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24.09.2013, 09:34 | #1 |
Junior Member
Registriert seit: 01/2012
Beiträge: 33
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Zeit und das Warten auf Glück
Hey Leute.
Long time no see Ich mach mir zur Zeit mal wieder Gedanken über die Frage: "Wie verbringe ich die mir gegebene Zeit sinnvoll". Oft drängen sich mir dann Gedanken auf wie: "Wenn du 9 Stunden auf Arbeit bist, 1 Stunde Arbeitsweg hast, 2 Stunden Hausarbeit und Familienarbeit täglich und ca. 8 Stunden Schlaf haben willst, hast du doch gar keine Zeit mehr zum Leben" Oder: "Jetzt bin ich jung und habe kein Geld für meine Wünsche. Später habe ich Geld, jedoch nicht mehr die Energie für meine Wünsche" Bzw generell der Gedanke: "Lebt man nicht bis zu einem gewissen Grad in einem Hamsterrad?" Viele Menschen (sicherlich nicht alle) leben um das Haus zu bezahlen, in dem sie mal sterben wollen und um das Auto zu bezahlen, was sie zur Arbeit bringt. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist sehr traurig. Ich hab nach einigen Gesprächen mit Bekannten und Freunden auch eine Parallele gefunden, die eventuell sogar einige von euch bei sich finden werden: Man hangelt sich im Leben von einem kleinen Freundenmoment zum nächsten. Man wartet auf den kommenden Urlaub, oder bis man das Geld für ein Haustier gespart hat, oder bis man sich ein neues Handy holen kann. Und wenn das dann erreicht ist, setzt man sich neue Ziele. Oder aber man hat ein großes Ziel und verfolgt das über Jahre. Die große Masse an Tagen ist jedoch einfach nur Wartezeit, die man schnell vorbei haben möchte. Und das, obwohl man nur 1 einziges Leben hat. Ist das nicht schlimm? Naja, wollte bloß mal nen Anstoß geben |
24.09.2013, 09:34 | #00 |
Administrator
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Hallo Kollin, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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24.09.2013, 10:11 | #2 | ||
Platin Member
Registriert seit: 01/2013
Ort: Sachsen
Beiträge: 1.647
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Ja, ist schlimm. Aber du musst das ja nicht so machen.
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24.09.2013, 10:24 | #3 | ||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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Nee, das mach ich nicht. Ich kann das, was du schreibst, natürlich nachempfinden. Es scheint im Prinzip so zu sein. Und als Gegenmittel gibt es wohl nur das berühmte "ganz im JETZT leben." Sich keine Sorge über die Lösung von Problemen machen, die wahrscheinlich nie eintreten. Sonst zahlt man täglich die Zinsen für einen Kredit, den man wahrscheinlich nie braucht. In der 150 Jahre alten Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß gibt es den Refrain "glücklich ist wer vergisst was nicht zu ändern ist." Das ungefähr könnte es sein.
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24.09.2013, 21:08 | #4 | |||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Doch genau das ist das Leben:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich glaube wir sind alle in gewissen Rahmen festgehalten, Arbeit, zu Hause, Familie etc. und kaum einer fragt sich ernsthaft, ob man es gewollt macht oder, weil es sich so gehört für einen anständigen Bürger. In meinem Leben läuft mit Sicherheit sehr vieles nicht so, wie ich es mir vorgestellt und geplant habe, doch genau das ist das Leben - auf etwas warten, hoffen und damit fertig werden, was auf einen zukommt. Spaß ohne Ende
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25.09.2013, 08:26 | #5 | |||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2012
Beiträge: 33
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Zitat:
Ich hab ne hübsche Frau, nen sicheren Job mit gutem Einkommen und ne nette Familie. Trotzdem denke ich eigentlich täglich, dass ich irgendwas verpasse, bzw dass ich die mir gegebene Zeit falsch nutze?! Ich bin seit ich zurück denken kann, auf dem Tripp etwas Großes tun zu müssen. Manchmal komme ich mir gestört vor
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25.09.2013, 08:33 | #6 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Du bist unzufrieden.
Du bist unzufrieden mit einer Situation, nach der sich hier mancher die Finger lecken würde (guter Job, hübsche Frau, Familienleben). Die Unzufriedenheit wird sich aber durch "etwas Großes" kaum lösen lassen, fürchte ich. Denn für viele hast du schon "etwas Großes" - und vielleicht war es auch das, wovon du lange geträumt hast. Das weiß ich natürlich nicht. Es liest sich, als wolltest du aus der Familie ausbrechen. Da würde ich mich aber tatsächlich erst fragen, ob die Prioritätensetzung wirklich langfristig richtig ist. Oder ob es nicht sinnvoller wäre, die Unzufriedenheit an ihrer Wurzel zu packen. Ein Leben, in dem man nur auf die nächste Konsummöglichkeit (Urlaub, Handy, (Geld für) Haustier) wartet, klingt nämlich tatsächlich nicht erfüllt. Da würde ich den vielgescholtenen Rat zur ehrenamtlichen Arbeit mit Menschen, denen es wirklich schlecht geht, aussprechen. (Und natürlich Ursachenforschung, woher die Unzufriedenheit kommt.)
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25.09.2013, 08:39 | #7 | |||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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Das ist die Sonderangebots-Mentalität, die uns täglich hundertfach eingetrichtert wird:
"Nur noch bis zum 28.9., greifen Sie JETZT zu." Das ist längst zur Lebenshaltung geworden. Man kann sich bewußt davon abkoppeln wenn man beschließt, Außensteuerung als solche zu erkennen. Das gilt natürlich nicht nur im ökonomischen Bereich. Man kann lernen, bei Gedanken, Ideen, Trends nicht mehr zugreifen zu wollen. Zitat:
und Einsteins in den Gummizellen.
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25.09.2013, 14:16 | #8 | ||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Noch ein sehr wichtiger Punkt: Im Moment des Verpassens von etwas angeblich wichtigem und wünschenswertem, lernt man etwas anderes kennen, worauf man im nachhinein nie verzichten möchte und, das man nie getroffen hätte, wäre alles nach Plan verlaufen. Deshalb bereue ich persönlich nicht einen Fehler begangen zu haben, auch wenn er mir schlimme Momente bescherte. Trotz allem wurde ich beschenkt, ganz unerwartet und wunderschön. Das ist viel wert und das nehme ich in Kauf. Letztendlich verpasst man etwas, findet dafür etwas völlig anderes Zitat:
Was Großes wäre das? Wenn Du eine genaue Vorstellung davon hast, dann sehe ich auch nicht, wieso Du es nicht vollbringen solltest. Empfindest Du Deine Frau, Familie und Job als bereichernd oder eher störend auf dem Weg zum Großen?
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25.09.2013, 14:27 | #9 | ||
Senior Member
Registriert seit: 05/2013
Beiträge: 740
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Ich definiere (wie viele andere auch) die Qualität meines Lebens über die Qualität meiner menschlichen Beziehungen und auch über die Entwicklung meiner Persönlichkeit über die Jahre. Es gibt da aber auch andere Modelle. Die Zweifel, die du hast, sind so alt wie die Menschheit. Üblicherweise nennt man das "Sinnfrage". Religiöse Menschen haben damit kaum Probleme.
Frag dich: Wie müsste dein Leben sein, damit du es als "sinnvoll" empfindest? (Was genau ist "das Große"?)
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