Homealone82

@damien Thorn

... Ich halte meinen Mann ebenfalls den Rücken frei ... Ich könnte natürlich aufzählen was mich meiner Meinung nach ausmacht aber dann würde das eh als eingebildet abgestempelt. Von daher habe ich es gelassen. Bis auf das Vertrauensproblem bin ich ihm eine perfekte Partnerin gewesen und immer noch. Man kann natürlich alles was ich schreibe so hin drehen das ich die Verursacherin dieser Situation bin, natürlich habe ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht, aber Fakt ist dass er diese Situation verursacht hat und nicht ich. Ich ertrinke nicht im Selbstmitleid!!! Für mich ist das eine sehr schwere Situation - in der ich Rat brauche und nicht etwas was man so einfach abschütteln kann. Ich bin nun einmal sehr emotional und für mich sind Gefühle, Ehrlichkeit und Treue sehr wichtig. Ich kann das nun einmal nicht ausschalten.
Ich setze mich mit seinen Bedürfnissen auseinander... Er hätte vorher mit mir reden können, bevor er das tat - bevor er unsere Ehe aufs Spiel gesetzt hat - bevor er zu diesem Mann gefahren ist und bevor er die Möglichkeit einer Ansteckung in Kauf genommen hat. Mir hier Vorhaltungen zu machen - ich wäre ihm keine gute Partnerin - obwohl man mich überhaupt nicht kennt ist eine Frechheit.

Kronika

Hi Homealone,

ich habe es nicht so verstanden, dass irgendjemand gesagt hat dass du ihm grundsätzlich keine gute Partnerin warst oder bist. Zum einen können wir das hier nicht wissen, zum anderen hat eure Partnerschaft ja sehr lange gut funktioniert und dein Mann möchte sie auch nach wie vor weiterführen, was ja ebenfalls dafür spricht, dass er dich als eine gute Partnerin sieht.

Es geht ja hier wenn überhaupt immer nur um dein Verhalten in der jetzigen Situation und zuletzt um deine Aussage über den Beginn eurer Beziehung.
Wenn du schreibst, dass dein Vertrauen sehr schwer zu gewinnen war, dann klingt das auch für mich erstmal danach, dass er anfangs geduldig sein musste und sich um dich und dein Vertrauen bemüht hat, bevor du dich ihm irgendwann ganz geöffnet hast. Oder würdest du das als Missverständnis sehen?

Denn letztendlich lese ich darin dann nur den Denkansatz, dass das ein weiterer Grund für deinen Mann gewesen sein könnte, zu denken dass er besser nicht mit dir spricht. Er kennt dich ja und weiß um deine Vertrauensprobleme. Ob das mit hinein gespielt hat kann wohl dein Mann am besten beantworten, aber es wäre ja durchaus möglich.
Du bist deswegen nicht verantwortlich für seine Handlungen, aber wenn es dir darum geht seine Beweggründe nachzuvollziehen, könnte man in diese Richtungen denken.

Damien Thorn

Das ist, als würde jemand sagen: "Bis auf meine Minderjährigkeit bin ich ein perfekter Bundeskanzler. Wer jemanden kennenlernt, muss nicht erst dessen Altlasten austherapieren oder aushalten. Eine Partnerschaft wird es erst, wenn da beide Einsatz zeigen. Und ohne Vertrauen geht es nunmal nicht. Er mag in Deinen Augen durch diesen Seitensprung Dein Vertrauen gebrochen haben, aber Du hast Durch Dein generelles und pauschales fehlendes Vertrauen davor wahrscheinlich überhaupt erst bewirkt, dass er nicht annahm, mit Dir über so etwas Privates, das zudem so viel Zündstoff besitzt, zu reden. Zumindest solltest Du diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Du kannst schließlich schlecht voraussetzen, dass sich Dir jemand in solch einer privaten Sache öffnet, wenn Du selbst solche Vertrauensdefizite mitbringst. Da hilft es auch wenig, wenn Du Dich ansonsten als "perfekt" bezeichnest (was sich eher wie eine Überkompensation liest), denn es ist nunmal Fakt, dass es für die allermeisten Menschen zu Distanz führt.

MiaMarietta

Hallo Homealone,

weißt du, ich frage mich, ob die, die dir hier den Rat geben, einfach mal darüber hinwegsehen zu können, dies in deiner Situation tatsächlich auch so hinbekommen würden. Ganz ehrlich, ich könnte es mir nicht vorstellen, einen Mann zu haben, dessen Fantasie sich derart mit Sex mit Männern beschäftigt, dass er das auch noch umzusetzen versucht. Soll man mich für prüde halten, aber wenn schon, dann wenigstens mit einer Frau. Vor allem, wenn er so aktiv danach gesucht und sich nicht einfach so verliebt hat, dann wäre es für mich ein Zeichen dafür, dass er das will. Ich hätte damit auch Probleme, und zwar sehr enorme! Ich möchte in meiner Partnerschaft ungeschützten Sex haben können, ohne, dass ich mich davor fürchten muss, mich irgendwie anstecken zu können. Ich kann dich richtig gut verstehen. Und ich finde manche Ansprüche an dich schon ziemlich oberflächlich und empathielos. So kann man gut reden, wenn man selbst nicht davon betroffen ist

Homealone82

@miamarietta

Danke ... Ich glaube ich hätte es noch anders handhaben können wenn er mir zu Beginn gesagt hätte "Pass auf ich bin bi !" Aber 16 Jahre lang zu denken es ist alles super so wie es ist und dabei ist es das nicht - ist ziemlich hart. Und sich dann auch noch verteidigen zu müssen weil man dafür verantwortlich gemacht wird das dem Mann etwas fehlt und als kleines jammerndes Mädchen dargestellt zu werden geht mir einfach zu weit. In der Anfangszeit hatte ich ein sehr großes Problem mit Vertrauen - er wusste über alles Bescheid und hat das akzeptiert und sich richtig ins Zeug gelegt. Und als ich gemerkt habe dass ich ihm vertrauen kann habe ich mich ihm geöffnet. Und ich dachte er sich mir gegenüber auch. Ich habe kein Problem mit Homosexualität oder mit Bisexuellen einige meiner Freunde sind es. Von daher kann ich seine Angst nicht verstehen. Was mein Problem ist ist die Unehrlichkeit.

MiaMarietta

Seine Unehrlichkeit kann ich schon nachvollziehen. Ich denke mal, dass er sich möglicherweise schon auch geschämt und Angst vor deiner Reaktion gehabt hatte. Damit wollte er sich sehr wahrscheinlich erstmal selbst schützen. Vermutlich hatte er Sorge, dass du ihn verlassen könntest. Er hat dir also auch nicht vertraut.

Weißt du, ich denke, dass er es wirklich deshalb nicht gesagt hat, um sich vor den Konsequenzen zu schützen. Die Frage ist doch, ob du ihm glaubst, dass er tatsächlich vom Sex mit Männern kuriert ist oder ob du es ihm nicht mehr glauben kannst. Wenn du ihn wirklich liebst, würde ich ihm eine Chance geben. Mein Mann ist (trockener) Alkoholiker. Alkoholismus ist eine Sucht. Aber als er merkte, dass er dabei ist, mich zu verlieren, da hat er sich bewegt und aufgehört. Und ich bin heute froh, ihm die Chance gegeben zu haben. Als er in den Ruhestand ging wurde er rückfällig und es war auch beim zweiten Male wieder so. Beide Male war unsere Ehe total am Ende. Ich denke, ihm eine Chance zu geben, könnte sich für euch lohnen. Aber falls du es nicht kannst, würde ich die Beziehung bald beenden, sonst leidet ihr alle nur so lange.

Anna-Lia

Steig da nicht zu sehr drauf ein - für D. ist jeder Mensch eine rückgratlose Memme, dem Monogamie und Treue wichtig sind. Das einzige Beziehungsmodell, das er als respektabel darstellt, ist ein offenes, polygames. Dabei ist er genauso rigide wie die Personen, die Monogamie als einzig akzeptables Modell anerkennen. Ziemlich nah an fanatisch, beide Sichtweisen, und das Gegenteil von tolerant.

Ich finde, es kann nur jeder selbst entscheiden, wie er / sie leben will. Und andere zu verurteilen, weil sie ein bestimmtes Modell leben, ist respektlos.

Deine Gefühle stehen dir zu und du musst dich dafür nicht rechtfertigen. Ich denke außerdem, dass du trotz Schock den ganzen Gefühlen von Angst, Wut und Vertrauensverlust sehr tapfer entgegensteuerst, weil du deinen Mann eben liebst.
Und es macht ja auch Sinn, sich nicht komplett im Gefühlsstrudel zu verlieren, denn das hilft keinem.

Mach dich nicht fertig. Die Situation ist schwierig genug, und du wirst einen Weg finden. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.

LG

cornelia1999

Hallo,
ich kann da aus eigener Erfahrung berichten. Nur leider war ich damals diejenige
die Fremdgegangen ist.
Wir haben unsre Ehe mit viel Geduld und gutem Willen gekittet, aber halt nur
gekittet. Es ist DANACH nichts mehr wie vorher, es bleibt ein gekittete Riß, ein Schatten für immer.
Und bei deinem Mann kommt ja noch ne Menge hinzu, womöglich hat er Dir noch ne Krankheit angehängt!! Das ist ja hochgradig verantwortungslos.
Zieh die Reißleine.

cornelia1999

Hallo 'Milka*,
es ist wirklich erstaunlich was man hier für einen Mist lesen kann.
Zum Beispiel Deinen!!

Damien Thorn

Du machst nicht den Eindruck, dass Du auch nur IRGENDETWAS handhaben kannst. Du kriegst es ja noch nicht mal hin, ihm zuzuhören, wenn er Dir sagt, dass er nicht wusste, ob seine Erfahrung reine Fantasie oder real ist und er sich erst davon überzeugen wollte. Deine Ignoranz kennt anscheinend keine Grenzen. Zudem setzt Du es als nunmal gegeben voraus, dass Du in der sensibelsten Phase - der Kennenlernphase - mit Misstrauen begegnest

und wunderst Dich dann, dass er in Dir keine Person sah, mit der er seine Fantasien hätte teilen können. Es sieht kein bisschen danach aus, als wärst Du in den Jahren gereift. Nur am Jammern, egoistisch am Zetern, vor allem, wenn Dir andere Meinungen nicht schmecken. Ihn siehst Du kein Stück, und Du willst auch überhaupt keine Zusammenhänge begreifen. Hauptsache Du fährst weiterhin Deinen Scheuklappenweg. M.E. bist Du nicht beziehungsfähig; und so langsam kann Dein Ehemann einem echt leid tun. Denn wer nach 16 Jahren immer noch nicht fähig ist, zuzuhören und Gesagtes zu verinnerlichen, sondern einzig seinen Trotz pflegt, der hat so einige Gelegenheiten zur Reife ausgelassen. Mach nur so weiter - irgendwann wird es Dein Ehemann sein, der genug von Dir hat und sich trennt. Und dann geht Dein Gejammer hier erst recht los.