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Du befindest dich im Forum: Grundsatzdiskussionen. Themen, die man grundsätzlich von verschiedenen Seiten betrachten kann. Hier kannst du über Themen diskutieren, die sich nicht auf aktuelle Ereignisse beziehen und dennoch Diskussionsstoff bieten. Das können Themen aus Religion, Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Wissenschaft, usw. sein. Zum Beispiel "Ist eine Berufsarmee sinnvoll?" oder "Sollten Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen?" Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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Themen-Optionen |
15.09.2012, 20:08 | #31 | ||
Platin Member
Registriert seit: 07/2012
Beiträge: 1.882
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Also ich grüße im Fahrstuhl nicht. Außer ich werde mit einem netten Lächeln "empfangen".
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15.09.2012, 20:38 | #32 | ||||
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
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Zitat:
Ich erwarte Deinen Bericht! Zitat:
Wir wohnten in einem sehr großen Mehrfamilienhaus und da kannte man sich eben irgendwie, grüßte sich, egal ob jung oder alt. Daher ist das für mich wohl eine Normalität, die ich jetzt nicht so einfach ablegen kann und mich deshalb, weil ungewohnt, daran störe. Da muss ich mich eben immer noch daran gewöhnen. Aber die anderen von mir aufgezählten Situationen sind nicht mit dem vergleichbar. Da würde ich gern wissen, ob das nur mir Unbehagen bereitet oder doch eine sichtbarere Verschiebung mancher Werte stattgefunden hat.
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15.09.2012, 20:50 | #33 | |||
... nachtstern ...
Registriert seit: 06/2010
Ort: ... lost in space ...
Beiträge: 7.294
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Zitat:
mir wurde - vor gefühlten hundert jahren - auch noch beigebracht, dass man älteren menschen im bus einen platz anbietet. darauf hat meine oma immer ausgesprochen viel wert gelegt. heute muss ich aufpassen, dass mir keiner einen platz anbietet das ist heutzutage nicht mehr überall üblich - weil es der jugend nicht mehr beigebracht wird. das vorleben positiven und gemeinschaftlichen verhaltens ist - m. m. nach, weniger geworden. je nachdem wo man sich bewegt in unserem großen großen land...
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15.09.2012, 21:30 | #34 | |||
Special Member
Registriert seit: 06/2012
Beiträge: 6.375
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Zitat:
Das ist im Grunde genommen das, was in meinem Zitat von oben steht. Die Menschen, die Umgangsformen, das Leben... war nicht besser - es war einfach anders. Jede Zeit hat seine guten und seine schlechten Seiten. Früher wäre es ja fast schon ein Skandal gewesen jemandem die Tür nicht aufzuhalten, einem älteren Mitbürger den Platz im Bus nicht freizumachen, nicht Bitte und nicht Danke zu sagen.. weil jeder jeden kannte und über sowas geredet wurde. Ich glaube ziemlich gut verfilmt wurde das mal nach den Büchern von Astrid Lindgren in "Michel". In abgeschwächter Form haben wir das noch so gelernt. "Das macht man so!" Da wird auch nicht diskutiert, da wird nicht erklärt - das ist einfach so und man hat das gefälligst zu übernehmen. Punkt Heute ist aber heute und wir werden viel mehr in Richtung Individualismus und eigene, freie Meinung erzogen. Da muss nicht mehr, da wird nicht mehr vorgeschrieben, dass man das Stückchen Kuchen jetzt nur bekommt, wenn man artig Danke sagt. Da ist man auch nicht mehr das böse Mädchen nur weil man der schrulligen Alten da die Hand nicht geben mag, weil sie stinkt. Ob das nun ein Schritt in die falsche Richtung ist - ich weiß es nicht. Irgendwie nicht, oder?
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15.09.2012, 22:01 | #35 | ||||||
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
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Zitat:
Ist es wirklich nur die Erziehung? Oder muss man dies abstrakter betrachten? Charaktersache in Verbindung mit der heutigen Gesellschaft? Zitat:
Trotzdem bin ich allein der jetzige Mikelinho geworden der ich sein wollte, charakterlich. Ob das gut oder schlecht ist beurteilen andere, ich komme damit klar. Auch weil ich niemandem gefallen muss und selbst damit leben muss. Die mir guten, auch logischen Dinge im Umgang mit anderen Menschen habe ich aus meiner Erziehung für mich an- und übernommen-die anderen nicht. Es ist mir aber zu einfach die Verantwortung für Späteres nur den Erziehenden allein zu übertragen. Wir alle sind ab einem gewissen Alter fähig über Gut und Schlecht selbst zu befinden, unsere eigene Empathiefähigkeit sowie sozialverträgliches Verhalten zu zeigen. Keiner erwartet jedoch dabei Selbstaufgabe bzw. Überwindung etwas zu tun was einem selbst widerstrebt. Gesunder Egoismus muss sein, auch um sich von schlechten Dingen abgrenzen zu können. Doch wenn jeder nur rein egoistisch denken und handeln würde-was dann? Zitat:
Vieles war früher rein gesellschaftlich festgelegt, hatte so rein gar nichts von natürlicher Freundlichkeit. Aber die Abkehr von gewissen Höflichkeiten für den ach so super tollen Individualismus kann auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein. Wenn ein Danke schon zuviel ist-was bleibt denn dann noch übrig? Mir geht diese Gleichgültigkeit, dieses Selbstverständnis, mächtig auf die Nerven. Freie Meinung hat in meinen Augen nichts damit zu tun, dass ich anderen Menschen gerne mal helfe, auch wenn diese nicht zu meinen Freunden oder Bekannten zählen. Oder bei den anderen von mir aufgezählten Dingen. Das ist für mich keiner Rede wert, auch bedarf es da keiner Aufforderung. Ich mache das gerne. Zitat:
Aber gut finde ich es sicher nicht, wenn jeder nur noch mit Scheuklappen durch die Gegend rennt und sich selbst am nächsten ist.
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15.09.2012, 22:07 | #36 | ||
Golden Member
Registriert seit: 07/2011
Beiträge: 1.102
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Ich hatte immer die Erwartung, dass keiner mehr Anstand kennt.
Irgendwann später bin ich eine Zeit lang jeden Tag RE gefahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Menschen eigentlich sehr freundlich und hilfsbereit miteinander umgehen. Besonders bei alten Leuten, die Koffer dabei haben, sind oft gleich mehrere zur Stelle. Entweder meine Meinung war vorher ins Negative verzerrt oder es ist zumindest da wo ich bin nicht so schlimm.
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15.09.2012, 22:52 | #37 | |||||||||||
Special Member
Registriert seit: 06/2012
Beiträge: 6.375
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Zitat:
Woher weißt du denn überhaupt, dass du Danke sagen sollst/musst.. für etwas? Etwas anderes als Erziehung sehe ich da nicht. Oder glaubst du, einige Menschen werden damit geboren und andere wiederum nicht. Früher waren es mehr von der ersten, heute dann mehr von der zweiten Sorte? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Auf diesen Bausteinen bauen wir unsere Persönlichkeit auf. Tief im Urwald, mit anderen Regeln, mit anderen Gesetzen, einer komplett anderen Erziehung und Kultur kommen wir zu anderem Verhalten, anderen Fähigkeiten, anderen Denkmustern. Zitat:
Zitat:
Je jünger die Menschen, desto mehr dieser "Worte im Netz" nennen sie "Freunde/Bekannte". Mich wundert es nicht, dass sich das auch auf das Verhalten draußen vor der Tür auswirkt. Wobei ich immer noch behaupte, dass ich das was du anprangerst, hier nicht so erlebe. Jedenfalls nicht in der Häufigkeit, als dass sich ein Trend daraus ergeben würde. Zitat:
Zitat:
Im Übrigen findet man immer das worauf man sich fokussiert und womit man sich gedanklich beschäftigt. Du findest wohl deshalb immer wieder Beispiele für das wonach du da "suchst".
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15.09.2012, 23:41 | #38 | |||||||||||||
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
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Zitat:
Nenn es dann Aneignung gewisser Sozialkompetenz. Um einen gewissen Umgang mit Anderen, den man für sich von diesen gerne erwartet, aber dann nicht vorlebt. Zitat:
Aber wenn diese Gleichung komplett stimmen würde wäre ich heute ein ganz anderer Mensch in vielen Bereichen. Also doch wohl auch vielmehr eigene Persönlichkeitsentwicklung, oder? Zitat:
Ein Aber bleibt jedoch: Ich lebe das was ich von anderen erwarte eben so gut wie möglich vor. Sonst wäre mein Unverständnis über dieses Thema wirklich schwachsinnig. Zitat:
Der eine aber mehr, der andere weniger. Zitat:
Das Leben funktioniert nicht allein nach Richtlinien, Mustern und Lösungen. Auch nicht nach reiner Prägung, soviel Grips darf und sollte man schon noch erwarten dürfen. Nur weil etwas immer schon so war muss auch keiner mitschwimmen, nicht versuchen auch mal querzudenken oder sich selbst zu überdenken. Logisch, es fällt schwerer gegen den Strom anzukämpfen. Trotzdem entbindet es keinen von uns von seiner Menschlichkeit, unserem Mitgefühl, unseren eigensten Werten. Das sollte immer im Vordergrund stehen. Zitat:
Hat wohl etwas mit eigener Unzufriedenheit zu tun wenn man nur auf sich schaut. Zitat:
Aber auch das ist zu einfach. Wenn man will kann man immer Begründungen liefern warum etwas so und so ist. Warum aber nichts ändern? Zitat:
Hmm, das gerade Du das verneinst bzw. nicht so mitbekommen willst verwundert mich jetzt doch ein wenig. Zitat:
Wenn man alles so nonchalant sehen würde könnte einem wirklich alles am Hintern vorbeigehen. Ich hoffe, Du weisst was ich damit sagen möchte. Zitat:
Zitat:
Doch so zu tun als wäre alles so total in Ordnung, obwohl es sicht- und spürbare negative Veränderungen gibt, lag mir schon immer fern. Aber vielleicht bin ich da wirklich zu sensibel.
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16.09.2012, 00:20 | #39 | ||||||||||||||||
Special Member
Registriert seit: 06/2012
Beiträge: 6.375
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Nur weil man ständig für alles Danke und Bitte sagen musste, einfach weil man meinte, dass sich das so gehört, muss es nicht so bleiben. Zitat:
Wieviel ist denn tatsächlich in uns Menschen an dem was wir hier als Menschlichkeit bezeichnen verankert und was davon ist uns anerzogen (auch über viele, viele Generationen hinweg)? Zitat:
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Frag nicht, was die Welt für dich tun kann. Frag dich, was du für die Welt tun kannst! Zitat:
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Darum die Frage - was bezweckst du mit diesem Thread und was tust du konkret gegen das was dich stört? Wie gedenkst du etwas zu verändern?
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16.09.2012, 07:36 | #40 | ||
となりのトトロ, トトロ♫
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
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Also ich bin schon als Kind sehr auf solche Umgangsformen "getrimmt" worden, von daher ist das für mich ganz normal. Wenn ich in meiner Wohnsiedlung jemanden treffe, dann grüße ich (außer bei Kindern, da erwarte ich das die grüßen, tun die Rotzer allerdings meistens nicht ), ich halte Türen für Leute auf die hinter mir gehen und sowas eben.
Ich werde zwar durchaus mal irritiert angeschaut, aber noch noch nie böse. Im Gegenteil, die meisten, die anfangs eher grummelig schauen freuen sich dann, wenn sie gegrüßt werden
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