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Alt 09.12.2013, 22:04   #1
Humboldt31
Member
 
Registriert seit: 06/2013
Beiträge: 125
Rentenversicherung anders gestalten

Hallo!
Ein Teil des Lohns und der Arbeitgeberanteil werden ja von den Arbeitnehmern an die Rentenversicherung überwiesen, um die staatlichen Renten zu finanzieren. Das wisst ihr sicherlich auch. Die Kosten der Rentenversicherung sind ja ein erheblicher Teil der Lohnnebenkosten, so dass sie ja dazu führen, dass die Firmen die Kosten senken oder umgehen wollen, indem sie auf Werkverträge, Zeitarbeit oder Beschäftigung von (Schein-)Selbstständigen setzen. Da ja die Renten zum Teil schon jetzt durch die Steuern finanziert werden, verstehe ich nicht, wieso man nicht gleich die Renten komplett durch Steuern finanziert.
Wenn man die Renten durch Steuern finanziert, hätte man nach meiner Meinung folgende Vorteile:
1.) Die Lohnnebenkosten würden erheblich sinken.
2.) Wenn man die Renten durch eine erhebliche Mehrwertsteuererhöhung finanzieren würde, würden die Kosten für eine Zeitarbeitsstunde nicht sinken, so dass viele Unternehmen auf Zeitarbeit verzichten würden, weil die Lohnnebenkosten für normale Angestellte deutlich niedriger wären.
3.) Man könnte für alle (auch für Selbstständige) eine staatliche Rente einführen, da zum Beispiel alle den deutlich erhöhten Mehrwertsteuersatz bezahlen.
4.) Da einige Selbstständige nicht viel verdienen, zwingt man sie indirekt was für die Rente zu tun, wenn man eine Rente für alle einführt.
5.) Der demografische Wandel würde vermutlich nicht mehr so stark ins Gewicht fallen, da eben alle (auch Beamte) durch die indirekte Steuer ins Rentensystem einzahlen.
6.) Um Familien zu entlasten, nur noch ein geringerer Mehrwertsteuersatz bei Produkten, die häufig und spezifisch in Familien mit Kindern konsumiert werden.
Ich will jetzt nicht noch mehr schreiben, aber ich wollte mal meine Meinung hier online stellen, um zu erfahren, was ihr davon haltet und wie ihr bestimmte Dinge regeln würdet.
Würdet ihr die Regelung der anderen Lohnnebenkosten so lassen?
Habt ihr vielleicht andere Ideen zur Finanzierung der Rente?
Humboldt31 ist offline  
Alt 09.12.2013, 22:04 #00
Administrator
Hallo Humboldt31, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 09.12.2013, 22:21   #2
Findus
Kater
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
Zitat:
Zitat von Humboldt31 Beitrag anzeigen
Habt ihr vielleicht andere Ideen zur Finanzierung der Rente?
Nicht viel andere...

1) Beitragsbemessungsgrenze ist quatsch (weil nur für gut verdienende gemacht)...man muss einem vernünftigem Menschen mal erklären, warum einer sich mit 100.000 Euro oder mehr sich plötzlich nicht mehr an dem System beteiligt.

2) Selbstständige schließen sich selber aus oder besser noch: werden ausgeschlossen aus dem System (teilweise gewollt, dann aber richtig und teilweise nicht gewollt, dann aber mit Nachteilen)

3) Aufhören das ganze als "Versicherung" zu deklarieren...es ist de facto ein Umlagesystem (=Generationenvertrag)

Man kann sich bspw. ganz viel in der Schweiz abschauen, wie Rente sich gestalten könnte.

Fazit: Rentensystem in Deutschland ist mittelmäßig scheiße organisiert.
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Findus ist offline  
Alt 10.12.2013, 05:10   #3
Martin29
Senior Member
 
Registriert seit: 12/2012
Ort: München
Beiträge: 572
@Humboldt31: Deine Idee ist nett aber hat einen Hacken, du willst die Rente durch Steuern bezahlen lassen (u.a erhebliche Mehrwertsteuererhöhung...) um dadurch die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber zu senken. Deren Anteil ist ca 9,5%. Die Arbeitgeber werden aber dann nicht unbedingt mehr Lohn zahlen, deine Idee ist es ja die Lohnkosten für die Arbeitgeber zu senken, aber gleichzeitig steigen die Lebenskosten wegen der viel höheren Mehrwertssteuer immens! Im Endeffekt hätte dann jeder weniger Kaufkraft und nur die Unternehmen würden mehr Gewinn machen...
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Martin29 ist offline  
Alt 10.12.2013, 07:22   #4
Vardash
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2012
Ort: Köln
Beiträge: 39
Deine Idee ist in meinen Augen nicht so gut.

Wir haben in Deutschland ein Nettoallphasenumsatzsteuersystem mit Vorsteuerabzug. Dies bedeutet, dass die Unternehmer aus den für Ihren betrieblichen Bedarf benötigten erhaltenen Lieferungen und sonstigen Leistungen die Vorsteuer bei Ihren eigenen Umsatzsteuer gegenrechnen können. Somit ist die Umsatzsteuer für Selbstständige i. d. R. ein durchlaufender Posten.

Finanzierer deiner Systems wären also demnach alle "normalen" Bürger. Da dann auch die Kosten für Lebensmittel, etc. steigen (weil ja fast alles mit USt-behaftet ist) würde dies dazu führen, dass der Lebensstandard drastisch sinken würde, weil die (wie hier schon erwähnten 9,5 %) wegfallenden RV-Beiträge nicht die höheren Preise ausgleichen können.

Gruß
Vardash
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Vardash ist offline  
Alt 10.12.2013, 08:36   #5
Gardienenverleih
Junior Member
 
Registriert seit: 12/2013
Beiträge: 11
Was Sozialversicherungen angeht, diese werden kaputtreformiert.

Das ist das größte Problem, vermutlich ist das auch gewollt.

Gruss
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Gardienenverleih ist offline  
Alt 10.12.2013, 15:48   #6
Humboldt31
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2013
Beiträge: 125
@Vardash
Können Selbstständige für alle Ausgaben ihre Steuern gegenrechnen?
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Humboldt31 ist offline  
Alt 10.12.2013, 17:26   #7
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Fuer alle gleiche Grundsicherung, unabhaengig von der Einkommenshoehe, hoechstens abhaengig von der Anzahl der Beitragsjahre, aber wenn, dann das auch nicht allzusehr.

Der Beitrag proportional zum Einkommen, aber mit geringerem Prozentsatz als heute.

Vermoegens- und Erbschaftssteuer.
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Alt 11.12.2013, 07:24   #8
Vardash
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2012
Ort: Köln
Beiträge: 39
@Humboldt31
Nein, nur für die Ausgaben, die das jeweilige Unternehmen betreffen. Und sie dürfen zusätzlich keine sog. Kleinunternehmer sein, da sie in diesem Falle die USt auch nicht abziehen können.
Wenn das aber der Fall ist, also "normaler" stpfl. Unternehmer und die Ausgabe ist für das Unternehmen, dann kann er die gesamte Vorsteuer aus der Rechnung in voller Höhe von seiner eigenen zu zahlenden Umsatzsteuer abziehen. Sofern sich dann ein Minusbetrag ergibt (also mehr Vorsteuern als eigene zu zahlende Umsatzsteuer) bekommt er diesen vom Finanzamt auf sein Konto erstattet.
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Vardash ist offline  
Alt 11.12.2013, 11:36   #9
Findus
Kater
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
Zitat:
Zitat von Vardash Beitrag anzeigen
Sofern sich dann ein Minusbetrag ergibt (also mehr Vorsteuern als eigene zu zahlende Umsatzsteuer) bekommt er diesen vom Finanzamt auf sein Konto erstattet.
Und wenn das mehrere Jahre passiert, dann hoffe ich mal, sucht sich der "Unternehmer" eine neue "Unternehmung".

Die sog. Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer zahlt im Endeffekt immer nur der Endverbraucher.
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Findus ist offline  
Alt 11.12.2013, 12:18   #10
Vardash
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2012
Ort: Köln
Beiträge: 39
Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Und wenn das mehrere Jahre passiert, dann hoffe ich mal, sucht sich der "Unternehmer" eine neue "Unternehmung".
Muss nicht unbedingt was schlechtes sein/bedeuten wenn er immer was zurück bekommt. Deutsches Steuerrecht ist da sehr trickreich

Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Die sog. Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer zahlt im Endeffekt immer nur der Endverbraucher.
Leider nicht ganz korrekt. Was ist denn mit den von mir angesprochenen Kleinunternehmern? Oder Ärzten z. B.? Die bekommen die nämlich nicht zurück.
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Vardash ist offline  
 

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