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Alt 02.04.2012, 22:30   #1
Foghiker
Platin Member
 
Registriert seit: 02/2004
Ort: DD
Beiträge: 1.817
Unrechtsstaat DDR ?

Hallo, ich würde gern mal ein unbequemes Thema starten.
Wie denkt ihr über die DDR?
Mir persönlich geht es langsam auf den Zünder, das man nahezu jeden zweiten Tag im TV alles mögliche und unmögliche über diesen Staat sieht, oder in den Medien liest.
Meiner Meinung nach ist es ein leichtes, über etwas her zu ziehen, was tot und Vergangenheit ist.
Es nervt, immer wieder nur zu hören und zu lesen, das es grundsätzlich und von Anfang bis Ende alles böse, unrechtens, unsozial, dikatorisch und gemeingefährlich gewesen sein soll.
Man bekommt das Gefühl, das da alle Menschen notleident, gefangen, isoliert, eingesperrt und was weiß ich nicht alles gewesen sein müssen.

Meiner Meinung nach, war es ein Staat, wie jeder andere, mit eigenen Regeln und Gesetzen, nach den man leben und auskommen musste. Wer Gesetze oder Regeln missachtete, wurde, wie woanders auch, zu Verantwortung gezogen, und basta.
Klar war nicht alles schick, und Konfetti, und manche Dinge auch stark überzogen, aber das sind sie selbst in unseren Breiten immmer auch nur noch!

Nur warum redet man immer nur über die DDR, dreht endlose lange Doku´s, um stark einseitig informiert zu werden?

Gegenpole:
Es gibt keine Dokus/Filme über China/Vietnam/Korea/Russland und alle anderen (noch existierenden) Staaten! Hat man da Angst, das es als Propaganda aufgefasst werden könnte?
Warum redet man nicht über die (System)Kriege Amerikas? Über Guatanamo? Über Verhör/Foltermethoden der dortigen Geheimdienste?
Warum redet man nicht über Überwachung und Vorratsdatenspeicherung, Spionage und Finanz/Wirtschaftsterrorismus in unserer jetzigen Zeit?
Über Korruption und unlauteren Wettbewerb?
Über Monopolherrschaften?
Über Cyberwar im 20 Jahrhundert?
Den immernoch währenden währenden Feldzug gegen alle östlichen Staaten mit modernen Mitteln & Waffen?
Über Lobbyismus?


Die DDR war ein winziger Staat, von allen Seiten eingekesselt, ohne Ressourcen, gezwungen aus Kacke Gold zu machen, hat sogar den ganzen Müll aus Westberlin gegen Devisen aufgekauft und entsorgt.
Wann immer es den Großmächten in die Nase stieg, musste die DDR den Buckel krumm machen, mit Sanktionen und Embargos klar kommen...

Ich seh im Grunde keinen Unterschied zu damals, klar ich kann sagen was ich will, und auch hingehen wo ich will, aber:

* Pisse ich heute jemanden ans Bein, muss ich auch mit Konsequenzen
leben.
* Vor n paar Jahren wurden kritische Stimmen gegen Amerika als "Antiamerikanisch" eingestuft, und sogar als "staatsfeindlich" betrachtet.
Die DDR war pleite, der Westen wollte uns retten, und ist/war schon damals chronisch blank!

Was ist mit der großen heilen Welt und den Rettern?
Wir sind immer noch im Krieg, unser Wirtschaftshaushalt ist immer noch in der Schräglage, wird sich auch nie normalisieren, wir steuern genau deshalb auf einen neuen globalen Konflikt zu.

Wenn dann der Rest der Welt erobert ist, und alles uns gehört, leben alle in einem System des globalen Kapitalismus, das Geld wurde bis dahin an die Großkonzerne und Monopolisten verteilt, es herrscht eine reine zwei Klassen Gesellschaft, nur noch arm & reich.... und wer hat dann die besten Karten und unterdrückt wen?

mhhhh......

Was ist oder war nun besser?
Warum die ständige Hetze gegen den Osten, und tolle Filme über die DDR?

Um von alle unseren derzeitigen Problemen ab zu lenken?
zu polarisieren?

Klar, der Plan wird funzen, die alten sterben aus, die jungen kennens nur aus den Medien und aus der Schule, können nicht vergleichen oder nachvollziehen, nur gesagtes und gelehrtes glauben, Bücher und Dokumente darüber wurden vernichtet oder sind unter Verschluß...

Super Sache das, ich freu mich drauf

wie denkt ihr drüber?
Foghiker ist offline  
Alt 02.04.2012, 22:30 #00
Administrator
Hallo Foghiker, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 03.04.2012, 05:14   #2
la_manie
Lustiger Astronaut
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Ich denke, es ist gut, das die DDR Geschichte ist. Vieles war einfach kontraoptimal und nicht nachhältig.

Aber,es war nicht alles so schlecht, wie es dargestellt wird in den (meist westdeutschen) Medien.

Das was ich heute vermisse, die Solidarität, das Gemeinschaftsgefühl, das sind Werte, auf die früher (auf Teufel komm raus) viel Wert gelegt wurde. Der Umgang war ein anderer miteinander.
Jeder bekam das Gefühl, wichtig zu sein, auch wenn er geistig nicht auf voller Höhe stand, es fand sich doch immer eine Einbringung in die Gesellschaft.

Heute heisst es ADHS-Sonderschule-Arbeitslosigkeit-Keine Perspektive.
Früher wurde selbst der größte Zappelphillip noch für die Gemeinschaft nützlich befunden.
Auch was Kinderbetreuung und Ganztagsschulen angeht, ist die BRD jetzt wieder auf dem Weg, sich an der DDR zu orientieren- was man aber natürlich unter "finnisches Modell" vorstellt, wobei man verschweigt, das sich Finnland an der DDR orientierte

Aber, wie gesagt, ich bin froh, das es die DDR nicht mehr gibt. Die Nachteile haben doch sehr überwogen. Ich bin heute froh zu sagen, schreiben und leben was immer ich möchte. Und jederzeit Obst im Supermarkt zu bekommen
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la_manie ist offline  
Alt 03.04.2012, 08:35   #3
Ducati
Moderator
 
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
Zitat:
Zitat von Foghiker Beitrag anzeigen

Meiner Meinung nach, war es ein Staat, wie jeder andere, mit eigenen Regeln und Gesetzen, nach den man leben und auskommen musste. Wer Gesetze oder Regeln missachtete, wurde, wie woanders auch, zu Verantwortung gezogen, und basta.
Damit rechtfertigst du dann jede Diktatur !
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Ducati ist offline  
Alt 03.04.2012, 08:51   #4
Valentino
Frei
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: Westerwald
Beiträge: 11.685
Zitat:
Zitat von Foghiker Beitrag anzeigen
Meiner Meinung nach ist es ein leichtes, über etwas her zu ziehen, was tot und Vergangenheit ist.
Meiner Meinung nach ist das Bestandteil des Geschichtsunterrichtes. Du lebst dort wo es früher einmal die DDR gab und eine andere Regierungsform an der Macht war. Das Volk wurde unterdrückt und verängstigt.

Ich sehe auch dass Du sehr einseitig bist. Infos zur DDR gibt es zwar überall. Mir begegnet das aber nicht so häufig wie Du es für Dich beschrieben hast.

Berichte über die übrigen Mißstände gibt es in der gleichen Häufigkeit. Über Amerika und die Kriege gab es bereits mehrere Kinofilme. Wenn ich die Nachrichten einschalte erhalte ich Infos zum aktuellen Zeitgeschehen. Von der DDR wird da nicht berichtet, wohl aber von Mißständen von Steuerfahndern und Cyberkriegen sowie von Terror und Unruhen.
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Valentino ist offline  
Alt 03.04.2012, 09:18   #5
Kalle_Blomquist
Special Member
 
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 7.293
Als die Mauer fiel, fuhr mein bester Studienfreund an die Grenze zum Fahnen schwingen und mitjubeln. Mein Kommentar damals: "bist du wahnsinnig? Das gibt eine Katastrophe". Und so kam es dann wohl auch:
2000 Milliarden Staatsverschuldung und und und.
Es wäre viel besser gewesen, man hätte die "befreite DDR" erstmal 30 Jahre alleine wursteln lassen, wie alle anderen ehemaligen Osblockstaaten auch.
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Kalle_Blomquist ist offline  
Alt 03.04.2012, 10:52   #6
boomer666
Special Member
 
Registriert seit: 01/2012
Ort: Norden
Beiträge: 2.004
Zitat:
Zitat von Foghiker Beitrag anzeigen
Was ist oder war nun besser?
Warum die ständige Hetze gegen den Osten, und tolle Filme über die DDR?
ich kenne genug geschichten von leuten die wegen einem furtz aus der DDR fliehen mussten. ich kenne auch genug familien die aus osteuropa geflohen sind um ihre ruhe vorm geheimdienst, repressalien, gewalt, armut und angst zu haben.

jede beschönigung der kommunistischen diktaturen ist lediglich geschichtsklitterung.
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boomer666 ist offline  
Alt 03.04.2012, 17:03   #7
good fellas
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 3.229
Die DDR war schon scheisse. Aber Sachsenwitze find ich gut
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good fellas ist offline  
Alt 03.04.2012, 18:05   #8
la_manie
Lustiger Astronaut
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Zitat:
Es wäre viel besser gewesen, man hätte die "befreite DDR" erstmal 30 Jahre alleine wursteln lassen, wie alle anderen ehemaligen Osblockstaaten auch.
Zum Glück ist es anders gekommen. Das hätte NIE gut gehen können. Grade weil Deutschland EIN Land war/ist, wäre es zu Überfällen auf den Westen gekommen (so wie Anfang der 90ger die Polen für ihr spezielles Verhältnis zum deutschen Auto bekannt waren), Kriminalität und sozialen Unruhen.
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la_manie ist offline  
Alt 03.04.2012, 18:45   #9
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
In jeder Diktatur herrscht "Alltag", wie auch in jedem demokratischen Staat. Dies als Beleg heranzuiehen, dass eine Diktatur darum nicht viel anders sei als ein demokratisch geprägter Staat, halte ich für brandgefährlich. Vor allem verhöhnt es jede Person, die sich nicht abfinden woll(t)en mit staatlicher Gängelei, gesellschaftspolitischen Zwangsmaßnahmen, im schlimmsten Fall sogar mit Willkür und von oben verordneter (Un-)Rechtsprechung.

Alleine aus diesen Gründen sollte man als unabhänig denkender Mensch Staaten wie der DDR für keine Sekunde nachtrauern.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 03.04.2012, 18:51   #10
Kalle_Blomquist
Special Member
 
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 7.293
Zitat:
Zitat von la_manie Beitrag anzeigen
Zum Glück ist es anders gekommen. Das hätte NIE gut gehen können. Grade weil Deutschland EIN Land war/ist, wäre es zu Überfällen auf den Westen gekommen (so wie Anfang der 90ger die Polen für ihr spezielles Verhältnis zum deutschen Auto bekannt waren), Kriminalität und sozialen Unruhen.
Die paar Autodiebe wären den Westen bedeutend preiswerter gekommen.

Siehs doch mal so: Die DDR Arbeiter waren ja durchaus gebildet und qualifiziert. Wenn diese zu Billiglöhnen wie in Rumänien gearbeitet hätten, wären die Investoren nur so in Strömen gekommen, nicht nur aus der BRD sondern weltweit! Nach 20-30 Jahren hätten man sich dann über einen Staatenbund unterhalten können. Eine Begegnung auf Augenhöhe, keine "Übernahme" mit Begrüßungsgeld und Bananen. Ein Onkel meiner damaligen Freundin war damals Wirtschaftsberater von Kohl und warnte vor den Konsequenzen. Dieser wollte aber nur die Einheit durchdrücken auf Teufel komm raus, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Folgen. So gibts immer noch den Soli und die Ossis warten immer noch auf die "blühenden Landschaften". Die Qualifizierteren leben schon lange im Westen. Der Unterschied zwischen West und Ost ist zur Dauereinrichtung geworden, wie der zwischen Nord- und Süditalien.
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Geändert von Kalle_Blomquist (03.04.2012 um 18:57 Uhr)
Kalle_Blomquist ist offline  
 

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