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Alt 21.05.2014, 12:31   #1
Findus
Kater
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
Volkskrankheit: Depression, Burn-out usw.

Ich kann es nicht mehr lesen: "Ich mache eine Therapie"..."Mache eine Therapie"...für jeden Furz. Was haben die Menschen früher gemacht?

Sollte ich auf Therapeut umschulen?

Alles wird heutzutage mit Depression, Burn out und ähnlichem begründet...was ist da los?

Der Menschheit geht es in Europa im Prinzip so gut wie nie...aber die Therapeuten haben Hochkonjunktur.

Warum boomt das "Geschäft" so?

Nichts gegen Therapien, wenn diese notwendig sind, aber es ist eine Inflation im Gang, die bedenklich ist.
Findus ist offline  
Alt 21.05.2014, 12:31 #00
Administrator
Hallo Findus, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 21.05.2014, 13:29   #2
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Was haben die Menschen früher gemacht?
Sie waren mehr bei sich selbst. Deshalb ging es ihnen gefühlt
besser. Heute funktionieren viele nur noch oder wollen zu
Gefallen sein, was sehr kräftezehrend ist.

Die Anzahl der Kinder, die auch in Europa unter Armut leiden
nimmt immer mehr zu. Deren Eltern sind also einem enormen
Druck ausgesetzt, um die Existenz zu sichern, anstatt sich
dem Gedeihen ihrer Kinder widmen zu können. Existenzängste
führen zu Depressionen, genauso, wie Überforderung.

Eine Studienkollegin von mir musste 18-20 Stunden während
ihres Praktikums für den Praktikumsgeber abrufbereit und im
Büro verfügbar sein. Wer das als normal erachtet, weiß schon
lange nicht mehr, was das Leben eigentlich ist.
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Lilly 22 ist offline  
Alt 21.05.2014, 13:56   #3
Hei
Senior Member
 
Registriert seit: 04/2014
Beiträge: 524
Viele wissen es einfach nicht zu schätzen. Das was wir "durchmachen" müssen ist nichts im Vergleich zu den meisten Menschen auf der Welt, die mit der Armut zu kämpfen haben.
Wie sagt man so schön: Die Menschen sind von Natur aus Egoisten.
Also müsste ich nach meiner Aussage vollstens zufrieden sein!
Bin ich das?
Nein!
Warum?
"Die Menschen sind von Natur aus Egoisten."
Mein Leiden ist schwerer als die von anderen etc.

Ich hasse das Thema -.-
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Hei ist offline  
Alt 21.05.2014, 21:44   #4
Colombina
Member
 
Registriert seit: 07/2012
Beiträge: 290
Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Was haben die Menschen früher gemacht?
Sie hatten schwerere Arbeit zu tun und sind früher und dümmer gestorben.
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Colombina ist offline  
Alt 21.05.2014, 22:06   #5
sadness75
Platin Member
 
Registriert seit: 10/2011
Beiträge: 1.933
Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Ich kann es nicht mehr lesen: "Ich mache eine Therapie"..."Mache eine Therapie"...für jeden Furz. Was haben die Menschen früher gemacht?

Sollte ich auf Therapeut umschulen?

Alles wird heutzutage mit Depression, Burn out und ähnlichem begründet...was ist da los?

Der Menschheit geht es in Europa im Prinzip so gut wie nie...aber die Therapeuten haben Hochkonjunktur.

Warum boomt das "Geschäft" so?

Nichts gegen Therapien, wenn diese notwendig sind, aber es ist eine Inflation im Gang, die bedenklich ist.
Früher hat man nicht darüber gesprochen, weil man sonst als "geisteskrank" gegolten hätte. Schon vor 50 Jahren wurden Hausfrauen mit "Insidon" behandelt weil sie unter Depressionen und vegetativer Dystonie litten... wie gesagt, es hat nur niemand darüber gesprochen.

Natürlich steigen die Zahlen auch an, einfach weil sich unsere Gesellschaft verändert hat. Überleg doch einfach mal, wie unsere Gesellschaft vor 40/50 Jahren aussah und wie es heute ist, dann kommst du von alleine drauf...

Und ich mach natürlich auch eine Therapie.
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sadness75 ist offline  
Alt 21.05.2014, 22:58   #6
Orlando.
Galaxie-Reisender
 
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
Ich glaube Findus hat sich mehr darauf bezogen, dass zu jeden "Pups" ein Psychologe ran muss...bei kleinen Unstimmigkeiten im Bezug von Ansichten oder Probleme wird ein Psychologe empfohlen...

Einige(s) finde ich tatsächlich übertrieben, man steckt zwar nicht drin, aber dennoch klingt es zuweilen nach einem normalen Konflikt den jeder Mensch dann und wann mal austragen muss..
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Orlando. ist offline  
Alt 22.05.2014, 01:36   #7
Oneiric
abgemeldet
Früher hatte die Psychiatrie und die Pharmaindustrie weniger Einfluß als heute. Früher war auch die Mentalität eine andere: Im Christentum und Buddhismus wusste man, das Leiden zum Leben einfach dazugehört.
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Oneiric ist offline  
Alt 22.05.2014, 07:22   #8
la_manie
Lustiger Astronaut
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Ich vermute, früher haben die Leute mehr im stillen gelitten. Ihren Ärger runtergeschluckt.

Das stütze ich jetzt einfach mal damit, dass ich von einigen ehem. von der Stasi ausspionierten Mitmenschen gehört habe, dass sie nach der Wende in Therapie gehen mussten, weil sie sich endlich sicher gefühlt haben jemanden anvertrauen zu können, von dem sie wussten, dass er das gesagte nicht weitergeben würde.

Oder auch, wenn man noch früher zurückgeht: das Depressionen nicht diagnostiziert worden, weil sich keiner zum Psychiater getraut hat.
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la_manie ist offline  
Alt 22.05.2014, 07:24   #9
Blossom68
Senior Member
 
Registriert seit: 11/2008
Ort: Berlin
Beiträge: 556
Die Leiden haben heute einfach andere Namen und wurden damals anders behandelt. Darum hat sich ja mit zunehmendem Fortschritt eine Wissenschaft dafür entwickelt. Freud war ja sozusagen der Entdecker seelischer Leiden.

Wer früher den ganzen Tag körperlich schwer gearbeitet hat( oder auch heute siehe arme Länder) hatte natürlich weniger Zeit sich mit der Seele zu beschäftigen, musste funktionieren.

Heute hat man einfach mehr Zeit, Erkenntnis, und weniger Lebenssinn möglicherweise auch.

Ich finde es nicht schlecht , in Amiland sind Therapeuten eher Seelsorger die kleine Neurosen behandeln, schon fast ein wenig trendy.

Schlimmer finde ich in einem sicheren Land wie unserem die zunehmenden Angsterkrankungen. Da kenne ich immer mehr, Ängste vor offenen Plätzen oder Menschenansammlungen, ect.

Das hinterlässt bei mir ein grösseres Fragezeichen. Brauchen wir imaginäre Ängste weil es hier zu "sicher" ist?
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Blossom68 ist offline  
Alt 22.05.2014, 11:28   #10
Findus
Kater
Themenstarter
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
@Lilly: Ja, fällt mir auch auf. Menschen, die fertig sind von ihrer Arbeit. Und es ist auch kein Wunder bei einem 10-12 Stunden-Tag, bei dem die Überstunden nicht mal bezahlt werden. Dazu die ständige Erreichbarkeit. Liest man ja hier sogar in Partnerschaften. Wehe, es antwortet einer nicht in den nächsten 5 Minuten...

Der Beitrag enthält viel, was so der Grundtenor war:

Zitat:
Zitat von Blossom68 Beitrag anzeigen
Die Leiden haben heute einfach andere Namen und wurden damals anders behandelt.
Und teilweise auch gar nicht behandelt. Das stimmt schon. Ich möchte nicht wissen, wieviele Depressionen aus Kriegserlebnissen entstanden sind.

Zitat:
Wer früher den ganzen Tag körperlich schwer gearbeitet hat( oder auch heute siehe arme Länder) hatte natürlich weniger Zeit sich mit der Seele zu beschäftigen, musste funktionieren.
Hmmhhh....so einfach? Der Sinn war dann einzig und alleine die Funktion des Menschen? Deshalb keine Depressionen?

Zitat:
Heute hat man einfach mehr Zeit, Erkenntnis, und weniger Lebenssinn möglicherweise auch.
Müßte man im Umkehrschluß dann den Menschen Zeit und Erkenntnis nehmen, dann wäre alles top? Glaube ich nicht...

Zitat:
Ich finde es nicht schlecht , in Amiland sind Therapeuten eher Seelsorger die kleine Neurosen behandeln, schon fast ein wenig trendy.
Du findest das nicht schlecht, ich finde das bedenklich.
Zitat:
Schlimmer finde ich in einem sicheren Land wie unserem die zunehmenden Angsterkrankungen. Da kenne ich immer mehr, Ängste vor offenen Plätzen oder Menschenansammlungen, ect.
Angst vor Spinnen, vor Aufzügen, vor Menschenansammlungen und und und...

Zitat:
Das hinterlässt bei mir ein grösseres Fragezeichen. Brauchen wir imaginäre Ängste weil es hier zu "sicher" ist?
Keine Ahnung...

Es gibt übrigens, weil wir hier ja soviele Veganer/Vegetarier-Diskussionen hatten mehrere Untersuchungen, die festgestellt haben, dass es einen Zusammenhang gibt. Häufig haben Veganer und Vegetarier Depressionen...nicht falsch verstehen: Ob das eine jetzt Ursache für das andere ist, ist nicht erwiesen...nur dass es eine Häufigkeit gibt.

Die Frage, die sich mir stellt, ist auch folgende: Werden Menschen in Wohlstandsgesellschaften weniger leidensfähig?
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Findus ist offline  
 

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