gastdelete

Ich glaube schon.

gastdelete

Um Wollen geht es hier absolut nicht. Manchmal hat man eben nicht viel Auswahl. Die meisten Frauen dort werden es als eine bessere Alternative zu Prostitution ansehen, schätze ich.

Kalle_Blomquist

Wurde in dem Beitrag erklärt, warum Leihmutterschaft in Indien gesellschaftlich geächtet wird? Ich vermute, die ungebildete Bevölkerung versteht nicht, daß das Kind eben andere Eltern hat und die Leihmutter das Kind eben "nur" austrägt. Für mich eine durchaus ehrenwerte Sache. Ich habe mal einer Exfreundin (sie entpuppte sich als Lesbe und ich half ihr beim coming out) angeboten, sie zu schwängern, wenn sie sich ein Kind mit ihrer Freundin wünscht.

dear_ly

Ja, sicher.
Ich sags ganz ehrlich: Sowas gibt es halt auch und wird es immer geben.
Sicher keine Idealsituation, aber ich denke die Alternative ist immer noch besser, als die der Prostitution....

gastdelete

Richtig erklärt wurde es nicht. Bloß wurden Leute befragt und wie sie dazu stehen. Alle - bis auf die Leihmütter - fanden das "nicht so gut". Man hat zwar verstanden, dass es nicht aus Spaß gemacht wird und wegen der besseren finanziellen Zukunft, trotzdem hat man dazu immer die Miene verzogen.

Das schrieb ich auch im Eingangspost, die ungebildete Bevölkerung glaubt die Frauen würden ihre eigenen Kinder verkaufen. Die Leihmütter selbst sehen das auch als eine Hilfestellung für Frauen, die eben keine Kinder bekommen können.

An sich, wenn die guten Bedingungen gegeben sind, halte ich so eine Art Hilfe schon für sehr mutig und durchaus ehrenhaft. Traurig ist nur, dass man da im Prinzip dazu gezwungen ist, ob man will oder nicht.

Kalle_Blomquist

In Rumänien werden eigene Kinder übrigens tatsächlich an der Straße verkauft...

gastdelete

Nicht nur in Rumänien. Dazu hatte ich auch paar Reportagen gesehen, kann mich aber nicht mehr genau daran erinnern. Fürchterlich.

pusteblume79

Warum sollte es Druck von außen oder Angst sein wenn man kein fremdes Kind haben möchte?

Es gibt einfach Paare für die eine Adoption nicht in Frage kommt, weil sie ganz einfach auch nicht mehr können, keine Rückschläge mehr erleben wollen, denn eine Adoption ist auch nicht in null Komma nix "erledigt". Es ist nicht damit getan zum Jugendamt zu gehen und zu sagen hier sind wir und jetzt wollen wir ein Kind. Monate von Vorbereitungen, Offenlegung aller Sparbücher, Kontoauszüge, Lohnzettel, psychologische und physiologische Gutachten, regelmäßige Hausbesuche der Sachbearbeiter und und und
Außerdem haben Adoptions- oder Pflegekinder oftmals auch eine eigene "Geschichte" mit der sie und dann auch die Adoptions- oder Pflegeeltern leben und vor allem umgehen müssen.

Auch wenn ich persönlich keine Leihmutter in Anspruch nehmen würde, kann ich diese Paare sehr gut verstehen. Denn der Wunsch nach einem eigenen Kind bleibt und man möchte alles was möglich ist versuchen und nutzen.

gastdelete

Ein "in vitro - Kind" ist auch nicht viel schneller erledigt und in den meisten Fällen wird das Kind sowieso wissen, dass es nicht von der einen Mutter geboren wurde. Ob ihm die gemeinsamen Gene als wirklich aufschlussreiches Kriterium erscheinen, ist auch dahin gestellt.

Siehst Du es geht also weniger um den ganzen großen Aufwand, viel mehr darum, dass Menschen einfach kein vorbelastetes Kind haben wollen. Man glaubt mit dem eigenen Kind wird es unbedingt besser.

Der Wunsch nach eigenem Kind ist schön und gut, auch in vitro, wenn es schon so brennt. Aber ganz ehrlich, ich komme wieder zurück auf die Reportage, die Eltern des Kindes werden schon gewusst haben, unter welchen Bedingungen die Leihmutter diese 9 Monate "gehalten" wurde. Sie müssen auch verstanden haben, ganz gleich, was die junge Frau auch sagte, so sehr um die Hilfe anderen kinderlosen Frauen gegenüber ging es ihr nicht. In gewissem Sinne wurde die Leihmutter wirklich ausgebeutet und das haben die Eltern gewusst. Ich weiß nicht, ob ich über solche "Leichen" gehen würde, um meinen Wunsch erfüllt zu sehen. Da hätte ich, fürchte ich, ein viel zu übles Gefühl dabei.

Zusätzlich geht mir das Gesicht der leitenden Doktorin nicht aus dem Kopf. Während des ganzen Drehs hat sie und ihr Mann, der ebenfalls unter der Decke steckt, dauernd ein überdrehtes Grinsen auf den Lippen, als hätten sie zu viel gekifft. Dieses Lächeln soll wohl gezeigt haben, wie toll das alles ist, was sie machen und wie prima es läuft, doch in der Tat wirkte es alles Andere als echt.

pusteblume79

Und genau das ist ein Grund warum Paare dann keine Adoption wollen, weil sie schon vorher viele Jahre es auf anderem Weg versucht haben, in vielen Fällen erfolglos. Ein Adoptionsverfahren wird nicht leichter und manche Paare fühlen sich dem dann ganz einfach nicht mehr gewachsen.

Trotzdem würde ich keine Paare verurteilen deren Wunsch nach einem eigenen Kind sehr groß ist und dennoch keine vorbelastetes Kind wollen.

Ich kenne die Reportage nicht und ich finde es auch nicht in Ordnung wie und unter welchen Umständen die Frauen da "behandelt" werden, doch heute wird leider aus fast jeder Not Geld gemacht und es gibt genug Paare die eine Menge tun würden um ein eigens Kind zu bekommen. Vielleicht sollte einfach nicht zu viel verboten werden und einiges mehr "gefördert" und unterstützt und vor allem "überwacht" werden dann würde es womöglich nicht zu einem solchen "Handel" kommen.