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Alt 04.11.2011, 07:00   #31
Hex
...
 
Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
Jemand, der handwerklich begabt ist und nicht unterdurchschnittlich klug ist doch im Handwerk am Besten aufgehoben?

Ich kenne mehrere Leute, die handwerkliche Ausbildungen gemacht haben, heute selbständig sind und sich eine goldene Nase verdienen.
Natürlich setzt das voraus, dass man auch einen gewissen Geschäftssinn hat, dh Termine planen kann etc. (Kenne nämlich auch ein Gegenteil, wo der Chef ständig Aufträge angenommen hat und hinterher überall in Verzug geriet).

Das Handwerk ist nicht zu unterschätzen. Wenn mein Sohn, egal wie klug er mal sein werden will sich für ein Handwerk entscheidet, dann ist das vollkommen ok. Solange er mit Herz dabei ist.

Lieber ein solider Handwerker, der mit Herz und Verstand seinen Job macht als einen studierten Luftikus, der immer noch nicht begriffen hat, wie die Welt außerhalb des Lernens aussieht
(das ist mir nämlich schon mehrfach begegnet, dass Studenten häufig die Realitäten nicht einschätzen können, wie auch. Von der Schulbank zum Studium, die Eltern sponsern noch Vieles, sorgen für die bürokratischen Dinge. Ging mir nicht viel anders.)
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Hex ist offline  
Alt 05.11.2011, 15:28   #32
misterwah
Special Member
 
Registriert seit: 08/2009
Ort: south of the border
Beiträge: 4.043
Zitat:
Zitat von Hex Beitrag anzeigen
Jemand, der handwerklich begabt ist und nicht unterdurchschnittlich klug ist doch im Handwerk am Besten aufgehoben?

Ich kenne mehrere Leute, die handwerkliche Ausbildungen gemacht haben, heute selbständig sind und sich eine goldene Nase verdienen.
Natürlich setzt das voraus, dass man auch einen gewissen Geschäftssinn hat, dh Termine planen kann etc. (Kenne nämlich auch ein Gegenteil, wo der Chef ständig Aufträge angenommen hat und hinterher überall in Verzug geriet).

Das Handwerk ist nicht zu unterschätzen. Wenn mein Sohn, egal wie klug er mal sein werden will sich für ein Handwerk entscheidet, dann ist das vollkommen ok. Solange er mit Herz dabei ist.

Lieber ein solider Handwerker, der mit Herz und Verstand seinen Job macht als einen studierten Luftikus, der immer noch nicht begriffen hat, wie die Welt außerhalb des Lernens aussieht
(das ist mir nämlich schon mehrfach begegnet, dass Studenten häufig die Realitäten nicht einschätzen können, wie auch. Von der Schulbank zum Studium, die Eltern sponsern noch Vieles, sorgen für die bürokratischen Dinge. Ging mir nicht viel anders.)
Absolute Zustimmung. Leider herrscht teilweise ein sehr starker gesellschaftlicher Druck, Abitur machen zu müssen. Und wie schon gesagt, sind keine 30% oder mehr dafür geeignet zu studieren, die meisten Menschen sind "Praktiker". Dadurch werden dann Leute, welche hervorragende Handwerker werden könnten, quasi zum Abitur gezwungen. Eine Lose-Lose-Situation.
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misterwah ist offline  
Alt 05.11.2011, 16:33   #33
mat86
Special Member
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 4.035
Zitat:
würde man das umsetzen, wären wir in Deutschland schon ein großen Schritt weiter, dann würden sich auch mehr junge Leute
für eine Berufsausbildung und gegen ein Studium entscheiden.
Und das sich Leute gegen ein Studium entscheiden sollen, ist ja auch ein lohnenswertes Ziel. (Ironie)

Außerdem, wer praktisch arbeiten, Geld verdienen und studieren möchte, kann auch ein duales Studium machen. Das muss sich ja nicht beides ausschließen.

Zitat:
-Abschaffung der Berufsschule
Oh Gott, wieso sollte man die abschaffen? Das ist für mich so abwegig, dass ich gar nicht lange um die Vorteile der Berufsschule und die Nachteile der Abschaffung der selbigen schreiben möchte. Wie kommst du zu einer solchen Ansicht?

Zitat:
-Voller Lohn bereits am Anfang der Lehrzeit, oder zumindest eine deutliche Anhebung der Hungerslöhne in den ersten Jahren!
Voller Lohn? Wodurch begründet? Und wieso Hungerslöhne? Du musst auch ganz stark differenzieren zwischen verschiedenen Ausbildungen. Zum Beispiel als Industriekaufmann sind ja nun 600-800€ Brutto je nach Ausbildungsjahr gut drin. Plus Kindergeld kann man als junger Mensch sehr gut damit leben.

Zitat:
-Man wird ausschließlich nur im Betrieb, direkt am Arbeitsplatz angelernt
Was zu Arbeitnehmer führt, die viel zu eingleisig denken und wenig für andere Tätigkeiten zu gebrauchen sind. Gerade in den ersten Jahren muss ja nun möglichst breit ausgebildet werden, wo die Schule einen wichtigen Ansatz liefern kann. Auf den eigenen Arbeitsplatz kann man sich später immer noch spezialisieren.

Zitat:
Die dort oben haben keine Ahnung von Integralrechnung, das Wort
"Summenwertzeichen" kennen sie nur vom Hörensagen.....nur mal als Beispiel.
Hast du dafür auch Quellen. Keine Ahnung von Integralrechnung als Abiturient? Das kommt mir doch sehr sehr weit hergeholt vor.
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mat86 ist offline  
Alt 05.11.2011, 18:02   #34
la_manie
Lustiger Astronaut
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Die Berufsschule ist meiner Meinung nach sehr wichtig- hier lernt man wie es "eigentlich" sein soll... in den Betrieben siehts ja meist düster aus. Da werden Azubis zum Autowaschen und putzen genutzt und haben in der ersten Zeit kaum was mit der tatsächlichen Arbeit zu tun.
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la_manie ist offline  
Alt 05.11.2011, 18:26   #35
mat86
Special Member
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 4.035
Zitat:
Zitat von la_manie Beitrag anzeigen
Die Berufsschule ist meiner Meinung nach sehr wichtig- hier lernt man wie es "eigentlich" sein soll... in den Betrieben siehts ja meist düster aus. Da werden Azubis zum Autowaschen und putzen genutzt und haben in der ersten Zeit kaum was mit der tatsächlichen Arbeit zu tun.
Jepp, genau ein Problem was ich sehe. Zu viele Betriebe lernen ihre Azubis ja nicht gut an oder nutzen diese sogar aus. Manche haben die Einstellung, dass Azubis dort sind um zu arbeiten. Das ist aber falsch, sie sind dort um zu lernen. Außerdem besteht dann ja immer noch das Problem der Betriebsblindheit und zunächst sollten ja mehr oder weniger genormte und für gut befundene Lerninhalte vermittelt werden.
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mat86 ist offline  
Alt 06.11.2011, 11:47   #36
Trimalchio
abgemeldet
Zitat:
Zitat von misterwah Beitrag anzeigen
Absolute Zustimmung. Leider herrscht teilweise ein sehr starker gesellschaftlicher Druck, Abitur machen zu müssen. Und wie schon gesagt, sind keine 30% oder mehr dafür geeignet zu studieren, die meisten Menschen sind "Praktiker". Dadurch werden dann Leute, welche hervorragende Handwerker werden könnten, quasi zum Abitur gezwungen. Eine Lose-Lose-Situation.
Jepp. Meiner Meinung nach gibt es neben der theoretischen Intelligenz auch eine praktische Intelligenz. Leute, die ellenlange Theorien herbeten können, besitzen manchmal nicht einmal die praktische Intelligenz, einen Nagel in die Wand zu kriegen. Heute glaube ich gibt es kaum einen Beruf, der ganz einseitig nur theoretisch oder nur praktisch ausgerichtet ist.
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Trimalchio ist offline  
Alt 06.11.2011, 12:36   #37
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.219
Zitat:
Zitat von Wydenbrook Beitrag anzeigen
ich meine ja nur das es sehr wichtig ist zu differenzieren in welchem Bundesland man seine Hochschulreife absolviert hat.
Jemand mit Hessen-Abitur hat den Kenntnisstand eines Realschulabgängers in Bayern! Die dort oben haben keine Ahnung von Integralrechnung, das Wort
"Summenwertzeichen" kennen sie nur vom Hörensagen.....nur mal als Beispiel.

Das berufliche Ausbildungssystem in Deutschland ist meiner (persönlichen) Meinung nach diplomatisch ausgedrückt stark verbesserungsfähig!

Mein Angebot:
-Abschaffung der Berufsschule
-Voller Lohn bereits am Anfang der Lehrzeit, oder zumindest eine deutliche Anhebung der Hungerslöhne in den ersten Jahren!
-Man wird ausschließlich nur im Betrieb, direkt am Arbeitsplatz angelernt

würde man das umsetzen, wären wir in Deutschland schon ein großen Schritt weiter, dann würden sich auch mehr junge Leute
für eine Berufsausbildung und gegen ein Studium entscheiden.

Wie üblich....völlig b*****t und weltfremd

je breiter die Ausbildung, desto besser!
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HW124 ist offline  
Alt 06.11.2011, 13:16   #38
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Wydenbrook Beitrag anzeigen
Das berufliche Ausbildungssystem in Deutschland ist meiner (persönlichen) Meinung nach diplomatisch ausgedrückt stark verbesserungsfähig!
Das würde ich unterschreiben.

Zitat:
Mein Angebot:
-Abschaffung der Berufsschule
Nein! Änderung der Lehrpläne. Es sollte vermehrt weiterhin Allgemeinwissen vermittelt werden, eben Bildung. Nicht Inhalte, die ich genau so auch am Arbeitsplatz lerne.

Zitat:
-Voller Lohn bereits am Anfang der Lehrzeit, oder zumindest eine deutliche Anhebung der Hungerslöhne in den ersten Jahren!
Warum denn? Ein Lehrling - gerade im ersten Jahr - kann noch nicht besonders produktiv arbeiten. Früher musste man sogar für die Gesellenausbildung zahlen. Fakt ist: Ein Lehrling kostet ein Unternehmen eine Menge Geld. Das sollte man bedenken. Im dritten Jahr mag schon in Richtung normales Entgelt gehen können, davor jedoch nicht. Volles Gehalt ist allerdings Bullshit, weil der Lehrling auch nicht voll arbeitet.

Zitat:
-Man wird ausschließlich nur im Betrieb, direkt am Arbeitsplatz angelernt
Die Idee ist gut. Schließlich kostet es das Unternehmen viel Geld. Und mal davon ab, warum bildet ein Unternehmen denn überhaupt aus? Das muss man im Hinterkopf behalten. Nicht, um dem jungen Menschen etwas gutes zu tun, sondern damit es weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte bekommt.

Zitat:
würde man das umsetzen, wären wir in Deutschland schon ein großen Schritt weiter, dann würden sich auch mehr junge Leute
für eine Berufsausbildung und gegen ein Studium entscheiden.
Junge Menschen entscheiden sich meist für ein Studium, weil sie auf das dicke Geld hoffen. So lange sich das nicht ändert, werden sie sich auch weiterhin für ein Studium entscheiden. Sie fragen sich "kann ich mein Leben, so wie ich es mir vorstelle, mit dem Gehalt bestreiten, dass ich durch einen Ausbildungsberuf erhalte?". Da lautet für viele die Antwort: Nein. Deswegen Studium.
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Talamaur ist offline  
Alt 08.11.2011, 08:00   #39
la_manie
Lustiger Astronaut
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Ein Lehrling wird teilweise auch schonmal mit der ganzen Verantwortung beladen. Als Beispiel möchte ich mal Lidl anführen: die haben ein "Spitzenmodell" wo Lehrlinge eine Woche lang eine Filiale alleine führen. Und das für 400 Euro im ersten Lehrjahr. Ich weiss ja nicht...!
Auch hab ich es erlebt, dass Azubis einfach von 10-20 in den Laden gestellt worden, und dann "mach mal".
Wenn man Fragen hat, ließ auf der Verpackung nach, da steht alles. Wenn du da als Kunde nachhakst "Können Sie nicht noch jemanden anderen fragen" heisst es: "es ist kein anderer da".

Das ist schon problematisch.

In den Berufsschulen sollte sogleich Theorie von Berufsinhalten vermittelt werden, als auch natürlich Allgemeinbildung. Das geschieht ja auch schon so. In den Berufen, die direkt mit Menschen zu tun haben, gibt es in den Berufsschulen das Fach Sozialkunde, wo politisches etc. gelehrt wird.
NUR muss man auch bedenken, dass da die Altersgruppe 16-21 sitzt (1.Lehrjahr) und die natürlich andere Dinge wichtiger finden.
Man kann da als Lehrer versuchen gegen Windmühlen anzukämpfen. Bringt nur meist nichts. Politische Grundbildung findet in den Schulen statt. Wenn da schon versagt wird, ist es dann wenn der junge Mensch 18 ist, eh zu spät.
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la_manie ist offline  
Alt 08.11.2011, 08:02   #40
la_manie
Lustiger Astronaut
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Zitat:
warum bildet ein Unternehmen denn überhaupt aus? Das muss man im Hinterkopf behalten. Nicht, um dem jungen Menschen etwas gutes zu tun, sondern damit es weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte bekommt.
Gegenantwort: damit von der IHK oder der Handwerkskammer keine Strafe berechnet wird (Ausbildungpakt).
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la_manie ist offline  
 

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