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02.06.2014, 20:25 | #91 | ||
Junior Member
Registriert seit: 06/2014
Beiträge: 2
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Wer nicht funktioniert wird als krank bezeichnet oder noch schlimmer man hält sich selber für krank.
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02.06.2014, 22:56 | #92 | |||
Special Member
Registriert seit: 06/2012
Beiträge: 6.375
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Zitat:
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03.06.2014, 15:44 | #93 | ||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 12/2013
Ort: Schweiz
Beiträge: 720
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viele sind einfach selbst schuld an ihrer Situation. das der Arbeitgeber eine gewisse Verantwortung trägt ist klar, aber neben dem beruflichen gibt es auch noch das private. bei vielen ist die Belastung im Job hoch und dann kommen auch noch private Probleme dazu. für die private Situation kann der Arbeitgeber aber nichts...
wenn man merkt dass man dem arbeitsdruck nicht mehr standhalten kann hilft nur jobwechsel. ich bin der Meinung dass nicht jeder auf jeden Job passt. warum akzeptiert man nicht dass der Job nicht der richtige für einen ist. als Führungskraft ist es für mich schwer in die Mitarbeiter reinzuschauen. oft sind erste anzeichen kaum erkennbar. ich appelliere an die Verantwortung der Mitarbeiter selbst die bremse zu ziehen...ich habe keine kleinen kinder auf die ich aufpassen muss.
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05.06.2014, 23:06 | #94 | ||||
abgemeldet
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Zitat:
Ich kann zu dieser kleinen Nebenfrage durchaus etwas Fundiertes von mir geben, da Nachhilfe zu geben früher mein (Neben-)Job war: Man muss sich da - und da erkannte ich erste Facetten des Lehrberufs - auf weit mehr einstellen als Wissensvermittlung. Aber als erstes wurde das Ziel klar definiert, nämlich dass sie mich so bald wie möglich nicht mehr brauchen werden. Daher ist das auch kein Job für hauptsächlich finanziell Motivierte. Sie brauchten alle etwas länger als ich ursprünglich angesetzt hatte, aber alle haben letztlich ihren Weg durchs Leben gefunden und bei zwei von drei hat sich auch die Note merklich verbessert. Man muss aber gemeinsam sehen, wo die tatsächlichen Ziele liegen. Natürlich versuchte ich, zu Zweien und Einsen zu motivieren. Dennoch muss im Bewusstsein liegen, dass eine Drei für diese Menschen keine Enttäuschung darstellt, sondern das höchste der Gefühle für das entsprechende Fach. Die Vorstellungswelten sind da einfach völlig verschieden und Nachhilfeschüler sind natürlich nicht diejenigen, deren Hauptinteresse beim entsprechenden Fach liegt. Aber um mal zur Antwort zu kommen: Nachhilfe über einen zu langen Zeitraum ist nicht sinnvoll. Genau so wenig sinnvoll wäre es jedoch, ein festes Ende zu setzen und die Schüler da durchzuhetzen, das ist kontraproduktiv. Da muss gewissenhaft ein Kompromiss gefunden werden, und das ist nicht so leicht wie ich anfangs, als ich das Angebot per Aushang bekanntgab, dachte. Lernen, selbst zurechtzukommen und alle Aufgaben alleine zu bewältigen, gehört meiner Ansicht nach zu den Zielen der Nachhilfe (nicht als einziges, aber es gehört dazu). Wird das jedoch als Gegensatz betrachtet, läuft vermutlich Vieles schief. Zitat:
Da habe ich den Computer an, wegen etwas, das mir geschickt wurde, wegen der Krankenkasse und der Psychotherapie (notwendige private Organisation, dennoch eher Pflicht als Freizeit). Dann verliere ich mich hier im Lovetalk (Freizeit) und dann habe ich noch (ja, JETZT gerade) im Hinterkopf, dass ich eigentlich für morgen noch was für Latein tun sollte, dazu wäre es sinnvoll, den Computer auszuschalten. Aber über diesen läuft auch Vieles in der Studienorganisation. Und so mischt sich alles total durcheinander ... Ach ja, eigentlich hätte ich noch einkaufen gehen sollen. Das Studium - oder bei anderen die Arbeit - ist schlicht omnipräsent, nie kann abgeschaltet werden, Stunden werden damit verbracht, zu versuchen, ihr zu entfliehen und Angenehmeres zu tun, was es im Endeffekt dann doch nur noch schlimmer macht.
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17.06.2014, 22:26 | #95 | ||
Junior Member
Registriert seit: 06/2014
Beiträge: 2
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Hallo Lovetalk,
so bin zwar neu hier und habe mir diesen Thread nicht in voller länger durchgelesen (10 seiten sind schon ne menge). Aber mal meine Meinung zum Thema Ja es gibt mehr der sog. Psyischen Erkrankungen. Und es hat weniger damit zu tun das wir heute weniger Leidensfähig sind oder das wir Ausreden suchen etc. Es ist viel mehr genau der Grund der oft als gegenargument gebracht wird. Es geht uns Gut. Denn wir leben heutzutage erstmals in einer zeit wo wir eine Menge Freizeit haben, wo wir uns nicht um Lebenswichtige dinge wie Nahrung oder schlicht überleben im Krieg sorgen müssen. Wir haben auf einmal sehr viel Zeit zum Nachdenken. Sind wir gut im Job, in der Beziehung, als freund/in im Bekanntenkreis, etc. Ist meine Figur ok, passt dies passt jenes. Erreiche ich das was ich mir wünsche, sind es wirklich meine wünsche. Wir haben aktuell die einmalige chance selbstbestimmt zu leben, leider ist das auch mit Verantwortung für uns selbst verbunden. Und wenn das Selbstbild (wenn es eins ist) das wir von uns haben, nicht mit der vermeindlichen Realität in einklang gebracht werden kann kommen die Probleme. Außerdem ist zu bedenken das es verschiedene Formen von Psychischen erkrankungen gibt. So ist zum einen die variante (die schwererwiegende) diejenige die wirklich der psyche entstammt und sogar zu körperlichen problemen führt. Zum anderen die psychischen probleme die aus Körperlichen gebrechen (Migräne,Bandscheibe uvm). so jetzt kürz ich das ganze ab. Es gibt diese Probleme und sie müssen behandelt werden, es gab sie führer auch, aber sie wurden nicht wahrgenommen, und es waren auch weniger. Das ändert nichts an der Tatsache das solche erkrankungen tötlich enden können (Suizid) eine verharmlosung halte ich daher für unangebracht. Jeder der Probleme dieser Art nicht nachvollziehen kann sollte sich schlicht glücklich schätzen, denn er hat sie nicht. Gruß Sensual82
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12.07.2014, 03:40 | #96 | ||
Member
Registriert seit: 07/2014
Beiträge: 56
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Burnout vs. Depression
Im Grunde müsste jeder "Burnout", der ansich keine Diagnose darstellt und auch nur einen recht fragwürdigen ICD-Code (Z73.0) erhalten hat, als leichte depressive Episode (F32.0) diagnostiziert werden, da er genau das in der Quintessenz ist.
Die Begrifflichkeit "Burnout" wird aus Kulanz gegenüber den eitlen und natürlich stets leistungsbereiten Patienten verwendet, da es in der Arbeitswelt einfach besser ankommt, wenn man sich "ausgeburnt" hat, als wenn man depressiv erkrankt ist. (aktiv vs. passiv ) Meistens wird gar keine Diagnose gestellt, sondern ohne Befund krankgeschrieben (bzw. mit Z73.0), was im Rahmen einer F32.0 Anamnese auch noch verantwortbar ist. Ärzte empfehlen dann, ein bißchen spazieren zu gehen und gegebenfalls einige Achtsamkeitsübungen zu machen. Im Regelfall sollte das auch reichen. Das ist in diesem Rahmen auch vollkommen ok, denn F32.0 ist der grippale Infekt (J06.9) unter den psychischen Erkrankungen. Eine Psychotherapie ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Wichtig ist allerdings, dies nicht mit ernsthaften psychischen Erkrankungen, zu denen auch viele Gruppen der depressiven Störungen gehören, zu verwechseln. Sonst heisst es ganz schnell: "Ach, hängt der schon wieder in der Klinik rum? Der stellt sich aber auch an. Weisst du noch der "xyz"? Der hatte doch auch mal ein Burnout und konnte nach zwei Wochen schon wieder arbeiten." Ich selbst leide seit über zehn Jahren an einer rezidivierenden Depression (F33.-) und dann zwar meistens in Form einer schweren depressiven Episode ohne psychotische Symptome. (F32.2), was dann, wenn ich wieder in eine solche komme, als (F33.2) diagnostiziert wird. Ich kann verstehen, dass bei einigen Leuten hier im Thread die Nachvollziehbarkeit des Ganzen offensichtlich nicht gegeben ist, denn hätte mir jemand vor meiner ersten depressiven Episode versucht zu erklären, wie es ist, schwer depressiv zu sein, ich hätte es nicht nachvollziehen können. Vielleicht hätte ich geglaubt es zu verstehen, aber heute, da ich weiß, wie es ist depressiv zu fühlen und zu denken, weiß ich auch, dass ich seinerzeit keinerlei Bezugspunkt in meiner Kognition hatte, der mich dies hätte verstehen lassen können. So ist es bspw. für jemanden, der noch nie mindestens mittelgradig depressiv war, überhaupt nicht nachvollziehbar, dass man mit positivem Denken allein nicht gegen die Depression ansteuern kann. Warum sind depressive Erkrankungen heute mehr im Blickpunkt als früher? Weil sie endlich überhaupt wahrgenommen werden! Früher wurden solche Menschen von ihren Familien weggesperrt oder verstoßen, sie galten als geisteskrank und irre und die Hauptsache war, die Fassade nach außen stimmte irgendwie. Auch wenn es noch viel zu tun gibt, so ist heute zumindest ein Grundmaß an Akzeptanz vorhanden. Depressive und Schwule stehen da derzeit ungefähr auf einer Stufe. 90% der Gesellschaft finden uns "linksliberal korrekt" betrachtet natürlich vollkommen "normal" und bei dieser ganzen postdemokratisch geheuchelten Toleranzkuschelei natürlich vollkommen integrierenswert. Wenn sie dann aber im stillen Kämmerlein unter sich sind, dann bleiben wir bei vielen halt doch noch "irgendwie Freaks". Wäre ich noch bis in die 80er Jahre hinein (da bin ich erst geboren), auf eine solche Weise erkrankt, wie ich es heute bin, ich wäre entweder auf der Straße gelandet oder hätte mich längst suizidiert, da es für mich je nach Wohnort unmöglich gewesen wäre, als Depressiver irgendeine soziale Akzeptanz zu erfahren. In den 50ern und 60ern wäre das sogar noch deutschlandweit flächendeckend so gewesen. btw: Die ICD-Codes habe ich nicht dabeigeschrieben, um zu zeigen, dass ich sie auswendig kenne, was außer bei meiner eigenen Diagnose auch gar nicht der Fall ist, sondern falls jemand selbst mal ein bißchen in der ICD-Datenbank recherchieren möchte.
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12.07.2014, 08:09 | #97 | ||
seniler alter Zirkusaffe™
Registriert seit: 03/2004
Ort: Locked in eternal limbo
Beiträge: 25.477
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Burnout und Depression gehören nicht zusammengerührt.
Ich hatte auch schon so'n Spaß... konnt mich nicht mehr länger als ein paar Minuten vor den Rechner setzen, weil mir sonst schwindlig wurde... konnte kaum mehr die Treppe runter... Wenn ich mal ein bißchen unterwegs war, hatte ich ständig das Gefühl gleich umzukippen... Leberwerte im Arsch... gefühlte Feuerkugel im Bauch... Der Körper hatte einfach völlig extrem reagiert, nachdem ich für ein Projekt "gebrannt" hatte und danach die dicke Enttäuschung kam. Dauerte viele Monate bis ich wieder auf dem Damm war. Von Psychologen hab ich mich ferngehalten... nur normale Ärzte aufgesucht, die aber organisch nichts feststellen konnten - abseits der Laus, die mir scheinbar über die Leber gelaufen ist. Natürlich ist man bei 'nem Burnout auch psychisch niedergeschlagen. Das bringt der Umstand einfach mit sich - Man hat sich für etwas halb totgearbeitet und der Erfolg blieb aus.
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12.07.2014, 11:58 | #98 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Erstens ist Homosexualität keine Krankheit und zweitens ist Depression auch keine Krankheit. Dazu habe ich in diesen Thread schon bißchen was geschrieben.
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12.07.2014, 12:50 | #99 | |||
Member
Registriert seit: 07/2014
Beiträge: 56
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Zitat:
Ich habe niemals Homosexualität und depressive Störungen auf einer Ebene der Krankheit, sondern auf der Ebene der gesellschaftlichen Akzeptanz miteinander verglichen. Denn Homosexualität ist tatsächlich keine Krankheit, depressive Störungen aber sehr wohl. Dass ich nichts anderes sage, erkennt man bereits beim Überfliegen meines Posts. Du aber hast mich gefullquotet und schreibst dann das? ceterum censeo, dass ich mich durch deinen offensichtlichen Zynismus als Minderheit diskriminiert fühle. Vielen Dank, Oneiric. Beinahe 300 Jahre wunderbarer Aufklärung wieder einmal in den Gulli geschmissen!
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12.07.2014, 14:28 | #100 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Ich kann nun mal keine 'Erkrankungen' ernst nehmen, für deren Existenz es keine Beweise gibt, auch wenn das eventuell manche 'betroffene' vor den Kopf stößt. Während ich die gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexuellen als positiv ansehe, tue ich das bei angeblichen 'psychischen Erkrankungen' wie Depressionen nicht. Denn das gleicht einen Glauben an Geister, Esoterik und Astrologie. Es war außerdem die Psychiatrie, die heute jeden als 'depressiv' diagnostiziert, die noch vor ein paar Jahren Homosexualität als Krankheit betrachtete.
Geändert von Oneiric (12.07.2014 um 14:36 Uhr) |
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