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Du befindest dich im Forum: Gesundheitsfragen. Das neue Gesundheitsforum im Lovetalk. An dieser Stelle sollen sich die Beiträge ausschließlich um das Thema Gesundheit und deren Aufklärung drehen. Fragen können gestellt und beantwortet werden, aber bitte nicht vergessen, hier sind keine Ärzte am Werk. Im Krankheitsfall solltet ihr immer die Meinung eines Arztes einholen. |
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31.10.2012, 20:01 | #11 | ||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Dass es bei Demenz immer wieder helle oder "bessere" Phasen gibt, ist mir klar. Ich hatte nur gestern den Eindruck, dass es GANZ ANDERS ist.
Mal ganz abgesehen von den Inhalten. Wie ich schon geschrieben hatte, gleich nach seinen ersten zwei Sätzen hat er sich ganz anders angehört, eben wie früher. Sonst war schon allein seine Stimme in den letzten Jahren immer unsicher und zögerlich. Egal, wann oder wie oft ich ihn in den letzten Jahren gesprochen habe. Auf mich hat er in den letzten 5 Jahren immer krank gewirkt. Und gestern dann plötzlich eine frische, klare Stimme, die munter und fröhlich und interessiert klang. Seid Jahren habe ich ihn SO nicht mehr gehört/erlebt. Er will am Wochenende wieder anrufen und dann mit den Kindern sprechen. Mal sehen, ob er es tut. Das wäre dann ja schon ein Hinweis, ob sich sein guter Zustand wenigstens ein paar Tage anhält oder schon längst wieder vorbei ist. Ich bin jedenfalls noch immer ganz überrascht. Habe ihm heute direkt ein Foto von seinen Enkeln mit der Post geschickt.
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31.10.2012, 20:30 | #12 | |||
Gräfin
Registriert seit: 03/2010
Ort: The Dark Side
Beiträge: 5.904
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Zitat:
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31.10.2012, 20:39 | #13 | ||
Platin Member
Registriert seit: 12/2010
Ort: zu Hause
Beiträge: 1.690
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Das ist blöde, daß Du nicht weißt, ob oder welche Medikamente er nimmt. Denn es gibt für die Symptome die er zeigte eine Reihe anderer Gründe als eine echte Demenz. Medikamente werden an Menschen (i. d. R. Männer) mittleren Alters von ca. 75 kg getestet. Der Stoffwechsel sowohl von alten Leuten als auch von Kindern ist aber anders - bei älteren meist langsamer - und so kommt es nicht selten bei alten Menschen vor, das Medikamente Verwirrtheitszustände etc. auslösen können. Denn wenn die Ausscheidung verlangsamt ist, führt dies zu einer schleichenden "Überdosierung". Es kann auch zu unerwünschten Wechselwirkung mit anderen Medikamenten kommen. Nicht selten haben ältere Menschen bis zu 16 verschiedene Medikamente für alles Mögliche. Es gibt mittlerweile Listen, wo man das eine oder andere abgleichen kann. Aber Du schreibst ja, er würde nicht zum Arzt gehen - nur wg. seiner "Demenzsymptome" oder generell?
Was auch gerne unterschätzt wird: wenn alte Menschen zu wenig trinken, kann das ebenfalls zu gravierenden Veränderungen im Verhalten führen. An allen Stoffwechselprozessen ist Wasser beteiligt - zu wenig Wasser kann auch die geisten Leistungen mindern. Vielleicht trinkt er plötzlich mehr als bisher? Denkbar ist auch, das es eine Lebensmittelunverträglichkeit sein. Mein Onkel beispielsweise ernährte sich nach dem Tot seiner Frau von Dosennahrung und wußte nicht, das er auf bestimmte Zusatzstoffe allergisch reagiert. Er baute langsam aber stetig ab, ging zum Arzt und der sagte ihm, das er die Dosennahrung durch Essen auf Rädern oder Vergleichbares ersetzten sollte. Seit dem erholte er sich und lernte dann selber kochen. Es kann auch irgendwie eine Kombi aus allem sein. Frag ihn doch mal, ob er jetzt etwas anders als vorher macht. Vielleicht hat ihm ja auch eine nette Nachbarin mal ne Packung Tebonin mitgebracht - kommt auch oft vor.
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31.10.2012, 22:46 | #14 | |||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
Abgesehen davon waren meine Geschwister zumindest teilweise vor Ort, bis vor einiger Zeit sogar im selben Haus. Um die Krankheit gekümmert haben wir uns durchaus. Wir haben anfangs versucht, ihn wenigstens zum Arzt zu schicken und sind auch mal mit ihm hingegangen. Ohne Erfolg. Solche Versuche führten bei ihm immer sofort zu Wutausbrüchen. Er selbst hält sich für kerngesund und generell für unfehlbar. Und auch, wenn es hier nicht jeder hören will - wenn man immer nur noch angebrüllt und beschimpft wird, hat man irgendwann keinen "Bedarf" mehr, sich mit diesem Menschen zu umgeben. Das muss ich mal ganz klar sagen. So etwas macht einen kaputt, GANZ BESONDERS, wenn es der eigene Vater ist, der einen nur noch anbrüllt. Mit ihm reden war unmöglich geworden.
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01.11.2012, 12:27 | #15 | ||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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ohne ärztliche Abklärung hätte die Küchentisch-Diagnose Demenz gar nicht aufkommen dürfen.
Bestimmte Krankheiten, wie z.B. Depressionen und Angststörungen, aber auch körperliche Erkrankungen und viele Medikamente können dazu führen, das jemand (vor allem mit zunehmendem Alter) verwirrt ist und sich nicht mehr zurecht finden - nennt sich Pseudo-Demenz mit den richtigen Behandlungen/Maßnahmen klingt dann diese Demenz ab. Andererseits kann auch eine "echte" Demenz (wie Alzheimer oder Vaskuläre Demenz) durch weitere Erkrankungen (da reicht schon eine Seh-oder Hörschwäche) oder Medis verstärkt werden - und bei richtiger Behandlung scheint derjenige "plötzlich völlig anders und so kann es vorkommen, dass jemand ganz ohne Demenz, der schlecht sieht und/oder hört, die falschen Medis nimmt und wenig sozialkontakte hat sich "dementer" verhält als jemand, der eine Demenz hat, aber in einem Umfeld lebt, dass ihm den Alltag erleichetert. Nur, an der Grunderkrankung Demenz und dem weiteren Verlauf, in dem dann der Betroffene eine zeitlang später wieder so ist wie vor der "Heilung". ändert das nichts. Allerdings lässt sich der Verlauf einer Demenz hinauszögern, WENN sie rechtzeitig diagnostitiert wird und behandelt wird, das geht von Antidementiva über Gedachnistraining, Hilfestellungen bis Ergotherapie Zeitgewinn ca. 5 Jahre Und das könnte deinen Vater überzeugen entweder er ist einfach ein bisschen Alterstüddelig und man schaut, wie das Leben leichter wird, damit nicht der Eindruck entsteht, er sei dement oder er hat eine beginnende Demenz und dann kann er jede Menge Zeit rausschinden die Barmer Ersatzkasse bietet kostenfreie nInfo-Reihen für Angehörige von (potenziell) an Demenz Erkrankten an, sicher auch in deiner Nähe, vllt informierst du dich da mal? (dazu muss man nicht in der Barmer sein)
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01.11.2012, 12:30 | #16 | ||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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ach ja, Nachtlicht, kein schlechtes Gewissen
du hast ein Recht auf dein Leben, und egal, ob dein Vater jetzt dement ist oder nicht, achte auf dein Leben und vor allem auf deine inneren Grenzen. Wen du dir Sorgen machst, dann ist es manchmal nötig, zu delegieren, z.B. an den psychozozialen Dienst am Wohnort deines Vater und manchmal leider auch, allem seinen Lauf zu lassen, bis der andere offensichtlich nicht mehr kann...
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02.11.2012, 01:27 | #17 | |||
Gräfin
Registriert seit: 03/2010
Ort: The Dark Side
Beiträge: 5.904
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Zitat:
Natürlich hast du ein Recht auf dein eigenes Leben, es ist halt nur immer schwer, das Nötige Nähe/ Distanzverhältnis zu wahren..trotzdem gehört eine Diagnose in Erfahrene Hände, zu Spezialisten.. alles Gute.. Leonora schrieb das schon ganz gut..mit Ergo, ect. kann man noch viel rausholen...und evtl. medikamenten, dazu müsste man aber erst wissen welche Form, ob überhaupt oder was anderes ect...
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05.11.2012, 00:52 | #18 | ||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Mein Vater hatte bei dem Telefonat versprochen, am Sonntag anzurufen. Unser Großer hatte Geburtstag. Er hat es sich sogar aufgeschrieben.
Er hat nicht angerufen. Ich denke, die "wie früher-Phase" ist vorbei.
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05.11.2012, 02:31 | #19 | ||
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
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demenz...was willst du mit dem thread?
meine meinung: a.i.d.s (nein, nicht die geschlechtskrankheit)... das klingt menschenverachtend...aber warum?...was hat er denn noch zu erwarten...und was willst du noch mit ihm? hast du angst vor seinem tod? warum?
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05.11.2012, 08:04 | #20 | |||
Platin Member
Registriert seit: 12/2010
Ort: zu Hause
Beiträge: 1.690
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Zitat:
Ich habe auch erst vor kurzem feststellen müssen, daß meine Mutter nur so selbständig und "fit" ist, wie sie erscheint, wenn sie zu Hause in ihrer täglichen Routine ist - alles, was die Routine stört, überfordert sie mittlerweile schnell. Ich darf sie nicht mehr als meine "starke" Mama sehen wollen. Ihre zunehmenden "Unzulänglichkeiten" toleriere ich nun, ohne etwas zu persönlich zu nehmen. Und wenn ich mich doch mal ärgere, dann rufe ich mir ins Gedächtnis, daß sie eben nicht mehr so kann wie früher oder wie sie es vielleicht selber gerne würde. Das entspannt ungemein.
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