Matze1985

Überzogen ist das bestimmt nicht. Schließlich gehts doch um deine Gesundheit.

Und es ist immer gut, wenn man sich mehrere Meinungen einholt.

Und ja...mit Panik könntet ihr schon Recht haben. Dein Freund wird deinen Puls einfach nicht gefühlt haben. Wenn er am Arm geprüft hat, ist der auch nicht unbedingt fühlbar, bei einem Ereignis. Halsschlagader wäre immer besser.

gastlovetalk

Wenn Du dabei tatsaechlich verkrampft bist, dann stelle ich es mir so vor, dass die verkrampften Muskeln so eine Art Panzer bilden, durch den man den Puls nicht gut fuehlen kann. Erst recht nicht, wenn er dabei auch ohnehin flach ist, was bei einem Schwaecheanfall / Ohnmacht m.E. sowieso anzunehmen ist.

Nein, uebertrieben ist das nicht, Uniklinik oder auch nochmal einen anderen Diagnose-Anlauf machen.

Ich will nur drauf hinweisen, dass
a) der neue Anlauf auch ebenso ergebnislos bleiben kann wie das Bisherige
b) es gut sein kann, dass selbst bei bekannter Diagnose keine Abhilfe besteht
c) es im Moment vielleicht mehr noch als auf eine korrekte Diagnose auf ein besseres Krisenverhalten ankommt - inklusive Trost bzw. Panikvorbeugung fuer Deinen Verlobten.

leonora

manchmal ist es auch eine Kombination aus verschiedenen Sachen

Mit deiner Beschreibung hats mal meinen Sohn umgehauen -

wenig Schlaf, wenig Essen, viel Rechnerarbeit, dazu immer leicht niedriger Blutdruck, nur dass es den ohne Ankündigung wie Schwindel und ähnliches von einer Sekunde zur anden umgehauen hat
im KH haben sie absolut nichts gefunden, außer "der ist kerngesund" und es lag wohl an der Kombination, wo das Gehirn den Not-Aus-Schalter gedrückt hat.

Was du auf jeden Fall machen kannst, wenn sich Schwindel, heiße Ohren usw. auch nur ein bisschen ankündigen ist, dich sofort hinzulegen und die Beine hoch zu lagern, egal wo du bist und egal wie die Leute gucken . Das übt sich
und dann gaaanz langsam in die Senkrechte hocharbeiten

Für deinen Freund mag das sehr dramatisch ausgesehen haben, da werden 5 Minuten zur Ewigkeit..
Ich frage mich allerdings, wieso er nicht als erstes den Notarzt gerufen hat, denn man reanimiert BIS zum Eintreffen des Arztes und übergibt dann an den. Wenn einer einen kompletten Ausfall hat, dann fühlt der sich danach auch ziemlich krankenhausreif und macht nicht einfach weiter mit Leben und Arbeit.
Ist dein Freund ausgebildeter Sani bzw, wie lange ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs her?

Nach langem Schlafen bzw. Liegen kann auch der plötzlich Blutdruck absacken und man wird ohnmächtig - bei manchen reichen dann ein paar Flahlights zuviel in der Disco am Abend zuvor, und du hast ein ähnliches Bild.

Vltt achtest du mal (unabhängig von einem Termin im NZ) darauf, dass du dir vllt einen Kaffee und ein bisschen was zu essen ans Bett servieren lässt vor dem Aufstehen?
Und auch sonst, regelmäßiger Essen bzw. öfter mal was zwischendurch, regelmäßigerer Schlaf? PC-Pausen einplanen?
Du kriegst auch den Kreislauf in Schwung, wenn du vor dem Aufstehen im Liegen mal alle Muskelgruppen mehrfach bewusst an- und entspannst und ein paar Übungen im Liegen aus der Bauch-Beine-Po-Ecke machst .

Lass dich nicht von der Panik überrollen, denn bei manchen Menschen sorgt das auch dafür, dass sie ohnmächtig werden (Bisschen so wie der Totstellreflex bei Mäusen).

Ein Tagebuch schadet sicher nicht, denn dann kriegst du wieder ein wenig das Gefühl zurück, die Kontrolle zu haben.
Notier doch auch mal, WAS du genau gegessen und getrunken hast.

Trotzdem, ein paar Tage in einem NZ solltest du dir - spätestens falls es dich trotz "gesünderem Lebenswandel" doch noch mal erwischen sollte - einplanen.

Sydney

Oh je so viele Antworten - danke erstmal dafür!

Also: Mein Freund hat keine Sani-Ausbildung oder ähnliches. Er ist Techniker bei Airbus. Allerdings wird dort regelmäßig ein Erste-Hilfe-Kurs angeordnet. Damit ist er also auf dem neusten Stand. Wann nun genau der letzte war, weiß ich nicht mit Sicherheit.
Er hat den Puls am Hals gemessen meinte er. Ich denke aber auch das er einfach nichts wirklich gespürt hat weil er selbst unter Schock war. Natürlich war er auch drauf und dran den Notarzt zu rufen, ich bin dann allerdings recht schnell wieder erwacht und er drängte drauf trotzdem den Notarzt zu rufen - benommen wie ich war (und weil ich die Situation eben schon kannte) blockte ich dies aber ab...

Sobald ich etwas merke setze ich mich schon immer so hin, das ich auf jedenfall nicht mehr weit fallen kann. Am 23.12 hatte ich mich auch gleich aufs Bett gelegt und meine Beine angehoben - halt die typische Kreislauf-ist-im-Keller-Stellung eingenommen. Es half nicht, ich war trotzdem weg, konnte aber wenigstens nicht mehr Fallen.
(Bin schon das ein oder andere Mal früher bös gestürzt).

Nachdem ich vor genau 2 Jahren (glaub das war genau der 23.12.2012) umgekippt bin, achte ich auf genügend Wasser (trinken) und Essen - mein Freund ebenfalls, wir Frauen neigen ja gern mal dazu zu wenig zu trinken.

Das merkwürdige ist auch (darüber hatte ich auch schon nachgedacht): Die letzten zwei Ohnmachtsanfälle hatte ich kurz nachdem ich Urlaub hatte, also die Möglichkeit hatte mal zur Ruhe zu kommen... hmm ja man grübelt viel...

Im Grunde hätte ich den letzten Umkipper auch auf Stress zurückführen können. Hatte gerade einen Umzug hinter mir, mein Chef ist cholerisch veranlagt, mit meinen Eltern hatte ich eine ziemlich übliche Geschichte das Jahr hinter mir und 2 Todesfälle gabs auch...
aber es war halt nicht das erste mal das ich Umkippte

GBY Syd

PS: Danke CtrlAltDel für den Link - ein Therapiehund wäre großartig... aber z.Z. wohne ich leider in einer kleinen Wohnung und bin in der Woche täglich min. 10 Stunden auf der Arbeit - das würde ich einem Tier nicht zumuten wollen Aber die Idee ist super!

gefallener stern

das wäre sie tatsächlich, automatisch würdest du ne menge zeit an der
frischen luft verbringen. ein körbchen findet auch platz in einer kleinen
wohnung

allerdings ist das ein sehr langer weg, bis der von der krankenkasse
finanziert und er - auf dich zugeschnitten - auch ausgebildet ist.

das hilft bei der krankheitsfeststellung leider erstmal nicht.

gastlovetalk

Auch wenn ein Hund im Moment nicht in Frage kommt fuer Dich, sind trotzdem Dinge draus zu lernen, finde ich.

Der Koerper gibt nicht selten Signale, manche bemerken wir gar nicht, sondern nur ein Hund. Bei anderen Signalen kann es aber auch so sein, dass wir sie zwar bemerken, aber nicht fuer voll nehmen bzw. nicht fuer das ansehen, was sie sind.

Was Du ueber das vorsorgliche Einnehmen der Schutzhaltung sagst, spricht aber dafuer, dass das bei Dir nicht so ist. Sondern Du verspuerst ja eine Vorwarnung, sogar bis zu fuenf Minuten im Voraus (bei mir waren es immer nur ein paar Dutzend Sekunden) und Du weisst auch schon, was Du machen musst.

Andererseits ist dadrin ja auch eben die Situation beschrieben, dass es manchmal gar nicht mehr weiterhilft, den grund genau zu kennen, es aber trotzdem Sinnvolles zu tun gibt. Naemlich, solange Du alleine lebtest, Schutzhaltung einnehmen und Panik vermeiden ("weil ich das eben schon kenne").

Jetzt aber, weil Dein Verlobter es miterlebt, werden weitere Dinge bedenkenswuerdig: was kann man dagegen tun, dass er in Panik geraet? Dass eine Angst entsteht, die moeglicherweise eines Tages sogar die Beziehung belastet? Dass er Dir mit einer wahrscheinlich voellig unnoetigen Herzmassage evtl. sogar Schaden zufuegt? Oder auch nur, dass er durch SEINE Panik und deren nachgelagerte GEMEINSAME Bewaeltigung in Dir Aengste vor Deinem Koerper ausloest, die Du evtl. schon mal ueberwunden hattest?

Da wuerde ich mal ansetzen und auch mal den Hausarzt zuziehen.

leonora

Könnte gut sein, dass übermäßiger Stress sowie plötzliche Entspannung nach Stress das auslöst (manche werden ja auch immer im Urlaub erst mal krank)

insofern könntest du auch darauf achten, dass der Stresslevel erst gar nicht so hoch wird, damit der Abfall dich nicht umhaut.
Entspannungstechniken, Achtsamkeitstraining usw. die du bewusst einsetzt, um dich auch in stressigen Phasen etwas "runter"zubringen.

binford6100

Ich meine dazu hast du noch nix geschrieben. Wurde schon ein EEG durchgeführt? Da epileptische Anfälle in vielen Ausprägungen vorkommen können und ich das bisher auch nicht gelesen habe, dass es ausgeschlossen wurde.

Sydney

Ja ein EEG wurde durchgeführt - auch direkte Epilepsie-Tests mit Flackerlicht und div. Messungen dabei (Hatte so eine "Mütze auf" an der gaaanz viele Kabel hingen - glaub das nannte sich "Hirnstrommessung". Leider ohne Erfolg.

GBY Syd

leonora

Sei froh. denn dann spricht wirklich alles dafür, dass du das selbst in den Griff bekommst (auch wenn Pillen bequemer erscheinen).

Und wenn du schon die Vermutung hast, dass es sich um somatisierte Panikattacken handeln könnte, die bei oder nach hohem Stress auftauchen, dann dann würde ich wirklich einerseits die Entspannungstechniken wählen und andererseits mal mit einer Psychologin abklären lassen, ob das sein könnte, woher die kommen, und wie man die noch besser in den Griff kriegt.

Wärst ja nicht die erste, die so sehr gelernt hat "stark" zu sein, dass alles dann nur noch im Körper ausgetragen wird.