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Alt 31.01.2012, 21:51   #21
dunkle jane
Überlebende
 
Registriert seit: 10/2009
Ort: Göttingen
Beiträge: 2.380
in meinem ort ist eine einrichtung für schwer geistig und körperbehinderte kinder und jugendliche. sie haben weder eine schlechtere lebensqualität noch sind sie traurig oder isoliert. man kennt sich im ort und es wird geholfen, wenn jemand sich verlaufen hat oder es wird miteinander geredet. sie sind glücklich, lernfähig und vor allem haben sie lebensfreude.
ich sehe das genauso wie hex, wenn schwanger, dann mit allen konsequenzen.
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dunkle jane ist offline  
Alt 01.02.2012, 07:31   #22
gastdelete
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Emyli Beitrag anzeigen
Natürlich besteht die Gefahr einer späteren Erkrankung und darauffolgenden Behinderung. Hirnblutungen, Unfälle... Alles kann passieren. In meinen Augen ist das aber eine ganz andere Situation.
Andere nur in dem Sinne, dass man nicht mehr aktiv über das Leben des Kindes entscheiden muss, weil es schon da ist.


Zitat:
Zitat von Knoedeli Beitrag anzeigen
Trübt es die Freude? Ist es ein Vorteil oder ein Nachteil es zu wissen? Wie weit kann man sich wirklich auf das einstellen, was auf einen zukommt?
Besonders im Falle, wenn das Kind schon nicht gesund auf die Welt kommen wird und man es trotzdem behalten will, wäre die Zeit als emotionale Vorbereitung meiner Ansicht nach vorteilhaft. Zunächst wäre das sicherlich ein Schock, doch man gewöhnt sich an alles. Wenn man jedoch abtreiben will, gibts da eh keine Freude mehr und es ist ebenso vorteilhaft es so schnell wie möglich zu wissen, um nicht in Träumerei zu verfallen.


Zitat:
Zitat von dunkle jane Beitrag anzeigen
sie sind glücklich, lernfähig und vor allem haben sie lebensfreude.
Klar haben sie diese, soweit es geht. Wenn man als Elternteil aber egoistisch nachdenkt, werden diese Kinder kaum selbst Kinder/Enkel haben. Einer selbst taucht somit in eine ganz andere Welt, jenseit dieser, in der wir uns tagtäglich befinden.


Zitat:
ich sehe das genauso wie hex, wenn schwanger, dann mit allen konsequenzen.
Natürlich löblich, aber was ist, wenn man die Konsequenzen nicht tragen kann, weil sie finanziell, emotional oder gar physisch einen einfach an und über die eigenen Grenzen bringen? Das wird dann zu einer Lebensaufgabe, zu einem Kreuz, das man sein Leben lang zu tragen hat. Man wird nie wieder eigenes Leben führen können.


Ich hatte gestern Abend die Diskussion kurz mit meinem Mann angerissen. Für ihn schien das Thema recht einfach zu sein: Testen lassen und im positiven Fall natürlich abtreiben. Begründung: Das Kind wird nie ein normales Leben haben, wie wir es uns vorstellen, was normal ist; wir werden selbst nie wieder eigenes Leben haben, werden auch keine Enkel sehen, werden finanziell komplett aufgebraucht sein bzw. es uns gar nicht leisten können ein solches Kind großzuziehen.

Bei ihm klang es so einfach. Vielleicht denke ich zu viel nach, aber so klar vor Augen sehe ich diese Entscheidung nicht, auch wenn ich ihm an mancher Stelle zustimmen muss, so weiß ich nicht wie ich mit der Tatsache einer Abtreibung leben würde.
Vielleicht sagt er das, weil er ein Mann ist und das werdende Kind nie in sich spüren wird...

Ein wirklich schwieriges Thema.
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Alt 01.02.2012, 08:02   #23
OneSilverDollar
Zan Zendegi Azadi
 
Registriert seit: 08/2006
Ort: Tal der Königinnen
Beiträge: 13.888
Zitat:
Zitat von Wolfsblume Beitrag anzeigen
Davon abgesehen finde ich es reichlich amoralisch, behinderte Kinder in die Welt zu setzen, damit man was zum Bemitleiden und Toleranz-beweisen hat.
Also, wer ein behindertes Kind zur Welt bringt, um bemitleidet zu werden und um Mitleid zu "beweisen", sollte auch auf ein nicht behindertes Kind verzichten.

Das ist arm und bedauernswert.
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OneSilverDollar ist offline  
Alt 01.02.2012, 08:13   #24
Orlando.
Galaxie-Reisender
 
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
Zitat:
Zitat von Equilibra Beitrag anzeigen
Bei ihm klang es so einfach. Vielleicht denke ich zu viel nach,

Ein wirklich schwieriges Thema.
Falls ihr noch keine Kinder habt, hat man natürlich viel mehr Abstand dazu.
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Orlando. ist offline  
Alt 01.02.2012, 08:23   #25
dear_ly
となりのトトロ, トトロ♫
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
Zitat:
Zitat von Equilibra Beitrag anzeigen
Ich hatte gestern Abend die Diskussion kurz mit meinem Mann angerissen. Für ihn schien das Thema recht einfach zu sein: Testen lassen und im positiven Fall natürlich abtreiben. Begründung: Das Kind wird nie ein normales Leben haben, wie wir es uns vorstellen, was normal ist; wir werden selbst nie wieder eigenes Leben haben, werden auch keine Enkel sehen, werden finanziell komplett aufgebraucht sein bzw. es uns gar nicht leisten können ein solches Kind großzuziehen.
Sehe ich genau so (nur ,dass mir das mit den Enkeln wohl egal wär.)
hinzu kommt, dass ich mich immer frage: Was wird aus diesen Menschen, die eindeutig nicht allein lebensfähig sind, wenn die Eltern tot sind?
Was wenn sie dann halt wirklich in ein schlechtes Heim kommen und misshandelt, ausgenutzt oder was auch immer werden?
Da wäre mir generell der Stressfaktor, den Kinder eh schon mit sich bringen, viel zu hoch.
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dear_ly ist offline  
Alt 01.02.2012, 08:47   #26
Chopin
Special Member
 
Registriert seit: 01/2011
Ort: MTK
Beiträge: 6.105
Zitat:
Zitat von Equilibra Beitrag anzeigen
Ich verstehe nicht ganz, worauf Du damit hinaus willst.
Auf das scheinbare Überangebot und die Unfähigkeit sich zu entscheiden.
Menschen bleiben lieber solo in der Hoffnung das jemand "noch" besseres kommt.

...
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Chopin ist offline  
Alt 01.02.2012, 09:31   #27
leonora
special
 
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
ob ein Kind mit Trisomie 21 ein "normales" Leben hat, hängt von 2 Faktoren ab

wie stark eine geistige Behinderung ausgeprägt ist (eine solche kann ja auch ohne Trisomie 21 auftreten - und wird durch keine Tests "entdeckt")

und wie gut das jeweilige Kind gefördert wird.

Viele Trisomie 21 Kinder erreichen heute einen Realschulabschluss, gehen in ganz normale Berufe, in denen sich die Firmen darauf eingestellt haben, es gibt 2 oder drei, die einen Hochschulabschluss haben.

Besonders geschätzt bei Arbeitgebern, die sich darauf einlassen, ist die ausgeprägte soziale Kompetenz, besonders das einfühlungsvermögen und die allgemein freudige Grundstimmung.

Letztendlich ist für die Förderung von Trisomie21-Kindern nur das gefordert, was ALLEN Kinder gut täte, nämlich individuelle Förderung, nach dem eigenen Tempo, mit Blick auf die Erfolge

bei Kindern, die sprachlich eingeschränkt sind kann heute gebärdenunterstützt gearbeitet werden, um das auszugleichen.

Schwierig ist, wenn Herzfehler/Darmverschlüsse dazu kommen, da ist intensive ärztliche Betreuung und Operationen in der Kindeheit vonnöten - aber DAS kann eben auch ohne Trisomie auftreten und wäre ein Herzfehler ein Grund abzutreiben?

Nicht zu vegessen, dass ja auch Geburtsschäden durch Sauerstoffmangel u.ä. auftreten können, Unfälle können zu Behinderungen führen - spricht da dann jemand für die postnatale Abtreibung??????

Ich denke, wer sich nicht sagen kann, dass er jedes Kind annehmen und unterstützen wird, egal in welchem Zustand es jetzt "schlüpft" und egal, wie es sich entwickelt, der sollte sich Kindern ersparen.
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leonora ist offline  
Alt 01.02.2012, 12:16   #28
la_manie
Lustiger Astronaut
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Ich würde auch kein Kind mit Behinderung geistiger Art austragen.
Am Ende zahlt die Gesellschaft ein ganzes Leben lang dafür, dass so ein Mensch am leben bleibt und das Gefühl hat ja so normal zu sein.
Dass sie es nicht sind, trauen sich viele nicht zu sagen. Man könnte ja als intolerant dastehen.
Viele Betriebe zahlen lieber die paar Euro Strafe als einen Behinderten einstellen, also zahlt die Gesellschaft dafür, das dieser Behinderte in einer Behindertenstätte einen Monat für 100 Euro Schrauben sortieren darf, und von vielen Leuten beaufsichtigt werden muss, die auch Geld kosten.

Zum anderen ist man mit einem geistig behinderten Kind auch sein ganzes Leben an das Kind gebunden, dass es irgendwann ein völlig eigenes Leben führen kann, glücklich, in einer Partnerschaft, mit eigenen Kindern vielleicht, ist fast nicht möglich.
Nicht jede Mutter hat die Kraft, ihr ganzes Leben umzustellen und nicht mehr arbeiten zu können, um das Kind zu betreuen oder zu pflegen.
Die Mutter selber kann durch diese Betreuungszeit keine Rente aufbauen, landet selber im Alter in Armut. Die meisten Männer, egal wie sehr sie ihre Frau liebten machen das auch nicht auf Dauer mit.

Da muss man sich schon fragen: ist es das alles wert?
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la_manie ist offline  
Alt 01.02.2012, 13:44   #29
dunkle jane
Überlebende
 
Registriert seit: 10/2009
Ort: Göttingen
Beiträge: 2.380
kennt ihr denn kinder mit geistiger behinderung? wisst ihr über was ihr da redet? in diese einrichtung hier kommen die kinder, wo sich die eltern auch nicht drum kümmern können. aber sie arbeiten ihren fähigkeiten nach, sind in der landwirtschaft, es ist für sie normal leute. ich selbst ging in einer familie mit 3 geistig behinderten kindern ein und aus. sie brauchen niemanden leid zu tun oder es wäre auch nicht besser, wenn sie nicht da wären. habt ihr da mal an eure familie gedacht? wenn ihr jemanden liebt, dann ist es nicht so einfach. alle wollen immer ach so tolerant sein aber bitte nicht in der eigenen familie.
meine tante ist geistig auf dem stand einer 3jährigen, und der einzige bruder der sich um sie kümmert, musste bis vors gericht. er wollte sie tags über in eine einrichtung geben, wo sie mit anderen was unternehmen kann. die anderen geschwister sind im ernst dagegen vor gericht gegangen. selbst meine tante musste vorm richter aussagen, die hatte solche angst. natürlich sind die damit nicht durchgekommen, meine tante darf jetzt 2 mal die woche zu ihren neuen freunden. ich glaub es ja wohl nicht, behinderte menschen sind doch keine sache oder lästiges übel.
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dunkle jane ist offline  
Alt 01.02.2012, 13:46   #30
la_manie
Lustiger Astronaut
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Ich sehe das anders. Für mich wäre eine Behinderung des Kindes ein Abtreibegrund.
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la_manie ist offline  
 

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