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Alt 08.01.2012, 21:25   #1
Marmeladenschnitte
Senior Member
 
Registriert seit: 02/2006
Ort: München
Beiträge: 753
Kein Interesse für Geschichte - Verwerflich?

Hallo liebe LT'ler,

letztens habe ich mit meinem Freund diskutiert, aufhänger war Video des folgenden Threads, welches ich zusammen mit ihm geschaut habe.

http://www.lovetalk.de/grundsatzdisk...11-2011-a.html

Beim Ansehen dieses Videos habe ich festgestellt, dass ich von vielen von den Dingen, die Dort gezeigt werden überhaupt nichts (wie kam es dazu, was ist dort passiert,..) weiß, bzw. noch nie was davon gehört habe.

Als ich das meinem Freund das sagte war er total schockiert, dass ich ja anscheinend überhaupt keine Ahnung von Geschichte habe.

Nun muss ich zugeben, dass stimmt sicherlich. Ich finde Geschichte einfach totlangweilig und ich weiß sicher nur diejenigen Dinge, an denen man in der Schulzeit eh nicht vorbeigekommen ist. Und hängen geblieben ist wirklich nicht viel (außer so Sachen von wann bis wann der erste und zweite Weltkrieg ging). Geschichte wäre das erste Fach gewesen, welches ich abgewählt hätte in der Oberstufe, wäre das möglich gewesen.

Naja, die Empörtheit meines Freundes hat mich nun doch etwas nachdenklich gemacht, weil er meint 'wer nichts über die Geschichte weiß, muss sie selbst nochmal durchleben'. Was denkt ihr darüber. Findet ihr es schlimm, wenn man keine Ahnung von bestimmten Ereignissen hat oder findet ihr das verwerflich?
Marmeladenschnitte ist offline  
Alt 08.01.2012, 21:25 #00
Administrator
Hallo Marmeladenschnitte, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 08.01.2012, 21:31   #2
Karin31NRW
abgemeldet
Ich finde das nicht verwerflich. Der Satz, dass aus der Geschichte nicht gelernt wird, leuchtet mir ein, denn letztlich kommt es ja auf die Einstellung in der Gegenwart an. Ob die durch Geschichtswissen verändert wird, bezweifle ich.
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Karin31NRW ist offline  
Alt 08.01.2012, 21:55   #3
Nuits sans toi
abgemeldet
Ich finde, dass ein gewisses Wissen über die eigene Kultur - und dazu gehört auch die Geschichte - unabdingbar ist.

Mir stehen immer wieder die Haare zu Berge, wenn ich an der Uni (oder anderswo) erlebe, wie wenig Ahnung die meisten Menschen von Geschichte haben. Zumal wenn es auch noch um die letzten 100 Jahre geht.
Da gehört es für mich dazu, mehr als nur ein paar Eckdaten zu kennen.
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Nuits sans toi ist offline  
Alt 08.01.2012, 22:01   #4
Daisy83
Platin Member
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Hinter dem Mond
Beiträge: 1.941
Mich interessiert Geschichte auch nicht die Bohne. Ich lebe in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit. Ich befasse mich damit nicht oder nur mit dem Zeug, mit dem man notgedrungen konfrontiert wird. Zum Beispiel die Hitlerzeit, regt mich schon so auf, dass ich wirklich aggressiv werde, weil man dieses Thema ums verrecken nicht endlich zu den Akten legen kann. Jedes Jahr das selbe Gerede und Fass aufmachen am 9.11 usw. Und jedes Jahr das ewige Münster-Glocken Leuten am 17.12, weil an dem Tag damals meine Stadt ausgebomt wurde. Es nervt mich einfach total. Und die Leute, die eh schon drunter leiden, kommen dadurch auch nie zur Ruhe.
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Daisy83 ist offline  
Alt 08.01.2012, 22:01   #5
Wolfsblume
Special Member
 
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 5.759
Zitat:
Zitat von Marmeladenschnitte Beitrag anzeigen
Naja, die Empörtheit meines Freundes hat mich nun doch etwas nachdenklich gemacht, weil er meint 'wer nichts über die Geschichte weiß, muss sie selbst nochmal durchleben'. Was denkt ihr darüber. Findet ihr es schlimm, wenn man keine Ahnung von bestimmten Ereignissen hat oder findet ihr das verwerflich?
Verwerflich? Nur, wenn so jemand bei politischen Themen dann seinen Senf dazugeben will und kompletten Stuss labert.

Hier: http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.ph...tDoTheResearch findet sich ein schönes Beispiel dafür, wie bescheuert sowas wirken kann.
(Bild oben rechts, und was darunter steht)

Besonders erschreckend finde ich es ja immer wieder, wenn junge Frauen damit kokettieren, ja so gar nicht emanzipiert zu sein...die müssen doch im Geschichtsunterricht geschlafen haben, oder WOLLEN sie kein Wahlrecht?


Ich war in Geschichte ja auch immer eine Niete und weiß nicht halb soviel wie ich eigentlich wissen sollte...das ändert aber nichts daran, dass ich mir durchaus darüber im Klaren bin, dass man die Vergangenheit kennen muss um die Gegenwart beurteilen zu können.
Z.B. um feststellen zu können, ob die angenehme Situation in der man sich im Moment befindet selbstverständlich ist, oder vor hundert Jahren noch nicht so war und in hundert Jahren wieder anders sein könnte wenn man nicht aufpasst.

Es waren vermutlich die Juden, die aufgrund der immer wiederkehrenden Verfolgungen hinreichend paranoid waren, die rechtzeitig vor Hitler fliehen konnten.
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Geändert von Wolfsblume (08.01.2012 um 22:08 Uhr)
Wolfsblume ist offline  
Alt 08.01.2012, 22:15   #6
Karin31NRW
abgemeldet
Zitat:
Vergangenheit. Ich befasse mich damit nicht oder nur mit dem Zeug, mit dem man notgedrungen konfrontiert wird. Zum Beispiel die Hitlerzeit, regt mich schon so auf, dass ich wirklich aggressiv werde, weil man dieses Thema ums verrecken nicht endlich zu den Akten legen kann.
Zu den Akten legen braucht man das nicht, aber wenn man es in der Schule zu anschaulich durchkaut, kann ich mir vorstellen, dass das eher kontraproduktiv ist. Dem Normalmenschen braucht man das nicht zur Abschreckung vorführen und beim potenziellen Neonazi wird der Schulunterricht nicht den gewünschten Eindruck machen.

Zitat:
Z.B. um feststellen zu können, ob die angenehme Situation in der man sich im Moment befindet selbstverständlich ist, oder vor hundert Jahren noch nicht so war und in hundert Jahren wieder anders sein könnte wenn man nicht aufpasst.
Reichen da nicht aktuelle Verhältnisse aus anderen Ländern?
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Karin31NRW ist offline  
Alt 08.01.2012, 22:23   #7
Marmeladenschnitte
Senior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2006
Ort: München
Beiträge: 753
Naja, also bei mir ist es so, dass ich mich immer aus Diskussionen, wenn es um tagespolitische Themen oder Geschichtliches geht heraushalte. Weil die Blöße will ich mir dann nicht geben.

Ich finde schon auch, dass es wichtig ist etwas zu wissen und ich finde es auch nicht schlimm, wenn man jedes Jahr an schlimme Ereignisse gedenkt, einfach damit die nicht Vergessenheit geraten.

In dem Video geht es ja nun explizit um die letzten 100 Jahre. Und da hab ich genausowenig Wissen über die Geschichte Deutschlands, wie über die Geschichte der restlichen Welt. Von vielen Dingen mal gehört, aber um was es da ging, keinen Plan...

Fragt sich dann natürlich auch, wie man diese Wissenslücken füllen will...
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Marmeladenschnitte ist offline  
Alt 08.01.2012, 22:24   #8
Nuits sans toi
abgemeldet
Um Wissenslücken dieser Art zu füllen, eignet sich zunächst mal Wikipedia - da kann man auch schön weiterklicken, wenn man nicht alles versteht, weil noch nicht genug Hintergrundwissen da ist.

Ansonsten: Mal das Geschichtsbuch aus Schulzeiten auspacken.
Oder in eine Buchhandlung gehen.
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Nuits sans toi ist offline  
Alt 08.01.2012, 22:57   #9
Bizeps
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Daisy83 Beitrag anzeigen
Mich interessiert Geschichte auch nicht die Bohne. Ich lebe in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit.
Den Satz halte ich zwar für dämlich, aber Ich glaube so denken alle Frauen, die ich bisher getroffen habe, ohne Ausnahme. Selbst meine Mutter hat sich nie dafür interessiert. Das liegt vielen Frauen einfach im Blut, Geschichte und Politik ist halt nichts für euch. Ich heisse das zwar nicht gut, aber habe mich damit schon abgefunden.
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Bizeps ist offline  
Alt 09.01.2012, 00:44   #10
Janina*
abgemeldet
es gibt schon Leute, die richtige "Geschichtsfreaks" sind.
ich vermute, dein Freund ist wohl so jemand.
da kann man es einfach nicht "verstehen" wie andere das nicht wissen.
(geht ja auch mit anderen Fächern so- ich kann auch oft nicht
verstehen, daß manche nichts mit Sprachen oder Kunst anfangen können...)

kenne das auch aus der Schulzeit, daß die Meisten kein Interesse
an Geschichte hatten. ich glaube, das hängt mit dem jungen Alter zusammen;
daß da eben eher "aktuelle" Sachen interessant sind.
mich hat an Geschichte abgeschreckt; daß man sich soviele
Jahreszahlen merken mußte; das gelang mir oft überhaupt nicht.

ich würde an deiner Stelle die Reaktion deines Freundes nicht ganz
so ernst nehmen. vielleicht kann er dir ja "Nachhilfe" geben .
möglicherweise hat er sogar eine Methode drauf, mit der du dir die
wichtigsten Ereignisse richtig gut merken kannst.
und sehr wahrscheinlich hast du auch andere (wirkliche) Stärken, die
er halt nicht hat. so what ...

mein Interesse an Geschichte hat übrigens mit zunehmenden Alter zugenommen;
und ich kann mir Dinge einfach dann gut merken, wenn es mich in einem bestimmten
Zusammenhang wirklich interessiert.

die Behauptung, die Menschen, die nichts von Geschichte wissen, müssen diese nochmal
durchleben, finde ich dennoch irgendwie nachvollziehbar. ich glaube sie stimmt für den Großteil der Menschen. daher ist wohl ein gewissen Grundwissen wichtig; andererseits reicht es mir wenn ich weiß daß es Leute gibt, die das besser können als ich und ich ihnen vertraue.
und ich finde es gibt auch so etwas wie Intuition, die einen davor bewahren kann, wirklich schreckliche Dinge zu tun oder zu wiederholen. aber klar, das Wissen z.B um den Holocaust, und unter welchen Umständen er entstanden ist, ist schon sehr hilfreich um zukünfig Ähnliches zu vermeiden...
insofern bin ich schon dankbar, daß man Geschíchte nicht einfach abwählen konnte
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Janina* ist offline  
 

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