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19.12.2017, 19:27 | #171 | |||
Special Member
Registriert seit: 01/2005
Ort: irgendwo in BaWü
Beiträge: 2.842
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Zitat:
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20.12.2017, 15:34 | #172 | |||
Golden Member
Registriert seit: 10/2009
Ort: Hessen
Beiträge: 1.156
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Zitat:
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20.12.2017, 15:39 | #173 | |||
Special Member
Registriert seit: 08/2014
Ort: Königreich Bayern unter Kronprinz Maigus I.
Beiträge: 3.054
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Im Sinne der Solidarität! Da zitiere ich gerne folgend:
Zitat:
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20.12.2017, 15:43 | #174 | ||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
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Themenstarter
Natürlich Mir möglichst tief in die Tasche greifen....und mich mit möglichst viel Bürokratie nerven Ist mir inzwischen egal, ich habs auf den Steuerberater ausgelagert....
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06.02.2018, 14:44 | #175 | ||
Member
Registriert seit: 02/2018
Beiträge: 71
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Meine Hauptmotivation ist (inzwischen) tatsächlich der Spaß an der Arbeit, die ich in meinem Fall nichtmal als Arbeit definieren würde...
Ich habe mich immer schon leidenschaftlich für die Luftfahrt interessiert. Beruflich habe ich aber nach der Schule zunächst völlig andere Dinge gemacht. Habe mich zur "Arbeit" geschleppt. Jahr für Jahr. Wie der Großteil der arbeitenden Bevölkerung. Die Luftfahrt hat mich beruflich auch nie real ernsthaft angesprochen, weil der Markt zu unsicher ist: es gibt etwa 1000 arbeitslose Piloten in Deutschland (ständig seit eh und je), und Airlines kommen und gehen heute beinahe wie Marktstände; davon abgesehen ist der Beruf des Piloten extrem familienunfreundlich. Also blieb es mit der Fliegerei beim Hobby... Was mich auch immer interessierte, war die Eisenbahn. Habe mir jedoch nie ernsthaft Gedanken in diese Richtung gemacht. Die Zeit verging. Schulabschluss Mitte der 90er. Kein Bock auf Abi gehabt. Also zwei Ausbildungen im handwerklichen und später im kaufmännischen Bereich gemacht. Inzwischen viel nach der Privatisierung auch das Monopol der einstigen Bundesbahn (nein, die DB ist nicht die "Bundesbahn" wie heute immer noch viele meinen ). Dadurch sprießen seit 15-20 Jahren private Eisenbahnverkehrsunternehmen wie Pilze aus dem Boden (inzwischen gibt es über 400 Unternehmen im Güter- und Personenverkehr)... Von all dem nix mitbekommen, bin ich dann irgendwann arbeitslos geworden. Im Nachhinein sollte das allerdings mein Hauptgewinn sein und mein Leben doch nochmal entscheidend verändern! Ich stand dann kurz davor mich zu entscheiden etwas in Richtung Altenbetreuung zu machen. Ein Bereich mit Zukunft Inzwischen hatte ich mich privat allerdings intensiv mit Bahnsimulationen beschäftigt. Dann eines Sonntags am PC die kurze Idee gehabt: "mhhh... was wäre eigentlich mit Lokführer? Aber mit über 30 nochmal 3 Jahre Ausbildung machen... ne, ich glaube das is nix." Das Ganze war dann wieder abgehakt. Bis ich nur ein paar Tage später durch Zufall am Hauptbahnhof ein großes Plakat der DB gesehen habe: "Quereinsteiger gesucht"... nur 10 Monate Ausbildung... mhhh... Zuhause angekommen, bin ich gleich skeptisch ins Internet gegangen und habe recherchiert ob das so einfach möglich ist... Naja, ganz so einfach nicht. Man muss schon geeigent sein. Aber durch die Privatisierung und den bundesweiten Lokführermangel kann man inzwischen relativ leicht einsteigen. Bewerbung geschrieben, Eignungstests gemacht und keine vier Wochen später steckte ich schon in der Ausbildung... Die beste Entscheidung meines Lebends. Endlich mache ich etwas das für mich Sinn ergibt und mich erfüllt. Ich fahre S-Bahn und hätte früher nie gedacht dass mir das derart Spaß machen würde. Wenn morgens um 02:30 Uhr der Wecker klingelt habe ich nicht das Gefühl dass ich zu "Arbeit" "muss". Ich fahre Züge, weil ich Spaß dran habe, und werde dafür auch noch bezahlt Das Arbeitsverhältnis ist unbefristet, und wenn gesundheitlich nichts dazwischen kommt, bin ich bis zur Rente und darüber hinaus gut abgesichert. Das Geld... also ich verdiene jetzt mehr als jemals zuvor. Aber das ist nicht meine Motivation. Ich würde den Job sogar für weniger Geld machen. Wenn ich mich in meinem Umfeld umschaue, muss ich feststellen dass es eigentlich ein Privileg ist einer Arbeit nachzugehen die man nicht als Arbeit empfindet und wo das Geld nicht die Hauptrolle spielt. Und alle gängigen Klischees bezüglich des Jobs haben sich auch nicht bestätigt: nein, es ist nicht stressig (Stress entsteht im Kopf), nein man hat auch kaum mit nervigen Fahrgästen zu tun... 98%-99% der Zeit spricht man während einer Schicht mit keinem einzigen Menschen; außer mit dem Fahrdienstleiter oder der Ablösung. Ein einsamer Job mit einer gemütlichen "Langeweile". Denn mein Büro bewegt sich durch Städte und durch grüne Landschaften. Ich habe meine Ruhe, keinen Chef und keine nervigen Arbeitskollegen mehr neben oder hinter mir sitzen. Ich gehe entspannt zur "Arbeit" und komme entspannt nachhause. Ich bin zufrieden und werde bis zur Rente nix anderes mehr machen. Für mich persönlich ideal. Das einzige mas mich ärgert, dass ich vorher mein Leben lang nur "scheiß" Jobs gemacht habe, die mich im Grunde nie gejuckt haben, außer dem Geld zum "überleben". Aber die Zeiten sind vorbei
Geändert von erndberndsen (06.02.2018 um 14:48 Uhr) |
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06.02.2018, 17:53 | #176 | ||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
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Themenstarter
Wem so ein einfach gestricktes Leben reicht....chapeau!
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06.02.2018, 19:18 | #177 | ||
Zan Zendegi Azadi
Registriert seit: 08/2006
Ort: Tal der Königinnen
Beiträge: 13.881
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Ich finde es ganz schön überheblich, von "einfach gestricktem Leben" zu sprechen.
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07.02.2018, 09:06 | #178 | |||
Member
Registriert seit: 02/2018
Beiträge: 71
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Zitat:
Um das mal zu vergleichen: für den Führerschein Klasse B (PKW) braucht man 14 Doppelstunden Theorie, ca. 10-15 Übungsfahrten und 12 Sonderfahrten. Für den Erwerb des Triebfahrzeugführerscheins und der alles entscheidenden Zusatzbescheinigung (für die Streckenkunde und Baureihenberechtigung) braucht es etwa 1200 Stunden Theorie und 400 Stunden Fahrtraining. Danach ist man allerdings noch kein fertiger Lokführer. Es braucht nach Abschluss der Ausbildung noch etwa 1 Jahr bis man sich als guter bzw. fertiger Lokführer bezeichnen kann. Manche beenden den Job in dieser Zeit, weil sie im täglichen Dienst feststellen dass sie der Verantwortung und dem Aufgabenfeld nicht gewachsen sind, da der Job doch mehr abverlangt als man sich vorher als Laie noch vorgestellt hat. An dem Zug den ich fahre können z. B. über 60 verschiedene Störungsfälle auftreten. Im Bahnbetrieb können noch mehr unterschiedliche Unregelmäßigkeiten auftreten. Da sind dann schnelle Entscheidungen gefragt, und dann zeigt sich wer für den Job geeignet ist und wer nicht. Hinzu kommt das umfangreiche Regelwerk der DB Netze und des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen, das man kennen muss. Durch die ständigen Änderungen sind regelmäßig Fortbildungen und Prüfungen notwendig. Und alle drei Jahre freut sich dann der Bahnarzt über deinen Besuch, und du hoffst dass deine Gesundheit den Job noch zulässt (vor allem was die Sehkraft angeht). "Einfach gestrickt" ist eher das Leben eines Arbeitslosen, würde ich behaupten (muss aber auch nicht unbedingt der Fall sein).
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07.02.2018, 09:14 | #179 | ||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
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Themenstarter
OMG!
Bei soviel Streß würd ich ja eingehen....
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07.02.2018, 09:36 | #180 | |||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
"Einfach gestrickt" bezieht sich so wie ich das verstehe hier nicht auf den Job an sich, sondern auf den Tages- und Lebensablauf. Es ist Routine im wesentlichen. Jeden Tag die selben Tätigkeiten. Das kann man meiner Meinung nach - übrigens völlig wertfrei und damit auch nicht unerheblich sondern sachlich feststellen - als einfach gestrickt bezeichnen. Das ist nichts schlechtes und nichts gutes. Wenn dir das reicht, okay, warum nicht, gut dass du zufrieden bist! Im übrigen stimme ich dir vorbehaltlos zu, das Leben ist zu kurz für einen verhassten Job!
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