Kronika

Ich glaube der TE jederzeit dass das für sie eine schwierige Situation ist. Daher verstehe ich auch wenn Damiens Wortwahl als empathielos empfunden wird. Aber inhaltlich ist er der einzige der versucht Schritte aufzuzeigen wo die TE Ansätze zum reflektieren hat und wo sie eine andere Perspektive einnehmen kann um ihren Wunsch zu unterstützen ihrem Mann wieder näher zu kommen.
Dazu zählen z.B. sich in seine Lage zu versetzen, sich näher mit seinen Argumenten auseinander setzen, sein Handeln nicht auf sich zu beziehen wo es ganz anderen Motiven gefolgt ist etc.
Wenn man also mal hinter die Ausdrucksweise schaut die hier vor allem aneckt, kann man sich finde ich einiges rausziehen was der Beziehung helfen könnte.
Ansonsten habe ich im Thread eigentlich keine anderen Ideen gelesen wie sie es angehen könnte sich ihm wieder zu nähern und irgendwann zu verzeihen.
Sich Zeit nehmen ist gut, aber bringt auch nur weiter wenn man diese Zeit in irgendeiner Art und Weise nutzt.
Zum Beispiel um von den starken Gefühlsreaktionen zu Anfang mehr hin zu einer ruhigeren Betrachtung der Situation zu kommen.
Immer wieder zu betonen dass der Ehemann Mist gebaut hat verbreitert dagegen eher noch die Kluft zwischen den beiden.

Ich finde ehrlich gesagt solche Aussagen hier jemandem den Mund verbieten zu wollen ziemlich kindisch.
1. Das ist ein öffentliches Forum, in dem erstmal jeder schreiben darf
2. Ein Forum lebt von unterschiedlichen Meinungen und wenn sich alle immer einig wären und es nur eine Sichtweise gäbe, dann hätte es überhaupt keinen Sinn mehr
3. Wenn man andere Meinungen nicht stehen lassen, lesen, für sich bewerten und einsortieren kann, dann hat man meiner Ansicht nach selbst ein Problem und nicht der Schreiber mit einer anderen Meinung. Das ist in meinen Augen eine Fähigkeit, in der es lohnt sich selbst zu üben. In der Realität kann man schließlich auch andere Menschen deren Meinungen man unter Umständen für bescheuert hält nicht des Raumes verweisen oder sie auf "ignore" stellen, sondern muss damit sinnvoll umgehen.
Geht mir jeden Tag im Job so. Da kann ich auch keinen anderen anschreien dass der die Klappe halten soll und das mein Meeting ist.

Es gibt hier genauso User deren Meinungen ich null nachvollziehen kann - wozu ich Damien nicht zähle - und trotzdem kann ich damit leben, wenn sie hier schreiben. Und bei mir ist auch niemand auf Ignorieren. Soviel traue ich mir selbst dann doch noch zu auch etwas lesen zu können dem ich nicht zustimme ohne Zustände zu kriegen.

Anna-Lia

Doch: Sowohl du als auch ich waren der Meinung, dass diese Beziehung wert sein könnte zu verzeihen. Und wir waren beide der Ansicht, dass es klug ist, erstmal Ruhe einkehren zu lassen, um dann bei abgekühlter Gemütslage Entscheidungen zu treffen.

Ich hab immer gesagt, dass D1 ( ) manchmal kluge Dinge sagt. Aber eben nur manchmal, und bei Weitem nicht immer - und seine Einstellung, dass seine Meinung die einzig richtige ist, die er dann auch noch oft respektlos äußert - das ist eben größenwahnsinnig.

Maßhalten könnte helfen; besonders Menschen, die sich durchgehend für die Geilsten halten. Letzteres ist nämlich nicht nur nerviger Kindergarten, sondern auch und null hilfreich für die Ratsuchenden

Kronika

Ja, aber das ist ja alles auch keine konkrete Idee dazu wie sie es anstellen kann ihm zu verzeihen. Denn das ist ja momentan der Stand: Sie hat sich Zeit genommen und entschieden sie möchte die Ehe retten, gleichzeitig weiß sie nicht wie sie ihm verzeihen soll und schafft genau das noch nicht.
Ob einfach nur länger abwarten sie dorthin bringen kann? glaube ich nicht. Sie wird nicht einfach irgendwann aufwachen und sich denken jetzt ist alles okay für mich ohne das ganze irgendwie anders zu verarbeiten

Anna-Lia

Das stimmt - trotzdem kann niemand anders für einen Entscheidungen treffen. Ist halt nicht alles immer ein leichter Weg...

Und wie geschrieben: Ich habe nie bestritten, dass einerseits von D1 teils vernünftige Ansätze und Denkanstöße kommen. Aber das Fanatische/ Egomane /Anmaßende und Verächtliche, was er teils von sich gibt, kann man in die Tonne kloppen. Und hier gilt es eben zu unterscheiden, welche Ideen man als Ratuchender für sich "verwerten" kann, und was man lieber aus dem Fenster werfen sollte.

Kronika

Genau.
Das ist ja ein Filter, den man generell braucht. Aus meiner Sicht ein sehr zentraler Punkt, den man beim erwachsen werden lernt: Aussagen oder Informationen aufzunehmen, zu verstehen und für sich einzuordnen - wer ist die Quelle, handelt es sich um Fakten oder Meinungen, inwieweit stimme ich damit überein/kann dem glauben/hilft es mir.
Für wichtig dabei halte ich vor allem, sich mit der Aussage oder Information inhaltlich auseinander zu setzen und sie möglichst nicht ohne Nachzudenken direkt zu verwerfen. Denn nur so kann man sich weiterentwickeln.
Ansonsten verpasst man ggf. interessante Ansätze nur weil einem jemand unsympathisch ist oder man andere Aussagen von der Person schon mal für sich verworfen hat.
Ist nicht immer leicht und man hat nicht immer gerade den Kopf dafür, aber ich glaube es lohnt sich.

Homealone82

... ich habe die Denkanstöße für mich aus allen Beiträgen rausgesucht, aber ich lasse mich ungern als kleines jammerndes Mädchen ect. hinstellen. Und ich bin für jeden Ratschlag dankbar - aber man muss es nicht mit Anfeindungen verknüpfen. Wir versuchen unsere Ehe zu retten, wir lieben uns, ich brauche einfach Zeit damit umzugehen. Emotional war das Gesamtpaket ( Fehlgeburt + Auswärtsspiel + noch einige Kleinigkeiten in der Familie die hier nichts zu suchen haben) einfach zu viel für mich. Wir sprechen hier von einem Zeitraum von ungefähr 3 Monaten in denen alles auf uns eingebrochen ist. Man konnte das eine noch nicht verarbeiten da kam das nächste Paket schon geliefert. Ich wurde nicht in Watte gepackt und ich habe auch nicht darum gebeten, aber ich bitte schon darum das Kritik oder Anregungen nicht mit Anfeindungen einher gehen. Denn die helfen mir nicht weiter. Gute Ratschläge aber schon.

Anna-Lia

Volle Zustimmung.

Fehlt nur noch, dass alle in diesem Sinnn erwachsen werden

Anna-Lia

Ja, das kann ich gut nachvollziehen, und ist genau das, was ich meine.

Wie geht's Dir denn zurzeit?

Homealone82

Die Fehlgeburt hab ich körperlich gut verkraftet aber psychisch nagt es sehr an mir. Ich hatte mir dieses kleine Wunder sehr gewünscht. Hatte mir schon einige Namen überlegt . Ich weiß das ich nichts hätte tun können um das Kind zu halten aber oft denke ich dass es meine Schuld war, das ich es verloren hab, das ich mich vielleicht zu sehr verausgabt habe. Vielleicht hätte ich mich mehr schonen sollen. Mein Mann meint zwar es wäre nicht meine Schuld und das niemand hätte etwas ändern können. Das es einfach nicht bleiben wollte und sich entschieden hat zu gehen. Es ist so schwierig weil man gar keine Möglichkeit hatte Abschied zu nehmen - ich weiß für die meisten ist es erst ein richtiger Mensch wenn es zum Ende der Schwangerschaft passiert und nicht am Beginn da ist es für viele ja nur ein Zellhaufen ohne Gefühle ... Aber für uns eben nicht. Wir haben da beide schwer dran zu knacken...

Und wegen des Auswärtsspiels ... Na ja ... Es nagt noch ... Aber dieses Loch ist nicht mehr da oder zu mindest füllt es sich. Wir sind noch am überlegen ob wir es ohne fremde Hilfe schaffen uns aus diesem Mist heraus zu ziehen. Wir hatten viele lange Gespräche - ich denke die brauchten wir beide um diese ganze Sache zu verstehen. Und ich denke es hat ihm gut getan sich alles von der Seele reden zu können und dieses Geheimnis nicht mehr mit sich rum zu tragen...

Anna-Lia

Ja, sehr traurig. Tut mir echt leid...
Leider kommen Fehlgeburten viel häufiger vor, als man denkt - und auf keinen Fall kannst du was dafür. Mach das bloß nicht zu deiner Schuld.


Glaub ich, dass das nicht einfach ist. Ich finde aber, das klingt insgesamt mutmachend.. Vor allem, weil ihr gemeinsam alles versucht, wieder
zueinander zu finden. Und weil die Geheimniskrämerei zuende ist.
Vielleicht schweisst einen sowas letztlich noch mehr zusammen, wenn man es erstmal durchgestanden hat...

Alles Gute weiterhin !!
LG