Damien Thorn

Der Pearl-Index beschreibt ja, wieviele Frauen schwanger werden, wenn 100 Frauen 1 Jahr lang die jewelige Verhütungsmethode benutzen. Daher gehe ich davon aus, dass es zumindest in die tausende wenn nicht gar zehntausende geht, die getestet werden.

Einnahmefehler sind ja etwas anderes und hat mit der Sicherheit des Präparats selbst nichts zu tun.

Ansotica

Und wer entscheidet ob es ein Einnahmefehler war oder nicht? Die jeweilige Frau... Der Arzt kann nicht nachweisen ob sie wirklich am Tag 6 die Pille genommen und bei sich behalten hat oder nicht, die Hersteller noch viel weniger.

Ich zweifle daran so, weil ich selbst ein 'Pillenkind' bin. Meine Mutter war immer schwer davon überzeugt nicht falsch gemacht zu haben, sie sie nicht vergessen und regelmäßig eingenommen hat. Mein Vater sagt aber, dass sie da eine Weile ziemlich krank war und sich wohl auch übergeben hat, zwar abends (bei morgendlicher Einnahme) aber trotzdem. Wer weiß...

Deswegen die Frage woher die Daten kommen. Wenn man sich dabei auf die Angabe der Frau verlassen muss, fürchte ich, dass der PI gerade bei so etwas wie der Pille oder auch dem Kondom noch deutlich besser sein könnte.


Versteh mich bitte nicht falsch, sich auf der Suche nach guten Verhütungsmitteln den PI anzuschaun ist definitiv eine gute Idee. Aber ich halte es auch für sinnvoll, sich dabei vor Augen zu führen wie fehleranfällig ein Verhütungsmittel ist (und seis nur, weil der Fehler einem ja auch selbst passieren könnte) und wie lange es schon in Gebrauch ist.

Damien Thorn

Die Pillenwirkung kann ja neben Erbrechen auch bei manchen antibiotischen Präparaten (Du sagtest, sie war krank) verringert werden oder bei Durchfall. Vielleicht hat sie sich auch bei der Pillenpause verrechnet etc. etc. Wer weiß...

Wie die Einnahmefehler bei diesen Statistiken ausgeklammert werden, weiß ich auch nicht. Dennoch gehen die Werte stark auseinander, was nicht mehr durch Einnahmefehler erklärt werden kann. Zudem lässt sich jede vernünftige Frau vor Einnahme einer neuen Verhütungsmethode ausreichend durch den Arzt oder Apotheker hinsichtlich Einnahmemethode, -fehler und Wechselwirkungen etc. beraten. Wer das nicht macht, riskiert eben die Wirkung, aber das liegt letztendlich an einem selbst.

dorftrampel

Genau das habe ich auch in meine Wahl mit einbezogen, weil ich auch Überraschungen keine Lust habe. Und da fiel für mich die Pille zum oral einnehmen schon raus aus dem Konzept. Meine Freundinnen meinten zwar, dass man sich dran gewöhnt und sich ja auch per Handy ect. erinnern lassen kann, aber man sollte trotzdem abwägen was einem am sichersten ist.
100% sicher wird nie was sein. Aber ich denke wenn man das Risiko des Anwenderfehlers minimieren kann, dann fühlt man sich bestimmt auch noch etwas sicherer.

Kalle_Blomquist

Für Diaphragmas liegt der Pearl Index - JE NACH UMFRAGE - zwischen 1 und 20.

Somit ist ein Diaphragma bei richtiger Anwendung inklusive spermizid Gel genauso sicher wie die Antibabypille, nur garantiert ohne Nebenwirkungen und weniger störend als Kondome. Darüber hinaus kann der Mann bei dieser Verhütungsmethode prima eingebunden werden, während bei der Pilleneinnahme diese im Zweifelsfall allein von der Frau vergessen wird und sich die Vorwürfe anhören muß, wenn etwas schief geht.

Wie bereits erwähnt muß das Diaphragma allerdings passen. Deshalb gilt es, sich nen Frauenarzt zu suchen, der mit Diaphragmas Erfahrungen hat.

Bei richtiger Anwendung (einschließlich des Gebrauchs eines Verhütungsgels) und Anpassung ist das Diaphragma eine zuverlässige Verhütungsmethode. Die sehr unterschiedlichen Angaben für die Verhütungssicherheit (siehe Pearl-Index) kommen zustande, da das Diaphragma sehr unterschiedlich angewandt und große Qualitätsunterschiede bei Anpassung und Beratung bestehen.

Damien Thorn

Dann hast Du wohl das Prinzip des Pearl-Index nicht begriffen. Bei der Antibabypille liegt er bei durchschnittlich 0.5, beim Diaphragma durchschnittlich bei 10,5. In welchem Universum ist das gleich sicher? Beim Diaphragma werden also durchschnittlich 21 von 200 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger, und Du redest von "sicher"? Allein diese Riesenspanne in der Indexmessung zeigt schon, wie ungeeignet diese Verhütungsmethode ist und wieviel schief laufen kann. Das ist ganz sicher das letzte, was einer Frau ein gutes Gefühl gibt.

Kalle_Blomquist

Bei richtiger Anwendung liegt der Pearl Index für Diaphragmas zwischen 1 und 2. Also gerde für Frauen, die hin und wieder die Einnahme der Pille vergessen oder oft Antibiotika schlucken sogar eine SICHERERE Verhütungsmethode.

Wenn eine Frau 10 Jahre die Pille genommen hast und dann nen Kinderwunsch hegt, dauert es Monate oder sogar Jahre bis sich die Regel wieder eingespielt hat... Dem weiblichen Körper wird eine Dauerschwangerschaft vorgegaukelt. Kein Wunder, daß er sich nach der Absetzung der Pille erstmal ne Auszeit nimmt.

dorftrampel

Ich glaube, dass man das so pauschal nicht sagen kann.
Als meine Freundin, dies ihrer Frauenärztin so sagte, hat die erstmal gelacht und gefragt warum sie dann jeden Tag eine Pille nehmen muss, damit sie eben nicht schwanger wird.

Jeder Körper ist anders und bei einem geht es nach dem absetzen schneller beim anderen nicht.

dear_ly

Ne Freundin von mir hat 12 Jahre die Pille genommen und die dann mit 29 abgesetzt, weil sie mit 31 oder so ein Kind wollte. 2 Monate später war sie schwanger

Damien Thorn

Hier spricht der Majestro. Verwerfen wir einfach irgendwelche Sudien und Statistiken, denn wenn Du etwas sagst, haben all diese Institutionen ihren Wert verloren. Lass uns also einfach den Idealfall einer unsicheren Methode mit dem Worst-Case-Szenario einer sicheren Methode vergleichen, denn genau solche Vergleiche haben die meiste Aussagekraft.