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25.09.2012, 12:31 | #111 | |||
Cosmic Hobo
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
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Zitat:
Du rechnest Religion zur Ideologie. Ideologie bedeutet, sich mit einer Vorstellung über die Vorgänge in der Welt hinwegzutäuschen. Eine Form der Ideologie ist die, wenn man Menschen nach abstrakten Identitäten kategorisiert. Politiker sind tendenziell Lügner; religiöse Menschen sind tendenziell gewaltbereit; Atheisten sind tendenziell unmoralisch usw. Eine sachliche Einstellung zur Welt berücksichtigt die Gefahren, aber auch die Vorteile von Lebensentwürfen. Religion muss nichts einmaliges, besonderes für unsere Gesellschaft leisten, um toleriert zu werden. Nein, sie muss toleriert werden, weil Menschen sich dafür entscheiden, sie zu leben. Die Achtung vor dem anderen Menschen verlangt, dass ich nicht mit dem Finger auf ihn zeige und ihn als tendenziell krank und gewaltbereit betrachte. Oft ist der Glaube das Einzige, was Menschen noch Kraft gibt. Geh mal ins Krankenhaus und unterhalte dich mit armen oder kranken Menschen. Oder gerade, wo du zuvor auf psychische Probleme verwiesen hast: Der Bedarf an religiösem Beistand ist bei psychischen Krankheiten besonders hoch, weil da die ganze Welt des Patienten einstürzt. Diesen Bedarf decken die Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften, die durch ihre Wohlfahrtsaktivitäten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Wir haben daher durch den Glauben an der Basis in kirchlichen Einrichtungen hoch motivierte und auch gut ausgebildete Leute sitzen. Da gehen auch gerne viele antikirchliche Menschen hin; dafür ist die Kirche dann wieder gut. Das ist die erste Schwachstelle deiner Argumentation. Die zweite ist ihre Oberflächlichkeit. Wenn Religion destruktiv wird, hängt das mit vielen verschiedenen Einzelfaktoren zusammen, die für sich genommen auch außerhalb der Religion existieren. Dann sieht man, dass es nicht die Religion an sich ist, die Böse macht, sondern eine bestimmte Lebensform, die durch eine bestimmte Form der Religion ausgelebt wird – und die auch in anderen Zusammenhängen auftreten kann. Erst diese Tiefe der Analyse dringt ansatzweise zur Wurzel des Bösen vor.
Geändert von MadHatter (25.09.2012 um 12:37 Uhr) |
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25.09.2012, 12:47 | #112 | ||
abgemeldet
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Wohin der ganze Religionsirrsinn führt ist aktuell an der sturen Haltung von Bischof Zollistisch oder radikalen Islamisten zu sehen. Jeder will nur seine ideale "religiöse" Welt akzeptieren. Und so soll unsere Gesellschaft funktionieren?
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04.10.2012, 10:52 | #113 | ||
abgemeldet
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...es ist schon ein großer Vorteil, dass Allah oder Gott sich das letzte mal vor ein paar hundert bzw. tausend Jahren zu Wort gemeldet haben. Da bleibt dann genug Raum, um ihre Worte im Sinne einiger weniger machthungriger Leute immer wieder neu zu interpretieren. Undenkbar, dass sich beide wie normale Menschen verhalten könnten und Urlaub machen, Radfahren, schwimmen gehen und auch einfach mal nur ganz "Mann" sind.
PS: Wird Zeit für nen neuen Martin Luther.
Geändert von Alles auf Anfang77 (04.10.2012 um 10:55 Uhr) |
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04.10.2012, 11:19 | #114 | ||
Golden Member
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 1.270
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Ich hab mal ein Graffiti an einer Hauswand gesehen:
"Stop taking my book so literally. -God" Finde ich auch. Ich glaube an Gott. Ich glaube aber ganz sicher nicht an die Kirche, die Bibel und dass Jesus uns von all unseren Sünden befreit hat. Ich geh auf eine katholische Jesuitenschule, die Schulgottesdienste und Morgengebete haben mich trotz Konfessionslosigkeit geprägt. Ich finde Religion schwierig. Einerseits finde ich Gottesdienste schön, gute Predigten bewegen mich. Andererseits finde ich es unakzeptabel, dass die Kirche Verhütung, Abtreibung und Homosexualität verbietet. Gott liebt alle Menschen. Wo ist das geblieben?
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04.10.2012, 11:29 | #115 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Bei deinem Bildungsgrad finde ich es erstaunlich, dass Du Abtreibung und Verhuetung in einem Atemzug nennst. Beide sind doch grundverschieden.
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04.10.2012, 12:05 | #116 | |||
abgemeldet
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Zitat:
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04.10.2012, 13:10 | #117 | |||
Cosmic Hobo
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
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Zitat:
Catriona wirft die überaus interesssante Frage auf, wie es zu verstehen ist, dass Jesus die Menschen von ihren Sünden befreit. Bzw. muss man das überhaupt glauben, um ChristIn zu sein? Irgendeinen Sinn muss Jesu Leben und Sterben schon gehabt haben. Er hat in letzter Konsequenz das gelebt, was er getan und gesagt hat. Ich würde sagen, Gott zeigt sich durch Jesus, wie er ist. Die Sünden bestehen weiterhin, aber sie behalten nicht das letzte Wort über den Menschen. Das ist die gute Botschaft, das Evangelium.
Geändert von MadHatter (04.10.2012 um 13:19 Uhr) |
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04.10.2012, 13:41 | #118 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Ich habe ihren Beitrag nicht schlecht genannt.
Trotzdem bleibe ich der Auffassung, dass eine Abtreibung nicht mit Empfaengnis-Verhuetung zu vergleichen ist. Achtung fuer alle, die drohen im Niveau nicht mitzukommen: *Empfaengnis*verhuetung steht da, wenn ich darueber schreibe.
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04.10.2012, 14:03 | #119 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Ich würde mit Blick auf Homosexualität auch erst mal verallgemeinernd über Verhütung sprechen, da in diesem Spektrum noch ganz andere Fragen im Raum stehen, bevor es dann auf die Schiene Empfängnis, neues, ungeborenes Leben und Abtreibung gehen kann.
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04.10.2012, 15:43 | #120 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Mit Blick auf Homosexualitaet braucht man meines Wissens nicht ueber Empfaengnisverheutung zu sprechen - was soll das?
Dass allerdings Kondome aus hygienischen Gruenden auch fuer maennliche Homosexuelle ratsam sein koennen ist sicher kein Geheimnis - hat aber weder mit Empfaengnis noch mit Abtreibung zu tun.
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