24   #36
Helmut Logan
Snikt!
 
Registriert seit: 09/2016
Ort: Springfield
Beiträge: 4.607
Apoll, was du getan und gelassen hast, lässt sich nicht mehr ändern. Und alles was wir getan und gelassen haben, macht uns zu dem was wir sind.

Du bist noch jung. Und dass du dir so viele Gedanken machst und all das aufschreibst, spricht dafür, dass du voll in Ordnung bist. Gewinn etwas Abstand, reflektiere irgendwann. Deine, meine, unsere Reise geht weiter. Glaub an dich. Ab und zu kann man zurückblicken. Die meiste Zeit sollte man jedoch nach vorne schauen.
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Helmut Logan ist offline  
Alt 22.04.2017, 23:06   #37
Apoll
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2017
Beiträge: 22
Danke Helmut für deine Worte.
Ich habe einfach wahsinnige Angst die falsche Entscheidung getroffen zu haben (wie bei fast allen Dingen in meinem Leben, Beruf, Freunde, Hobbies etc. - überall suche ich das Haar in der Suppe :/ )
Ich möchte die Zeit mit meiner "neuen Freundin" genießen - denn sie ist ja doch eigentlich wunderbar, doch warum fange ich plötzlich alles an zu glorifizieren und zu bereuen.

Ich möchte nicht wie die ganzen (verzeiht den Ausdruck) "alten Internet-Weiber" enden, die ihrem EX jahrelang hinterher trauern und nur noch depressiv und schlecht gelaunt sind - und dann schreiben 2 Jahre war alles gut, dann fingen sie an ihn zu vermissen. Ich meine, wie seltsam ist das?

Am Anfang der Beziehung war ich nie angezogen von meiner Freundin und fand sie wirklich unattraktiv und - naja - sie hat sich gemacht und wurde mehr und mehr zu meinem Frauentyp. Und der Charakter wurde immer mehr gemäßigter und liebevoller. Außerdem ist sie hochbegabt und mit mir intellektuell auf einer Ebene. Oft denke ich, dass ich sie nur wegen dieser anfänglichen fehlenden "Verknalltheit" bzw. Anziehung verlassen habe. Hätte sie mich optisch direkt angesprochen und fasziniert, läge ich wohl heute nicht nackt auf einer 16 jährigen Schönheit...

Ach Verdammt!
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Apoll ist offline  
Alt 23.04.2017, 07:28   #38
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Du sehnst dich nicht nach deiner Ex, sondern nach dem Gewohnten. Ich würd beide erstmal ein paar Monate sein lassen mich auf mich selbst fokussieren.
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HW124 ist offline  
Alt 23.04.2017, 09:00   #39
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Aus meiner Sicht ist relativ klar, dass beide Frauen für dich nicht dauerhaft als feste Beziehung passen. Daher ist es - finde ich - unsinnig sie miteinander zu vergleichen, als müsstest du zwischen diesen beiden wählen.

Du hast dich von deiner Freundin getrennt. Die du nie wirklich optisch so attraktiv gefunden hast, die du betrogen hast und bei der dir dein Bauch ganz klar sagt, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Klingt wie die richtige Entscheidung. Dass du dich nachdem sie nun kein Teil deines Lebens erinnerst was eben auch die schönen Seiten sind die du nun nicht mehr hast, ist völlig normal und gehört zum Trennungsprozess. Genauso wie dass du dann nicht direkt mit der anderen in die Kiste hüpfst und wunschlos glücklich bist, während du gleichzeitig ja letztendlich um etwas trauerst.
Du solltest jetzt nur nicht den Fehler machen zu vergessen dass es zwischen dir und deiner Freundin nicht ausreichend passt, nur weil du jetzt Trennungsschmerz fühlst. Steh doch mal zu dieser Entscheidung, die du gefällt hast, weil es dafür genügend Gründe gab.
Und diese feige Tour ihr zu sagen "vielleicht in einem Jahr..." ist wirklich richtig unfair. Das nur nebenbei.

Dass die andere Frau bei der du nur den Körper gut findest und die dir sonst einfach keine gleichwertige Partnerin sein kann eben auch nichts für auf Dauer ist, ist von dieser Trennung komplett unabhängig zu sehen.

Es ist nicht so dass du dir nun alle Frauen anschauen musst die du kennst um daraus die passende auszusuchen, sondern wenn eben keine davon passt ruhig auch dazu stehen - bis mal eine kommt bei der es wieder anders ist.
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Kronika ist offline  
Alt 23.04.2017, 22:29   #40
Apoll
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2017
Beiträge: 22
@HW124:
Woran erkenne ich denn den Unterschied? Wann ist es nur Gewohnheit, wann vielleicht die Erkenntnis, dass all die Probleme oder seltsamen Gefühle meinerseits nur albern waren und ich erst jetzt erkenne, was sie für mich bedeutet hat bzw. bedeutet?

Hintergrund ist Folgender: Im Freundeskreis gab es schon mehrere solcher Trennungen, häufig ist dem velassenden Partner dann aufgefallen wie nichtig die Trennungsgründe waren und tada - die Beziehungen halten immer noch. Allerdings waren glaube ich all diese Pärchen von Anfang an schwer verliebt und es hat sich mit der Zeit dann "ausgeliebt" - bei mir ist es eher andersrum von Null auf Hundert in fünf Jahren ... oder so ähnlich?!

@Kronika:
Dein letzter Satz hat mich recht wachgerüttelt. Genauso denke ich momentan. Ich habe einen gewissen Pool an "willigem Material" und überlege, wer am besten passt... eigentlich bescheuert. Aber tut das nicht jeder so? Sonst würde man ja auf ewig auf den "perfekten" (perfekt ist Niemand) Partner warten?

Und das mit dem Jahr mag feige klingen, aber es war auch mehr eine Andeutung von uns beiden aus - ohne Versprechen und klar formuliert. Hoffe ich...

@all:
Wisst ihr, häufig habe ich gelesen und gehört, dass Trennungen Prüfsteine sind und wir, wie schon Schopenhauer gesagt hat, erst im Verlust erkennen, was uns wichtig ist. Komisch ist nur, dass ich nicht wirklich traurig bin. Also eigentlich schon, aber ich musste bis jetzt nur einmal wirklich weinen für ein paar Stunden, seitdem ist da dieses Gefühl von Leere und ein wichtiger Teil von mir und meinem Leben fehlt geblieben. Es ist total seltsam, ich habe das Gefühl das alles surreal ist und ich jeden Moment neben ihr aufwache und ich realisiere nicht, dass sie nun wirklich verschwunden sein könnte. Es ist einfach zu unrealistisch. Wem soll ich sonst abends von meinem Tag erzählen? Wer schimpft mit mir über die schmutzige Wäsche und wer macht mit mir einen sonnenversunkenen Spaziergang?

Ach... Ich fühle mich unvollständig...
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Apoll ist offline  
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