Mikelinho

Ja, da habe ich wohl eine falsche Einstellung zu dem Thema wie mir hier wiederholt aufgezeigt wird.
Muss ich mich wohl doch selbst hinterfragen und verändern.

Thema kann daher geschlossen werden, wenn kein anderer Redebedarf mehr besteht.
Danke.

Miene

Warum solltest du dich verändern müssen?
Ich würd mich an deiner Stelle einfach weniger aufregen und versuchen, nicht von mir auf andere zu schließen. Aber an deinem Verhalten musst du doch nichts ändern.

Mikelinho

Verhalten auch eher nicht, ich muss ja auch mit anderen so klarkommen wie sie sind.
Oder ich halte mich generell von manchen Menschen fern, wenn ich merke, dass mir das nicht behagt und guttut.

Mir gings auch mehr um andere Sichtweisen.
Das werde ich mal für mich hinterfragen.
Ob ich da festgefahren bin oder es eben so ist wie es ist.

Meriana

@ Luthor und Mikelinho: Natürlich tu ich das, was ich für richtig halte. Ich grüße, ich halte Türen offen...
Ich tu das, aber ich weiß, dass ich dadurch die Welt nicht ändern werde. Und das ist das, was ich akzeptiere und womit ich dann lebe.

Luthor

?
Ich habe auch nicht vor die Welt zu veraendern, indem ich Turen offen halte.
Wie kommst du darauf?
Dein Zitat verstehe ich in bezug auf mich ueberhaupt nicht.

Meriana

Du hattest doch Folgendes geschrieben..
Und ja, natürlich tu ich das was ich für richtig und wichtig halte, aber all die Diskussion bringt doch irgendwie ganz real gar nichts, oder? Es ändert sich nichts an dem was Mikelinho erlebt, oder irre ich mich?

Miene

Du vergisst: Andere müssen auch mit dir klarkommen. Nicht jeder weiß, welche Vorstellungen du hast und dass er dich vielleicht verletzt oder in deine Achtung sinkt, wenn er vergisst "danke" zu sagen oder wenn er dich im Fahrstuhl nicht grüßt.

zinedine

Letzten Donnerstag, ich betrete einen Raum, setze mich zu meinem Nachbar, sage "guten Morgen". Es kommt nichts, ich wiederhole mich, wieder kein Wort. Ist ja eigentlich nicht zu viel verlangt.

Psyche

Da frag ich mich ehrlich, was in deren Kopf vorgeht.
Ich hab auch mal im Krankenhaus nem Kind ein Essenstablett gegeben und meinte: "Wie heißt das Zauberwort?"
(Kind guckt mich komisch-fragend an, sagt nichts)
"Sag danke!"
(Kind guckt mich immer noch komisch an).
Das war aber auch so'n Unterschicht-Blag.

gastdelete

Nun, etwas anderes kann ich dazu wirklich nicht sagen. Mich irritiert es nicht nur, ich finde es absolut abscheulich, was man manchmal so erleben darf. Das sind ja Sachen, die ich nie für denkbar gehalten hätte - vor allem in Deutschland. Aber diese Abwärtsbewegung ist leider ein weltweit verbreitetes Phänomen, was mir offenkundig Angst bereitet.

Wenn man sich mit älteren Menschen unterhält, so hört man fast immer wie übel doch alles geworden ist, wie viel anders - natürlich besser - es früher war. So alt bin ich noch nicht, aber sogar ich kann behaupten, dass es früher - vor 10-20 Jahren - wirklich besser war. Manieren hatten noch ihren Wert, Erziehung, Kultur - all das existierte noch. Letztens meinte meine ältere Nachbarin sie sei froh keine Kinder mehr bekommen zu müssen, denn wäre sie jung, würde sie es nicht mehr machen wollen, in diese Welt Kinder setzen - nein.
Was soll ich dann sagen? Ich denke sehr ähnlich und doch möchte ich Kinder haben. Gleichzeitig fürchte ich um ihr Schicksal in der immer abscheulicher werdenden Welt...


Von einem Professor an meiner Uni habe ich mir sagen lassen, dass es eine moderne Tendenz ist. Ich beklagte mich über die jungen Studenten, wie unfreundlich sie doch sind, arrogant und eingebildet, dass man keinen Wunsch hat sie anzusprechen oder zusammen Hausarbeiten zu machen und natürlich, dass es früher - noch vor 5-10 Jahren - wirklich anders war. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, als ich mein Studium begann. Man schloss Bekanntschaften mit dem ganzen Kurs, aus vielen wurde Freundschaft, niemand hatte ein Problem bei etwas zu helfen, wenn es sein musste. Wir gehörten zusammen.
Heute sieht es ganz anders aus. Wenn man schon irgendwelche Arbeiten zusammen machen muss, so lässt man sich auf einiges ein. Jeder hält sich für den Größten, zeigt es auch unzweideutig und wirft vernichtende Blicke, wenn man mal Fragen hat. Die Unantastbarkeit der eigenen Perfektion wird langsam zur Perversion.

Zurück zum Professor. Als ich ihm das erzählte, meinte er, es läge an der Zeit und dem gesellschaftlich-moralischen Druck, der immer weiter ansteigt. Man kann sich nichts mehr erlauben, was einen selbst in der Entwicklung oder dem Voranschreiten hindern. Niemand existiert mehr außer einem selbst.


Sehr erschreckend alles. Und eine Besserung ist nicht in Sicht